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Kapitel 38

Ich war bereit zu staunen. Ich war bereit mich gänzlich von der hohen Welt aus den Socken hauen zu lassen. Allem voran war ich aber gespannt auf alles, was ich sehen und erfahren würde.

Doch als ich mich jetzt mit großen Augen umsah, bekam meine Begeisterung einen Dämpfer, denn wir standen in einer sehr schlecht beleuchteten Seitengasse. Links und rechts von mir ragten dunkle Häuser in die Höhe und versperrten meine Sicht.

Es hätte mir klar sein müssen, dass die Geheimtür aus der Mauer nicht auf den Stadtplatz führen würde. Geistig ohrfeigte ich mich dafür.

„Na? Der erste Eindruck scheint dir aber nicht sonderlich zu gefallen", zog mich Mo auf, dem meine Reaktion nicht entgangen war. Warum musste er auch immer alles mitkriegen?

„Ha ha", kommentierte ich trocken und ohne einen Hauch von Humor. Es ärgerte mich, wenn er sich über mich lustig machte. Als wäre ich ein kleines Kind, dem er die Welt erklärte.

„Na komm. Ich kann ja nicht zulassen, dass dein erster Eindruck nachhaltig dein Bild der hohen Welt prägt." Damit fasste er meine Hand fester, als hätte er Angst, dass ich verloren gehen würde. Dann setzten wir uns wieder in Bewegung, die Gasse entlang in Richtung Stadt.

Mit jedem Meter kamen wir dem lauten Stimmengewirr näher, bis wir auf einmal aus der Gasse herausbrachen und mitten auf einem riesigen kreisrunden Platz standen. In der Mitte des Platzes stand als Zentrum ein reich verzierter Springbrunnen, dessen Wasser strahlend glitzernd vor sich hin sprudelte. In regelmäßigen Abständen zogen sich bunte Mosaike in Linien über den Boden um den Brunnen herum und deuteten in alle Richtungen der Stadt. Die Häuser, die den Platz umringten, waren größtenteils von dunklen Ranken bewachsen, an deren Enden sich ab und zu zarte Blüten in blassem Silber den vorbeilaufenden Bewohnern entgegenstreckten. Dem runden Bogen des Platzes folgend standen alle paar Meter Straßenlaternen, deren hellgoldenes Licht mich faszinierte. Es sah so anders aus als das Licht, dass ich von der Erde kannte. Fast schon, als wäre es lebendig, schien es in seinem gläsernen Gefängnis immer wieder hin und her zu zucken. Die Laternen wurden geschmückt von bunten Bändern, die in Streifen hinabhingen und an denen sich reihenweise Kinder erfreuten.

Alles wirkte so unwirklich. Die Umgebung, die Geräusche, die Personen um mich herum. Ich kam mir mehr vor wie in einem Traum als wie in der Realität. Hätte mir Mos Hand nicht als Ankerpunkt für die Realität gedient, hätte ich nicht sagen können, ob das hier real war.

„Und? Habe ich dir zu viel versprochen?", hakte Mo nach und ich konnte nur mit dem Kopf schütteln. Das war ein großer Teil dessen, was er versprochen hatte.

Einige der vorbeilaufenden Passanten warfen uns neugierige Blicke zu, was meine Nervosität neu entfachte. Ihre Blicke glitten meist nur kurz über Mo, wahrscheinlich weil sie ihn schon kannten. Doch auf mir blieben sie weit länger haften und ich konnte förmlich die Fragen hören, die sich in ihren Köpfen formten.

„Lass uns weitergehen. Ich hab dir eine unvergessliche Nacht versprochen und ich weiß auch ganz genau wo wir damit anfangen werden." Mos Stimme klang fast schon so aufgeregt wie ich mich fühlte und ich ließ mich gerne von ihm durch die Menge führen. Mit ihm vor mir teilte sich auf scheinbar natürliche Weise eine Schneise durch die Menschenmenge. Wobei, konnte ich hier überhaupt noch von Menschen reden? Oder war dieser Begriff nur für Personen von der Erde verwendbar?

„Wie nennt sich das Sternenvolk selbst?", fragte ich Mo als ich zu ihm aufgeholt hatte, und keine Gefahr lief mit meiner Frage oder eher mit meiner Unwissenheit jemanden zu beleidigen.

„Sie nennen sich selbst Sokaris, was übersetzt so viel wie Sternenträger bedeutet. Es passt gut, wenn man bedenkt, dass jeder von ihnen mehr oder weniger Sternenmacht in sich trägt", erklärte er geduldig, wobei seine Schritte langsamer wurden, damit ich nicht hinter ihm her hetzen musste.

Verstehend nickte ich. Mein Blick flog immer wieder über die Solaris um uns herum. Insgeheim suchte ich nach Unterschieden zwischen den Menschen und ihnen. Rein gesellschaftlich schienen sie ähnlich aufgebaut zu sein. Auch beim Aussehen konnte ich keinerlei Unterschiede feststellen. Wäre mir jemand von hier auf der Erde begegnet, hätte ich nichts bemerkt.

Einzig ihre Sprache unterschied sich von meiner eigenen. Seltsamerweise sprachen sie zwar dieselbe Sprache wie ich, wobei ich die Frage wie das möglich war auf meine Liste aller Fragen zur hohen Welt aufnahm. Allerdings war ihre Betonung der Buchstaben viel weicher als meine, sodass es insgesamt melodischer klang.

Vor lauter Eindrücken schwirrten mir langsam die Sinne. Es war so viel Schönheit an diesem Ort, dass ich gar nicht wusste, wo ich hinschauen sollte. Alles kam mir auf einmal so anders vor, selbst ganz alltägliche Gegenstände und Situationen. Vor allem wenn ich ganz genau hinsah, konnte ich immer wieder Dinge entdecken, die meinen Eindruck verstärkten.

Ein Kind, dass mit einem leichten Schwung seiner Hand die Bänder an einer Laterne tanzen ließ. Das Licht in den Laternen. Selbst die Blüten an den Häusern schienen ein sanftes magisches Glimmen auszustrahlen.

Vor Staunen hatte ich gar nicht bemerkt, wie wir uns einem riesigen Gasthaus näherten. Kaum hatten wir den einladenden Raum betreten, wurde ich auch schon von Musik eingehüllt. Forschend sah ich mich nach der Quelle um und entdeckte auf einer kleinen Bühne ein Gruppe von vier Musikern. Das Strahlen in ihren Gesichtern war ansteckend, während sie auf Instrumenten spielten, die ich nie zuvor gesehen hatte. Zwei davon hatten Saiten wie eine Gitarre, waren aber so groß, dass sie mit einem Fuß auf dem Boden abgestellt wurden. Jedoch war der Korpus nach außen rund gewölbt und ein langer Bogen wurde in gekonnten Bewegungen darüber gezogen. Ein anderer Musiker spielte mit Hingabe auf einer Art verkürztem Saxophon, das jedoch nicht golden, sondern schwarz und mit Silber verzierten Klappen war. Der letzte Musiker, saß auf einer viereckigen Trommel und ließ seine Hände in einem schnellen Rhythmus schlagen.

Um die Bühne herum war ein großer Teil des Raums freigeräumt worden und unzählige Paare tanzten euphorisch zu den mir fremden Klängen. Der Gastraum war erfüllt von guter Laune, die keinen verschonte. Selbst diejenigen, die nicht tanzten, amüsierten sich bei Kartenspielen oder bei lauten Gesprächsrunden. Immer wieder schallte Gelächter über die wogende Menge. Bei all der Freude konnte ich gar nicht anders als davon angesteckt werden und meine Kraft verströmte ein wohlig warmes Gefühl in meinem Körper.

Mo zog mich weiter an einen Tisch, der durch seine Lage genug Privatsphäre, zugleich aber auch einen guten Blick auf das Geschehen bot. Gentlemanlike zog er mir den Stuhl hervor und wartete bis ich saß, bevor er sich selbst setzte.

„Willkommen im Palast des Volkes", sagte Mo mit einem begeisterten Strahlen. Ich war also nicht die einzige, die von dieser Stadt begeistert war. Auch wenn Mo wahrscheinlich jeden Winkel kannte, war da immer noch ein lebendiges Funkeln in seinen Augen. Er schien es sehr zu genießen hier zu sein.

Mit einem Lächeln besah ich mir meinen Begleiter genauer. Seine Mimik war weit entspannter als noch im Palast. Es sah aus, als wäre sämtliche Verantwortung von seinen Schultern abgeglitten. Ein Gefühl sagte mir, dass ich nun den echten Mo sah. „Wie oft kommst du hier her?"

Seine Unterarme stütze er auf den Tisch vor sich ab und sein Blick zog über die Sokaris um uns herum, als er sagte: „So oft ich nur kann. Zum ersten Mal war ich hier vor drei Jahren, davor habe ich mich in anderen Gebieten der Stadt herumgetrieben."

Sein Lächeln bekam einen süffisanten Zug und ich fragte mich automatisch, welche Gebiete er meinte. So wie er sich verhielt scheute er sicher keine Konfrontation und Gebiete, in denen es nicht mit rechten Dingen zuging, erstrecht nicht. Sein ganzes Auftreten erinnerte mehr an den charmanten Draufgänger als an den verantwortungsbewussten Erben, den er verkörpern sollte. Allerdings mochte ich diese Seite von ihm fast noch mehr als den Erben.

„Ich verspreche dir, dass wir uns die gesamte Stadt noch anschauen werden. Aber für den Anfang ist der Palast des Volkes der perfekte Ort um deine Ankunft zu feiern", redete er weiter und helle Freude stieg in mir auf.

Plötzlich tauchte neben unserem Tisch eine bildhübsche Frau auf. Ihr dunkelviolettes Kleid passte hervorragend zu ihren schwarzen Haaren und ihrer vornehmen blassen Haut. Ein umwerfendes Lächeln schmückte ihr Gesicht, während ihr Blick förmlich auf Mo klebte. Selbst ein Blinder würde erkennen, dass die Kleine total in ihn verschossen war.

„Hallo Mo", hauchte sie kokett und spielte mit einer Hand an ihrer Kette herum.

„Hey Zunisa", grüßte er sie charmant zurück. Ich war mir sicher, dass wenn er ihr jetzt noch ein Lächeln schenken würde, sie in Ohnmacht fallen würde.

Langsam zuckte ihr Blick zu mir und mit der Kälte, die ich von ihr abbekam, hatte ich nicht gerechnet. Sie versuchte förmlich mich mit ihrem Blick zu erdolchen. „Wer ist das?", fragte sie Mo zuckersüß.

Die Kleine wollte ganz offensichtlich ihr Revier markieren und sie zählte Mo klar dazu. Meine Augenbrauen zuckten ein Stück in die Höhe und ich musste mir wirklich das Lachen verkneifen. So niedlich ihr Versuch mich einzuschüchtern auch war, so sehr bewirkte er das Gegenteil.

„Zunisa das ist Kelya. Sie ist eine Freundin aus Minorit und wird längere Zeit hier in Terotairit verbringen", klärte er sie auf, wobei die Lüge so leicht über seine Lippen kam, als wäre sie die Wahrheit.

Mit neuem Interesse schaute sie mich aus hellbraunen Augen an. Ihre Augen verengten sich leicht, als würde sie mich analysieren wollen.

„Ich bin Zunisa Takendo", sagte sie nun endlich an mich gewandt. Ihren Nachnamen betonte sie dabei überdeutlich, als wenn er mir etwas sagen müsste.

„Ah", verstehend nickte ich, obwohl ich keine Ahnung hatte. Allerdings würde ich das vor ihr auf keinen Fall zugeben.

Anscheinend zufrieden mit meiner Reaktion wandte sie sich schnell wieder Mo zu. Das Verhalten dieses Püppchens erinnerte mich zunehmend an einen liebeskranken Groupie.

„Mo du schuldest mir noch einen Tanz." Bei ihrem Wimpernklimpern hätte ich beinah laut los gelacht. Auch Mo schien die Situation nicht ganz so ernst zu nehmen wie sie.

„Zunisa ich weiß, dass ich dir das noch schulde. Aber heute Nacht habe ich bereits eine Begleitung. Wärst du mir sehr böse, wenn ich den Tanz auf das nächste Mal verschiebe?"

Unauffällig versuchte ich mein breites Grinsen hinter meiner Hand zu verbergen. Auf dem Gesicht der Kleinen spielte sich ein wahrer Kampf aus schmachtender Hingabe für ihn und eiskalte Eifersucht für mich ab. Das er mich gerade ihr vorzog gefiel ihr überhaupt nicht.

Eigentlich rechnete ich fest damit, dass sie ihm wiedersprechen und das hier in einem riesigen Theater enden würde. Doch zu meiner und wie ich Mo ansehen konnte auch seiner Überraschung straffte Zunisa die schmalen Schultern und setzte wieder ihre süße unschuldige Maske auf. Nur noch in ihren Augen konnte man erkennen, dass sie mir am liebsten alle Haare ausgerissen hätte.

„Ich könnte dir doch niemals böse sein", antwortete sie brav. „Aber das nächste Mal wirst du unserem Tanz nicht entkommen können."

Ein letzter bezirzender Augenaufschlag und sie rauschte davon. Just in dem Moment verpuffte meine Selbstbeherrschung und mein Lachen drang an die Oberfläche. Leidgeprüft blickte mir Mo über den Tisch entgegen.

„Was war das denn?!", brachte ich japsend hervor.

Schwer seufzte er. „Das war die unfehlbare Wirkung meines Charmes und meiner Attraktivität in freier Wildbahn." Stolz warf er sich in die Brust und ich bekam vor Lachen keine Luft mehr.

Niemals hätte ich in der hohen Welt mit so einer Szene gerechnet. Ich kam mir vor wie in einem schlechten Teenie-Drama.

„Ich fürchte dein Charme und deine Attraktivität wirken bei ihr etwas zu gut", zog ich ihn auf. Seine stolze Haltung fiel in sich zusammen, sodass ich sehen konnte, wie sehr ihm die Situation eben missfiel.

„Ich weiß. Aber das ist die Sache mit meiner Einzigartigkeit: Sie ist Segen und Fluch zugleich."

Sprachlos vor lachen blickte ich ihm entgegen. „Wow. Da hat jemand aber definitiv zu viel männliches Ego."

Seine Augen wurden schmal wobei seine Lippen gespielt beleidigt nach unten zuckten. Dann flog sein Blick zu einem Punkt hinter mir und seine Miene hellte sich Augenblicklich auf. In einer fließenden Bewegung erhob er sich vom Stuhl.

Skeptisch verfolgte ich seine Bewegungen und als er mir galant seine Hand entgegen streckte, bekam ich das Gefühl, dass mir nicht gefallen würde was er nun vorschlug.

„Mylady, um mich und mein Ego zu retten fordere ich Euch nun zum Tanz. Ich bin gespannt wie gut Ihr und Euer Ego dem standhaltet. Ablehnen ist ausgeschlossen." Herausfordernd blitzte es in seinen Augen.

„Also gut", entschlossen legte ich meine Hand in die seine, obwohl ich genau wusste, dass das nur peinlich enden konnte. Ich war keine Tänzerin und würde es wohl auch niemals sein. Woher er das allerdings wusste, war mir ein Rätsel.

„Aber sei nicht allzu enttäuscht, wenn ich dich und dein Ego damit endgültig ins Verderben stürze."

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