Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Kapitel 19

Mit klopfendem Herzen drehte ich mich wachsam um. Ich hatte nicht bemerkt, dass jemand die Bibliothek betreten hatte und schon gar nicht, dass dieser jemand hinter mir stand.

Vor mir befand sich ein dunkelhäutiger, junger Mann in meinem Alter. Seine schwarzen Haare trug er sehr kurz und seine Kleidung war der meinen vom Schnitt her sehr ähnlich, nur dass sie schwarz war und von silbernen Stickereien vollendet wurde. Jedoch war das Auffälligste an ihm nicht seine Kleidung oder die Tatsache, dass ich einen Dolch an seinem Gürtel entdeckte, was mich instinktiv einen Schritt zurückweichen ließ. Nein, das Auffälligste an ihm waren seine hellblauen Augen. Sie waren so hellblau, dass die Farbe fast schon ausgeblichen wirkte.

"Wer bist du?" Mein Blick flog durch die Bibliothek um zu checken, dass nicht noch mehr Personen hier unbemerkt reingekommen wären. Jedoch waren wir alleine.

"Bitte verzeih mir, wo sind nur meine Manieren?" Ähnlich wie Chou strahlte der Mann vor mir eine Raubtierhafte Haltung aus. Seine Stimme dagegen war recht angenehm und hatte etwas samtiges an sich. 

"Ich bin Mo. Der andere Erbe", klärte er mich über sich auf und weckte damit mein Interesse. Leicht legte ich den Kopf schief und besah ihn mir nochmal genauer. 

"Wozu der Dolch?", harkte ich nach, denn auch wenn sowohl Sidera als auch Aron mir versichert hatten, dass Mo sehr nett wäre, so traute ich lieber meinem Bauchgefühl, dass durch die Waffe an seinem Gürtel noch immer recht unruhig war. 

"Dir entgeht auch nichts", bemerkte er mit einem seltsamen Grinsen. Währenddessen bewegte sich seine Hand auf den Dolch zu und zog ihn aus der kleinen Scheide an seinem Gürtel. Nervös beobachtete ich ihn und machte mich innerlich bereits auf alles gefasst. 

Doch dann überraschte mich Mo. Anstatt mich zu bedrohen oder ähnliches, drehte er den Dolch auf seiner Handfläche so, dass der Griff in meine Richtung zeigte. Dann hielt er ihn mir entgegen und forderte mich mit seinem Blick auf ihn zu nehmen. 

"Nimm ihn ruhig", sprach er es nochmal laut aus. Mit vor Verwirrung zusammengezogenen Augenbrauen hob ich langsam meine Hand und nahm den Dolch. Er war bei weitem leichter als ich dachte und seine Klinge glänzte im Licht, welches durch das Buntglasfenster fiel.

"Nun bin ich unbewaffnet." Er trat einen Schritt zurück, breitete seine Arme aus und sah mich mit einem fast schon herausfordernden Grinsen abwartend an. "Mein Leben liegt in Euren Händen Mylady."

Vollkommen entgeistert sah ich ihn an. Dachte er wirklich ich würde versuchen ihn zu verletzen? Warum sollte ich das tun wollen?

"Vergiss es. Wenn du so dringend sterben willst musst du dir jemand anderen suchen." Kopfschüttelnd machte ich einen Schritt auf ihn zu und steckte den Dolch wieder in seinen Gürtel. "Und nenn mich nicht Mylady!"

Ich wollte gerade wieder den vorherigen Abstand zwischen uns bringen, da schnappte er sich mein Handgelenk und zog mich in einer schnellen Drehung wieder zu sich. Mein Gesicht war nur noch wenige Zentimeter von seinem entfernt und ich konnte seinen Atem auf meiner Wange spüren. Mein Herz raste und ich sah ihn vollkommen verschreckt an.

"Wenn du mir deinen Namen nicht verrätst werde ich dich weiterhin Mylady nennen müssen." Seine Stimme war nicht mehr als ein leises Säuseln und ließ eine Gänsehaut auf meinen Armen entstehen. Sein Geruch stieg mir in die Nase und ich wusste nicht wie er es machte, aber er roch genauso wie die Luft kurz nach einem Sommersturm. 

Die plötzliche Nähe zu ihm und die Art und Weise wie ich darauf reagierte ließen in meinem Gehirn einen Kurzschluss entstehen. Doch noch bevor ich mich gegen ihn wehren konnte, ließ er mich auch schon wieder los. 

Überfordert mit der Situation sah ich ihn mit großen Augen an, während einer seiner Mundwinkel belustigt zu zucken begann. 

Reiß dich zusammen! Ermahnte ich mich selbst. Ich kannte ihn nicht und ich musste trotzdem vorsichtig bleiben. 

"Ich bin Kelya", stellte ich mich mit überraschend gefasstem Ton vor. 

"Kelya", wiederholte er meinen Namen mit einem erfreuten Funkeln in den Augen. Mein Name aus seinem Mund klang seltsam. So wie er ihn aussprach, erinnerte es mich an Seide. Seine Betonung war weich und auf eine irritierende weise faszinierend. 

"Du bist seit gestern hier nicht wahr?", fragte er jetzt und ich nickte. Da hellte sich plötzlich sein Gesicht auf und ich konnte ihm förmlich ansehen, dass er eine Idee hatte.

"Wie wäre es mit einer Führung durch den Palast? Ohne Übertreibung bin ich wahrscheinlich einer der besten Fremdenführer der gesamten hohen Welt." 

Skeptisch sah ich ihn an. Wie sollte das bitte möglich sein, wenn die Erben erst jetzt hier her gebracht worden waren?

"Wie meinst du das? Bist du etwa schon länger hier als ich?" Was würde es bedeuten, wenn er jetzt ja sagen würde? Warum wurde ich dann später geholt als er?

"Sagen wir es so, ich bin wirklich schon um einiges länger hier als du. Aber dazu später mehr." Galant bot er mir, wie in einer dieser Mittelalter-Ball-Szenen aus Filmen, seinen Arm an. 

Unbeeindruckt lief ich an ihm vorbei die Treppe hinab. "Wenn du noch einmal so einen adligen Mylady-Hoheits-Quatsch bei mir versuchst, bereue ich es noch dein Angebot mit dem Dolch nicht angenommen zu haben", sagte ich laut und bekam dafür ein wunderschönes kurzes Lachen. Eilig schritt er die Treppe hinab und schloss zu mir auf.

"Hab verstanden Mylady", ärgerte er mich weiter und wie um dem Ganzen noch die Krone aufzusetzen, deutete er auch noch eine Verbeugung an. 

Kurz vor der Tür überholte er mich, nur um mir dann gentlemanlike die Tür aufzuhalten. Belustigt verdrehte ich die Augen und trat hindurch.

"Das hab ich gesehen!", beschwerte er sich und lief wieder neben mir her.

"Ich weiß. Das war Absicht", stichelte ich zurück und spürte ein seltsames Gefühl in mir aufkommen. Eine komische Wärme breitete sich in meinem Bauch aus und vertrieb das Misstrauen Mo gegenüber. Warum verstand ich selbst nicht, doch ich hatte nicht mehr das Gefühl ihm nicht trauen zu können. Vielleicht lag es daran, dass wir beide Erben waren? Vielleicht bestand, wie ich es bereits bei Aron und Sidera vermutet hatte, eine besondere Verbindung zwischen den Erben und somit auch zwischen Mo und mir?

"Die Bibliothek kennst du ja bereits. Wenn wir den Gang hier nach rechts gehen würden kämen wir zu einer großen Treppe, die nach unten führt. Dort unten sind die Trainingsräume für die Erben. Wenn wir den Gang nach links gehen würden, kämen wir zu einer Treppe, die nach oben führt. Dort sind die normalen Trainingsräume", erklärte er während ich in die entsprechenden Richtungen sah und tatsächlich die Treppen weit am Ende des Ganges entdeckte.

"Aber warum haben die Erben nochmal gesonderte Trainingsräume?", fragte ich nach während wir nach links liefen. 

"Ich habe gehört, dass du schon von der besonderen Kraft der Erben weißt und sie auch schon ausgetestet hast", sagte er und warf mir einen kurzen Blick von der Seite zu. 

"Ja, das stimmt", gab ich zu und fühlte mich ein kleines bisschen unwohl. Gestern war es nicht meine Absicht gewesen die Kraft zu benutzen und mein kleiner Fauxpas schien sich schon herumgesprochen zu haben. "Aber ich konnte nichts dafür!"

"Hey, das war doch kein Vorwurf. Ich wünschte nur ich wäre dabei gewesen. Ich hätte zu gerne Arons Gesicht gesehen!" Sein Ton war freundlich und ich konnte nicht heraushören, dass er mir deswegen böse wäre.

Wir kamen an der Treppe zu den normalen Trainingsräumen an und ich folgte Mo die Stufen hoch. 

"Um auf deine Frage zurück zu kommen: Die normalen Trainingsräume sind für das Training ohne Kräfte oder das Training der Sternenkrieger." 

Als er meinen fragenden Blick bemerkte erklärte er noch, :" Sternenkrieger sind sozusagen die Palastwachen. Jeder in der hohen Welt hat eine Kraft in sich und in den normalen Trainingsräumen können die Sternenkrieger auch diese Kraft trainieren."

"Aber warum können sie nicht zusammen mit den Erben trainieren?"

Ein plötzliches Lachen erklang. "Erben haben eine viel stärkere Kraft als normale Menschen der hohen Welt. Würden wir mit Sternenkriegern zusammen trainieren, wären sie keine ebenbürtigen Gegner für uns."

Das war durchaus einleuchtend. Wenn ich es mir genau überlegte, hätte ich wahrscheinlich auch alleine darauf kommen können. 

Als wir am Ende der Treppe ankamen, standen wir in einem weiteren Gang mit vielen verschlossenen Türen. Jedoch war hier der Unterschied, dass in den Türen zu den Trainingsräumen längliche Fenster eingelassen waren, sodass sie auch von außen einsehbar waren. Ich schätzte es half dabei einen freien Trainingsraum zu finden, denn bestimmt niemand wollte gerne in das laufende Training eines Anderen hereinplatzen. 

Zu meiner Enttäuschung schien aber niemand hier zu sein und somit hatte ich auch nicht die Möglichkeit bei einem Sternenkriegertraining dabei zu sein. Mo hatte mich nämlich echt neugierig gemacht und da ich sowas sonst nur aus Filmen oder meinen Büchern kannte, wollte ich es unbedingt mal von nahem sehen. 

Wie als hätte er meine Gedanken gelesen, öffnete Mo plötzlich eine der Türen und bedeutete einzutreten. Voller Erwartung folgte ich seiner Aufforderung und sah mich im Raum um. An der rechten Wand neben der Tür hing hinter einem Gitter mit Schloss eine große Tafel mit allerlei Waffen die ich noch nie zuvor gesehen hatte. Unter der abgeschlossenen Tafel stand ein schmaler Tisch, wahrscheinlich dafür, dass man die Waffen säubern musste. Die linke Hälfte des Raumes dagegen war komplett mit Matten ausgelegt. Auf dem Boden, an den Wänden und sogar an der Decke hingen sie. 

"Ernsthaft?", fragte ich Mo und deutete auf die Matten an der Decke.

Mit einem belustigten Grinsen sah er ebenfalls an die Decke, während er sich die Schuhe auszog. "Die sind neu und das ist auch besser so. Du willst nicht wissen wie die Decke vorher aussah", antwortete er ehe er an mir vorbei lief und seinen Dolch auf den Tisch legte. Dann trat er vor mich und sah mich mit einem herausfordernden Funkeln an.

Eine böse Vorahnung beschlich mich. 

"Lust auf ein kleines Kräftemessen? Ich verspreche auch ich werde mich zurückhalten."

Und noch bevor ich irgendwas sagen konnte, nahm er meine Hand und zog mich auf die Matten.

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro