Kapitel 2 - Gehirnerschütterung
,,Kommen Sie schon, Mr. Mason.", bettelt Cole und verschränkt die Arme über der Brust.
,,Kann ich nicht einen anderen Partner haben?"
,,Nein, Mr. Decker. Du machst mit Elliot diese Aufgabe und du wirst es lieben."
Cole starrt nich feindselig an, als der Sportlehrer zu einer anderen Gruppe geht.
Mich überkommen ein paar unangenehme Schauer, aber zumindest spielen wir heute auf dem Feld, dass ich bei einem Sturz relativ weich im auf dem Gras landen kann.
,,Wenn du mich auch nur einmal verarschst und wie ein Idiot dastehen lässt, werde ich dich persönlich umbringen."
Du siehst doch schon längst aus wie einer.
Zumindest kann ich diesmal meine große Klappe halten.
,,Also gut", sagt Mr. Mason, als er jeden einen Partner zugeteilt hat, ,,Heute spielen wir so, als ob es ein Turnier wäre. Das erste Team, welches drei Punkte erreicht, gewinnt."
Ich seufze. Ich muss nur so lange auf dem Spielfeld überleben, bis eines der Teams drei Punkte hat.
,,Zuerst spielen Decker und Goldman gegen Anderson und Hughes."
Cole und Nate?
Nun bin ich definitiv am Arsch.
Cole und Jordan treten nach vorn, um nach dem Anpfiff um den Ball zu kämpfen, während ich so weit es geht am Spielfeldrand stehe und so gut es geht, Nates spöttisches Grinsen ignoriere.
Ich habe ein ganz schlechtes Gefühl bei diesem Spiel.
Ein ganz, ganz schlechtes.
Als der Pfiff ertönt, versuche ich mich so gut es geht, auf das Spiel zu konzentrieren.
Ich laufe ein paar Schritte hinter Cole, der gerade versucht, den Ball alleine zwischen unseren Gegnern hindurchzudrippeln.
Nicht, dass ihr denkt, er würde irgendwann den Ball an mich abgeben.
Während er den Ball zwischen die beiden navigiert, bemerke ich, dass Jordan ebenfalls ein ziemlich aggressiver, aber auch sehr guter Fußballspieler ist.
Durch seine geschickten Fußbewegungen schafft er es, Cole einige Male den Ball abzunehmen, dieser ist jedoch genauso gut wie der Neue, sodass ein kleiner Zweikampf zwischen den beiden entsteht.
Spontan entscheide ich mich, in Richtung des gegnerischen Tors zu rennen und im nächsten Moennt passt Cole den Ball auch schon zu mir.
Leider strecke ich nicht schnell genug mein Bein aus und der Ball rollt ein paar Zentimeter an mir vorbei.
Unglücklicherweise sieht Nate mein ausgestrecktes Bein und tritt dagegen, sodass ich wegrutsche und schmerzhaft auf dem Boden aufkomme.
Im Hintergrund ertönt Gelächter, aber etwas Gutes hatte mein Sturz: dadurch, dass ich auf dem Boden vor dem Tor liege, verwehre ich Nate und Jordan jegliche Chance, einen Punkt zu erzielen.
Stöhnend vor Schmerzen richte ich mich auf und nicke dem Lehrer zu, dass ich fähig bin, weiter zu spielen.
Aus dem Augenwinkel sehe ich, wie nahe mit dem Ball zu Jordan rennt und jogge ebenfalls zu dem Neuen herüber, damit ich eventuell den Pass abfangen kann.
Schon in der nächsten Sekunde sehe ich, wie Nate Anlauf nimmt und den Ball mit voller Wucht in unsere Richtung schießt.
Jordan lässt den Ball an seiner Brust abprallen und läuft danach weiter in Richtung des Tores, aber ich kreuze waghalsig seinen Weg und nehme ihm den Ball weg.
Okay, das war nicht wirklich waghalsig, aber ihr wisst, was ich meine.
Vor allem, wenn ich Nates Blicke sehe.
Ich scheine wirklich Todessehnsucht zu haben.
So schnell wie ich kann, renne ich weiter, drehe mich aber kurz um, um zu sehen, wie weit die anderen mir auf den Fersen sind.
Jordan ist nur ein paar Meter hinter mir, aber Cole und Nate fallen immer weiter zurück, sodass ich meine Chance ergreife und so harte es geht auf das Tor schieße.
Ich drehe leicht meinen Fuß, so wie es mir mein Das beigebracht hat und im nächsten Moment landet der Ball in einem nahezu perfekten Winkel in der Ecke des Netzes.
Cole vergisst ausnahmsweise seinen Stolz und jubelt mir zu, aber Nates Gesichtsausdruck kann ich entnehmen, dass er gerade sämtliche Möglichkeiten durchgeht, wie er mich am besten umbringen kann.
,,Guter Schuss.", lobt Jordan mich und lächelt mir leicht zu, während wir zu der Mitte des Feldes joggen, um erneut auf den Anpfiff zu warten.
Ich passe zu Cole und renne wieder auf das Tor zu, während er immer mehr flankiert wird.
Kurz darauf sehe ich den Ball, wie er in einem hohen Bogen auf mich zukommt und nehme ihn an, habe aber nicht mit Jordan gerechnet, der ihn mir durch die Beine spielt und ihn mir somit abnimmt.
Jordan grinst mich kurz von oben herab an, bevor er ihn über das halbe Spielfeld zu seinem Teammitglied passt.
Nebeneinander rennen Jordan und ich zu den anderen beiden und Cole blockt sofort den Neuen, während ich auf das Tor zurenne.
Weit komme ich aber nicht und plötzlich spüre ich einen harten Schlag an meinem Hinterkopf und sofort schließe ich ein weiteres Mal Bekanntschaft mit dem Boden.
Jaja, ich habe dich auch schon vermisst.
Reflexartig will ich mich an dem nöchstbesten Gegenstand festhalten, welcher sich aber unglücklicher als Jordan entpuppt. Ich schließe meine Faust um den Zipfel seinen Trikots und ziehe und unsanft mit zu Boden, wo durch den Aufprall und Jordans Gewicht sämtliche Luft aus meinen Lungen gepresst wird.
Der Neue rollt sich schnell von mir herunter, während ich wie so ein Flunder auf dem Boden liege und hastig nach Luft japse.
,,Alles okay?", fragt Jordan, beugt sich über mich und legt vorsichtig seine Hand auf meine Schulter.
,,Atme erst einmal tief ein."
,,Was denkst du, mache ich die ganze Zeit, du Nuss?", frage ich ihn sarkastisch, was er aber einfach an sich abprallen lässt.
Was für eine Haselnuss.
Oder Walnuss. Die schmecken wenigstens gut.
Ich hebe den Kopf, aber sofort spüre ich einen stechenden Schmerz.
,,Ahh. Mein Kopf.", stöhne ich benommen und schließe meine Augen, um sie vor den gleißenden Sonnenlicht zu schützen.
Ein Schatten fällt auf mich und ich blinzel leicht, während sich Mr. Mason vor mich beugt und mir ein paar Fragen stellt.
Außerdem soll ich mit den Augen seinen Finger folgen, was mir mehr oder weniger gut gelingt.
,,Du solltest dringend zum Arzt gehen, weil ich glaube, dass du eine Gehirnerschütterung hast."
Ich glaube, das ist die Kirsche auf der Schokoladentorte, welche sich auch mein Leben nennt.
,,Ich helfe ihm.", bietet Jordan an, bevor ich irgendwelche Einsprüche erheben kann.
Ach ja, die Walnuss gibt es ja auch noch.
,,Danke, Jordan.", sagt er zu ihm, bevor er sich seiner Klasse zuwendet und sie mehr oder weniger vom Platz vertreiben kann.
,,Komm.", sagt Jordan und hält mir seine ausgestreckte Hand hin.
Mit der einen Hand halte ich mir weiterhin den schmerzenden Kopf und ergreife mit der anderen Jordans Hand, wodurch ich mich besser aufrichten kann.
Wenigstens habe ich einen Punkt erzielt, wenn auch sonst alles schief geht.
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