«Lina, was ist denn?», fragt Steffi, meine beste Freundin.

«Nichts», ich zwinge mich zu einem Lächeln. Wir sind beide sehr ängstlich, das könnte schnell ausarten, wenn ich meine komischen Gefühle teile.

«Echt?», sie zieht eine Braue hoch.

«Ja klar», bestätige ich. Sie ist nicht leicht zu täuschen. Mit ihren blonden Löckchen und den blauen Augen sieht sie aus, wie ein Engel.

«Steh auf», fordert sie mich auf.

«Warum?», frage ich, während ich mich gleichzeitig schwerfällig erhebe.

«Lass und umarmen. Ich bin so froh, dich zu haben», sie strahlt mich an.

Mein Herz schmilzt, ich lächle zurück, während sie schon bei mir ist und mich mit ihren kräftigen Armen an sich drückt. Ein gleisender Schmerz fährt meinen Rücken hinab zu meinem Becken. Ich schreie und sacke zusammen, wo ich schmerzhaft am Boden aufpralle.

Ich sehe ihr Gesicht vor mir. Ihre Augen funkeln böse.

«Was?», setzte ich an, doch sie unterbricht mich direkt.

«Das fragst du noch?», zischt sie.

«Ich brauche einen Arzt», flüstere ich. Mir wird immer wieder schwarz vor Augen, doch ich kämpfe verzweifelt, um wach zu bleiben.¨

«Der gehört jetzt mir», wispert sie und lacht laut auf.

«Es geht um Manuel?», frage ich.

«Um wen denn sonst?», böse blitzt sie mich an.

«Aber... ich...wir haben uns letzte Woche getrennt», stammle ich fassungslos.

«Oh. Hättest du das doch gesagt, du dumme Nuss. Dann hättest du nicht sterben müssen. Jetzt ist es zu spät», ihre Augen funkeln. Wie ein Todesengel, denke ich, bevor ich in Schwärze versinke.

Oh nein. Schrecklich, oder?