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Kapitel 12 - ,,Woher willst du das dann wissen?"

,,Elliot.", werde ich am nächsten Tag durch die sanfte Stimme meiner Schwester geweckt.
Meine Mutter hat mich anscheinend noch einen Tag in der Schule freigestellt, weil es jetzt schon 7:30 Uhr ist und meine Muskeln vom vielen Liegen schmerzen.

Müde murmel ich ein paar unverständliche Worte und hoffe, dass sie mich dadurch weiterschlafen lässt, aber sie lässt sich nur unbeeindruckt auf der Bertkante nieder, sodass ein einen leichten Hauch von frischer Minzzahnpasta rieche.

Mit einem leichten Grummeln meldet sich mein verräterischer Bauch zu Wort und sofort bereue ich es, in den letzten Tagen so wenig gegessen zu haben.

,,Elliot, du musst etwas essen.", sagt meine Schwester unerwartet sanft und rüttelt mich leicht an der Schulter.

Mürrisch stöhne ich auf und öffne unger größter Anstrengung meine Augen und sehe, wie Ellie ihre Lippen zu einer dünnen Linie zusammengepresst hat.

Immerhin ist es noch nicht so hell, dass es mir meine Netzhaut wegätzt.

,,Essen.", befiehlt sie mir knapp und stellt einen Teller mit Spaghetti neben mich.

Da ich weiß, dass man Ellie lieber nicht widersprechen sollte, setze ich mich auf und nehme ihr die Gabel aus der Hand.

,,Rede mit mir."

,,Wasch?", frage ich mit einem vollen Mund und ziehe eine Augenbraue fragend nach oben.

,,Irgendetwas ist passiert.", hat sie bemerkt, ,,Du hast in letzter Zeit kaum gegessen und kaum diesen Raum verlassen. Wegen ein paar blauen Flecken hast du dich noch nie so sonderbar verhalten. Also, was ist passiert?"

,,Nichts.", murmel ich alles andere als überzeugend und schaue auf den vollen Teller mit dampfenden Nudeln. Das Porzellan fühlt sich angenehm warm in meinem Schoß an.

,,Ich bin nicht dumm, Eli. Sag es mir.", sagt meine Schwester fordernd, aber mit einer ruhigen und klaren Stimme.

Ich sehe auf und schaue in ihre Augen, die genauso wie meine aussehen und spüre, wie mich die verschiedenen Gefühle überkommen. Ich spüre eine gewisse Spannung in meinem Bauch, mein Herz klopft unnatürlich schnell und meine Augen füllen sich mit Tränen.

Aus Angst, dass sie irgendetwas von meinem plötzlichen Gefühlsausbruch mitbekommt, senke ich den Blick wieder auf den Teller und versuche, so ruhig und kontrolliert wie möglich zu atmen.

Einfacher gesagt als getan.

,,Eli.", fordert mich meine Schwester zum Reden auf.

,,Er hat mich geküsst.", flüstere ich und eine einzelne Träne rollt heiß, aber sanft über meine Wange.

,,Wer?", fragt sie ohne jegliche Abneigung.

,,Jordan."

Dieses eine Wort lässt den Damm brechen und ein paar weitere rinnen ohne mich zu fragen über meine Wange. Ich komme gar nicht mit abwischen hinterher, da sind schon wieder neue da.

Meine Schwester sieht das natürlich auch und reicht mir stumm ein Taschentuch.

,,Hat es dir gefallen?", fragt sie mich sanft, als ich mich ein wenig beruhigt habe.

,,Ich bin nicht schwul.", lautet meine wenig überzeugende Antwort

,,Das habe ich nicht gefragt."

,,Ich bin nicht schwul.", antworte ich ihr erneut und diesmal bin ich selbst weniger überzeugt.

,,Woher willst du das denn wissen?", stellt sie eine berechtigte Frage.

,,Was?"

,,Woher willst du wissen, dass du nicht schwul bist?", wiederholt sie.

,,Ich bin nicht - "

,,Bist du vorher jemals mit einem Jungen ausgegangen?"

,,Was? Nein.", sage ich verwirrt.

,,Bist du jemals mit einem Mädchen ausgegangen?", setzt sie mit der Fragerei fort.

,,Nein.", gebe ich peinlich berührt zu.
Welcher siebzehnjährige Junge hatte denn auch noch nie ein Date?

,,Woher willst du das dann wissen?"

Diesmal gebe ich ihr keine Antwort. Ich weiß nicht, was ich ihr hätte sagen sollen.

,,Ich bin asexuell.", sagt sie nach einer Weile in die Stille

,,Was? Was ist das?"

Seufzend streicht sie sich durch ihr langes, blondes Haar und streckt dann ihre Beine aus.

,,Das bedeutet, dass ich nicht auf diese Weise an Jungs oder Mädchen denke. Ich gehe mit beiden aus, aber kein Geschlecht lässt mich das fühlen, was man in einer Beziehung fühlen sollte."

Ein schwaches Lächeln stiehlt sich auf meine Lippen und ich muss mir ein lautes Losprusten verkneifen.

,,Das machst du also, wenn du auf Arbeit bist?"

,,Sei still.", sagt sie gespielt böse und haut mir sanft auf die Schulter.

Wieder ein wenig glücklicher schaue ich auf den Teller und wickel ein paar Spaghetti auf die Gabel.

,,Schau, Eli. Wenn du dich bei jemanden in der Nähe wohl fühlst, ist es egal, bei welchem Geschlecht das ist. Wir lieben dich, egal für wen du dich entscheiden wirst. Egal, wie außergewöhnlich doof mein Bruder manchmal sein kann."

,,Wir reden gerade mal seit ein paar Minuten", murmel ich grinsend mit vollem Munde, ,,und nur weil du so ein Psycho-Supernerd bist, bedeutet das nicht, dass ich dumm bin. Du weißt, dass ich in einigen Fächern ganz gut bin, Schwesterlein."

,,Es ist ja auch so schwer, mit ein wenig Rennen in Sport eine gute Note zu bekommen.", sagt sie sarkastisch und verdreht ihre Augen.

,,Sei still."

,,Denk darüber nach, was ich dir gesagt habe, Eli. Vielleicht solltest du diesen Jordan eine Chance geben. Und wer weiß, vielleicht überraschst du dich ja selbst."

Sie schaut mich noch einmal eindringlich an, steht dann auf und geht aus meinem Zimmer.

Meine Schwester lächelt mir kurz zu und schließt dann die Tür hinter sich und ich sehe nachdenklich auf die nun schon kalt gewordenen Nudeln herunter.

Zwei Dinge lassen mich nicht los: ob ich bei dem Kuss das gefühlt habe, von dem Ellie gesprochen hat und warum zum Teufel meine Schwester immer genauestens Bescheid weiß.

***

Am nächsten Tag muss ich wieder in die Schule gehen und fühle mich, als wäre ich drei Mal durchgekaut und wieder ausgespuckt worden.

Keine schöne Vorstellung, oder? Immerhin habt ihr jetzt ein schönes Kopfkino und habe euch somit den Tag versüßt.

Jedenfalls fühlt es sich an, als ob mich bedroht anstarren würde und genauestens Bescheid wissen würde, was passiert ist. Fast schon kommt es mir so vor, als ob sie hinter meinen Rücken auf mich zeigen und hinter vorgehaltener Hand über mich lachen.

So betrete ich also mit gesenktem Kopf das Schulgebäude aka Gefängnis für die nächsten acht Stunden und meine so gut es geht jeglichen Blickkontakt. Vielleicht vergessen sie dann einfach das ich da bin, sodass die Erinnerung nicht die ganze Zeit wie ein Film in Dauerschleife in meinem Kopf abgespielt wird.

Anstatt wie sonst geradewegs zu meinem Schließfach zu gehen, steuere ich direkt zu dem Krankenzimmer. Als ich den kühlen Raum betrete, schaut die Ersthelferin von ihrem Schreibtisch auf und sieht mich mit hochgezogenen Augenbrauen fragend an.

,,Haben Sie sich schon wieder verletzt, Mr. Goldman?", fragt sie mich ungläubig.

,,Nein, das war schon vor ein paar Tagen.", sage ich zu zeige auf ein paar leichte, blaue Flecken, die noch von den Tag stammen, als ich in der stinkenden Mülltonne liegen durfte.
,,Ich war deswegen die letzten Tage zu Hause, aber ich habe immernoch Kopfschmerzen und fühle mich, als würde ich mich jeden Moment übergeben müssen. Ich bin eigentlich nur gekommen, weil ich fragen wollte, ob Sie mich heute für Sport freistellen könnten."

,,Dürfte ich erfahren, wie das passiert ist?", fragt sie, ohne auf mich einzugehen. Ich weiß, sie ist skeptisch wegen meiner Symptome, aber es ist hart, sich etwas glaubhaftes einfallen zu lassen, wenn man mal wieder keinen Sportunterricht mitmachen will.

,,Ich wurde auf dem Weg nach Hause überfallen.", lüge ich und hoffe, dass sie es schluckt.

Ihr denkt vielleicht, dass ich nicht so feige sein und mich jedes mal davor drücken kann, aber ich habe nach der letzten Begegnung echt keine Lust mehr auf die. Und selbst wenn sie mich in Ruhe lassen sollten, gibt es immernoch das soziale Netzwerk, wo mich andere fertig machen können.

Aber weder Nate, noch Morgan oder Cole werden es jemals auf sich beruhen lassen.

,,Nun, dann bin ich froh, dass du es trotzdem nochmal gewagt hast, hierher zu kommen.", sagt sie mit einem sarkastischen Unterton, gibt mir aber ohne mit der Wimper zu zucken die Freistellung.

,,Ja.", sage ich und erschrecke mich extrem, als es zur ersten Stunde klingelt.

Schnell bedanke ich mich bei ihr, falte die Freistellung zu einem kleinen Quadrat zusammen und stecke sie in die Tasche meines Pullovers, während ich eilig zu meinem ersten Unterrichtsraum renne.

Und ich kann mit Stolz sagen, dass heute schonmal eine Sache gut lief.

Wenn auch schon alles anderen schief gegangen ist.

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