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Zurückgelassen in der Tundra


Fassungslos sehe ich dem weissen Pferd und dem schwarzgekleideten Reiter nach. Das Pferd und der Tiefschnee verschmelzen beinahe. Bald sehe ich nur noch viele tanzende Schneeflocken. Meine Kleider sind bereits durchnässt und ich beginne zu zittern.

Doch die beissende Kälte ist nichts im Vergleich zu dem Schmerz in meinem Herzen. Wie konnte ich mich so in einem Menschen täuschen? Dabei waren wir bis eben das Traumpaar schlechthin gewesen.

Bei diesem romantischen Ausritt weit hinaus in die Tundra hatten wir unseren ersten Streit. Diese Erinnerung treibt mir die Tränen in die Augen, was schrecklich brennt.

Es wäre etwas anderes, wenn er mit mir Schluss gemacht hätte, so wie das bei anderen Paaren auch der Fall ist. Doch dass er mich schutzlos in der Wildnis zurücklässt, wo ich dem Tode geweiht bin, macht mich unendlich traurig. Und wütend.

Heisse, lodernde Wut entflammt in mir und strömt durch meinen Körper. Den lasse ich so nicht davonkommen. Ich kehre zurück und mache ihm die Hölle heiss. Alle sollen erfahren, was dieser junge, attraktive Mann wirklich für ein Mensch ist.

«Ich schaffe es, ich finde den Weg zurück», denke ich entschlossen und kämpfe mich durch die weisse Masse, wobei ich den Spuren meines Verlobten folge.

Angestrengt verdränge ich alle Gedanken an die bald eintretende Dunkelheit, die mich betäubende Kälte und all die hungrigen Raubtiere da draussen.

Schritt für Schritt stapfe ich mit gesenktem Kopf weiter und horche dem gleichmässigen Knirschen. Die kalte Luft brennt in meinen Lungen, jeder Atemzug schmerzt.

«Was ist das für ein Geräusch?» Ich bleibe stehen. Langsam drehe ich mich um. Mein Herz setzt einen Schlag aus.

Nur wenige Meter von mir entfernt ist ein Wolf. Ich erstarre. In meinen Ohren beginnt es laut zu rauschen. Mein Sichtfeld verschwimmt vor meinen Augen und der Boden schwankt.

Ich senke den Blick, um ihn ja nicht zu provozieren. Langsam gehe ich Schritt für Schritt rückwärts. Ja nicht hinfallen, sonst wars das. Der Wolf verharrt an seinem Platz. Mit Schreck bemerke ich hinter ihm weitere Artgenossen.

Mein rechter Fuss tritt auf rutschigen Grund. Ich taumle und rudere wie wild mit dem Armen. Die Wölfe beginnen zu knurren. Dann knalle ich der Länge nach hin auf den Rücken. Ich versinke direkt im Schnee.

«Das war's». Mein Herz beginnt zu rasen und ich schwitze trotz der Kälte.

Auf einmal höre ich Stimmen und Pferde. Erleichtert stehe ich auf. Eine Gruppe von ca. drei Dutzend Reitern kommt auf mich zu. Die Tränen der Erleichterung fliessen in Strömen.

«Na, so eine Schönheit findet man ja selten hier draussen», sagt einer grinsend. Ich bekomme weiche Knie und spüre ein Ziehen im Bauch. Er sieht unglaublich gut aus.

«Steig auf», sagt er und hält mir die Hand hin. «Komm, wenn du nicht von den Wölfen gefressen werden willst», setzt er nach. Ich ergreife sie mit gemischten Gefühlen. Er zieht mich hoch. Seine Hand ist rau und kräftig.

«Weiter geht's», ruft er und gibt dem Pferd die Sporen. «Ich wohne aber dort hinten», sage ich. «Du hast dort gewohnt. Jetzt kommst du mit uns», antwortet er knapp.

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