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Kapitel Eins: New York

New York 2012

Der Sog der Zeit zerrte an ihr. Es war wie ein Tornado, bis es zu einem Windhauch abebbte, der über ihre Haut strich. Noch immer hielt Sylvie die Augen geschlossen, obwohl sie bereits festen Boden unter den Füßen spürte. Die Wärme, die von Lokis Hand in ihrer ausging, war nach wie vor spürbar. Es war so ein eigenartiges Gefühl. Dieses Gefühl kroch bis zu ihrem Herzen und ließ es ein wenig schneller schlagen. Sylvie schob es auf ihre Nervosität. Es konnte einfach nichts mit Loki zu tun haben. Allmählich wagte es Sylvie ihre Augen wieder zu öffnen, dabei wurde sie förmlich von den ihr fremden Eindrücken erschlagen. Sie blinzelte. Es war alles so hell, sodass sie ihre Augen abschirmte. Noch nie hatte sie so viele Menschen sich an einen Ort drängen sehen. Rasch löste sie ihre Finger aus Lokis Hand. Überwältigt von all dem drehte sich Sylvie einmal um sich selbst.

New York, New York. Die Lichter am Times Square, der Broadway, das Empire State Building. Es gab keine andere Stadt mit so viel Stolz, Glanz und Triumphalismus. Riesige Kulturtempel und Kaufhäuser, eine Flut von gelben Taxis und vor der Hafeneinfahrt die Statue of Liberty, das ungebrochene Symbol der Freiheit. Eine Stadt, deren Bewohner den Slogan 'Yes, we can' schon verinnerlicht hatten, ehe er von Barack Obama überhaupt erst verkündet wurde. New York: ein einzigartiger Kosmos aus vielen Welten, in dem man oft nur die Straße zu wechseln braucht, um von der einen Welt in eine andere einzutauchen.

NEW YORK lud zu einer faszinierenden Reise ein und offenbarte deren ganze Vielschichtigkeit.

Loki schien weder beeindruckt noch erschlagen von den Eindrücken. Rasch rief sich Sylvie ins Gedächtnis, dass es nicht das erste Mal für ihn war. Loki schien sich an die Welt der Menschen gewöhnt zu haben. Wohingegen sie nicht wirklich wusste, wohin sie gehörte. Ihre Erinnerungen an Asgard waren spärlich. Danach kam ihre Entführung durch die TVA und ihre jahrelange Flucht und der Plan der Rache. Sylvie kannte praktisch kein Zuhause oder gar eine Familie. Das Gefühl des Misstrauens saß tief.

Allmählich löste sie sich aus ihrer Schockstarre und begann sich umzusehen. Die Menschen um sie herum hatten innegehalten und begannen sie anzustarren. Warum starrten die Menschen sie an? Verunsichert drehte sie sich zu Loki um, der sie mit einem amüsierten Blick bedachte.

,,Was?", zischte sie frustriert.

Mit einer eleganten Handbewegung deutete er auf sie, wie als müsste sie den Grund, warum diese primitiven Wesen sie anstarrten kennen.

,,Dein Outfit ist nicht zeitgemäß", wisperte er ihr zu.

Unwillkürlich blickte Sylvie an sich hinab. Sie verstand nicht, was mit ihrem Outfit nicht stimmen sollte. Es war zwar verdreckt, aber ansonsten konnte sie nichts falsches an ihrer Kleidung finden. Ihr Blick huschte kurz zu den umstehenden Frauen. Und da fiel ihr der Unterschied auf. Die Frauen in dieser Welt waren freizügiger im Haut zeigen. Viel nackte Beine, Arme und Oberweite. Wieder lächelte Loki nur. Das Gefühl der Wut ergriff von ihr Besitz. Unwillkürlich ballten sich ihre Hände zu Fäusten.

,,Schön", knurrte sie, während sie sich einen Weg durch die Menschenmenge bahnte. Sie hatte keine Lust mehr wie ein Tier begafft zu werden. In der Sekunde, in der Sylvie sich in Bewegung gesetzt hatte, folgten ihr seine aufdringlichen Schritte.

,,Wohin willst du?", fragte seine Stimme dicht hinter ihr. Unbeirrt setzte sie ihren Weg fort.

,,Weg."

Weg von dir.

Loki packte Sylvie am Handgelenk, um sie so zum Stehen bleiben zu bewegen. Der Blick, den er auf sie gerichtet hatte, war eindringlich.

,,Wir sind hier nicht sicher", rief er ihr ins Gedächtnis.

Mit einem gewissen Widerwillen musste sich Sylvie eingestehen, dass Loki Recht hatte. Er war es, der sich in dieser Welt auskannte. Sie schüttelte seine Hand ab, um die Arme vor der Brust zu verschränken. Trotzig hob sie das Kinn an, wobei sie ihn finster fixierte.

,,Was ist dein Plan?"

,,Unauffällig untertauchen und..."

,,Und", brummte Sylvie ungeduldig, als Loki nicht weitersprach.

Sein Blick wanderte von unten nach oben an ihr hinauf, wobei sich seine Mundwinkel hoben. Natürlich wusste Sylvie, warum Loki schmunzelte.

,,Sag einfach nichts!"

Allmählich setzte er sich in Bewegung, um unauffällig in der Menschenmenge unterzutauchen. Sylvie tat es ihm gleich. Loki bahnte sich den Weg zu einem der vielen Kaufhäuser. In der Masse der Menschen wurde Sylvie einige Male angerempelt. Wie sie diesen Ort jetzt schon hasste. Loki wartete bereits am Eingang auf sie, wobei er ihr die Tür aufhielt.

Das Kaufhaus besaß viel Schick, Stil und Flair. Auf dem Boden befand sich eine Art roter Teppich. Links und Rechts säumten zig Kleiderständer den endlos erscheinenden Raum. Hier fand man nahezu alle namhaften und bekannten Designer. Sylvie sah auf eines der Preisschilder. Daher natürlich auch das gehobene Preisniveau. Eine Rolltreppe führte ein weiteres Stockwerk nach oben. Auf einer Tafel stand Schmuck und Dekoartikel. Während sie sich so im Kaufhaus umgesehen hatte, hatte sie Loki aus den Augen verloren. Nach einer Weile kam er hinter den Kleiderständern hervor. Er trug ein paar Kleidungsstücke auf dem Arm, die er ihr in die Hand drückte. Argwöhnisch betrachtete Sylvie die Klamotten in ihren Händen. Der Stoff war angenehm weich, als sie ihn durch die Finger gleiten ließ.

,,Worauf wartest du?", drängte Loki, wobei er sie schon in Richtung einer Kabine schob.

Unschlüssig stand Sylvie nun vor dem großen Spiegel. Die Kleidung noch immer in Händen, während sie sich in dem Spiegel betrachtete. Aus irgendeinem Grund erkannte sie die Frau im Spiegel nicht mehr. Aüßerlich mochte sie noch immer dieselbe sein, aber etwas in ihrem Innersten hatte sich verändert. Sie kam nicht darauf, was es war.

,,Sylvie?", fragte Loki.

Rasch streifte sie sich ihre liebgewonnene Kleidung ab, um sich das, was Loki für sie ausgesucht hatte überzustreifen. Es kostete sie einiges an Überwindung sich im Spiegel anzusehen. Es fühlte sich fremd an, beinah verkleidet, befand sie. Die schwarze Leggings betonte ihre Beine. Die dunkelgrüne Tunika fiel wie ein Wasserfall an ihr herab und schmeichelte ihrem Hautton. Das Einzige, was Sylvie an der Kleidung störte, war der auffällige Ausschnitt. Sie zog einige Male daran, doch es blieb nicht dort, wo sie es haben wollte. Frustriert, seufzte sie auf.

Langsam griff sie nach dem Vorhang, um ihn zur Seite zuziehen, damit sie sich Lokis Blicken stellen konnte.

,,Ich hasse dich!"

Für den Bruchteil einer Sekunde schienen sich seine Augen zu weiten. Eine Reaktion, die Sylvie nicht recht deuten konnte. Sie sahen einander unschlüssig an. Keiner wollte den ersten Schritt tun. Stille breitete sich zwischen ihnen aus, bis er sich räusperte.

,,Du siehst jetzt aus wie eine von ihnen."

Diese Worte trafen Sylvie vollkommen unerwartet. Sie wollte doch gar nicht aussehen, wie eine dieser Frauen. Die Vorstellung widerte sie an. Sie wollte keine Variante sein, keine Loki sein. Sie wollte einfach nur sie selbst sein. Sylvie sein. Der Drang sich die Kleidung vom Leib zu reißen war groß, doch sie erinnerte sich an seine Worte. Unauffällig sein. Nun das war sie ja nun wohl.

,,Schön. Du hast bekommen was du wolltest", sagte sie als sie an ihm vorüberging, wobei sie ihn mit der Schulter anrempelte.

,,Das war nicht abwertend gemeint", beeilte sich Loki die Situation zu retten. ,,Ich meine, du siehst hübsch aus."

Beinah verzweifelt versuchte er mit ihr schrittzuhalten.

,,Wirklich?" Der leise Zweifel schwang in ihrer Stimme mit.

,,Ich würde dich doch nicht belügen."

Abrupt blieb Sylvie stehen, um ihn anzusehen. Ihr Blick durchbohrte ihn förmlich.

,,Ist es nicht das, was du üblicherweise tust."

Etwas flackerte über Lokis Gesichtszüge, doch es war viel zu schnell verschwunden, als das es Sylvie hätte benennen können.

,,Stimmt."

Er lief nun einfach weiter, was sie verwirrte.

Warum war es so verdammt kompliziert, wenn sie miteinander redeten! Einer von ihnen war immer wütend oder verletzt. In ihren Gedanken versunken holte sie zu ihm auf, sodass sie gemeinsam das Kaufhaus verließen. Es fiel Sylvie sofort auf, dass nun niemand mehr Kenntnis von ihnen nahm. Sie wirkten wie zwei unter vielen. Hatte es am Ende doch an ihrer fremden Kleidung gelegen? Der Gedanke sich zu entschuldigen kam ihr in den Sinn. Schließlich war sie ziemlich hart zu ihm gewesen und vielleicht wollte er ihr doch nur helfen. Ihr Blick glitt zu einem Mann und einer Frau, die sehr vertraut miteinander wirkten. Die Frau hatte sich bei dem Mann untergehakt, wobei sie angeregt miteinander sprachen. Ohne, dass sie darüber nachgedacht hatte, griff sie nach Lokis Arm und hakte sich bei ihm unter. Im ersten Moment wirkte er überrascht, aber er sagte nichts. Eine Weile liefen sie so durch die Straßen New Yorks, wobei sie kein Wort miteinander sprachen. Für Sylvie war all das noch viel zu fremd und es überwältigte sie förmlich, was ihr Angst einjagte. In diesem Moment war sie froh ihn - und genau ihn - an ihrer Seite zu wissen. Er drängte sie zu nichts, wartete einfach geduldig ab.

Der magische Großstadttrubel war das Herz von New York. Mit großen Augen bestaunte Sylvie alles, bis Loki vor etwas anhielt. Unweit der westlichen Seite des Central Parks bestach ein Kaffee mit einer freundlich, hellen Atmosphäre. Die riesigen Fenster in weißen Holzrahmen waren straßenseitig ausgerichtet, sodass man dem Treiben draußen zusehen konnte. An diesem lauen Sommertag waren alle Fenster und Türen geöffnet und man hatte das Gefühl, als würde man halb unter freiem Himmel sitzen. Die Einrichtung war hell, leicht und dezent in Türkistönen gehalten. Neben den erschwinglichen Getränken wurde auch eine Reihe kleiner Häppchen wie Salate, Toasts und Wraps in exquisiter Ausführung angeboten. Gute Musik, gute Stimmung und die perfekte Infrastruktur, um sich für etwas länger niederzulassen.

,,Lust auf einen Kaffee?"

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