Star Wars [2]
Sie spürte alles um sich rappeln, ihre Beine lagen an kaltem Metall. Ihr Körper war mit einem Tuch verdeckt und ihre Augen hatte sie geschlossen. Warum auch hätte sie sie öffnen sollen? Dunkelheit umschloss sie, Leute liefen herum, brüllten Dinge. Dann, plötzlich, ging der Motor des Schiffes aus und kurz trat Stille ein.
Knall!
Etwas wurde gesprengt. Männer riefen und schrien herum, doch sie blieb angsterfüllt liegen. Noch war alles dunkel, noch hatte niemand sie gesehen.
Bong!
Jemand trat gegen die Kiste, in der sie lag und sie wurde gegen die andere Wand geworfen. Wieder ruckelte es und sie spürte, wie die Kiste verschoben wurde. Doch sie blieb liegen, regte sich nicht. Sie wollte nicht gefunden werden.
Plötzlich Licht. Sie kniff die Augen fest zusammen, spürte, wie die Decke über ihr weggerissen wurde.
Sie blinzelte.
Gesichter nahmen Gestalt an. Ein Gesicht. Sonst nur Helme. Sie hatte Angst vor Helmen. Alle ihr bekannten Leute mit Helmen waren böse.
Sie drückte sich panisch auf den Kistenboden. Sie wollte nicht aufstehen. Sie konnte es nicht.
"Wie kommt sie in die Kiste?", fragte ein Mann aus seinem Helm heraus.
"Nun ja, jedenfalls kann sie da nicht bleiben. Magst du nicht aufstehen?"
Sie blickte auf. Ihre rehbraunen Augen blickten panisch umher, dann schüttelte sie schwach den Kopf und starrte wieder auf die Wand ihrer Kiste.
"So geht das nicht! Komm, Rev!", sagte ein Anderer mit Helm. Zwei starke Hände packten sie unter den Armen und hoben sie aus der Kiste. Sie wurde auf die Beine gestellt, zu schwache Beine.
"Sie ist ganz heiß!", sagte der eine Mann, der sie noch immer gegriffen hielt. Sie sah auf den Boden. Alle sahen sie an, doch sie wollte nicht zurückschauen.
"Wie alt bist du?", fragte die Einzige ohne Helm. Es war ein Mädchen, eine Spezies mit schwarzen Malen im Gesicht. "Und wie heißt du?"
Sie sah nur zu Boden. Sie hatte keinen Namen. Ihr Alter war längst vergessen.
"Bringen wir sie zur Medi-Station!", beschloss ein Mann. Angsterfüllt warf sie einen Blick auf ihn und seine Waffe. Sie wollte nicht! Doch der Mann, der sie hielt, nahm sie mit sich. Sie konnte sich nicht wehren.
Zu schwach.
Alles war hell in dem Gebäude, in das sie gingen. Nie hatte sie so etwas helles gesehen. Sie konnte sich dem nicht erfreuen.
Zu schwach.
Sie stiegen in einen Aufzug und das Mädchen drückte Knöpfe. Sie verstand nicht, was gesagt wurde.
Die Gedanken zu schwach.
Sie wurde einen Gang entlang geschoben, an dessen Ende eine Tür war. Sie wurde hindurch geschoben. Immer noch vertraute sie nicht. Sie vertraute nie jemandem.
Hinter der Tür waren kamen sofort mehr Leute auf sie zu.
"Was ist mit ihr?", fragte eine Frau. Seltsame Kleidung hatte sie an.
"Wir haben sie völlig verängstigt in einer Kiste gefunden, Meisterin Arallia. Sie muss schon lange dort gewesen sein, so, wie sie auf den Beinen ist", sagte das Mädchen. Sie verstand es nicht. Wie durch einen Schleier, so war es, bekam sie mit, wie die Helmmänner gingen und sie von diesen Leuten in der seltsamen Kleidung in einen Raum bugsiert wurde. Ein Bett. Sie durfte sich hinlegen. Sie fiel in die Kissen, sobald sie losgelassen wurde.
Zu schwach.
Sie bekam nicht mit, wie sie untersucht wurde oder wie das Mädchen hereinkam, um sich nach ihr zu erkundigen. Als sie wieder erwachte, lag sie noch immer in dem Raum, doch nun konnte sie klarer denken. Sie erinnerte sich genau, was passiert war. Eine Frau in dieser komischen Kleidung war bei ihr und tippte etwas auf einem Bildschirm. Als sie aufsah, erkannte sie, dass ihre Patientin wach war.
"Hallo, meine Liebe! Schön, dass du wach bist!", sagte die Fremde. Noch nie war sie so freundlich angesprochen worden. Überrascht sah sie die Frau an. Konnte es sein, dass sie ihr geholfen hatte? Doch sie konnte ihr nicht vertrauen. Zu oft schon hatte sie es versucht.
"Weißt du, wo du bist?", fragte die Frau. Sie schüttelte den Kopf.
"Du bist im Jedi-Tempel auf Coruscant, sagt dir das etwas?"
Mit großen Augen blickte sie zu der Frau. Von diesem Ort hatte sie die Leute reden hören. Niemand hatte die Jedi als gut beschrieben, doch diese Leute, die geredet hatten, waren nicht ihre Freunde. Sie hatte sich immer gefragt, ob diese Jedi vielleicht auf ihrer Seite stehen würden.
"Sieht so aus, als hättest du schon von uns gehört. Kannst du denn reden?", fragte die Frau weiter. Sie nickte. Sie hatte lange nicht gesprochen, sie hatte nur gehorcht. Doch sie könnte sprechen.
"Wie alt bist du denn?", fragte die Frau. Sie zuckte mit den Schultern. Ihr Alter, das wusste sie schon lange nicht mehr.
"Du weißt es nicht?"
Sie schüttelte den Kopf. Sie wollte nicht reden.
"Und wie heißt du?"
Jetzt musste sie reden. Sollte sie antworten? Doch was brachte Schweigen? Sie war nun hier und Schweigen bei Fragen war aus ihrer Erfahrung heraus schlecht. Krächzend antwortete sie also:"Manchmal haben sie mich "Göre" gerufen. Oder "Mistvieh"."
Entsetzt sah die Frau sie an. "Du hast keinen richtigen Namen?"
Waren das keine Namen? Sie schüttelte erneut den Kopf.
"Dann brauchst du jetzt einen Namen! Einen richtigen! Was findest du denn schön?", fragte die Frau. Sie dachte nach. Sie kannte keine schönen Namen. Nur andere Sklavennamen. "Fetzen" oder "Tollpatsch" waren dabei. Außer eines. Da war einmal ein anderes Mädchen gewesen, etwas älter als sie. Sie war die einzige gewesen, die je freundlich zu ihr gewesen war und ihr Name war Jay gewesen. Doch nur sie hatte Jay so gerufen. Sie wollte aber nicht Jay genannt werden. Das sollte für immer nur ihre Freundin sein. Wieder zuckte sie mit den Schultern.
"Dann nenne ich dich einfach Tya. Was denkst du?", meinte die Frau. Sie nickte. Eigentlich war es ihr egal - Aber Tya, der Name gefiel ihr irgendwie. Tya wandte den Kopf und sah sich die Frau genauer an. Rote Locken fielen über braunes Leder einer Art Uniform. Außerdem trug die Frau einen Gürtel und hatte eine Kette umgelegt.
"Also, Tya, ich bin Daria Shun-Ti und ich bin eine Heilerin hier. Du kannst mich gerne Daria nennen. Kannst du mir erzählen, woher du kommst?", fragte die Frau, Daria.
"Ich komme von nirgendwo", sagte Tya. Ihre Stimme war das Sprechen nicht gewohnt. Alles klang kratzig, als würden ihre Stimmbänder aus Eisen bestehen.
"Und wo warst du dann die ganze Zeit?", fragte Daria.
"Mal hier, mal da", sagte Tya. Sie wusste nicht, wo sie überall gewesen war. Es war doch immer dasselbe gewesen! Nur einige Sachen hatte sie besonders schlimm in Erinnerung. So zum Beispiel Tatooine, wo sie bei Jabba dem Hutten gedient hatte. Er hatte sie dazu gezwungen, Leuten den Palast zu zeigen und dabei fröhlich zu sein. Das war eine Sache, die sie nicht konnte, nicht wollte und nicht können würde. Fröhlich sein. Dabei war Tya nie fröhlich. Sie wusste nicht, wie das ging oder wie es sich anfühlte.
"Von welchem Planeten kommst du?", fragte Daria weiter. Sie war wirklich hartnäckig. "Oder wo warst du zuletzt?"
"Ich glaube, die Schwarze Sonne war das", antwortete Tya nachdenklich.
"Die Schwarze Sonne?" Daria schien entsetzt.
"Da war ich schon drei oder vier Mal. Ist nicht so schlimm", sagte Tya schulterzuckend. Reden war nicht schlimm. So lange sie im Gespräch waren, konnte ihr nichts passieren, das spürte sie.
"Aber dann warst du eine Sklavin!", stellte Daria fest.
"Ja, bin ich. Ich war gerade wieder auf dem Markt", sagte Tya. Bloß weiterreden! "Ich habe gehört, wie sie über eine Bar auf Kessel geredet haben, wo sie mich zum Tanzen hinschicken wollten."
Was wollte diese Daria von ihr? Tya verstand nicht, warum Daria so entsetzt war. Sie kannte es nicht anders. Es war ihr normales Leben. Sie wusste, dass es einen Weg jenseits solcher Pfade gab, doch sie hatte diesen Weg nie betreten.
"Mir wurde gesagt, du wurdest in einer Kiste gefunden?", fragte Daria. Tya nickte. "Ich werde immer so transportiert, damit man mich nicht findet."
"Wie lange warst du dort?", fragte Daria.
"Ich weiß nicht. Lange. Wir sind zwischendurch ein Mal gelandet, aber wahrscheinlich nur zum Tanken", sagte Tya. Was würde geschehen, wenn das Gespräch stockte? Wenn sie Daria nicht mehr beschäftigen konnte?
"Wann hast du zuletzt gegessen?", fragte Daria weiter.
"Vor dem Abflug", antwortete Tya. Daria schien noch entsetzter als vorher. "Ich kann dir genau sagen, wie lange du in der Kiste warst. Deine letzte Mahlzeit konnten wir auf circa vor fünf Tagen datieren. Kein Wunder, dass du so schwach bist! Feste Nahrung können wir dann jedenfalls endgültig vergessen."
Etwas schwang in der Stimme von Daria mit, was Tya in ihrer Entscheidung, nicht zu vertrauen, stutzig machte. Sie hatte es nie gehört, aber vielleicht war es Fürsorge. Sie hatte das Wort nie wirklich verstanden, denn alle waren abfällig gewesen, wenn sie es erwähnt hatten. Aber immer war es darum gegangen, dass sich irgendwer um jemand anderes gekümmert oder gesorgt hatte.
Tya hing eine Weile ihren Gedanken nach und sie wurde ein wenig unruhig. Was, wenn ihre Besitzer sie fanden? Was, wenn alles von vorn beginnen würde? Oder was, wenn sie gar nicht im Jedi-Tempel war und all das hier nur eine Illusion, die jemand geschaffen hatte, um sie zu manipulieren?
Schließlich beobachtete Tya nur noch Daria. Diese tippte eine ganze Weile auf einem Datenpad und diversen Bildschirmen herum. Plötzlich sah sie sehr überrascht auf einen der Bildschirme und blickte zu Tya.
"Kann es sein, dass du Dinge hochheben kannst, ohne sie zu berühren?", fragte Daria. Tya sah sie erstaunt an. Es war ihr Geheimnis gewesen. Nie hatte es jemand erfahren. Sie versteckte es, benutzte es nur, wenn sie unbeobachtet war. Wie konnte Daria davon wissen?
"Ich habe deine Blutwerte bekommen. Und in der Anmerkung steht, dass du einen ungewöhnlich hohen Midi-Chlorian-Wert hast. Einen, der ungefähr dem Durchschnittswert für Mitglieder des Ordens entspricht", erklärte Daria, als könne sie Gedanken lesen. Doch von ihrer Erklärung verstand Tya kein Wort.
"Sieh mal, es gibt mehr Leute, die so etwas können. Ich kann das zum Beispiel auch", sagte Daria und hob demonstrativ ein Tablett von einem Tisch in der Ecke des Zimmers hoch. Tya starrte sie an. Sie musste träumen. Das hier konnte nicht wirklich sein!
"Es ist wirklich", widersprach Daria. Tya verstand nicht. Hatte sie laut gedacht?
"Du hast nicht laut gedacht. Ich kann mit der gleichen Kraft, mit der ich auch Dinge hochhebe, die Gedanken von Leuten erkennen", sagte Daria. Nun wurde es Tya zu bunt. Was sollte das hier? Doch sie hatte gelernt, oft genug gelernt, dass Weglaufen es nur schlimmer machte. Also setzte sie auf eine andere Taktik und drehte sich einfach auf die andere Seite. Sie rechnete schon damit, dafür einen Schlag zu bekommen, doch wenigstens hörte diese Frau dann auf, zu reden. Doch es kam kein Schlag. Stattdessen fuhr die Frau einfach fort:"Die Kraft, die ich zu nutzen gelernt habe, nennt sich Macht. Sie ist in jedem Lebewesen und umgibt alles. Doch nur wenige Leute können sie nutzen. Diese erkennt man an ihrem Midi-Chlorian-Wert im Blut. Wenn dieser hoch genug ist, kann man die Macht nutzen und lernen, sie richtig einzusetzen."
Tya hörte zu, allerdings glaubte sie nicht an die Worte. Sie selbst war einfach verrückt und ein Fehler dieser Welt, weil sie das konnte.
Tya sah nicht, dass Daria hinter ihrem Rücken erneut sorgenvoll blickte. Und sie wusste auch nicht, dass Daria gerade einen Entschluss gefasst hatte.
Einige Stunden später kam dann das Mädchen mit den Gesichtsmarkierungen herein, das Tya gefunden hatte. Daria war gerade nicht im Raum. Das Mädchen, welches, wie Tya auffiel, viel älter als sie selbst war, verneigte sich leicht und sagte:"Mein Name ist Jeonna Varris. Ich habe dich gestern mit meiner Aufsichtsgruppe in einem Schiff gefunden."
Alle waren so freundlich! Es war wirklich ein schöner Traum, den sie hatte.
"Ich bin Tya", sagte sie.
"Geht es dir besser?", fragte Jeonna und setzte sich auf einen Stuhl. Ihr langer Kapuzenumhang reichte nun bis zum Boden.
"Ja", antwortete Tya.
"Vorgestern konntest du nicht einmal reden! Es war fast gruselig!", sagte Jeonna. "Aber gut, dass es jetzt wieder geht!"
"Ja."
"Woher kommst du und warum warst du in dieser Kiste?", fragte Jeonna weiter.
"Ich wurde dort transportiert. Ich sollte an eine Bar auf Kessel verkauft werden", antwortete Tya, was sie schon Daria erzählt hatte.
"Verkauft? Du bist eine Sklavin?", fragte Jeonna. Sie war nicht minder schockiert als Daria.
"Ja. Aber nie lange unter dem selben Herrn", sagte Tya.
"Mir wurde gesagt, du wärst fünf Tage lang in dieser Kiste gewesen", sagte Jeonna. Man hörte, dass sie hoffte, es würde nicht stimmen. Sogar Tya bemerkte das und sie hatte zwar ein gutes Beobachtungstalent, aber kein tolles Menschenverständnis.
"Ich weiß es auch nicht, aber wenn Daria das sagt...", meinte Tya.
"Weißt du jetzt, wie alt du bist und wie du heißt?", fragte Jeonna weiter.
"Ich hatte keinen Namen", sagte Tya.
"Und jetzt hast du einen?"
"Daria hat mich Tya genannt", erklärte Tya.
"Und dein Alter?"
"Ich weiß nicht." Sie blickte Jeonna an.
"Schätzungsweise solltest du neun oder zehn sein, aber das bekommt Meisterin Shun-Ti auch noch heraus", sagte Jeonna. "Ich komme dich sicher noch öfter besuchen, aber jetzt muss ich zum Training. Bis bald!"
"Bis bald!", sagte Tya.
Einige Tage später war Tya sich zumindest in einer Sache sicher: Schläge würde es hier nicht geben und auch waren bisher alle, die sie gesehen hatte, sehr nett zu ihr gewesen. Sie war das am Anfang nicht gewohnt gewesen, aber inzwischen war sie schon ein wenig offener und nicht mehr ganz so schüchtern. Die Tür ging auf und Daria trat ein.
"Ich habe gerade auf dem Gang Meister Yoda getroffen. Er sitzt im Rat und er stimmt mir zu, dass es so langsam Zeit wird, darüber nachzudenken, was aus dir wird, wenn du dich erholt hast. Deshalb sollst du heute Nachmittag zum Rat der Jedi gehen und sie werden ein wenig mit dir sprechen, um zu entscheiden, was das Beste ist."
Tya nickte und augenblicklich würde sie nervös. Sie hatte schon viel vom Rat der Jedi und auch von Meister Yoda gehört. Jeonna hatte ihr davon erzählt. Sie kam jeden Tag mehrmals kurz vorbei und sie verstanden sich immer besser.
"Ach ja, ehe ich es vergesse", sagte Daria, "Die Testergebnisse sind aus dem Labor gekommen. Du bist zwölf Jahre alt und erstaunlich klein dafür. Außerdem bist du viel zu leicht für deine Größe und dein Alter, aber das wussten wir ja auch ohne Test schon."
"Ja", sagte Tya. Sie hatte in ihrer Zeit hier oft hören müssen, wie gebrechlich sie aussah, weil sie so schlank war.
Um kurz nach 14 Uhr führte Daria die vor Nervosität fast zitternde Tya zum Ratssaal. Dieser lag oben in einem Turm und sie fuhren mit dem Aufzug nach oben. Staunend betrat Tya den Ratssaal und sah sich all die Jedi an, die hier saßen. Viele Spezies hatte sie schon einmal gesehen, dich manche kannte sie noch nicht.
"Willkommen, Tya!", sagte ein dunkelhäutiger Jedi. "Mein Name ist Meister Windu."
Tya nickte.
"Wir haben einiges von dir gehört in den letzten Tagen. Ist es noch aktuell, dass nichts über die Familie, den richtigen Namen oder den Heimatplaneten bekannt ist?", fragte Meister Windu Daria.
"Ja", antwortete diese.
"Und es stimmt auch, dass sie machtsensitiv ist?"
"Ja", wiederholte Daria. Meister Windu nickte. Ein anderer Meister ergriff das Wort. Er war klein und grün."Überlegt wir haben, was passieren mit dir soll. Es einige Möglichkeiten gibt, wo sicher du bist."
"Du musst dich in den nächsten Tagen entscheiden, denn laut Daria solltest du dich in vier Tagen erholt haben. Ist das korrekt?", sagte ein weiterer Meister.
"Ja, Meister Piel", antwortete Daria.
"Gut", fuhr Meister Piel fort, "Die Möglichkeiten sind folgende: Du könntest dich einem der Hilfskorps des Jedi-Ordens anschließen. Da gibt es den Agri-Korps, der Landwirtschaft auf unterschiedlichen Planeten betreibt, den Medi-Korps und den Entdeckungs-Korps. Bei den letzteren kannst du dir ja denken, was sie machen. Außerhalb des Ordens haben wir die Möglichkeit, dich auf die Planeten Alderaan oder Naboo zu bringen. Beide sind friedvoll und auf beiden bist du sicher. Auf Alderaan würden wir dich an ein Heim in der Hauptstadt vermitteln, in dem Waisenkinder leben und zur Schule gehen können. Viele von ihnen machen auch in der Regierung Karriere. Auf Naboo haben wir ein Angebot von der amtierenden Königin bekommen. Es werden noch Kinder gesucht, die zu Zofen ausgebildet werden können und du könntest dich bewerben. Sollte das nicht klappen, kannst du auch dort in einem Heim oder bei einer Pflegefamilie leben."
Tya sah ihn an. So viele Möglichkeiten! Dabei hatte sie nie irgendetwas entscheiden dürfen! Was sollte sie nur machen? Ihr fiel auf, dass alle sie ansahen.
"Ich... Ich weiß nicht... Wer ist denn da überall?", fragte sie. Die Frage war wohl komisch gewesen, denn sie sahen alle überrascht aus.
"Ich denke, wir könnten es organisieren, dass du mit ein paar Leuten per Hologramm sprechen kannst", sagte Meister Kenobi zögerlich. Die anderen Meister nickten. Eine Togruta meldete sich zu Wort:"Wir werden das organisieren. Ihr dürft gehen."
So kam es, dass Tya den nächsten Tag über in einem Raum mit Schreibtisch und Holoprojektor verbrachte und mit Leuten sprach. Sie war es gar nicht gewohnt, in der Holoaufnahme erscheinen zu dürfen. Sonst hätte sie einen Bogen darum machen müssen und zusehen, dass niemand sie sah.
Erst sprach sie mit einem stämmigen Mann vom Agri-Korps, der sehr freundlich war. Als nächstes war eine Frau von Alderaan an der Reihe, die wohl die Leitung des Waisenhauses war. Sie machte Tya einen recht strengen, aber auch netten Eindruck. Schließlich waren dann noch ein älterer Junge vom Medi-Korps und eine Frau vom Entdeckungs-Korps an der Reihe. Und dann kam das Gespräch, vor dem Tya am meisten nervös war. Das Gespräch mit der Königin von Naboo. Tya hatte sich so etwas wie Königinnen nur vorstellen können. Sie wusste, dass sie viel Geld und Einfluss hatten und dass viele Kopfgeldjäger sie ausrauben, kidnappen oder umbringen wollten, was aber wohl nicht einfach war, weil sehr oft behauptet würde, etwas stamme von einem König oder einer Königin und dem gar nicht so war. Der Holoprojektor blinkte und Tya drückte auf den Knopf zum Annehmen des Gesprächs.
"Tya, kommst du?", rief Sabé von irgendwo bei den Trainingsräumen.
"Ja!", antwortete sie nervös und kam mit Rabé zu ihr gelaufen.
"Dann können wir nun zur Verkündigung der Ergebnisse aus den Tests kommen", erhob Herr Ravéna die Stimme. "Sabé hat mit einer einzigartigen Leistung überzeugt und ist somit als königliche Zofe für die zukünftige Königin Amidala aufgenommen. Rabé hat die Prüfung ebenfalls hervorragend gemeistert und ihr wird dieses Privileg ebenfalls zuteil. Auch Tya hat die gestellten Aufgaben bravourös geschafft und darf als Zofe dienen. Genauso hat Eirtaé dies geschafft und auch Saché ist aufgenommen. Valirié und Jelié haben es leider nicht geschafft."
Tyas Herz machte einen Sprung. Sie durfte tatsächlich eine Zofe sein! Zwei Jahre lang arbeitete sie nun schon darauf hin und jetzt war es vollbracht! Sie und Sabé wären sich gerne in die Arme gefallen, doch es ging noch nicht. Noch standen sie im Training und es war ihnen untersagt.
"Herzlichen Glückwunsch den Absolventen. Sie dürfen gehen!", sagte Herr Ravéna. Sobald die Tür hinter ihnen ins Schloss gefallen war, begann Tya zu hüpfen wie eine Verrückte. Doch Sabé ebenfalls.
"Übrigens, ich muss dir was sagen", sagte Sabé plötzlich und zog Tya mit sich.
"Ich bin Padmé", flüsterte sie, als niemand in der Nähe war.
"Was? Königin Amidala?" Wollte Sabé Tya veräppeln?
"Ja, aber bitte sag Padmé! Sabé und ich tauschen seit einer Weile öfters die Rollen. Sie hat die Hälfte der Prüfung gemacht, ich die andere", sagte Padmé und jetzt glaubte Tya ihr.
"Nicht im Ernst!", sagte sie und grinste.
"Doch." Padmé lächelte zurück. Die beiden Vierzehnjährigen brachen schließlich in Gelächter aus.
Ich hoffe es hag euch gefallen! Schreibt mir gerne Kritik in die Kommentare!
Asky
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