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Traumreise

Gleichmäßig rattert die Straßenbahn über die Schienen hinweg. In ihrem ruhigen Rhythmus schaue ich aus dem Fenster heraus. Warmes Abendlicht leuchtet mir entgegen und ich muss blinzeln, so hell ist es. Ich lehne mich an das Fenster. Mein Kopf nickt mit der Bewegung der Bahn mit. Ich versuche wach zu bleiben, doch bald darauf fallen meine Augen zu.

Als ich sie wieder öffne, ist schon lange nicht mehr Abend. Aber wie konnte ich solange in der Straßenbahn bleiben? Hat mich niemand aufgeweckt? Ich blinzele und schaue mich um. Ich sitze noch da, wo ich eingeschlafen bin. Verwirrt blicke ich um mich. Alles ist so geblieben wie es war, oder? Ich stehe auf und in diesem Moment fällt es mir auf!
Eine große Efeuranke fällt mir ins Gesicht. Die Bahn ist komplett überwuchert mit Pflanzen! Aus den Sitzen ragt Farn und Gräser machen sich auf dem Boden breit. Durch die zerbrochenen Fenster kriecht Clematis und ihre lilafarbenen Blüten schimmern im Morgentau. Ich blicke mich weiter um. Alle Plätze sind frei von Gewächsen. So, als ob jemand sie ständig säubern würde. Aber auch die Atmosphäre des Wagons wirkt unnatürlich belebt. Ich gehe zu einer Tür und öffne sie, in der Hoffnung, dass die Jahre sich an ihrer Mechanik nicht zu viel zu Schaffen gemacht haben. Doch wie durch ein Wunder, öffnet sich die Tür federleicht und ich steige aus. Mitten im Nirgendwo. Ich schaue an den Schienen entlang. Kein Bahnhof in Sicht. Ich gehe etwas an der Bahn entlang, der Lokomotive entgegen. Vielleicht funktioniert sie noch? Plötzlich zischt es neben mir. Ich schrecke auf. Was war das?! Mit blecherner Stimme kommt etwas aus den Lautsprechern der Bahn.
„Wir fahren in Kürze ab. Nächster Halt: Zentrum."
Was?! Ich bin verblüfft. Aber zugleich auch in Hektik. Ich strecke mich und schaffe es gerade so, den Knopf zu erwischen, der die Tür öffnet. Mit einem Rattern bewegen sie sich und ich hieve mich zurück in den Wagon.
Ein schriller Ton durchschallt die Stille und der Zug setzt sich in Bewegung.
Er rattert über die verwucherten Schienen. Wie ist das nur möglich? Und auch die Pflanzen wiegen sich gleichmäßig im Rhythmus. Plötzlich rattert der Zug immer mehr. Ich bekomme Angst. Werden wir entgleisen? Das Schütteln wird immer stärker und dann, dann durchfährt ein immenser Ruck die Bahn. Wir heben ab? Wie kann das sein? Ungläubig schaue ich aus dem Fenster, aber wie mit Magie versetzt, schwebt der Zug in der Luft weiter. Hin und wieder durchzieht ein starker Ruck die Wagons, aber es bleibt still. Luft pfeift sanft durch die offenen Fenster und das Blau des Himmel schimmert glänzend herab. Wolken ziehen ihre majestätischen Bahnen durch die Lüfte und verformen sich ständig.

Ein erneuter, starker Ruck. Ich merke, wie es abwärts geht. Ich bin enttäuscht, aber gleichzeitig auch etwas erleichtert. Mit kräftigem Quietschen landen wir wieder auf den Schienen und bewegen uns auf eine enorme Halle zu. Metallene Streben eigebettet in Ranken. Wir fahren durch das hohe Tor hinein. Gelbes Sonnenlicht wabert durch die staubige Luft im Bahnhof. Eine dichte Pflanzendecke auf dem Dach gibt der Umgebung einen ruhigen, mysteriösen Schleier. Wir halten an. Mit einem Piepsen öffnen sich die Türen und Wesen bewegen sich hinaus und herein. Waren die schon immer da? Ich blicke mich um. Und tatsächlich! Auf den leeren Sitzen sieht man nun dunkle, fast durchsichtige Wesen sich aufhalten. Instinktiv blinzele ich und mit jedem Mal, scheinen sich ihre Formen immer klarer herauszubilden. Ein Piepsen signalisiert das Schließen der Türen. Es wirkt komisch. So fern. Aber auch widerhallend, wie ein Echo. Um mich herum bewegen sich immer mehr Wesen, sie wirken nun fast wie Menschen. Auch die Umgebung verändert sich merkwürdigerweise. Ein Ruck durchzieht die Bahn und mein Kopf bewegt sich abrupt mit.

Ich bin wach. Menschen lassen sich auf ihren Plätzen nieder und unterhalten sich. Ich schaue auf den Fahrplan. Bei der nächsten Haltestelle muss ich aussteigen. Als ich ein letztes Mal aus dem Fenster blicke, ist die Sonne fast untergegangen. Ein wunderlicher Traum.

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