Kapitel 1 - Ein Idiot namens Goldman
A/N
Achtung! Dieses Buch enthält BoyxBoy-Romantik und mehr Sarkasmus, als gesund ist.
Lesen auf eigene Gefahr!
***
Eigentlich wollte ich gar nicht länger als nötig bleiben, aber Mrs. Dailey hat soeben die Listen an die Tür gehängt, wo die Namen der jeweiligen zukünftigen Laborpartner verzeichnet sind und da lasse ich mir keine Chance entgehen, um einen kurzen Blick auf die Spalte zu erhaschen, wo mein Name neben dem meines Partners für das restliche Schuljahr geschrieben steht.
Nun sitze ich still auf meinem Platz und warte, bis die drängelnden, ungeduldigen Schüler aus dem Klassenraum stürmen.
Ich kann nur hoffen, dass mich Mrs. Dailey nicht mit einem der Badboys in eine Gruppe gesteckt hat.
Morgan Cook und sein bester Freund Nate Andersson zum Beispiel und wenn ich mit einem der beiden Partnerabeit machen muss, bin ich mir ganz sicher, dass das restliche Schuljahr die Hölle werden wird.
Als sich die meisten Schüler verzogen habe, erhebe ich mich langsam und schwinge mir meinen Rucksack auf den Rücken.
Immernoch muss ich mich verrenken, um an ein paar neugierigen Schülern vorbeiblicken zu können, aber schließlich kann ich einen Blick auf die Liste werfen und finde relativ schnell meinen Namen.
Elliot Goldman.
Vorsichtig lasse ich meinen Blick zu der Spalte daneben schweifen und bin mehr als froh, dass keiner meiner Peiniger mein zukünftiger Laborpartner wird.
Jordan Hughes.
Wenn ich mich recht erinnere, ist er neu an dieser Schule. Ich glaube, er ist von New Hampshire hier her gezogen. Oder so ähnlich. Ich habe noch ein paar andere Kurse mit ihm, aber er ist mir kaum aufgefallen, da er im Unterricht relativ ruhig ist.
Trotz, dass er erst seit einer Woche diese Schule besucht, klettert er relativ schnell an der Beliebtheitsskala nach oben und sitzt in der Mensa schon am Tisch der beliebtesten Jungs. Mir ist bisher keiner aufgefallen, der so schnell einen Platz an diesem Tisch bekommen hat, wie er.
Und ich glaube, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis er mich genauso quält, wie die anderen auch.
So läuft es nun einmal an dieser Schule.
Mit einem unglücklichen Seuzfen ziehe ich den Rucksack höher, bevor ich mich auf dem Weg zu meinem Schließfach mache.
Dies ist mein absoluter Lieblingsmoment an dieser Schule: zu wissen, dass man den langweiligen Unterricht endlich geschafft hat.
Nun kann ich nach Hause gehen und mich auf mein geliebtes Bett setzen, Netflix suchten und Pizza in mich reinstopfen.
Schnell öffne ich den Reißverschluss und tausche das dünne Chemiebuch gegen das weitaus dickere Mathebuch und schließe die Tür mit einem lauten Knall.
So, jetzt nur noch dem Bad einen kurzen Besuch abstatten und dann endlich raus in die Freiheit.
Mit dem Gedanken bei den Film, den ich dann schauen werde, wasche ich mir die Hände, als die Badtür aufgeht und drei meiner liebsten Personen das Bad betreten.
Morgan Cook.
Nate Anderson.
Und Cole Decker.
,,Aw, wohin wollte denn der kleine Idiot Goldman so eilig verschwinden?", spottet Morgan, als ich schnell meinen Rucksack nehme und aus dem Bad verschwinden will.
So gut es geht versuche ich, die drei zu ignorieren uns setze eilig meinen Weg fort, doch Nate packt eine Schlaufe meines Rucksacks und zieht mich somit zurück.
,,Wir haben dich etwas gefragt, du Idiot.", sagt Nate und verkreuzt seine muskulösen Arme vor der Brust. Ich glaube, man bekommt solche Dinger nur, wenn man - so wie er - seit vier Jahren fast jeden Nachmittag Football spielt.
Er und Morgan spielen zusammen in einer Mannschaft, während Cole Fußball spielt.
Unglücklicherweise sind damit meine Chancen sehr gering, denen zu entkommen. Es sei denn, mir würden Flügel wachsen, damit ich wegfliegen kann.
Was für geniale Gesichter würden sie dann bitteschön machen?
,,Zum Mars.", sage ich und muss mir mit großer Mühe das Lachen verkeifen, zucke im nächsten Moment aber ängstlich zusammen, als ich in ihre Gesichter sehe.
Die Vorstellung, wie sie aus der Wäsche schauen würden, wenn ich Flügel hätte, gefällt mir eindeutig besser.
,,Du hältst dich wohl für besonders witzig, Goldman?", fragt Morgan wütend und schubst mich schmerzhaft aud dem Bad und gegen die Wand.
,,Manchmal schon.", sage ich und zucke innerlich erneut zusammen.
Warum muss ich in schlimmen Situationen auch immer so sarkastisch sein?
In der Erwartung, dass ich erneut einen Schlag abbekommen werde, halte ich mir schützend die Arme vor das Gesicht.
Als ich durch meine Finger linse, sehe ich, wie Morgan seine Hand zu einer Faust ballt.
,,Lehrer!", ruft Cole hastig und Morgan nimmt bedrohlich ein paar Schritte auf mich zu.
,,Wie sind noch nicht miteinander fertig, Goldman.", zischt Morgan und verschwindet mit seinen Anhängseln wieder im Bad.
Ganz ehrlich, ich habe mich noch nie so über die Anwesenheit eines Lehrers gefreut, wie diesem Moment.
,,Hallo, Elliot.", grüßt mich der Sportlehrer mit einem freundlichen Lächeln, als er an mir vorbei geht.
,,Hallo.", erwidere ich nett bevor ich neben ihm her aus dem Schulgebäude gehe.
Nochmal werde ich nicht so ein Glück haben, dass im richtigen Moment ein Lehrer auftaucht und ich weiß, dass ich das nächste Mal nicht so glimpflich davon kommen werde.
,,Was werden wir morgen in Sport machen?", fragt ich ihn aufrichtig interessiert.
Für jeden Schüler ist es Pflicht, mindestens drei Jahre einen Sportkurs zu belegen und ich bin einer der unglücklichen, die dieses Jahr weiterhin Sport erleiden müssen. Natürlich zusammen mit den ganzen Athleten und Profis, die das alle extra noch in ihrer Freizeit machen.
Das wird ein Spaß.
Nicht.
Mr. Mason schaut mich von der Seite an und verlangsamt seinen Schritt ein wenig, damit ich mit meiner geringen Körpergröße mithalten kann.
,,Wahrscheinlich spielen wir Fußball."
Innerlich stöhne ich genervt auf. Also bieten sich den anderen wieder viele Gelegenheiten, um mich zu Fall zu bringen und es dann als Unfall zu deklarieren.
Ich scheine heute ein echter Glückspilz zu sein.
,,Mach dir keine Sorgen.", sag Mr. Mason und legt seine Hand auf meine Schulter, ,,Du wirst schon bald den Dreh raus haben und genauso gut spielen wie die anderen."
,,Ja, denke ich auch.", sage ich dennoch. Eigentlich war ich kein schlechter Spieler, weil ich früher sehr oft mit meinem Dad trainiert habe, aber dann habe ich mir das Bein gebrochen und mein Dad wurde befördert, sodass er nur noch auf Arbeit war.
Wenn er dann mal zu Hause anwesend war, hat er entweder gegessen oder lag schlafend im Bett, sodass ihn keiner mehr richtig zu Gesicht bekommen hat.
Eigentlich, wenn ich mich so richtig anstrengen würde, hätte ich die Voraussetzung um ins Team eintreten zu können, aber ich habe keine Lust, von zweiundzwanzig Fußballheinis ermordet zu werden.
,,Kopf hoch.", sagt Mr. Mason lächelnd, als wir auf den Parkplätzen angekommen sind, ,,Alles wird schon wieder in Ordnung werden."
,,Danke, Mr. Mason.", sage ich freundlich, als sich unsere Wege trennen.
Langsam laufe ich nach Hause.
Das wird nun nichts mehr mit dem entspannten Netflix suchten und Pizza mampfen, denn Dank der Liste in Chemie, den drei Arschlöchern und Mr. Masons Ankündigung habe ich noch einiges zu verarbeiten.
Klingt doch nach einem perfekten Nachmittag, oder?
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