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Kapitel 14

Ein verhaltenes Klopfen an der Tür weckte mich aus meinem zum Glück traumlosen Schlaf. Verwirrt richtete ich mich auf und blickte mich um. Nur langsam stürzten die Erlebnisse des gestrigen Tages erneut auf mich ein und verursachten ein schmerzhaften Stich in meiner Brust. 

"Kelya?", fragte ein weibliche Stimme von der anderen Seite der Tür. Sidera.

"Ja, komm rein", antwortete ich und kurz darauf betrat die zierliche Asiatin das Zimmer. Über ihrem Arm hing ein Bündel goldener Klamotten. 

"Guten Morgen! Gut geschlafen?", begrüßte sie mich nun und musterte mich interessiert.

"Den Umständen entsprechend", antwortete ich, da ich keine Ahnung hatte was ich eigentlich sagen sollte. Wirklich gut geschlafen hätte ich bei mir zu Hause, aber das konnte ich jetzt wohl schlecht sagen. 

Mitfühlend sah sie mich an und legte das goldene Bündel neben mir auf das Bett. Fragend blickte ich sie an. 

"Das sind ein paar Sachen für dich zum Anziehen. Es sei denn du willst lieber deine eigenen Sachen anbehalten, was ich natürlich auch verstehen würde. Aber ich glaube die haben gestern bei deinem kleinen Ausbruch auch ein wenig abbekommen. "

Irritiert sah ich an mir runter und tatsächlich, an manchen Stellen hatten sich dunkle Flecken und Löcher in den Stoff meiner Jeans gebrannt. Auch mein Pullover sah ziemlich mitgenommen aus. Ein gequältes Seufzen entwich mir. Wohl oder übel würde ich mich umziehen müssen.

"Naja muss ich ja wohl. Danke für die Klamotten", murmelte ich in ihre Richtung und auch wenn ich mir erst nicht sicher war, dass sie es auch gehört hatte, so schien sie es doch verstanden zu haben. 

Vorsichtig krabbelte ich aus dem Bett und nahm die Klamotten an mich.

"Dort drüben ist ein Badezimmer", sagte Sidera noch bevor ich fragen konnte und deutete auf eine Tür, die mir zuvor noch nicht aufgefallen war. Knapp nickte ich und tapste ins Bad.

Als ich die Tür öffnete, fiel mir ein Detail sofort ins Auge. Überall waren Verzierungen in Gold und Silber angebracht, jedoch nicht so, dass es überladen wirkte, sondern recht geschmackvoll. Selbst an der Tür, welche ich hinter mir doppelte verriegelte, waren silberne und goldene Ornamente eingearbeitet. Ansonsten war das Bad in Weiß und Cremetönen gehalten. Links von mir befand sich eine große Badewanne und ein breiter Hocker auf dem bereits flauschig aussehende Handtücher perfekt gefaltet lagen. Rechts von mir hing ein breiter Spiegel an der Wand, knapp darunter hing ein  Waschbecken mit einem großen Regal, in welchem verschiedenste Seifen und andere Utensilien standen. 

Kurzerhand legte ich die Klamotten auf den Hocker neben die Handtücher, welche tatsächlich genauso flauschig waren, wie sie aussahen. Dann zuckte mein Blick aus einem Impuls heraus erneut zum Spiegel und ich stockte kurz.

Meine Haut wirkte ungesund grau, meine Augen blickten mir müde entgegen obwohl ich gerade erst aufgestanden war und meine Kleidung hatte tatsächlich mehr abbekommen als ich auf den ersten Blick gesehen hatte. Zudem zog sich, als ich meinen Pullover auszog, ein feines Netz aus aderartigen Rußspuren über meinen Oberkörper. 

Vollkommen geschockt sah ich in den Spiegel. Langsam hob ich meine Hand und versuchte mit den Fingern die Spuren wegzuwischen. Kurz keimte in mir die Angst auf, dass sie bleiben würden und für immer wie ein böses Mal auf meiner Haut zu sehen sein würden, doch zum Glück ließen sie sich ganz leicht verwischen.

Erleichtert stieß ich die Luft aus. 

Eilig nahm ich mir vom Hocker ein kleines Handtuch und befeuchtete es am Waschbecken mit Wasser. Dann wusch ich mich so schnell es ging ab, um endlich einen kleinen Teil des gestrigen Tages hinter mir lassen zu können. 

Mein Blick traf im Spiegel auf die Reflektion der Badewanne hinter mir und ich hielt in der Bewegung inne. Wenn ich mich schon sauber machte, warum dann nicht auch richtig. Vielleicht würde es mir helfen den Kopf wieder etwas klarer zu bekommen und wieder aufnahmefähiger zu werden. 

Kurzerhand entledigte ich mich meiner restlichen Klamotten, schnappte mir eine der Seifen und stieg vorsichtig in die Badewanne. Da es mir wie eine Zeitverschwendung vorkam jetzt richtig zu baden, entschied ich mich dafür nur kurz zu duschen. Sacht drehte ich das Wasser an und war angenehm überrascht, dass das Wasser nicht erst warm werden musste sondern gleich perfekt temperiert war. 

Ich schloss die Augen und ließ das Wasser einfach von oben auf mein Gesicht prasseln. Es hatte etwas erlösendes, fast schon bereinigendes, das Wasser einfach nur auf meiner Haut zu spüren. Dieses Gefühl in meinem Herzen, dass ich allein war und aus meinem Leben gerissen wurde, war zwar noch da, doch es verlor seine Scharfkantigkeit und zerriss mir nicht mehr mit jedem Atemzug das Herz auf die selbe schmerzhafte Art und Weise. Nach wie vor tobten Fragen und aufkeimende Ängste in meinem Inneren und drohten mich unter sich zu begraben. Doch das Wasser auf meinem Gesicht bildete eine wohltuende Barriere zwischen mir und dem was ich fühlte. Es half mir das Chaos in mir etwas zu beruhigen und mich wieder zu konzentrieren. 

Ich ließ mir mehr Zeit als ich normalerweise zum duschen verwendete, einfach um dieser neuen Realität noch ein wenig länger zu entfliehen. Selbst als ich eigentlich fertig war, bleib ich noch etwas unter dem warmen Wasserstrahl stehen. Es war ehrlich gesagt schon fast ein Wunder, dass Sidera noch nicht an der Tür geklopft hatte um sicher zu gehen, dass auch alles okay sei. Aber vielleicht erinnerte sie sich wirklich noch daran wie es für sie war als sie in meiner Situation war, wenn das tatsächlich stimmte was sie mir gestern erzählt hatten. 

Tief durchatmend drehte ich das Wasser ab und griff nach einem der Handtücher neben mir. Langsam wickelte ich mich darin ein und stieg, stark darauf bedacht nicht auszurutschen, aus der Badewanne.  Mit einem weiteren Handtuch trocknete ich mir die Haare und trat an den komplett beschlagenen Spiegel. Aus einer Eingebung heraus hob ich die Hand und malte einen Smiley an die Glasscheibe. Schief lächelte er mir entgegen und begann auch schon kurz darauf in Tropfen zu zerlaufen. Matt lächelte ich zurück und fühlte mich tatsächlich nicht mehr so miserabel wie zuvor. 

Mit neuer Kraft drehte ich mich nun zu den Klamotten, die Sidera mir gegeben hatte und besah sie mir genauer. Neben Unterwäsche, die seltsamerweise genau in meiner Größe war, worüber ich aber jetzt nicht nachdenken wollte, hielt ich noch eine goldene Hose und ein goldenes Oberteil in Händen. Die Hose war recht einfach gehalten, gerade geschnitten und in einem dunkleren Goldton als das Oberteil. Im Gegensatz zur Schlichtheit der Hose, sah das Oberteil aus wie von einem wichtigen Staatsoberhaupt. Die Vorderseite bestand aus zwei breiten Streifen Stoff, die von den Schultern aus einen V-Ausschnitt bildeten. Auf Höhe der Taille befand sich ein angenähter, breites Band wie ein Gürtel. Zudem waren an den Ärmeln auf Höhe der Schultern noch goldene Perlen in einem filigranen Muster bis zur Mitte des Oberarms aufgestickt. 

Vollkommen verblüfft fuhr ich mit den Fingerspitzen über den Stoff. Wer auch immer dieses Oberteil gemacht hatte, war wirklich unfassbar gut in seiner Arbeit und hatte mit Sicherheit viel Zeit dafür investiert. Dafür sprach auch die Wahl des Stoffes, denn er war weder kratzig noch zu dick. 

Rasch zog ich die Sachen an, wobei ich mehrmals erstaunt war, wie Sidera meine Größe kennen konnte, denn alles saß wie angegossen. Gespannt drehte ich mich zum Spiegel und konnte nicht glauben was ich sah.

Im Spiegel blickte mir eine umwerfende junge Frau entgegen, die unmöglich ich sein konnte. Da war keine Spur des Chaos in meinem Inneren, keine Anzeichen von Angst oder Erschöpfung. Meine Haut wirkte wieder ganz normal und meine Augen schienen von einem seltsamen Leuchten erfüllt. Meine wilden Afro-Locken umspielten, wenn auch noch ein bisschen nass, mein Gesicht und rahmten es wie ein Bild ein. 

Wenn meine Eltern mich doch nur so sehen könnten.

Schwer seufzte ich. Vielleicht würden sie mich irgendwann mal so sehen. Wobei, was sprach eigentlich dagegen, dass sie mich so sahen? Was sprach dagegen, dass sie von all dem hier wussten?

In mir keimte stetig mehr die Hoffnung auf wieder zu meiner Familie gelangen zu können. Immerhin hatten Sidera und Aron gestern gesagt, dass ich zu nichts gezwungen werden würde. Demnach dürfte ich mich nicht nur hier aufhalten, wo auch immer dieses hier war, sondern auch bei meinen Eltern. 

Ich musste unbedingt herausfinden, was das alles hier war und was das für mich bedeutete. Vielleicht musste ich nicht immer hier sein und konnte das hier wie eine Art Nebenjob betrachten zu dem ich nur zweimal in der Woche musste. Oder es reichte auch einmal im Monat. Aber solange ich nicht wusste um was es hierbei ging, waren das nur Spekulationen. Ich brauchte Antworten. Dringend. 

Von einer Entschlossenheit gepackt, die mich selbst überraschte, öffnete ich die Badezimmertür und trat hinaus. Sidera saß wartend auf einem Stuhl neben meinem Bett und schaute auf, als sie mich hörte. Als sie mich sah, breitete sich ein Lächeln auf ihrem Gesicht aus.

"Du siehst jetzt wirklich aus wie eine Erbin", auch ihre Stimme klang erfreut. 

"Ämm, danke schätze ich", ich machte eine kurze Pause bevor ich weiter sprach. "Sidera ich habe einige Fragen und ich brauche dringend Antworten. "

Verständnisvoll nickte sie. "Ich weiß. Wir müssen wirklich reden."

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