Kapitel 22 - ,,Wie wäre es mit einem Kuss?"
Schmerzhaft pocht mein Herz in meiner Brust, als ich um die Ecke biege und nichts als Schwärze sehe. Selbst die Wände, die den Raum umgeben, sind schwarz gestrichen, aber bunte Graffiti zierwn die eintönigen Wände und reflektieren das kaum merkliche Licht, welches durch einen kleinen Spalt dringt.
Langsam gehe ich auf die Rampe und in das zweite Level und klettere durch ein paar Löcher, die ich ertatest habe und habe somit ein paar gute versteckte gefunden.
Ich weiß nicht, wo Jordan sich gerade befindet, aber als mir die Anspannung zu groß wird, verlasse ich mein Versteck und halte den Laser fester, als ich leise um die nächste Ecke biege.
Dieser Idiot wollte unbedingt, dass wir uns verschiedenen Teams sind, sodass ich lir nicht nur in die zehnjährigen Kinder Sorgen machen muss, sondern auch um einen relativ großen, halbwegs - okay eher sehr - muskelbepackten Teenager, der momentan auch Jagd auf mich macht.
Ich komme um die nächste Ecke und quieke erschrocken auf, als mich ein kleiner Junge aus dem roten und somit gegnerischen Team das Feuer auf mich eröffnet.
Schnell schieße ich zurück und spüre bei jeden Schuss, wie der Laser vibriert und zum Glück kann ich mich im richtigen Moment ducken, sodass mich der Farbball nicht trifft.
Ich selbst bin im gelben Team. Jordan ist im blauen. Aus dem grünen Team bin ich noch keinem begegnet, aber ich bin mir sicher, dass sie ebenfalls hier in der Nähe sein müssen.
Über mir höre ich das Trommeln von Farbbällen und schnell fliehe ich wieder.
Kinder aus dem gelben, blauen und grümem Team liefern sich gerade ein Showdown und verstecken sich hinter den Hindernissen, um sich gegenseitig nicht treffen zu können.
Ich mache mich so klein wie möglich und ziele auf das grüne und blaue Team. Erst bemerken mich die Jungs nicht, aber als ich mich langsam nach vorn schiebe, hören sie das Rascheln meiner Weste und fliehen schnell in die entgegengesetzte Richtung.
Plötzlich spüre ich einen Arm, welcher sich von hinten um meinen Oberkörper legt und ich atme erschrocken ein, während dieser Jemand hinter mir lacht.
,,Jordan.", zische ich und ich merke, wie er mich auf eine offene Fläche zeigt und mich als sein lebendiges Schutzschild missbraucht, während er auf die Zehnjährigen schießt.
Meine Weste vibriert, als sie ebenfalls das Feuer auf uns eröffnen und nach ein paar stärkeren Virbrationen spüre ich, wie mein Laser unbrauchbar wird.
,,Jordan! Du hast mich getötet!", rufe ich verzweifelt und zähle die Flecken auf meinem Anzug.
Ganze fünfzehn Stück leuchten mir in verschiedenen Farben entgegen.
Dieser Arsch.
,,Geh weg von mir!", rufe ich ihm ins Ohr, aber anstatt einen Tinnitus zu bekommen, wie er es eigentlich verdient hat, lacht dieser Idiot nur leise und schießt weiter, während er gar nicht daran denkt, mich loszulassen.
,,Jordan!"
,,Was habe ich dann davon?", flüstert er mir mit einer rauen Stimme in mein Ohr, sodass ich eine Gänsehaut bekomme.
,,Äh...", bleiben mir die Worte im Hals stecken, als ich meinen Kopf ein wenig zur Seite lege.
,,Was wirst du mir dafür geben, Eli?", spielt er sein Spielchen weiter und nimmt seinen Arm kein Millimeter weg.
,,Für Gerechtigkeit sorgen?", versuche ich mein Glück.
Jedoch schüttelt Jordan nur seinen Kopf und umarmt mich von hinten ein wenig fester.
,,Versuche es noch einmal."
,,Äh...", sage ich nur und spüre, wie er kleine Kreise auf meinen Bauch malt.
,,Ähm. Wie wäre es mit einem Kuss? Später?"
Obwohl ich die Worte nur leise vor mich hin hauche, versteht Jordan mich trotzdem. Grinsend flüstert er mir ins Ohr: ,,Deal."
Dann lässt er mich endlich los und fängt plötzlich an, auf mich zu schießen. Auch ich hebe meinen Laser und ziele direkt auf seine Brust.
Meine Strafzeit ist vorbei, sodass ich ein paar gelbe Farbbälle auf seine Kleidung schieße.
Doch er kommt nur unbeeindruckt auf mich zu.
,,Renn lieber, Eli, solange du noch fliehen kannst. Sonst komme ich.", rät er mir zwei Seiten und sofort weiche ich mit roten und heißen Wangen zurück.
Warum muss er auch immer einen zweideutigen Spruch auf Lager haben?
Gibt es die irgendwo gratis oder was?
Nur noch einen Schuss. Nur noch einen Schuss braucht es und ich bin entgültig raus.
Ich hoffe, ich kann ihn zuerst erledigen, bevor das Spiel vorbei ist und die Lichter wieder angehen.
Ein Schuss. Dann noch einer. Und plötzlich wird es gleißend hell und das Spiel ist vorbei.
Und ich konnte ihn nicht mal töten.
Mit einem breiten Lächeln kommt Jordan auf mich zu und legt eine Hand um meine Schulter.
,,Ich hatte schon lange nicht mehr so viel Spaß."
,,Ich auch nicht.", sage ich grinsend und keuche ein wenig, als sich das Adrenalin langsam wieder abbaut. Langsam gehen wir zum Ausgang und geben unsere Schutzkleidung sowie die Laser ab, bevor wir uns auf den weg zurück in die Haupthalle machen.
,,Hast du Hunger?", fragt Jordan mich, während wir über den Parkplatz schlendern. Ich würde sie gern noch ein wenig länger hierbleiben und mehr mit ihm unternehmen, aber traurigerweise ist es schon ziemlich spät geworden.
,,Ein wenig.", gebe ich ehrlich zu, als wir an seinem Auto ankommen.
Statt sich auf den Fahrersitz zu setzen, kommt Jordan wieder auf meine Seite und hält mich am Handgelenk fest, damit ich die Tür nicht öffnen kann.
,,Zählt das jetzt als dein versprochene ,später'?", fragt er mich schelmisch und ich schaue ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an. Ich wusste gar nicht, dass er so ungeduldig sein kann, weil ich ihm das gerade mal vor einer Viertelstunde versprochen habe.
,,Schau mich nicht so an.", warne ich ihn, als er seinen besten Hundeblick aufsetzt.
Und ja, er kann den verdammt gut.
Störrisch beide ich sein Gesicht und verschränke meine Arme und versuche, so gut es geht sein liebenswürdiges Gesicht zu ignorieren.
Mit so einem Blick könnte er es schaffen, dass ich alles für ihn tu und das macht mir ein wenig Sorgen.
Plötzlich schiebt er sich einfach in mein Blickfeld, sodass ich unwillkürlich in sein Gesicht sehe. Oh Gott, dass ist so heiß, wie er seine Unterlippe nach vorn geschoben hat und mit großen Augen zu mir herunter sieht.
Ah! Ich kann das nicht! Ich kann ihn nicht widerstehen!
Mit einem verärgerten Seufzen rückte ich näher zu ihm und lehne mich nach vorn, um meine Lippen auf seine zu legen
Als sich unsere Lippen berühren, spüre ich, wie breit er grinst und dann mit einem sanften Druck seinen Mund gegen meinen bewegt.
Pure Euphorie durchströmt mich und schon bald habe ich vergessen, dass ich eigentlich sauer auf ihn sein will.
Wie kann ein einziger Junge nur so viel Macht über mich haben? Warum finde ich das so berauschend?
Als wir uns nach ein paar Minuten langsam voneinander lösen, hole ich tief Luft und schaue in diese faszinierenden blau-grünen Augen.
,,Wir sollten vielleicht doch etwas zu Essen besorgen."
***
Wie fandet ihr das Date?
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