Frau
Es war spät. Die Nacht legt sich schon über die immer noch brausende Stadt.
Ich komme von einer Party wieder. Wenigstens dort konnte ich meine Probleme vergessen.
1 Uhr.
So spät schon ist es, als ich nach Hause komme.
Ein Glück ist morgen Samstag.
Ich beeile mich nicht sonderlich.
1:10 Uhr.
Komisch. Scheint die Zeit stehengeblieben zu sein? Ich schaue auf mein Handy. Auch hier ist es ein Uhr zehn.
Ich denke nicht weiter darüber nach. Es ist schon spät und ich sollte schlafen.
Ich schließe meine Augen. Es dauert nicht lange, bis dieses ekelhafte Gefühl sich bei mir breitmacht. Dieses Gefühl der Schwerelosigkeit, des Fallens, des Schwebens. Ich versuche es zu verdrängen, aber es scheint nicht wegzugehen. Plötzlich sehe ich, wie ein Licht über mir erscheint.
Hat sich dieser Fall in meinen Traum integriert?
Eigenartig umarmt mich feuchte Nässe.
Meine Glieder fühlen sich schwer an. Werde ich ertrinken?
Wehmütig liege ich im Wasser.
Bis ein eigenartiger Auftrieb mich an die Wasseroberfläche befördert.
Blendend helles Licht strahlt mir ins Gesicht. So wirkt es zuerst, aber der erste Eindruck täuscht.
Friedlich umarmend standen Bäume dicht an dicht.
Ich stand auf. War bis eben nicht ein See hier gewesen?
Alles war trocken und Blumen sprossen da, wo ich lag.
Ich lief weiter. Doch das Dickicht aus Bäumen hört nicht auf. Plötzlich stand ich wieder auf einer Lichtung.
Sie fühlte sich vertraut an, war aber erneut anders. Sie war kleiner.
Und...
Jemand stand da.
Eine Frau.
Ich ging näher an sie heran.
"Ähh... Hallo?"
Die Frau dreht sich um.
Sie ist groß. Ihr Gesicht ist hinter einer Maske aus Gold verdeckt. Ein langes weißes, ebenfalls mit Gold verziertes Gewand schmückt sie.
"Weißt du...", sie schnieft, "ich habe dich erschaffen."
Verwirrt nicke ich.
"Ich höre deine Gedanken. Warum? Warum hasst du das, was ich erschaffen habe? Warum möchtest du meine Kreation zerstören? Ich habe dich doch so perfekt geschaffen, wie du bist. Bitte brich' mir nicht das Herz."
Ich machte einen Schritt nach hinten.
Plötzlich beginnt sie zu weinen.
Die Lichtung wurde größer. Blumen und Gras verschwanden.
Ihre Tränen fließen in großen Schwallen auf den Boden und tränken ihn. Das Wasser steigt. Ich habe keine Zeit mehr, wegzulaufen. Das Wasser umschließt mich.
Ich versuche zu schwimmen, doch irgendetwas zieht mich nach unten.
Schweißgebadet wache ich auf.
Was war das?
Ich schaue auf mein Handy.
4:44 Uhr.
Wer war diese Frau?
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