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The Mask

Nach der Zerstörung der Starkiller-Basis durch den Widerstand waren nun schon einige Wochen vergangen. Hux hatte Kylo Ren nach dessen bitterer Niederlage gerettet und auf die Supremacy gebracht, wo Ren baldmöglichst dem Obersten Anführer Rede und Antwort stehen musste.

Schon viel zu lange betrachtete Ren sein beschlagenes Spiegelbild, und während er sich so betrachtete, wurde seine innere Verwirrung immer größer. Unbewusst strich er mit den Fingerspitzen über das beschlagene Glas. Längst vergessen geglaubte Emotionen durchströmten ihn in Wellen.

Schmerz.

Wut.

Und ...

Unwillkürlich verkrampften sich seine Finger, denn ständig spuckte nur ein einziges Bild vor seinem geistigen Auge herum. Verbissen kniff Ren die Augen zusammen, um es loszuwerden, doch als er sie wieder ruckartig öffnete, hatte sich nichts verändert.

Verdammt!

Es waren ihre Augen, die ihn bis tief in seine Träume verfolgten, und zu seinem persönlichen Albtraum wurden. Diese Augen, die ihn mit einer gewissen Abscheu gemustert hatten. Erzürnt über diese Gedanken fuhr er sich durchs Haar.

Warum dachte er nur ständig an dieses unbedeutende Mädchen?

Wieso konnte er sie nicht einfach vergessen?

Sein Blick fiel auf die Narbe, welche sie ihm während ihres Aufeinandertreffens zugefügt hatte. Tatsächlich hatte man den Lichtschwertschnitt in seinem Gesicht mit Mikrogewebe verschließen müssen, und den Rest seines Lebens würde er diese Narbe tragen. Ganz zu schweigen von der schmerzenden Wunde an seinem Bauch, wo ihn Chewbaccas Bogenspanner erwischt hatte.

Der Hass, den Ren erwartet hatte, wollte sich einfach nicht einstellen, so sehr er sich auch bemühte,  ihn heraufzubeschwören. Ein tiefer Seufzer der Frustration entwich seiner Kehle.

Warum fühlte er nicht, was er fühlen sollte? Lag es an ihr? Was war so besonderes an diesem Mädchen?

Erneut schweiften seine Gedanken zu dem Mädchen ab. Obwohl er Schwäche erwartet hatte, traf er auf Kraft. Ihr Talent mit dem Lichtschwert war bestenfalls roh, aber es wurde von einem Zorn geleitet, der für Ren ebenso neu wie unerwartet war.

Eigentlich sollte er diese erbärmlich Schrottsammlerin abgrundtief hassen, so wie sie ihn zu hassen schien. Für seinen Geschmack erinnerte er sich viel zu genau an ihre hasserfüllten Augen. Das Gesicht, das ihn aus dem Spiegel anstarrte, konnte er keine Sekunde länger ertragen. Die Wut übernahm das Handeln, als seine Faust gegen den Spiegel prallte. Splitter stoben in alle Richtungen. Den Schmerz und das Blut, welches von seiner Hand zu Boden tropfte ignorierte er.

,,Rey", sprach er ihren Namen mit einer gewissen Ehrfurcht aus. ,,Wer bist du wirklich?"

Diese unerklärliche Macht, die sie in sich trug, weckte sein Interesse an ihr. Vor ihm selbst konnte er es einfach nicht mehr leugnen, was nicht bedeutete, er würde es offen vor anderen zugeben. Eine Machtsensitivität, welche seiner so ähnlich war. Woher sie wohl stammte?
Eine einfache Schrottsammlerin könnte nie so machtaffine sein. Da musste noch mehr dahinterstecken. Widerwillig beschloss Ren dem Verlangen nachzugeben und Nachforschungen über das Mädchen anzustellen.

Du hast Angst niemals so stark zu werden wie Darth Vader.

Wie aus dem Nichts spukten ihre törichten Worte in seinem Kopf umher, was seine bereits vorhandenen Kopfschmerzen noch verstärkte. Zu seinem eigenen Entsetzen begann er langsam wirklich daran zu zweifeln, dass es ihm möglich war, seinen Großvater zu übertreffen.

Unsinn! Er gehörte zu einer der mächtigsten Blutlinien des gesamten Universums, ermahnte er sich. Daran würde auch eine verfluchte Schrottsammlerin, in der die Macht begann, aufzukeimen, nichts ändern. Doch Ren konnte nicht leugnen, dass Rey irgendetwas in ihm veränderte, seit ihrer ersten Begegnung auf Takodana, auch wenn er nicht darauf kam, was. Noch frustrierter als zuvor zog er sich ein Shirt über den noch feuchten Oberkörper. Gerade rechtzeitig, denn ein nur allzu bekanntes mechanisches Zischen kündigte einen Besucher an.

Gereizt trat Ren zurück in sein Quartier, um in das Gesicht, welches er am wenigsten sehen wollte, zu blicken.
,,Hux, was willst du?", blaffte er ihn an, um dem angestauten Ärger Luft zu machen. Nach wie vor nahm Ren es ihm übel, dass er sich mit seiner Rettung brüstete.

Ungewöhnlicherweise wich er keinen Zentimeter
zurück, stattdessen musterte er ihn mit einem seltsamen Blick, den Ren nicht deuten konnte. Nach einigen Sekunden seufzte Hux theatralisch, so als würde es ihn ärgern, dass er überhaupt mit ihm sprechen musste.
,,Charmant wie üblich, Kylo Ren. Snoke möchte dich wegen deines letzten Fehlschlags sehen", sagte er, wobei sich sein Mundwinkel zu einem bösartigen Grinsen hoben. Natürlich konnte er sich die Genugtuung über diese Information nicht verkneifen.

Wie Ren diesen aufgeblasenen Kerl hasste, genauso wie er ihn. Noch immer verstand er seinen Nutzen für Snoke nicht. Wenn es nach ihm ginge, wäre Hux schon längst Geschichte. Seine Stimmung sank noch weiter in den Keller, als er sich missmutig auf den Weg zu seinem Meister machte. Das Wort Fehlschlag bezog sich gewiss nicht nur auf Rey. Mit den Gedanken ganz woanders stieg er schließlich in den Fahrstuhl.

Ohne sich überhaupt die Mühe zu machen, Ren eines Blickes zu würdigen, als dieser den Thronraum betrat, begann Snoke zu sprechen: ,,Skywalker lebt, junger Solo."

Etwas Heißes breitete sich in seiner Brust aus. Snoke wusste genau, wie sehr er es hasste, wenn er den Familiennamen seines Vaters in den Mund nahm. Schnell schluckte Ren, den bissigen Kommentar, der ihm auf der Zunge gelegen hatte, hinunter.

,,Dessen bin ich mir bewusst", entgegnete er stattdessen ruhig, was ihm ziemlich viel Mühe bereitete. Sein Puls steigerte sich so weit, dass seine Halsschlagader deutlich hervortrat. Natürlich blieb Snoke so etwas nicht verborgen, denn sofort setzte er zur nächsten Spitze gegen ihn an.

,,Das Mädchen, welches du zu mir bringen solltest, ist bei ihm. Sie wird eine Jedi."

Sein Tonfall gefiel Ren gar nicht. Endlich begann er, sich zu ihm umzuwenden, wobei sein stechender Blick ihm durch Mark und Bein ging.

,,Es wäre nie so weit gekommen, hättest du sie bei eurem Aufeinandertreffen auf der Starkiller-Basis bekehren können, doch jene Macht fehlte dir, junger Solo. Langsam beginne ich, an meiner Entscheidung zu zweifeln, dich zu meinem Schüler erwählt zu haben. Augenscheinlich fehlt es dir an der nötigen Härte. Du bist zu weich."

Seine Stimme hallte unangenehm durch den gesamten Raum, wodurch ihm seine bereits vorhandenen Kopfschmerzen noch mehr zusetzten. Wie Snoke es doch liebte, ihn zu demütigen.

Erneut unterdrückte er die brennende Wut, die drohte, sich an der Maske der Gleichgültigkeit vorbeizuzwängen.

,,Ich werde mich darum kümmern", presste er gezwungen hervor, woraufhin Snoke ihm das Zeichen zum Verschwinden gab.

Rasch stürmte Ren mit geballten Fäusten aus der Halle zurück in den Fahrstuhl, bevor er doch noch etwas sagte, oder tat, was er später bereute.

Im Fahrstuhl angekommen zwang er sich, tief ein- und auszuatmen. Ein plötzlicher, noch nie zuvor aufgetretener Schwindel erfasste ihn, und zwang ihn beinahe auf die Knie. Ihm wurde schwarz vor Augen und sein Atem ging schneller. All seine noch vorhandenen Kräfte bot Ren auf, damit er sich mit zitternden Beinen aus dem Fahrstuhl zurück in seine Räume schleppen konnte. Die Blöße, auf den Fluren zusammenzubrechen, würde er sich mit Sicherheit nicht geben. Niemals durfte er schwach erscheinen, diese Tatsache würde die Schar an Feinden, die er hatte, ausnutzen.

Jeder Sturmtruppler, der seinen Weg kreuzte, schien ihn unverhohlen anzustarren. So kam es Ren zumindest vor. Noch nie war ihm der Weg zu seinen Räumen so lang vorgekommen. Beim wievielten Sturmtruppler es war, wusste er nicht, aber irgendwann riss ihm der Geduldsfaden und er schleuderte ihn mit seinem bloßen Willen gegen die Wand.

Viel zu langsam glitt die Tür zur Seite. Hastig betrat er sein Quartier, bevor die Tür sich mit einem mechanischen Zischen schloss. Augenblicklich verließen ihn seine Kräfte und er sackte in sich zusammen. Ein Strudel aus Schwärze trug ihn fort an einen fremden Ort, welchen seine Augen noch nie zuvor erblickt hatten. Wo war er? Es war ein trostloser, felsiger Ort. Verwirrt sah Ren sich weiter um, bis sie ihm ins Auge stach.

Rey saß auf einem Felsvorsprung über den ihre langen Beine ragten. Neugierig ließ Ren seinen Blick zu ihrem Gesicht wandern. Ihre Augen waren gedankenverloren über das weite Meer gerichtet und schien noch viel weiter zu schauen, als würde sie am Horizont nach irgendetwas suchen. Woran sie wohl gerade dachte? Erst jetzt kam ihm der Gedanke, dass sie ihn gar nicht wahrnahm, denn sie sah nicht zu ihm. Seine Präsenz in der Macht schien verborgen.

Fasziniert von ihrem Anblick, näherte er sich ihr langsam. Schritt für Schritt. Ein überwältigender Drang überkam ihn, Reys Hand berühren zu wollen. Völlig unerwartet beschleunigte sich sein Herzschlag bei diesem Gedanken. Sein Herz hämmerte unangenehm gegen seinen Brustkorb.

Woher kamen all die dummen Emotionen?

Warum wollte er ihre Hand nehmen?

Jetzt war er ihr so nah, dass er nur noch die zitternden Finger nach ihr ausstrecken müsste.

Ohne erkennbaren Grund sah sie auf. Ihre Blicke trafen sich, aber sie blickte durch ihn hindurch. ,,Rey", hörte er eine vertraute Stimme rufen, die ihm das Blut in den Adern gefrieren ließ. Luke.

Der alte Mann, der den Berg hinauf kam, ähnelte dem Luke aus seinen Erinnerungen so gar nicht. Eingefallene Wangen, ausgemergelt und die Haare ziemlich ergraut. Das Leben im selbstauferlegten Exil schien seinen Tribut zu fordern. Die unerwartete Unterbrechung machte Ren neugierig, sodass er nicht umhinkam, dem Wortwechsel zu lauschen.

,,Du siehst aus als hättest du einen Geist gesehen", zog Luke sie auf.

Ein kurzes Lächeln zierte ihre Lippen, bevor es erlosch und einer ernsten Miene wich.

,,Ich habe über etwas nachgedacht."

Eine kurze Pause entstand, in der Rey Luke ansah. Der alte Mann runzelte die Stirn, während er ihren Blick erwiderte. Er schien sie ermutigen zu wollen weiterzusprechen.

,,Ich möchte gerne mehr über Ben erfahren."

Eigentlich hasste er diesen Namen und jeder der es wagte ihn so anzusprechen, wäre augenblicklich tot. Aber als sein Geburtsname über ihre Lippen kam, verspürte Ren etwas anderes. Es war ein eigenartiges Gefühl, das sich in ihm ausbreitete. Berauschend, doch zugleich fing es an, ihn zu ängstigen. Aus dem Augenwinkel nahm er wahr, wie Luke bei der Erwähnung seines Namens zusammenzuckte. Nach all den Jahren fürchtete er sich noch immer vor seiner Macht.

,,Warum möchtest du so viel über ihn wissen?"

,,Als er mich auf der Starkiller-Basis verhörte, konnte ich einen flüchtigen Einblick in seine Gedanken und Gefühle bekommen. Es herrscht ein unglaublicher Konflikt in ihm. Ich glaube, ich kann seine gute Seite, die er tief verborgen hat, erreichen. Den wahren Ben Solo erreichen."

Seine gute Seite ...

Hatte er je so eine Seite besessen?

Gerade als Luke den Mund öffnen wollte, verschwammen die Farben vor seinen Augen, um in der Bedeutungslosigkeit zu versinken.

So wie er selbst.

Als Ren die Augen erneut öffnete, war er zurück in seinem einsamen Quartier. Quälend langsam rappelte er sich vom Fußboden auf. Sein Weg führte ihn zurück ins Bad, wo er sein Spiegelbild erneut eingehend betrachtete. Der Mann, der ihn aus dem zerbrochenen Spiegel ansah, wirkte blass und erschöpft. War das wirklich er?

Seine Gedanken wurden durch ein neuerliches mechanisches Zischen gestört. Wenn das wieder Hux war, würde er ihn zerquetschen wie eine lästige Fliege. Mit Wut im Bauch trat Ren zurück in den Raum, aber als die Tür zur Seite glitt, stand nicht Hux vor ihm, sondern Amelia. Ebenfalls Generalin eines Zerstörers der Ersten Ordnung und seine sexuelle Ablenkung, wann immer er es wünschte. Ein verführerisches Lächeln lag auf ihren vollen roten Lippen. Ohne eine Einladung abzuwarten, drängte sie sich an ihm vorbei, um in sein Quartier zu gelangen.

,,Die Sturmtruppler haben über deinen schlechten Gesundheitszustand gesprochen, also dachte ich, ich sehe mal nach dir."

Noch immer stand Ren an Ort und Stelle, wobei er sie begann aufmerksam zu mustern. Seltsamerweise sah er Amelia nun mit anderen Augen, auch wenn er nicht wusste, warum. Kein einziges Merkmal ihres schlanken Körpers mit üppiger Oberweite und langen, lockigen blonden Haaren, die sich in Wellen über ihren Rücken ergossen, empfand er plötzlich als attraktiv.

,,Kylo", unterbrach sie seine Musterung.

Sein Blick wanderte zu ihren eisblauen Augen, die ihn kühl musterten. ,,Wenn du etwas von mir möchtest, brauchst du es nur zu sagen." Dabei klimperte sie mit ihren langen Wimpern. Worauf sie anspielte, wusste er nur zu gut. Wortlos kehrte Ren ihr den Rücken zu. Das müsste ihr Antwort genug sein. Er war nicht in Stimmung.

Leider verstand Amelia den Wink nicht, sondern kam näher, um sich an ihn zu schmiegen. Ihr allzu aufdringliches Parfüm, das ihm in die Nase stieg, verursachte bei ihm Übelkeit. Unwirsch schob er sie von sich. Sofort zog sie eine beleidigte Schnute.

,,Was ist in letzter Zeit nur los mit dir, Kylo?"

Um ehrlich zu sein, wüsste er das selbst nur zu gern, was er natürlich nicht laut aussprach.

,,Würdest du jetzt bitte meine Räume verlassen. Ich habe nicht nach dir schicken lassen", versuchte Ren es mit der höflichen Masche.

Zuerst weiteten sich ihre Augen ungläubig, bevor sie der Bitte mit einem wütenden Blick nach kam. Einen Moment hielt sie noch inne, so als wartete sie darauf, dass er seine Meinung änderte. Tat er aber nicht. Nun vernahm er endlich das mechanische Klicken der Tür und vollkommene Stille umgab ihn wieder.

Antriebslos schleppte er sich zu seinem Bett und ließ sich auf die weichen Kissen fallen. An Schlaf war nicht zu denken, zu aufgewühlt waren seine Gedanken, welche sich wie im Kreis um Rey drehten. Zornig rammte Ren die Faust in die Bettdecke. Verdammt! Er war Kylo Ren und nicht der Schwächling Ben Solo.

Warum übte dieses Mädchen so eine Anziehungskraft auf ihn aus? Je mehr er sich abmühte, dahinterzukommen, desto mehr pochte sein Kopf. Genervt gab er auf und massierte seine Schläfen.

Und das Schlimmste von all dem war, dass sie und er anscheinend durch die Macht miteinander Verbunden waren. Und Ren war sich zu hundert Prozent sicher, dass es nicht mehr lange dauern würde, bis auch Rey es bemerken würde. Diese Tatsache machte ihn nervös und vor allem verwundbar. In diesem Moment lag seine größte Sorge darin, dass Rey ihm seine dunkelsten Geheimnisse entlocken könnte.

Und irgendwie war er sich sicher, dass sie das konnte.

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