Todestal
Ich schreie. Alles um mich dreht sich. Ich kneife die Augen zu. Öffne vorsichtig ein Auge und schliesse es schnell wieder. Es ist kein Alptraum. Es geht hunderte Meter in die Tiefe. Ich hänge kopfüber. Mein rechtes Fussgelenk wird zusammengedrückt, was sehr schmerzt. Ich ziehe den Kopf an mein Kinn, um hochzusehen. Mich schaudert es, als ich ihn sehe. Der eiskalte Hass in seinen blauen Augen.
«Bitte», flehe ich.
«Du hast mich betrogen du Schlampe, gib es zu!», brüllt er.
Für eine Millisekunde lässt er mich nach unten sacken. Mir wird schlecht vor Angst und die Tränen laufen.
«Nein habe ich nie, ich schwöre es. Bitte zieh mich hoch und lass uns reden», flehe ich.
«Damit du abhaust! Und zu einem anderen Typen gehst! Oder gar zur Polizei!»
«Ich bleibe bei dir, versprochen!», keinen anderen Gedanken habe ich gerade in meinem Kopf. Nur, endlich wieder sicheren Boden unter den Füssen zu haben.
«Ich glaube dir nicht!», brüllt er. Das Echo seiner Stimme hallt. Mich schaudert es.
«Ich bleibe für immer bei dir, wenn du mich Leben lässt», flehe ich.
«Schwör es auf alles, was dir lieb ist!»
«Ich schwöre auf alles, was mir lieb ist!», antworte ich hysterisch.
«Auf das Leben deiner Mutter!»
«Auf das Leben meiner Mutter», wiederhole ich. Sorry Mama. Ich ...
«Du lügst!».
«Bitte zieh mich rauf», flehe ich. «Ich mache mein Leben lang was du willst ,wenn du ...
«Lassen Sie sofort die Frau los!», ruft jemand.
Mein Herz setzt einen Schlag aus. Rettung zur falschen Sekunde.
Schritte, die auf uns zurennen.
Und dann falle ich kopfüber in die Schlucht. Ich schreie. Ein grauenhafter Schmerz durchfährt meinen Körper, dann kommt die erlösende Dunkelheit.
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