Kapitel 5 - ,,Du kannst mir vertrauen."
A/N
Oben seht ihr, wie Jordan aussieht.
Ich hoffe, euch gefällt das neue Kapitel.
Eure Chan17ti
***
Am nächsten Tag gehe ich in der Pause in die Mensa und halte sofort nach meiner besten Freundin Holly Ausschau.
Hier ist es meistens laut und chaotisch, aber ihr feuerrotes Haar sticht auffällig aus der Schülerschar heraus.
Das Rot ist nicht ihre natürliche Haarfarbe, aber es ist sehr gut gefärbt und die Farbe steht ihr besser als ihr normales Blond.
Ich steuere auf sie zu und lasse mich auf den Stuhl ihr gegenüber fallen.
Sie tippt gerade auf ihren Laptop und hört nebenbei Musik, aber als sie mich zieht, nimmt sie einen Hörer aus dem Ohr.
,,Hi, Eli.", begrüßt sie mich mit einem erfreuten Lächeln.
Das rothaarige Mädchen war früher die beste Freundin meiner Schwester, aber als diese die Schule verlassen hat, hat sich Holly an mich gewandt.
Nun ist sie meine beste Freundin und die Person, der ich am meisten vertraue.
,,Hey.", sage ich nett zurück und zeige auf ihren Laptop, ,,Was schreibst du heute?"
,,Einen Aufsatz für Englisch.", sagt sie und verdreht ihre Augen.
,,Ahh.", nicke ich verständnisvoll.
Den gleichen Kurs habe ich letztes Jahr belegt und fand ihn super, auch weil der Lehrer ziemlich entspannt war.
,,Ich habe dich gestern wieder im Krankentrakt gesehen...", merkt Holly an, beendet ihren Satz aber nicht, weil sie offensichtlich hofft, dass ich ihr das erkläre.
,,Es ist nichts Tragisches passiert. Ich habe nur den Fußball an den Kopf bekommen und musste gleich zum Arzt gehen. Es war aber zum Glück keine Gehirnerschütterung."
,,Zeig diesen Arschlöchern, wer der Boss ist, Bitch.", sagt Holly angriffslustig und klappt ihren Laptop zu, während sie die Kopfhörer verstaut.
Sie lehnt sich auf den Tisch und verkreuzt ihre Arme vor dem Körper.
,,Ich habe einen Plan.", flüstert sie mir verschwörerisch zu, ,,Alles, was ich dazu brauche, ist deine Erlaubnis, diese Arschlöcher in Grund und Boden zu stampfen."
,,Okay, okay.", sage ich schnell und hebe zum Schutz meine Arme, ,,Gewalt ist nicht die Lösung. Du kannst nicht einfach mitten im Schulhaus jemanden umbringen."
,,Nicht. Lustig.", sagt sie und drückt meinen Oberarm, bevor sie sich wieder zurücklehnt.
,,Was ist nicht lustig?", ertönt eine Stimme hinter mir. Ich drehe meinen Kopf und sehe direkt zu Jordan, der geschickt ein Tablett durch die Masse balanciert und sein Rucksack hängt lässig über einer Schulter.
,,Eli.", fleht Holly leise und ich starre sie kurz an, bevor ich mich wieder zu Jordan drehe.
,,Darf ich mich zu euch setzen?", fragt er uns unsicher und lot einer leicht zitternden Stimme.
,,Ähm, sicher.", sage ich verwirrt.
Warum will er hier bei uns Losern sitzen, wenn er einen Platz an dem Tisch der Beliebtesten haben kann?
Jordan stellt sein voll beladene Tablett ab und schlüpft auf den Platz neben mich.
Unsere Arme berühren sich leicht und ich zucke erschrocken zusammen, bevor ich ein wenig Abstand zwischen uns bringe.
Holly beobachtet ihn still und als ich sehe, sie unwohl dich der Neue unter ihrem stechenden Blick fühlt, unterbreche ich die Spannung.
,,Holly, das ist Jordan Hughes. Er ist der Neue und mein zukünftiger Partner in Chemie. Jordan, das ist Holly Tucker, meinr beste Freundin und Bewohnerin einer Irrenanstalt."
,,Hey!", protestiert Holly mit einem Schmollen, aber kurz darauf grinst sie, weil sie weiß, dass das die Wahrheit ist.
Naja, zumindest meiner Meinung nach.
,,Schön, dich kennenzulernen.", sagt Jordan leicht verwirrt und streckt seine Hand aus.
,,Jaja, freut mich auch.", sagt Holly gespielt genervt und schlägt leicht seine Hand weg, ohne sie vorher geschüttelt zu haben und klappt wieder ihren Laptop auf und stöpselt die Kopfhörer in sie Ohren.
,,Ich entschuldige mich für sie.", sage ich leicht beschämt und zerpflücken mein Essen mit meiner Plastikgabel.
,,Schon okay.", sagt Jordan und lächelt mich schief an, ,,Soll das Essen darstellen?", fragt er und nickt in Richtung seines vollen Tellers, wo undefinierbare Pampe zu einem kleinen Haufen geklatscht wurde.
,,Ich habe gelernt, das nicht zu hinterfragen.", sage ich ernst und zucke mit der Schulter, bevor ich mir etwas in den Mund schiebe, was warscheinlich ein Chicken Nugget darstellen soll, aber eher den Anschein macht, dass es drei Mal durchgekaut und zwei Mal wieder ausgespuckt wurde.
Lecker, sag ich euch. Das kann ich nur empfehlen.
Wenn ihr an Kotzeritis sterben wollt.
Nach ein paar Minuten der Stille, in der man wahrscheinlich nur mein Schmatzen hören kann, räuspert sich Jordan.
,,Weißt du... du hast meine Frage noch nicht beantwortet."
,,Welche Frage?"
,,Seit wann sie dich schikanieren."
,,Oh.", sage ich wenig geistreich und schaue bedrückt zu meiner Pampe.
,,Das ist nicht so wichtig."
,,Doch, ist es.", hält er dagegen an und sagt sanft: ,,Ich möchte das aber wissen."
,,Ähm...", beginne ich, sich unterbreche meinen Satz sofort, weil ich mir nicht sicher bin, wie er reagieren wird. Hilfesuchend schaue ich zu meiner besten Freundin, welche aber so in ihren Laptop vertieft ist, dass sie nichts um sich herum mitbekommt. Sie wird mir deshalb keine große Hilfe sein.
Danke für nichts.
,,Du kannst mir vertrauen.", fügt Jordan hinzu und blickt mich mit aufrichtigen Interesse an.
Ergeben seufze ich.
,,Sie haben schon meine Schwester gedemütigt, weil sie die Jahrgangsbeste war und ein ziemlicher Streber. Ihre Worte, nicht meine.
Jedenfalls machten sie ihr die Hölle heiß und deswegen hat sie sich auch entschieden, das Angebot anzunehmen und eher von der Schule zu gehen. Sie tat mir die ganze Zeit leid und ich bereue es, dass ich zu feige war, um meiner Schwester zu helfen. Zu groß war meine Angst, dass mir das gleiche gesehen könnte.
Nun ist sie also weg und trotzdem bin ich ihr nächstes Opfer."
,,Warum?", fragt er interessiert nach, ,,Was haben die davon?"
Erneut zucke ich mit der Schulter und verziehe meinen Mund.
,,Weiß ich nicht. Damals war ich schwach und dürr, sodass ich mich kaum wehren konnte. Also ein leichtes Ziel. BIs heute haben sie nicht damit aufgehört und ich denke, dass man alte Gewohnheiten nur schwer ablegen kann."
,,Also haben sie keinen Grund, dir das Leben schwer zu machen?", fragt er leicht wütend.
Daraufhin erwidere ich nichts, sondern stopfe mir ein weiteres Fleischstückchen in den Mund.
,,Das ist richtig scheiße."
,,Ich weiß.", stimme ich leise zu und fahre erschrocken zusammen, als ich Jordans Arm auf meinem Rücken spüre.
Heilige Walnuss, muss er mich immer so erschrecken? Das ist eine Schule, keine gottverdammte Geisterbahn.
Sacht zieht er mich zu sich heran und kommt mit seinem Gesichter immer näher.
Mein Herz fängt an, vor Nervosität schneller zu schlagen, als ich seinen Atem an meinem Ohr spüre.
,,Ich habe mich entschieden."
,,Entschieden?", sage ich mit einer viel zu hohen Stimme und werde durch seine Nähe leicht rot.
,,Ja. Ich habe mich entschieden, dass ich dich vor diesen Arschlöchern beschützen werde.", beendet er seinen Satz.
,,Was? Wieso?", frage ich verwirrt, als er seinen Arm zurückzieht.
,,Ich hab dir doch schon gesagt", erklärt er mir, ,,dass ich keine Menschen mag, die andere nur zum Spaß ärgern."
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