P R O L O G U E
Ein paar Jahre zuvor
Hatschi! Hallte es laut durch den dunklen und mordrigen Keller. Eine kleine Öllampe spendete genügend Licht, damit man die Silhouetten der Personen erkennen konnte. Drei Kinder, zwei Erwachsene und ein Hund. Bello, ein kleiner, schon etwas älterer, Jack Russel Mischling lag zusammengekauert auf seiner zerfilzten Decke.
Eine kleine Hand fuhr sachte über sein Fell, weswegen er wohlige Laute von sich gab.
,,Ich habe Angst." sprach die Stimme eines kleinen Jungen. Die Hand, die den Hund streichelte, stoppte. Braune Augen trafen auf braune Augen, ehe sie zum anderen Ende des Raumes sahen. Dort saßen ihre Eltern und ihre jüngste Schwester, Lizzy. Ein leises Seufzen verließ ihre Lippe und die jüngste im Bunde kuschelte sich mehr an ihren großgebauten Vater heran. Braun traf nun wieder auf braun. ,,Lizzy sieht von Tag zu Tag schlechter aus Lia. Ich- ich habe Angst das sie stirbt. Verstehst du? Sie ist doch gerade einmal neun Jahre alt, fast zehn."
Mitleidig sah sie ihren Zwilling an. ,,Ich weiß, ich habe doch auch Angst. Aber wir können nichts tun. Diese- diese Wahnsinnigen draußen auf den Straßen, lassen Mom und Dad nicht raus. Sie könnten auf den Straßen sterben." ,,Aber wir sterben doch so oder so." fuhr ihr Bruder sie an ,,Sei es hier in dem Keller oder draußen auf den Straßen. Wir sind verdammt. Unser Schicksal ist geschrieben." Sachte griff sie nach der Hand ihres Bruders ,,Isaac-" sprach sie leise ,,ich weiß." Tränen sammelten sich in ihren Augen ,,Ich weiß."
Kleine Tränen kullerten dem blonden Jungen über seine beschmutzten Wangen. Vorsichtig legte er seinen Kopf auf der Schulter seiner Schwester ab. ,,Glaubst du, dass alles gut wird?" fragte er leise ,,Am Ende wird immer alles gut." sprach seine Schwester ihm gut zu ,,Ich hab dich lieb Lia, immer." ,,Ich dich auch Isaac. Nichts kann uns trennen." Hoffnungsvoll sah der Junge in die Augen seiner Schwester ,,Versprichst du es?" seine Schwester lächelte ermutigend ,,Zwillingsehrenwort" sagte sie und hielt ihm ihren kleinen Finger hin. Isaac verschränkte daraufhin seinen mit dem ihren.
Die Welt schien für die kleine Familie perfekt zu sein. So perfekt, wie es in einer postapokalyptischen Welt nur sein konnte. Sie hatten etwas zu Essen und zu trinken, sie hatten ein Dach über den Kopf und das wichtigste, sie hatten einander. Natürlich waren sie sich ihrem Schicksal bewusst. Sie wussten, dass sie nicht mehr lange in diesem Keller überleben konnten. Sie lebten in ständiger Angst vor dem Unvermeidlichen und doch waren sie auf eine besondere Art und Weise glücklich.
Allerdings wusste die kleine Familie zu diesem Augenblick auch noch nicht, dass ihre perfekte Welt in wenigen Tagen auseinandergerissen werden würde. Sie wussten nicht, dass Wicked kommen würde und ein totales Chaos hinterlassen würde. Die drei Kinder, würden mit ansehen müssen, wie ihre Eltern kaltblütig ermordet werden. Wie ihr geliebter Hund, der nur versuchte sie zu beschützen, verprügelt werden und seine letzten Atemzüge nehmen würde. Sie wussten nicht, dass ihre kleine Schwester Lizzy von ihnen getrennt werden würde. Und sie wussten nicht, dass sie nicht mehr lange die Zwillinge Isaac und Ophelia sein würden.
Wörter: 506
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