Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Kapitel 1 - Wasser

20 Jahre später

Als erstes nahm er die Schwärze wahr, die um ihn herum herrschte. Wie ein Schatten lag sie auf ihm und drückte alles Leben aus ihm heraus. Schwer wie Blei saß sie auf seiner Brust, seinem Bauch, seinem Rücken; zerquetschte ihn von allen Seiten. Er konnte nicht atmen, er versuchte vergeblich nach Luft zu schnappen, denn seine Lippen bewegten sich nicht. Hilflos wollte er mit den Armen fuchteln, doch sein Körper war wie betäubt. Zwar spürte er, dass er da war, aber er ließ sich nicht bewegen.

Leichte Panik ergriff ihn, während er versuchte die Augen zu öffnen. Wenn er die Augen öffnen konnte, dann würde er auch sehen können, was ihn lähmte. Aber seine Augen blieben verschlossen, versiegelt von jener zähflüssigen Dunkelheit, die bei jedem hoffnungslosen Versuch, Atem zu holen, tiefer in seine Lunge dran. Kalt war die Dunkelheit, wie Wasser. Brennender Schmerz, der sich erst in seiner Nase, dann an seinem ganzen Körper ausbreitete. Und mit dem Schmerz, einem letzten verzweifelt aufbäumen seines Körpers, öffnete er den Mund und schrie lautlos... doch es war zu spät. Salzige Dunkelheit ströhmte in seinen Mund und drang abermals in seine Lunge.

Als der Schmerz diesmal verschwand wusste er was los war. Er war tot. Ertrunken. Warum, wusste er nicht, und doch schien es paradox darüber nachzudenken. Tote dachten nicht! Aber er fühlte sich so leicht, so unendlich erleichtert. Die Panik die ihn zuvor gepackt hatte war mit einem Schlag verschwunden. Was war er, wenn nicht tot? Was wusste er überhaupt? In seinem Kopf war nichts, keine Erinnerung, keine Personen, nur die Erkenntnis tot zu sein. Ertrunken. Das wusste er. Und da das Wasser salzig war, nahm er an, dass es im Meer geschehen sein muss. Vielleicht war er ja kein besonders guter Schwimmer gewesen, dachte er traurig. Er wusste es nicht mehr. All die Erinnerungen, all diejenigen, die er zurück ließ, all das war verschwunden. Hätte er weinen können, so hätte er es getan, doch er war tot. Irgendwo zwischen Diesseits und Jenseits.
Seine letzten Gedanken schweiften ab, blickten zurück auf kaltes, dunkelblaues Wasser und unendliche weiten, dann hörte er auf zu sein...

Hustend und röchelnd kam er zu sich. Aufgeschreckt und kaum in der Lage zu atmen, begann er zu blinzeln. Helligkeit stach ihm in die Augen, Sonnenstrahlen, die die Umgebung in sanftes, warmes Licht tauchten. Zitternd schnappte er nach Luft, es wurde besser, seine Lungen hörten auf sich zusammen zu krampfen, als müssten sie Wasser hervorpumpen. Alles was er jedoch hoch röchelte war Schleim und etwas Speichel, ansonsten nichts. Kein Wasser.

Verwirrt hob er die Hand, um seine Augen vor der Sonne abzuschirmen. Auch seine Haut war trocken, wie er gerade sah. Keine Spur von Wasser geschweige denn Meer. Seine Brust hob sich in gierigen Zügen, holen nach, was sie verpasst hatte und ließ für diesen Moment keine andere Tätigkeit zu. Er jedoch war verwirrt, wusste er doch mit ziemlicher Sicherheit, dass er tot war. Oder? Fieberhaft dachte er nach. Hatte er vielleicht nur geträumt? Nun, wenn, dann war das der realistischste Traum gewesen den er je hatte. Aber warum wollte sein Verstand nicht glauben, dass er lebte? In seinen Augen machte das überhaupt keinen Sinn.

Nachdem sein Körper sich erholt hatte, versuchte er sich aufzusetzen. Vorsicht legte er seine Hände auf den warmen, ebenen Stein unter sich und drückte sich langsam hoch. Die Sonne stand schräg am Himmel, was darauf hindeutete, dass es schon recht spät war. Dennoch hatte sie genug Kraft, um ihn zu wärmen, sodass ihm tatsächlich wohlig zumute war. Erst jetzt merkte er, dass er nackt war, entkleidet, bis auf die Haut. Seltsamerweise wollte ihn aber kein Schamgefühl erfassen. Immerhin war er tot und Tote durften ja wohl nackt sein.

Mit argwöhnischem Blick sah er sich um und erblickte zu allen Seiten eine hohe grüne Hecke, die zarte blaue Rosen trug. In die Hecke waren je vier Öffnungen gelassen, die in eine unbekannte Richtung führten. Er lag in der Mitte des Kreises, den die Hecke um ihn zog. Und ohne groß darüber nachzudenken, wusste er, dass hier etwas nicht stimmte. Nie zuvor hatte er diesen Ort gesehen, da war er sich sicher, selbst wenn er sich nicht erinnerte. Also was zur Hölle suchte er hier? Konnte das der Himmel sein? Er war nicht gläubig, hatte sich nie Gedanken gemacht, was nach dem Tod sein würde. Wahrscheinlich hatte er einfach geglaubt da wäre nichts. Nun aber geriet er ernsthaft ins Zweifeln. Er war gestorben, er konnte demnach also nicht leben, also konnte dies hier nicht die Erde sein. Oder doch? Immerhin erinnerte er sich an nichts, er konnte sonst wo sein, vielleicht sogar zuhause.

Kopfschüttelnd hob er den Blick gen Himmel und erstarrte sogleich. Der Himmel war getaucht in die golden, fast schon roten Strahlen der Sonne, die ihren Weg über den Horizont ging und die Nacht einläutete. Ein Meer aus tausenden Sternen entsprang der allmählich größer werdenden Finsternis, welche die Sonne mit ihrem Verschwinden entbloßte. Jener Sternenhimmel, wie man ihn kaum in seiner ganzen Pracht erblicken kann. Das aber, was den jungen Mann tatsächlich den Atem stocken ließ, war der Kompass aus blassen, leuchtenden Linien, der den Sternen entsprang. Wie auch das Licht dieser, war er noch nicht zu ganzer Pracht erstrahlt, tat das jedoch mit zunehmender Nacht. Er war anstellte des Mondes da und von solcher Feinheit, dass der junge Mann von hier unten dachte, er bestünde selbst aus Sternen. Doch welche Sterne schimmerten Golden? Golden nämlich war der Kompass am Himmelszelt, den er komplett überspannte. Fremdartige, riesige Symbole und verschlungene Linien zierten den Kompass, umschlangen Nadel und Streben. Die Buchstaben, die ebenfalls in verschlungener Zierde den Kompass schmückten lagen allesamt in scheinbar endloser Ferne. Und hoch über dem goldenen N stand der Nordstern, einer der hellsten Sterne. Die Nadel zeigte in jene Richtung, wie ein stummer Wegweiser. Mehr nebenbei bemerkte er, dass alle vier Wege, die in die Hecke eingelassen wurden, exakt nach Norden, Süden, Westen und Osten zeigten.

Der junge Mann senkte den Blick und blinzelte mehrere Male. Nun war er sich sicher; Dies war nicht sein Zuhause. Er hatte diesen Ort nie zuvor gesehen, und die Tatsache, dass er nackt war, verbesserte die Situation nicht gerade. Noch verwirrter als zuvor wollte er gerade aufstehen, als er mit er Hand an etwas weiches stieß. Erschrocken fuhr er herum und sah sich einem Haufen weißer Klamotten gegenüber gestellt. Oben drauf lag ein feinsäuberlich verschlossener Briefumschlag auf dem ein Name stand. Sein Name.

Misstraurisch sah er sich ein zweites Mal um und lauschte zudem in die beinahe groteske Stille. Kein Luftstoß regte sich, kein Vogel sang oder raschelte in der Hecke. Einfach nur lauernde Stille. Mit pochendem Herzen schaute er zurück auf den Brief. "Für Isaia", las er laut vor. Kurz kostete er den Augenblick des Zögerns aus, doch im nächsten Moment hatte er den Brief an sich gerissen und machte sich daran in zu öffnen. Aufgeregt, mit der Hoffnung, seiner Verwirrung endlich ein Ende setzen zu können, riss er an den Papier. Mit einem durchgängigen Reißen hatte er ihn schließlich geöffnet und zog einen dicken Brief hervor. Als er diesen aufklappte, fielen ihm drei Karten auf den Schoß, die er misstrauisch aufhob, kurz ansah und zurück in den Umschlag schob.
Tief durchatmend und sich zur Ruhe zwingend strich er das Papier glatt und begann zu lesen:

Willkommen im Labyrinth Isaia

Ihr seid zehn junge Leute.
Du bist der Kompassträger.

Du hast zwei Aufgaben

Nummer 1: Finde die anderen!

Nummer 2: Überlebt alle!

Wenn du beide Aufgaben bis zur dritten Welle erreicht hast, bekommt du eine zweite Chance.

Solltet ihr es nicht schaffen, werdet ihr hier bleiben. Für immer...

Isaia las ihn ein zweites Mal, nur um sicher zu gehen, dass er sich nicht verlesen hatte. Das hier musste ein Scherz sein. Ein schlechter Witz vielleicht, wo die Poete fehlte. Doch er konnte nicht darüber lachen. Alle Hoffnung auf Aufklärung verpuffte. Nun war er auch nicht schlauer als zuvor und eine anonyme Person meinte ihm Aufgaben erteilen zu müssen. Aufgaben, die vollkommen eigenartig klangen. Wie zum Beispiel das Überleben aller. Er zweifelte daran, dass der Schreiber dieses Briefes bei klarem Verstand war. Was sollte schon geschehen? Er jedenfalls hatte nicht vor irgendwen zu töten - insofern der überhaupt möglich war, denn er war sowieso schon tot. Kopfschüttelnd faltete er den Brief und schob ihn zu den drei Karten in den Umschlag.

Da er keine andere Wahl sah, als diese seltsam anmutenden Kleider zu verwenden, wenn er nicht nackt bleiben wollte - und das wollte er im Anbetracht der Tatsache, dass er hier nicht allein war, wirklich nicht - zog er eine weite, weiße Plunderhose vom Stapel und wurde überrascht von einem metallischen Klirren. Neben ihm kullerte ein kleiner handlicher Kompass an einer goldenen Kette aus den weißen Kleidungsstücken. Verwunder hob er ihn auf und schaute darauf. Die perfekte Miniaturausgabe von dem Kompass am Himmel. Kurzentschlossen legte er sich die Kette um den Hals und zog sich an.

Die Klamotten saßen wie angegossen und boten eine Mischung aus weiten, feinen Stoffe und dennoch warmer, starker Struktur. Das Shirt besaß keine Ärmel und floss ihm locker über den Oberkörper, und die Hose war so weit, dass er sie kaum auf der Haut spürte.
Den Brief verstaute er in einer Hosentasche, denn er war der einzige - wenn auch wenig hilfreiche - Anhaltspunkt den er hatte. Somit war er bereit, der ersten Aufgabe zu folgen. Was auch immer das für ihn bedeuten mochte.

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro