Lady Loki/Prolog
Eigentlich sollte er ein Feind für sie sein, doch dieses Gefühl stellte sich einfach nicht ein. Da war etwas anderes, fremdartiges, stellte Sylvie erstaunt fest. Aufmerksam beobachtete sie Loki neben sich. Er wirkte angespannt, während er fieberhaft nach einem Ausweg aus ihrer hoffnungslosen Situation suchte. Sein Blick huschte unruhig hin und her, während er verzweifelt die Umgebung absuchte. Es wäre beinahe amüsant gewesen, wenn ihre Lage wirklich nicht so verzwickt wäre. Denn auf Lamentis-1 gab es nichts außer Rauch, Feuer und Erschütterungen, die den Mond beben ließen. Die baldige Zerstörung Nächte und war praktisch nicht mehr aufzuhalten. Ihre Fäuste ballten sich, als ihr ein Gedanke durch den Kopf ging. Am liebsten hätte sie diesen Idioten am Kragen gepackt damit sie ihn anschreien konnte, dass TemPed herauszurücken. Doch Sylvie blieb stumm, denn sie war sich sicher, dass er das verfluchte Ding nicht rausrücken würde. Es ging schließlich auch um sein Überleben. Abermals betrachtete sie ihn genauer.
Was er wohl wirklich wollte? Wollte er zurück in seinen Zeitstrahl?
,,Was tun wir nun?"
Seine Stimme riss sie aus ihren Gedanken. Das Wort wir überraschte sie ein wenig. Erneut musterte sie ihn argwöhnisch.
,,Wir", wiederholte sie.
Nun wandte Loki sich ihr zu. Seine Augen schimmerten blau grün.
,,Ja, wir arbeiten doch zusammen", entgegnete er mit einem schelmischen Grinsen.
Taten sie das?
,,Hmm... Ich habe dem zwar nie zugestimmt, aber ... Was schlägst du vor?"
Sein Grinsen wurde noch eine Spur breiter.
,,Begleite mich in meinen Zeitstrahl."
Für den Bruchteil einer Sekunde weiteten sich ihre Augen. Loki wollte tatsächlich, dass sie ihn begleitete. Nach New York in die Welt der Menschen. Plötzlich begann dieser Gedanke ihr Angst zu machen. Glaubte er wirklich, dass sie sich anpassen konnte, um unerkannt unter ihnen zu leben. Ohne, dass sie die Aufmerksamkeit der TVA erregte. Plötzlich runzelte er die Stirn, während er sie eingehend betrachtete.
,,Was ist los?"
,,Nichts", gab sie unwirsch zurück.
Unwillkürlich streckte er die Hand aus und sah Sylvie an.
,,Und wirst du mit mir kommen?"
Misstrauisch beäugte Sylvie die ihr entgegengestreckte Hand. Noch immer war sie auf dem apokalyptischen Mond Lamentis-1 gefangen, der bald zerstört werden würde. Loki hatte das einzig funktionierende TemPad. Welche Wahl hatte sie, außer sein Angebot anzunehmen?
Widerwillig lag ihr Blick auf seiner Hand. Loki hielt alle Trümpfe in der Hand und das wusste er.
,,Aber glaube nicht, dass ich dir vertraue", warnte sie ihn.
,,Ja, ja, ich bin keiner dem man trauen kann."
Beinah war es Sylvie so, als klang Loki verletzt. Oder hatte sie sich das nur eingebildet? Rasch verdrängte sie den Gedanken, um Lokis Hand zu ergreifen.
Da war es wieder dieses eigenartige Gefühl in Lokis Nähe. Und da war noch mehr. Die Furcht vor dem Unbekannten.
,,Bist du bereit?", fragte er.
Unwillkürlich presste Sylvie die Augen zu.
War sie wirklich bereit dazu?
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