» Kapitel 5.2
*Sexuelle Inhalte*
[ No More Sorrow ❁ Linkin Park ]
❝Die Dunkelheit wird mit den Schatten verschwinden, wenn du bei mir bleibst. Also bitte tu das nicht. Lass mich nicht mit den Schmerzen der Unendlichkeit zurück. ❞ - Sebastien Dumont
1851|Als Gideon erwachte brauchte er einen Moment um sich an das Geschehen des letzten Abend zu erinnern. Die Auseinandersetzung mit Sebastien, die plötzliche Mordlust gegenüber seinem Vater und seine Gleichgültigkeit sich selber gegenüber. Er drehte den Kopf rum und drückte stöhnend das Gesicht in sein Kopfkissen. Gideon verfluchte die Welt, wollte lieber schlafen, aber er war hellwach. Außerdem drückte etwas unangenehm gegen seine Hose.
Sein steifer Penis drückte gegen den dünnen Stoff seiner Hose. Er brauchte einen Moment, bevor er seine Hand unter den Stoff gleiten ließ, sein Glied in die Hand nahm und darauf folgend die Augen zu kniff. Sein Mund war genießerisch geöffnet und der erste Laut entfuhr seinen vollen Lippen, als er die Hand runter und wieder hinauf schob. Sein ganzer Körper reagierte und ein wolliges und ergreifendes Gefühl übernahm Besitz von seinen Lenden. Mit der Zunge fuhr Gideon seine Lippen entlang bevor er das nächste Mal in seine eigene Hand stieß. Es fühlte sie an, als wäre er im Himmel, auf einer Wolke und diese würde sich immer weiter auflösen und ihn mit einem Rausch von Adrenalin fallen lassen. Doch noch war es nicht so weit, noch hatte die Wolke ein leichtes Polster. Doch mit jedem Stöhnen und jedem Stoß verschwand sie. Er wurde immer schneller, massiert seinen Penis fester und bäumte sich immer wieder auf. Es war um ihn geschehen, denn er stellte sich vor, dass es nicht seine eigene Hand war. Sondern die von Dumont. Dass sich seine grazilen und langen Finger um sein Glied legen würden. Gideon streckte sein Unterleib in die Höhe. Seine Muskeln spannten sich an, wurden dann locker und sein ganzer Körper zitterte Befreit, als die weiße Flüssigkeit über seine Finger floss.
Er schämte sich für den Gedanken an Sebastiens und stand auf. Seine Finger putzte er an einem Lappen ab, bevor er nach einem Eimer greifen wollte um Wasser für ein Bad zu schöpfen. Es klopfte herrscherisch an seiner Tür und das dumpfe Polter ließ Gideon ahnen wer dort stand. Mitten in der Nacht.
Seufzend öffnete er sie und erschrocken schnappte er nach Luft, als eine Hand sich um seinen Hals legte. »Bist du denn völlig wahnsinnig?« Mit dem Fuß schlug der Eindringling die Tür zu und warf Gideon zu Boden. »Ich sagte du hast vor Sonnenaufgang wieder Heim zu sein!« »War ich auch«, erwiderte Gideon trotzig und massierte seine Kehle. »Du wohnst hier nicht mehr!« Sebastien atmete schnell, seine Augen blitzten wütend auf. »Tu aurais pu être mort. Du hättest tot sein können!« Für einen Moment dachte Gideon Sorge in den Augen seines Schöpfers gesehen zu haben, doch mit dem nächsten Blinzeln war diese verschwunden. »Du hast dich also um mich gesorgt?«, spottete der Jüngere und zog beim Aufstehen eine Augenbraue in die Höhe.
»Pah! Du hättest uns nur verraten, mir liegt nichts an deiner Existenz.« Bei diesen Worten zuckte Gideon zusammen. Sebastien machte eine wegwerfede Bewegung mit der Hand und als er seufzte, zogen sich seine Augenbrauen zusammen. Kleine Falten bildeten sich und er wirkte so menschlich, dass Gideon nicht fassen konnte, was er da gesagt hatte. Dass er so verletzend sein konnte. Er wollte, dass Sebastien seine menschliche Seite offenbarte, ihm zeigte, dass da mehr war als nur Hass und Ungnade. Er musste mehr sein als ein Stein, untergegangen in einem Fluß aus Lieblosigkeit. »Und trotz allem wolltest du mich.« Gideon lächelte sanft und ein paar Grübchen kamen zum Vorschein. »Ich gierte nur nach einer Seele, mein Freund.« Gideons Mundwinkel sanken nach unten, Sebastiens hoben sich. Die schwarzen Locken des Älteren fielen ihm in die Stirn als er einen anhob. »Ich verstehe nicht«, flüsterte Gideon. Er wollte so etwas nicht hören geschweige denn wahrhaben.
»Jeder Vampir benötigt einen Gefährten, jemandend der die jetzige Epoche widerspiegelt.« »Du hättest jeden Anderen erwählen können, das ist keine Ausrede«, schrie der Jüngere aufgebracht und er biss sich auf die Unterlippe um nicht noch lauter zu schreien. Er schloss die Augen, glättete somit seine Strin und setzte zu einem neuen satz an: »Sei doch ehrlich, Sebastien.«
»Du warst anders. Ich dachte es zumindest. Jeder andere war nur ein Stern, einer von Millionen, während du der Mond warst«, er schmunzelte kurz, strich sich durch die Haare, legte den Kopf schief, »doch mein scharfes Gespür muss stumpf gewesen sein, denn du bist ebenfalls nur ein Stern. Meine aufmerksamen Augen waren geblendet, Mortel.« Er sah auf seine Fingernägel während Gideon mit seinen Worten kämpfte. Ein eisernes Gefächt ausführte und verlor. »Du lügst«, wisperte er gegen die Stimmen in seinem Kopf die ihm sagten, dass genau dies der Fall war. »Gehört nicht zu meinen Talenten«, zwinkerte sein Schöpfer. Wieder eine Lüge. »Du bist verdammt gut darin.« Die Traurigkeit belegte seine Stimme und für einen Moment war es vollkommen ruhig. Alles eine Utopie. Nichts wahrhaftig.
Regen tropfte gegen das Fenster und Gideon dachte noch daran, was für ein verregneter Herbst es doch war. Er vermisste den Sommer. Er verzog kurz den Mund zu einem grauenvollem Grinsen, dass eher einer Grimasse glich. Seine Grübchen stachen trotzdem hervor. Sommer. Etwas, das er nie wieder erleben könnte. Er lachte, hielt sich den Bauch. Ein Paradoxon; Tot und lebendig zu gleich. Kalt und doch unwärmbar. Verstört blickte Sebastien auf ihn herab und zog die Augenbrauen erneut hoch. Das hatte er schon verdammt oft gemacht, stellte Gideon fest. Und er war so teuflisch verführerisch, wenn er es tat. Plötzlich verstummte Gideons schräges Kichern.
»Ich möchte, dass du gehst.« Gideon richtete sich zu seiner vollen Größe auf, streckte die Brust raus und straffte die Schultern. Mit dem Kopf nickte er Richtung Tür und Sebastien sah ihn verwirrt an. »Du willst mich«, er deutete schockiert auf seine Gestalt, »wegschicken?« Ein hysterisches Lachen entfuhr ihm und er fingerte an seinem schwarzen Mantel rum. Dieser schlang sich eng um seine schmale Person und ließ ihn noch schmächtiger wirken, als er es sowieso schon war. Und zugleich war er wunderschön. Etwas faszinierendes befand sich in seiner Art sich zu bewegen oder auf seiner Unterlippe herum zu tippen. Wie jetzt. Der Zeigefinger der rechten Hand bewegte sich immer wieder auf seine Unterlippe zu und er starrte so desinteressiert auf Gideon, als würde er durch ihn hindurch sehen. Gideon vergaß alles Zeitgefühl als er Sebastien einfach dabei betrachtete, wie er ihn nicht wahrnahm. Der Jüngere schien nur Glas zu sein, durch das der Ältere durchsehen konnte. Irgendwann hielt er dem Blick nicht mehr stand und schloss die Augen. Eine Sorgenfalte bildete sich auf seiner Strin und er seufzte ein Mal, wobei sein Brustkorb sich stark hob.
»Ich gehen nicht, Mortel.« Benommen schüttelte er den Kopf, löste sich aus seinem starren Blick in Gideons Seele. »Bitte«, flehte dieser und raufte sich die Haare. »Lass mich allein.« Gideon ertrug den Sturm nicht mehr. Dieses intensive Grau, welches ihn zu verschlingen drohte. Noch ein wenig länger und er würde ihm gänzlich verfallen. Er schüttelte den Kopf.
»Bitte.«
»Gerade hast du noch nach meiner Liebe geächtet«, mumelte Sebastien. »Gewiss nicht!« Empört stampfte Gideon mit seinem Fuß auf und ballte die Hände zu Fäusten. Er wollte genauso das Gegenteil. Er musste sich von Sebastien fernhalten, bevor seine schwarze Aura ihn verschlingen vermochte. Belustigt betrachtete Sebastien sein Werk. »Oh und wie du das hast. Du wolltest hören, dass ich dich, nur dich, aus einem bestimmten Grund erwählt habe. Gib zu, du willst hören, dass ich dich berauschend fand. So sehr begehrte, wie du es tatest. Ich habe die hungrige Gier in deinen braunen Augen gesehen. - Oder waren sie grün? Ach, ich hab sie mir nicht so genau angesehen, sie sind mir egal.« Er schnipste mit den Fingern und ließ ein raues Lachen durch den Raum gehen.
In diesem Moment brach noch etwas anderes als die Vase, die Gideon Sebastien an den Kopf warf. Klein, weiße Splitter und bittere Klänge eines dumpfen Unsterblichen, sind das Einzige, was diesen Raum am leben hält.
Mit Leichtigkeit wich Sebastien aus, doch das Knurren aus seinem Mund verschaffte Gideon eine leichte Gänsehaut. »Oh, Mortel, deine Fehler werden von Mal zu Mal drastischer. Wir sind in dem Raum deiner Wiedergeburt, vielleicht solltest du auch hier verrotten. Dunkle Engel werden dich auf ihren Schwingen tragen und dich am Himmelstor fallen lassen. Deine Knochen werden sogar im Tod noch brechen und dein Atem wird dir im Halse stecken bleiben, während du um ein Leben kämpfst, das nicht existiert. Du wirst den Rest damit verbringen um ein Leben zu kämpfen, welches schon längst vergangenen ist. Verstehst du mich, Mortel«, dieses Mal sprach er den Namen voller Abscheu aus, »ich werde dich in die Hölle schicken.«
»Ich befinde mich in ihr, denn du bist der Teufel. Bluttrunkene Masken tanzen um dein Antlitz und du lachst. Lachst über verstorbene Menschen und ihre Moral.«
»Deine Worte werden dich umbringen.«
»Deine Worte rauben dir den letzten Funken Menschlichkeit, du bist so gerade eben vor mir gestorben.«
Kein Laut verließ die Kehlen der Männer und nur der Regen klopfte noch immer am Fenster, als würde er um Einlass bitten. Genauso wie Gideon sich unbewusst Schritt für Schritt der Tür zu Sebastiens Herzen bahnte. Mit jedem Kampf wollte der dunkle Prinz seinen Neugeborenen mehr, denn er verstand nicht, wieso dieser sich ihm entzog. Er war fasziniert von der Kraft und gleichzeitig beängstigte es ihn.
»Halt den Mund«, flüsterte Sebastien nur und seine Schritte plätscherten auf dem Holzboden, die Tränen unterdrückend.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro