Das Rennen der Stars
𝗗𝗶𝗲𝘀𝗲 𝗰𝗵𝗮𝗼𝘁𝗶𝘀𝗰𝗵𝗲 𝗞𝘂𝗿𝘇𝗴𝗲𝘀𝗰𝗵𝗶𝗰𝗵𝘁𝗲 𝗵𝗮𝗯𝗲 𝗶𝗰𝗵 𝘇𝘂𝗺 𝗕𝘂𝗰𝗵 "𝗧𝗮𝗹𝗸 𝘁𝗼 𝘆𝗼𝘂𝗿 𝘀𝘁𝗮𝗿" 𝘃𝗼𝗻 𝗱𝗲𝗿 𝗹𝗶𝗲𝗯𝗲𝗻 @-strangerinthistown- 𝘂𝗻𝗱 𝗷𝗲𝘁𝘇𝘁 𝗵𝗮𝘁 𝘀𝗶𝗲 𝗵𝗶𝗲𝗿 𝗲𝗯𝗲𝗻𝗳𝗮𝗹𝗹𝘀 𝗲𝗶𝗻𝗲𝗻 𝗣𝗹𝗮𝘁𝘇 𝗴𝗲𝗳𝘂𝗻𝗱𝗲𝗻.
𝗠𝗮𝗻 𝘀𝗼𝗹𝗹𝘁𝗲 𝘀𝗶𝗲 𝗮𝗺 𝗯𝗲𝘀𝘁𝗲𝗻 𝗻𝗶𝗰𝗵𝘁 𝘀𝗼 𝗲𝗿𝗻𝘀𝘁 𝗻𝗲𝗵𝗺𝗲𝗻 ; )
Jedes Jahr findet irgendwo in Frankreich ein Rennen statt, welches unter Umständen als nicht ganz normal bezeichnet werden könnte. Es gab keinen Sänger, der sich eines gewissen Bekanntheitsgrades erfreute und nicht schon einmal in Erwägung gezogen hatte, dort teilzunehmen. Wer einmal von der leicht abschreckende Tatsache der gewöhnungsbedürftigen Sprache und den vielen Croissants absah, den lockte ein ganz besonderer Preis, von dem niemand genau wusste, was er war.
Jedes Jahr meldeten sich dort hunderte von Bewerbern an und die Show mit dem leicht unkreativen Namen: "Das Rennen der Stars", wählte davon eine Handvoll aus. Auch dieses Mal standen die Namen der diesjährigen Teilnehmer fest, die ihnen hinreichend bekannt sein dürften. Die Chance auf diesen ganz besonderen Titel wahrnehmend, reisten unsere Stars so schnell wie möglich in das Land der Baguettes und Macarons, wo sie am Tag des Rennens das Studio betraten. Angeführt von dem Sänger Prince gefolgt von David Bowie, Freddie Mercury, Michael Jackson, Falco und George Michael.
Sie wurden von einem leicht gelangweilt und sehr französisch aussehenden Moderator begrüßt und in das Studio geführt. Noch sah alles ganz normal aus. „Meine Damen und Erren", sagte der Moderator mit starkem Akzent. „Sie alle kennen das Prinzip. Ünsere Gäste werden ein Rennen gegen einander fahren ünd so eraus finden, wer der Beste ünd Schnellste ist." Ein zustimmendes Raunen ging durch das Publikum. „Nün aben sie alle die möglischkeit, die Wagen des diesjährigen Rennens zü bewündern." Er deutete auf eine Reihe von Buzzern, die ordentlich neben einander auf kleinen Tischen befestigt waren.
Hier kommen wir zum besonderen Teil dieser Show, denn die Stars fuhren nicht einfach in normalen Autos auf normalen Rennstrecken, das wäre im allgemeinen viel zu Normal. Was ich damit meine, werdet ihr gleich selber sehen. Der Moderator wandte sich an die Gäste. „Wer fängt an?" Da niemand so Recht der erste sein wollte, behoben sie das Problem mit einer Runde Schere, Stein, Papier. Falco war der erste, der verlor und obwohl er sich sicher war, dass Prince beim spielen geschummelt hatte, ging er zu dem ersten Buzzer. Die anderen folgten ihm und bevor er den Buzzer drückte, drehte sich der österreichische Sänger noch einmal kurz um. „Am liebsten hätte ich ja so einen richtigen Rennwagen, mit dickem Spoiler", sagte er mit einem breiten Grinsen und das Kinnbärtchen des Moderators zuckte amüsiert. „Wir werden sehen", meinte er und deutete auf den Buzzer. Der Musiker holte noch einmal tief Luft und drückte ihn.
Eine halbe Mikrosekunden später, stand ein Wagen vor ihnen und Falco war verschwunden. Das war das Geheimnis der Show. Hier fuhren die Stars nicht in Autos, sie wurden zu einem und zu welchen wussten sie erst, wenn es zu spät war. Die Menschen, die sich um das kleine Gefährt drängten, mussten sich das Lachen verbeißen, als Falco mit einem hoffnungsvollen Blick, den man sogar in dem Auto erkannte, zu ihnen noch sah. „Und?" Vor ihnen stand eine knallrote BMW Isetta, mit schnittigen Rennstreifen. Genau das sagten die vor Schadenfreude kichernden Stars dem armen Sänger, der daraufhin stöhnte, als wollte er die Motorhaube in den Rädern vergraben. „Mach dir nichts draus", versuchte Prince ihn zu trösten, wobei das breite grinsen ein wenig störte. „Mit diesen Rennslicks überholt dich so schnell keiner." Von der Isetta hörte man nur ein ärgerliches brummen, sie schmollte eindeutig.
Eine weitere Runde Schere, Stein, Papier entschied, dass nun George Michael an der Reihe war. Da er gesehen hatte, was seinem vermeintlichen gegener passiert war, ging er einfach stumm zu seinem Buzzer und drückte ihn. Einen Wimpernschlag später stand ein seiner Stelle ein Cabrio Chevrolet in strahlendem weiß und Chrom zur Verzierung, sogar eine goldene Kühlerfigur blitzte auf der Motorhaube. Da sich die Autos nicht selber sehen konnten, mussten sie erst einmal von andern beschrieben werden und als George hörte, in welch glamouröser Haut er jetzt steckte, jubelte er glücklich. „Das ist voll unfair!", beschwerte sich Falco aus der Isetta. „Ich gewinne das Ding haushoch!", bestätigte der Sänger von Wham! „Da muss isch sie leider enttäuschen", mischte sich der Moderator ein. „Sie aben nur wenisch Sprit im Tank ünd müssen desalb aufpassen, wie schnell sie fahren." Nun war es George, der vor sich hin grummelte.
Wieder entschied das Spiel und diesmal fiel das los auf David Bowie. „Vielleicht ist es etwas übertrieben, aber irgendwas mit einem Blitz wäre ganz cool", meinte er noch, bevor er mit zusammen gekniffen Augen den Buzzer drückte. Der Wunsch wurde ihm leider nicht erfüllt. Die übrig gebliebenen Stars kicherten wieder, als sie den kleine Mini in einem schicken Englisch-grün und mit weißem Dach vor sich sahen. Nur die Windschiefe Antenne schmälerte das aussehen ein wenig. „Ein Mini", wiederholte David monoton, nachdem ihm seine neue Hülle vorgestellt wurde und der anschließenden Seufzer war Abgrundtief. „Beschwer dich bloß nicht!", kam es von weiter hinten aus der Isetta und der Sänger beschwerte sich auch nicht, er sagte einfach gar nichts mehr, was wohl auch so eine Art von schmollen war.
Als nächstes war Michael Jackson dran und in seinem Magen kribbelte es aufgeregt, als er seine Hand auf den Buzzer legte. Wie bei den anderen auch, stand nur einen Augenblick später ein Auto an seiner Stelle. Es war ein kleiner VW Käfer, ganz in schwarz gehalte, mit roten Felgen und einer kleinen Beule an der Stoßstange, die aber nicht weiter auffiel. Wieder kicherten die andern, aber Michael atmete erleichtert auf, er mochte den niedlichen Wagen und war völlig zufrieden damit.
Nun spielten die beiden übrig gebliebenen die letzte runde Schere, Stein, Papier, oder genau genommen drei Runden. Diesmal war sich Prince sicher, dass Freddie geschummelt hatte. Aber es half nichts, der etwas zu klein geratene Sänger verlor und musste zu seinem Buzzer gehen. Ihm war nicht ganz wohl dabei, nachdem er gesehen hatte, was aus den anderen geworden war. Also drückte er den Buzzer mit spitzen Fingern und hielt dabei die Luft an. Freddie Pfiff bewundernd durch die Zähne, als das Auto vor ihm stand, denn Prince war zu einem, in metallischen lila glänzenden 69er Mustang geworden. Überrascht, dass er weder ein Fussball auf reifen, noch ein Dreirad war, sah der Sänger zu dem Moderator auf. „Wo ist der Haken?" Der Franzose räusperte sich, ehe er sagte: „Sie laufen nur auf drei Pötten." Als ihn alle ein wenig verwirrt ansahen, wiederholte er genervt: „ Sie fahren nur mit drei Zielinder." Prince schnaubte verärgert. „Also doch."
„Jetzt ich!", rief Freddie aufgeregt, rannte zu dem Tisch auf dem sein Name stand und haute ohne Zögern auf den Buzzer. Eine weitere dreiviertel Nanosekunde später, stand auch er in Form eines Wagens dort. Es war ein Landrover Typ 1, mit kleinem Radstand und einer ziemlich fies aussehenden Beule hinten links. Das ganze Auto war bunt angemalt und mit etlich Peace Zeichen und Blumen übersät. „Cool", meinte Freddie nur, als der Moderator es ihm etwas unbeholfen erklärte.
Eben dieser klatschte nun in die Hände und wandte sich ans Publikum. „So, meine Damen ünd Erren. Isch bin mir sischer, das wird ein spannendes Rennen!" Dabei wirkte sein Lächeln ein wenig gezwungen. „Es gibt da nur noch eine kleine Sache", meinte er und drehte sich zu den Autos um. „Sie alle aben einen roten Knopf im Inneren, den sie zü einem beliebigen Zeitpünkt drücken dürfen. Allerdings weiß Niemand, ob er ihnen bei dem Rennen elfen wird, oder nischt." „Das heißt im größten Falle nicht", kam es von dem Mini. Der Moderator hörte das gar nicht, denn er war gerade dabei, seine Karten zu Sortieren. „Darf isch Sie nün mit der Strecke bekannt machen?" fragte er und ging, ohne ein Antwort abzuwarten, zum Ende des Studios. Die Stars rollten ihm nach und kamen vor einem großen Tor zum stehen, welches sich langsam öffnete.
Zum Vorschein kam etwas, was mehr einem Schlachtfeld ähnelte, als einer Rennstrecke. Der Boden war umgepflügt und dazu auch noch aufgeweicht, aus dem Schlamm ragten knochige Wurzeln und spitze Felsen stachen hervor. „Fantastisch", brummte die Isetta. „Wie gut, dass ich meine Rennslicks habe." In dem Matsch vor ihnen konnte man nur mit Mühe einen Weg erkennen, der sich vor ihnen her schlängelte und schon bald in einer Kurve verschwand. Das Ziel war nirgends zu sehen, nur das Banner mit der großen Aufschrift "Start" wehte einsam im Wind. Einige der Stars fragten sich, warum sie sich überhaupt darauf eingelassen hatten, ander haderte mit ihrem Schicksal und wieder andere mir ihren reifen. Aber es half alles nichts, sie wurden angewiesen immer den roten Fähnchen am Wegesrand zu folgen und zum start geführt.
Nun stand Ergeiz in den Gesichtern der Autos und jeder ließ die Reifen durchdrehen. Meiner Meinung nach völlig überflüssig, aber es scheint irgendwie dazu zu gehören. Ein Mann in einem sehr teuer aussehenden Jacket kam herbei un zählte von 3 runter. Bei null schwang er ein Karierte Fahne und sein Jacket dürfte danach wohl reif für eine Reinigung gewesen sein. Als alle Wagen auf einmal nach vorne sprangen, flog der Matsch nach allen Seiten hin weg und es war zu erkennen, dass keiner von ihnen lange sauber bleiben würde. Das störte unsere Stars aber nicht im geringsten, sie hatten jetzt nur noch eines im Kopf: Gewinnen.
George und Prince hatten sich gleich einen kleinen Vorsprung verschafft, aber Freddie war ihnen dicht auf den Fersen. David und Michael lagen im Mittelfeld und auch Falco hielt gut mit, obwohl ihm der unebene Boden zu schaffen machte. Hinter der Kurve befand sich ein kleiner Hügel, auf dem es nicht ganz so schlammig war, doch dafür hatte Prince mit dem Aufstieg zu kämpfen, und fiel ein wenig zurück. So war nun Freddie Erster. Mit einem breiten Grinsen nahm er den Schwung von dem kleinen Berg und fuhr den Abhang hinunter, direkt in eine große Pfütze, woraufhin eine Welle ganz ausversehen die Motorhaube von George traf. Der brummte nur kurz und raste genauso schnell in die Pfütze.
Das hohe Wasser machte dem Käfer, dem Mini und auch der Isetta zu schaffen, während der Landrover beinahe gemütlich hindurch fuhr. Es folgten weitere Pfützen, die eine Art Slalom bildeten und wo sich einige Wagen beinahe gerammt hätten. Dann kam endlich eine etwas trockeneren Geraden, auf der sie beschleunigen konnten. Nun viel George etwas zurück, denn er drosselte sein Tempo, das wenige Sprit in seinem Tank im Hinterkopf. Auch Prince wurde langsamer, dafür holte der Mini auf, dichtverfolgt vom Käfer. Die Isetta bildete das Schlusslicht.
Die Geraden machte einen leichten Knick und dahinter kam ein Waldweg, mit vielen hervorstehenden Wurzeln zum Vorschein. David war in seinem Mini nun ganz nahe am Landrover und wollte ihn gerade überholen, als ihn plötzlich etwas mit einem Ruck festhielt. Er war an einer Wurzel hängen geblieben und der Käfer schaffte es gerade noch auszuweichen, bevor er in ihn hinein gerast wäre. Fluchend versuchte sich David zu befreien, während die anderen an ihm vorbei zogen. Der Wurzeln durchzogene Pfad wurde zu einem staubigen Feldweg, über dem sich die Baumkronen spannten und kaum Licht hindurch ließen.
Freddie, der immer noch an der Spitze war, drehte sich herum, um zu sehen, wo seine Gegner blieben, sodass er die Brücke nicht sah, über die sie eigentlich fahren sollten und geradewegs in den Fluss daneben raste. Nun war er es, der fluchte und versuchte so schnell wie möglich aus dem Wasser zu kommen. Inzwischen kämpften Chevrolet und Mustang wieder um den ersten Platz, gefolgt vom Käfer und auch der Mini, der sich wieder befreit hatte, holte auf, die Isetta war immer noch ganz hinten.
Sie überquerten mit lautem rumpeln die Holzbrücke und Freddie, der auf der anderen Seite aus dem Fluss geklettert kam, stieß wieder zu ihnen. Der Wald lichtete sich und die Fähnchen am Streckenrand führten sie vom Weg ab, auf eine hohe Wiese, auf der sich dichtes Gras, gemischt mit Diesteln im Wind wog. Durch der weichen Erde wurde die Karawane ein wenig langsamer, kämpfte aber weiterhin mit schubsen und drängeln um den ersten Platz. Umso weiter sie die Wiese hinab rasten, desto schlamiger wurde der Boden und schon bald wühlten sie wieder im knietiefen Matsch. George geriet mit den Rädern in ein tieferes Loch und fuhr sich fest. Wie sehr er auch versuchte, dort wieder heraus zu kommen, er grub sich immer tiefer in den Dreck und schleuderte mit seinen durchdrehenden Rädern die Erde nach allen Seiten hin weg. Das meiste davon bekam der Käfer ab, der das aber kaum bemerkte, da er selber Schwierigkeiten hatte, nicht stecken zu bleiben.
Erst nach einem unabsichtlichen Stoß vom Landrover, kam George wieder frei und erreichte mit den anderen das Ende der Matschgrube. Über die Fähnchen gelangten sie wieder auf einen mehr oder weniger befestigten Weg, der mit vielen Schlaglöchern und Hubbel versehen war, sodass die Stars ordentlich durchgerüttelt wurden. Der Mini hatte sich wieder nach vorne gearbeitet und kämpfte mit Prince um die Spitze, der trotz der drei Zielinder erstaunlich schnell wurde. Direkt hinter den beiden lagen Freddie und Michael und noch ein wenig weiter zurück der Chevrolet. George hatte mittlerweile wirklich Sorge um seinen Sprit und traute sich kaum noch Gas zu geben. Auf welchem Platz die Isetta lag, brauch ich wohl kaum noch zu erwähnen. So langsam war der österreichische Sänger sauer. Richtig sauer und mit einem wütenden Falco ist nicht zu spaßen, selbst, wenn er in der Form einer Isetta steckte.
Also beschloss er, den roten Knopf zu drücken, von dem der Moderator gesprochen hatte, vielleicht würde ihm das ja helfen. Im ersten Moment passierte gar nichts, doch dann wurde das kleine Gefährt wie von der Tarantel gestochen nach vorne geschleudert und schoss wie ein Blitz an den anderen vorbei, die ihm verblüfft nachsahen. Ein siegessicheres grinsen breitete sich auf der Isetta aus, bis diese begann zu Schlingern und Falco bemerkte, dass er diese Turbofunktion überhaupt nicht kontrollieren konnte. Es dauerte nicht lange, bis er vom Weg abkam, durch Büsche und Sträucher krachte und anschließend in einem sumpfigen Boden stecken blieb. Die einzelnen Flüche, die Falco ausspucken, als er sehen musste, wie die anderen ihn wieder überholten, werden ich besser ich nicht wiedergeben. Die Isetta versuchte sich gerade verzweifelt zu befreien, als George in seinem Chevrolet in einiger Entfernung neben ihm zum stehen kam. „Wie wäre es mit einem Deal", schlug er vor. „Ich ziehe dich raus, für eine halbe Tankfüllung."
Inzwischen waren die anderen schon ein ganzes Stück weiter, wo die Umgebung immer sumpfiger und der Trampelpfad durch einen Steg abgelöst wurde. Natürlich versuchte jeder als erstes auf den Bretterweg zu kommen, da dort nur Platz für einen war und Freddie gelang es schließlich. Dahinter Prince, David und Michael. George hatte die Isetta aus dem Sumpf gezogen und dafür im Gegenzug genug Sprit bekommen, um das Rennen zu gewinnen und holte nun auf. Zu Falcos Überraschung fuhr er immernoch mit Turbo-Geschwindigkeit und auch der Chevrolet gab Gas, sodass sie bald wieder auf Höhe mit den anderen waren.
Prince schnaubte verärgert, als er am anderen Ende des Steges wieder einmal sehen musste, wie ihn die kleine Isetta überholte. Er war darüber so verärgert, dass er ohne zu zögern den roten Knopf drückte. Allerdings hatte er nicht mit den Feuerwerksraketen gerechnet, die daraufhin aus der Heckklappe Aufstiegen und bunt am Himmel explodierten. „Was zum?!" Im Anschluss darauf fielen lauter lila Tropfen vom Himmel. „Wer denkt sich denn so einen Schwachsinn aus und wie soll mir das weiterhelfen?", regte sich Prince auf, während auch noch der Mini an ihm vorbei fuhr.
Das erste Mal seit dem Start, bogen die Autos auf eine Straße ab, wobei dieser Begriff für das aus Schlaglöchern bestehende Teerstück ein wenig zu hochgestochen ist. Während er vorsichtig um die Krater herum kurvte, überlegte Michael, ob er vielleicht auch seinen roten Knopf drücken sollte. Schließlich siegte die Neugierde und er betätigte das kleine Ding. Einen Augenblick später öffneten sich zwei Klappen in dem Dach des Käfers und riesige Boxen kamen daraus hervor. Als sie sich vollständig ausgefahren hatten, dröhnte so laut "Billie Jean" aus ihnen, dass alle anderen Autos zusammen zuckten. Nachdem Michael den ersten Schreck überwunden hatte, breitete sich ein Lächeln auf der Motorhaube aus. „Cool." Schon nach ein paar Sekunden begann der Käfer im Takt mit zu Wippen und als der mittlerweile Schotterige Feldweg zu einer Steilkurve wurde, musste David erstaunt feststellen, dass ihn ein mit schlammbespritzter VW Käfer im Moonwalk überholte.
Zum Verdruss aller, war nun die Isetta ganz vorne auf Platz eins und die ander hatten Mühe mitzuhalten. Freddie, der es gar nicht lustig fand, dass ihn jemand vom Treppchen stoßen wollte, drückte nun ebenfalls auf den Knopf und war ein bisschen verwirrt, als ersteinmal nichts geschah. Dann öffnete sich eine Klappe im Inneren. „Delilah?", fragte er noch verwirrter, als seine Katze daraus hervor kam. „Hey meine schöne, was machst du denn hier?", freute sich Freddie. Die Katze antwortete mit einem maunzen und streifte um den Fahrersitz, bevor sie auf das Armaturenbrett sprang. Sie sah irgendwie suchend aus, fand Freddie und überlegte gerade, woran das liegen könnte, als sich seine Katze auf die Klimaanlage hockte und- „Delilah!", rief Freddie entsetzt, aber immerhin wusste er jetzt, wonach sie gesucht hatte. Wegen der Ablenkung war er auch wieder ein gutes Stück zurück gefallen und war nun auf gleicher Höhe mit dem Mustang. „Na n'bisschen angepisst?", fragte Prince grinsend und erntete dafür den Finstersten Blick, den ein bunter Landi zustande bringen kann.
Vor ihnen tauchte ein Steilhang auf, den Falco mit seinem Turbo schnell überwand und auch der tanzende Käfer schien dabei keine Probleme zu haben. David hingegen rutschte in seinem Mini immer wieder ab, ehe er die Kuppe erreichte. „Ach was soll's", brummte er und drückte den unheilbringenden Knopf. Wie zu erwarten brachte ihn das kein Stück weiter, denn das einzige, was geschah, war, dass sich eine überdimensionale Sonnenbrille über Scheinwerfer und Kühlergrill legte und er so nur schlechter sehen konnte. Trotzdem schaffte es David irgendwie nach oben zu kommen und als er über dem Berg war, sah er von weitem schon das Ziel.
Genau darauf hatte George gewartet, in Windeseile drückte er den Knopf und setzte zum Endspurt an. Erst fiel ihm gar nicht auf, dass das Kühlerwasser durch Champagner ersetzt wurde, aber es machte sich schon bald in dem Schlingern des Chevrolets bemerkbar. Es wurde immer stärker, sodass er bald nur noch zufällig die Strecke traf und kein ernstzunehmender Gegner mehr war.
Falco sah das Ziel immer näher kommen, ihm steckte das jubeln schon im Hals, als ihm plötzlich der Boden unter den Rädern weggezogen wurde. Er hatte einen kleinen Felsvorsprung übersehen, was ihm nun zu Verhängnis wurde. Das einzelne Rad am Heck der Isetta brach ab und Falco kam funkensprühend zum stehen, einen Meter vor der Ziellinie. Michael, der auf dem zweiten Platz lag, hörte ein lautes krachen hinter sich und drehte sich herum, um zu sehen, was passiert war. Der, mit Verlaub gesagt, besoffene George hatte es verursacht, als er versehentlich Prince gerammt hatte. Der Käfer wollte sich gerade wieder umdrehen, als er nun seinerseits ein krachen spürte. Michael war direkt in die liegengebliebene Isetta gefahren und hatte sie somit über die Ziellinie geschoben.
Falco, der es immer noch nicht fassen konnte, hatte nun doch Grund zum jubeln, was Michael überhaupt nicht mitbekam. Himmel, hatte er Kopfweh. Einer nach dem anderen rollte ins Ziel, selbstverständlich nicht besonders begeistert, verloren zu haben. Nur George hatte blendende Laune.
Ein Team Automechaniker kam und bockte die Isetta provisorisch hoch, während Kameramänner und der Moderator herbei eilten und Falco gratulierten. Um den geschundenen Sänger nicht noch länger auf die Folter zu spannen, wurde ihm auch gleich der Preis verliehen. Unseren Stars standen die Münder offen, als sie sahen, was der extravagante, glamouröse und besondere Preis war. An der Hand des Moderators baumelten zwei aneinander taumelnde Plüschwürfel. „Das soll der Preis sein?", fragte Prince entsetzt. „Ist das euer ernst?", kam es von David. Aber Falco freute sich trotzdem. Einen der Würfel schenkte er Michael, ohne den er ja nicht gewonnen hätte. Michael fühlte sich Geert und bedankte sich lächelnd, obwohl ihm immer noch der Kopf brummte.
„Schön und gut", sagte Prince. „Aber wie werden wir jetzt wieder normal?" Darauf folgte schweigen und wenn sie nicht gestorben sind, dann schweigen sie noch immer.
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