,,Wo ist sie ?! " , ein junger Mann fuhr sich hektisch durch seine kurzen , blonden Haare und taxierte die alte , abgekämpft wirkende Frau vor sich mit eindringlichen Blicken.  ,, Du weißt genauso gut wie ich , dass sie dort draußen ohne Hilfe so gut wie verloren ist ! Wieso hast du mir nicht eher Bescheid gegeben ?!" Die alte Frau senkte den Blick und antwortete : ,, Ich hatte gedacht , sie würde zurückkommen . Ich hatte sie doch eindringlich vor den Gefahren außerhalb des Dorfes gewarnt ! " , ihr Stimme klang verzweifelt und sie wirkte den Tränen nah . ,, Dann hättest du ihr das deutlicher erklären müssen , Rose. Wenn ihr etwas passiert , ist am Ende deine geringe Informationsweitergabe an sie schuld !" , ,, Ich weiß , James...", flüsterte Rose mit schwacher Stimme . Man sah der , sonst so stark und unberührt vom Leben wirkenden , Frau allmählich ihre fast 75 Jahre an . Ihre Wangen waren eingefallen , ihre Augen blutunterlaufen und in ihren Augen schimmerte tödliche Besorgnis . Sie hob den Blick und sah James direkt an : ,, Du musst sie finden , James. Bevor die Jäger es tun . Bitte , James ." , in ihren Augen lag ein unendliche flehender Ausdruck . James sah sie entschlossen an und sagte : ,, Natürlich werde ich sie finden und beschützen . Ich bin ihr Wächter , das ist meine Aufgabe . "
Rose lächelte schwach : ,, Ist das wirklich der einzige Grund ? Immerhin kennt ihr euch seit ihr Kinder seid ." , daraufhin schüttelte James störrisch den Kopf : ,, Nein ! Ich beschütze sie , weil ich weiß , was passiert , wenn die Jäger sie bekommen . Die Konsequenzen wären fatal . " , ,, Ja , die Prophezeiung , die wir immer verhindern wollten , würde sich erfüllen .
Mit dem Tod des letzten Engels werden Tod und Zerstörung  über die Welt herrschen.
Einzig und allein der im Zwiespalt zwischen richtig und falsch gefangene Jüngling ,(Hahahaha , makocupcake . Ein Insider xD) kann die Welt vor diesem Schicksal bewahren .
Nicht erwiderte Liebe wird die Rettung fast zum Scheitern bringen. "
Als Rose diese Worte aussprach , zuckte James zusammen . ,, Von dem mit der Liebe , wusste ich nichts . Denkst du , dass ich ...? " , ,, Ich weiß es nicht , James . Das Schicksal ist unberechenbar . Am Ende könnte alles ganz anders kommen ." , James öffnete die Tür der kleinen , beheizten Hütte , in der sie sich befanden und schaute nachdenklich durch den strömenden Regen auf die Spitzen der Wachtürme , die die schützenden Mauern des Dorfes bewachten . ,, Wo kann sie bloß sein ...? " , flüsterte er kaum hörbar und eher zu sich als an Rose gerichtet . Eine nicht erklärbare Sehnsucht lag in seiner Stimme und verlieh ihr einen ungewohnt warmen und sanften Klang . ,, Aber die größte Frage ist : wie ist sie abgehauen ? So wie ich sie kenne , würde sie nicht einfach das Dorf verlassen und sich somit deinen Anweisungen widersetzen . Dafür respektiert Adele dich zu sehr . " ,
Rose trat neben ihn , strich sich eine Strähne ihres ergrauten Haares aus dem vom Alter gezeichneten , herzförmigen Gesicht und sagte mit beschwörerischer Stimme : ,, Ih habe eine Ahnung , James ." , sie sah ihn direkt an . Allein der Blick in ihren Augen sagte alles.
Er schloss die Augen , nicht gewappnet für das , was jetzt kommen würde .
,, Ich denke , das Schicksal hat den ersten Zug getan . Die Prophezeiung beginnt , sich zu erfüllen. " , obwohl er das erwartet hatte , pressten ihm diese Worte die Luft aus den Lungen . Es hatte also begonnen . Die Prophezeiung fing an , sich zu bewahrheiten. Er holte rasselnd Luft und wisperte mit schwacher und zugleich rauer Stimme : ,, Ich werde sie finden ! Selbst , wenn es das letzte ist , was ich mache. Die Prophezeiung darf und wird sich nicht erfüllen. Nicht , solange ich lebe und kämpfen kann ! " , mit diesen Worten stürmte er aus der Tür , hinaus in den strömenden Regen . Sein langer Mantel flatterte  dramatisch hinter ihm her.
Rose sah ihm von der Tür aus hinterher und beobachtete , wie er aus dem Dorf verschwand. Einen Moment lang , beneidete sie seine jugendliche Belastbarkeit , die ihm erlaubte , Adele zu suchen . Etwas , was sie selbst nur zu gerne tun würde . ,, James..hoffentlich schaffst du es . Wenn nicht , dann kann uns nur noch ein Wunder retten. Gnade kann man von den Jägern jedenfalls nicht erwarten." , flüsterte sie in die Nacht hinaus . Dann seufzte sie , schloss die Tür und beschloss , die Hoffnung nicht aufzugeben. Man durfte die Hoffnung nie aufgeben , das wusste sie . Außerdem.....Wunder passierten. Man musste nur fest genug daran glauben .

Sie lief schon seit Stunden , so kam es ihr jedenfalls vor . Ihre Füße fingen allmählich an , zu schmerzen . Da sie keine Schuhe trug , war das noch relativ verständlich . Das Einzige , das sie trug war ein leichtes , langes und vom Regen durchgeweichtes Nachthemd . Ihre braunen Locken standen ihr kraus vom Kopf ab und Adele verfluchte den verdammten Regen , der eingesetzt hatte , als sie es endlich geschafft hatte , sich vom Anblick der neuen , fremden und vorallem wunderschönen Welt loszureißen . Sie keuchte erschöpft auf und setzte sich an den Rand des Waldweges , dem sie schon seit ungefähr einer Stunde folgte . Der durch den Regen entstandene dunkle , zähflüssige Schlamm , machte ihr in diesem Moment nichts aus . Das Einzige , was sie interessierte , war so schnell wie möglich wieder nach Hause zu kommen . Ihre Großmutter machte sich bestimmt schon Sorgen . James.... er wollte doch vorbeikommen , um mit ihr ihren siebzehnten Geburtstag zu feiern , der , wie sie sich plötzlich erinnerte , sogar heute war .
Im Moment wünschte sie sich nichts sehnlicher , als mit ihrer Großmutter Rose und ihrem Kindheitsfreund James , am warmen Kamin in ihrer Hütte zu sitzen und sorglos ihren Geburtstag zu feiern .
Adele erinnerte sich an den kleinen , blondhaarigen , aufgeweckten Jungen mit den frech funkelden azurblauen Augen . Es wäre das erste Mal seit genau sechs Jahren gewesen , dass sie ihn gesehen hätte . Plötzlich zeriss ein Schuss die Stille und ein grollender Ruf schallte durch den Wald : ,, Hier ist jemand in unserem Gebiet , Carter ! Siehst du die Fußspuren ? Es ist niemand von uns , alle sind im Lager . Es muss ein Eindringling sein !" .
Das Leuchten einer Laterne kam in Sicht und Adele überkam eine fast beißende Panik und im Bruchteil einer Sekunde entschied sie sich dazu , zu rennen. Sie rappelte sich auf und fing an zu laufen , so schnell wie noch nie in ihrem Leben . Immer geradeaus , einzig und allein den Fluchtgedanken im Kopf habend . Sie hatten sie gehört. Vermutlich waren das die Jäger . Die Jäger riefen sich , durch den sturmartigen Wind , beinahe unverständliche  Worte zu . Das Einzige , das sie verstand , war ,,Hinterher !"
Sie lief und lief , bis sie auf einmal Wasser an ihren Füßen spürte . Eisig kaltes Wasser. Adele riss ihre Augen und auf und erkannte , dass sie am Fluss eines tiefen , schwarz schimmernden Flusses stand . Oben am Himmel konnte man den Mond schon aufgehen sehen. Das Licht des aufgehenden Mondes , tauchte die Szenerie in ein mystisches Licht .
Die Jäger kamen unaufhaltsam näher . Sollte sie in den Fluss springen oder sich den Jägern ausliefern ? Sie erinnerte sich an die Worte ihrer Großmutter , dass die Jäger sie niemals bekommen durften . Sie schloss mit einem abschließenden Gefühl die Augen . Sie konnte nicht schwimmen , sie würde ertrinken. Sie sprang in den Fluss und stieß mit ihrem Körper durch die eiskalte Oberfläche , sie ging beinahe sofort unter . Eiskaltes Wasser strömte in ihre Lungen und sie bekam keine Luft mehr . Das Letzte , was sie spürte , waren starke Arme , die sich um sie schlossen und an die Oberfläche zogen .
Dann fiel sie in tiefe , durch Sauerstoffmangel ausgelöste , Ohnmacht.

Entsetzliche Kälte war das Erste , was Adele wahrnahm , als sie ihre Augen öffnete . Ihr ganzer Körper war pitschnass und ihr war eiskalt. Ihre Locken schienen krauser als je zuvor . Sie war immer noch in einer Art Schockstarre , die Augen auf die Bäume am Rande der Lichtung gerichtet . Lichtung ? Schoss es Adele durch den Kopf ; sie war doch Tod  ?
Plötzlich fiel ihr Blick auf etwas in der Mitte der Lichtung - ein Lagerfeuer ! An eben diesem Lagerfeuer saß ein junger Mann . Seine Kleidung klebte ihm klamm am Körper . Adeles Blick wanderte höher , bis zu seinem Gesicht . Das auffälligste an ihm waren seine seine Augen . Ein tiefes azurblau , wie die Meere , von denen ihre Großmutter ihr erzählt hatte , die sie aber nie gesehen hatte , da sie sich außerhalb der sicheren Zone , dem Dorf , befanden . Adele verlor sich in diesen Augen . Wie eine Verheißung schienen sie ihr entgegenzufunkeln. Die Erkenntnis traf sie wie ein Schlag ins Gesicht , als der Junge anfing zu grinsen und seine azurblauen Augen frech leuchteten.
,, James ! " , entfuhr es Adele ,, Oh , James . Sag mir , bin ich tot ? Sag es mir ! " , ein fast schon panischer Ton lag in ihrer Stimme . : ,, Na ja , ohne meine Rettungsaktion wärst du es vermutlich . " , er grinste sie schief an und fuhr , als er ihren eindringlichen Blick bemerkte , fort : ,, Aber da ich zur richtigen Zeit am richtigen Ort war , konnte ich dich vor dem Ertrinken und vor den Jägern retten . Tolle Aktion von mir , oder ? " beim letzten Satz wurde sein Grinsen breiter und auch frecher , wenn das möglich war. ,, Ja , echt toll von dir , James ." , entfuhr es Adele . Man konnte den Sarkasmus förmlich greifen. Adele senkte den Blick und nestelte nervös am Saum ihres Nachthemdes : ,, Nein , jetzt ehrlich. Ich bin dir unglaublich dankbar , dass du mich gerettet hast , James. Ich hatte so Angst und das Wasser .... es war so entsetzlich kalt ." , wie auf Knopfdruck fing sie an zu zittern und erinnerte sich an das entsetzliche Gefühl , Luft holen zu wollen , aber nur Wasser einzuatmen . Diese grausame , alles durchströmende Kälte , die von ihren Gliedern Besitz ergriffen hatte ; sie verfolgte sie noch immer . Auf einmal spürte sie wärmende Hände an ihrem eiskalten Gesicht . Wie aus Instikt streckte sie ihr Gesicht der Hand entgegen. James zog sie in seine Arme. Adele sog James Duft ein , der sich nach sechs Jahren nicht verändert hatte . Lavendel mit einem leicht hölzernen Nebenaroma. Seine starken und warmen Arme umschlossen sie und spendeten ihr die Wärme , die sie so vermisst hatte. ,, Keine Angst , Adele . " , sprach er sanft.
,, Ich habe dich jetzt vor den Jägern gerettet und werde es wieder tun . Solange ich muss. Das verspreche ich dir. "
Eine wohlige Wärme erfüllte Adele und ließ sie langsam in die Gefilde des friedlichen Träumens hinabgleiten , denn sie wusste , James würde sie beschützen. So wie er es immer getan hatte.

,, Der Eindringling ist entkommen , Carter . " , sprach der Anführer der Jäger , Kole Lyndon .
,, Wohl eher ertrunken im schwarzen See ." , entgegnete sein Sohn , Carter , mit bitterer Freude , die seinem jungen Gesicht den Ausdruck eines verbitterten Mannes verlieh , der zu viel verloren hatte , um ehrlich erfreut zu sein. Kole betrachtete seinen Sohn aufmerksam . Ihm gefiel dessen Verhalten in letzter Zeit gar nicht. Er war respektlos zu seiner Mutter und zu seinen Jagdgefährten ; seiner Familie. Natürlich konnte man sein Verhalten in gewisser Weise nachvollziehen , da sich der Todestag seiner leiblichen Eltern in ein paar Tagen zum siebten Mal jähren würde . Irgendwie hatte Kole das Gefühl , dass sein Hass auf die Mörder seiner Eltern immer größer wurde , mit jedem Jahr , das verstrich . Er musste ihn beobachten und aufpassen , dass er sich nicht noch mehr von ihnen entfremdete .
Kole brauchte ihn . Carter wäre vermutlich als Einziger in der Lage , das zu tun , was ihm vorschwebte . Am Ende würde der Junge , den er wie seinen eigenen Sohn großgezogen hatte , ihm die Unsterblichkeit und unbegrenzte Macht bringen. So , wie ein guter Sohn es tun sollte.....

Das war das erste Kapitel .
Ich hoffe , dass es euch gefallen hat.
Das nächste Kapitel kommt mit etwas Verzögerung , da ich meine Deutschlehrin fragen muss , ob meine Rechtschreibung in Ordnung ist und meine Schule ja erst nächste Woche anfängt . Verflucht seien die ganzen Arbeiten . Ich meine , ich bin in der neunten Klasse , ist ja irgendwie verständlich . Aber trotzdem regt mich das halt auf.
Ich hoffe , ihr versteht das.

Nun denn , bis zum nächsten Kapitel .

Eure Shampooflasche❤❤❤