
Romantic Oneshot (Pride Month 2023)
Ich mache bei einem Projekt von der lieben @HobuchaesJunior22 zum diesjährigen Pride Month mit. Unsere Aufgabe war es, einen Oneshot zum Thema Romantik zu schreiben.
Hier ist meiner. Ich hoffe er geht so.
Glückliche Liebe
Die Wächterin stand neben einem schönen Lavendelstrauch und wartete. Sie hielt ihre Hellebarde in der rechten Hand wie es ihr vor Jahren beigebracht worden war und blickte stur gerade aus, um keine Aufmerksamkeit zu erregen.
Auf einmal erblickte die Frau einen beigen Rock in der bunten Menge auf dem nahen Marktplatz. Sie seufzte erleichtert auf, als sie sah, dass die Gestalt auf sie zugelaufen kam.
„Endlich bist du da! Ich dachte schon, du kommst nicht mehr!", begrüßte die Wächterin die Person. „Shh, nicht so laut. Wir dürfen nicht auffallen", antwortete diese.
Sie trug einen Korb mit ihren Einkäufen in der Hand. Mit der Anderen zog sie die Wartende in den Schatten eines nahen Hinterhofes.
Als sie gut genug versteckt waren, rief die Dienerin leise:" Riko!" Dann lies sie ihre Hand los und umarmte sie stattdessen. „Ich hab dich so vermisst!", flüsterte sie. „Und ich dich erst", murmelte die Wächterin in das Haar der Anderen. „Ich war zwar nur zwei Wochen weg, doch es fühlt sich an, als wären es Jahre gewesen", meinte diese, nachdem sie sich von einander gelöst hatten. „Mikalia, die hohe Dienerin am Hof des Königs. Ich bin froh, dass du es geschafft hast", sagte Riko.
„Ja, es ist wunderbar! Es war ganz schön schwer, sich gegen die Anderen zu behaupten, aber am Ende hab ich es doch irgendwie hingekriegt. Jetzt kommt großer Stress auf uns zu. Das Schloss versank im Chaos, als die letzte Oberste gestorben ist. Ich bin mir nicht sicher, ob wir uns noch so häufig sehen können wie früher", erwiderte die Angesprochene traurig und blickte zu Boden.
Sie sah überrascht auf, als die Wächterin sie an den Schultern packte.
„Das ist nicht schlimm", meinte diese. „Es ist dein Traum, die Oberste Dienerin zu werden. Und du hast es geschafft! Das solltest du dir von nichts und niemandem kaputt machen lassen. Nicht von der Prinzessin, nicht von deiner Familie und schon gar nicht von mir.
Ich stehe immer hinter dir, beschütze dich und bin für dich da, egal was passiert!
Du kannst mir vertrauen.
Immer.
Ich weiche nie von deiner Seite."
Mikalia riss erstaunt die Augen auf und begann nach kurzer Zeit, zu lächeln.
„Ich liebe dich", sagte die Frau fast schon zu sich selbst.
Riko grinste ein wenig verblüfft, doch freudestrahlend. Dann beugte sie sich zu ihrer Freundin herunter und antwortete leise:" Ich liebe dich auch. Für immer und ewig."
Die Andere lächelte breiter, zog die Wächterin näher zu sich heran und küsste sie sanft.
Als sie sich lösten, hob Riko Mikalia ein kleines bisschen hoch und küsste sie etwas fordernder.
Ein wenig außer Atem gingen beide wieder auseinander und die Größere fragte:" Ist jetzt alles gut? Macht dir noch etwas Sorgen?" Die Dienerin verneinte und grinste leicht.
„Na dann komm", rief die Wächterin. „Wenn du ab morgen die Oberste Dienerin bist, brauchst du eine angemessene Garderobe." Mikalia schüttelte belustigt den Kopf und folgte ihrer Freundin lachend hinaus auf den Marktplatz.
~
„Was meinst du?", fragte Mikalia ihre Freundin. „Soll ich den roten oder den gelben Rock nehmen?" „Auf jeden Fall den gelben. Er steht die viel besser. Und was hältst du von dem hier?", antwortete Riko und hielt ein violettes Hemd mit einigen grünen Ornamenten hoch. „Oh ja, das nehm ich auf jeden Fall!", rief die Dienerin und war schon zum nächsten Stand verschwunden.
Die Wächterin merkte, dass sie wegen ihrer Hellebarde schon von einigen Personen merkwürdig angestarrt worden war. Sie beeilte sich, der Anderen zu folgen, nahm sie beiseite und flüsterte." Die Leute hier starren mich schon alle so komisch an. Ich glaub es liegt an meiner Rüstung oder den Waffen. Hast du eine Idee, was ich dagegen tun kann? Wir wollten doch nicht zu sehr auffallen."
„Hhmm", überlegte diese. „Du könntest dich verkleiden. Und deine Waffen verstecken wir irgendwo." Riko nickte zustimmend und sah sich nach einem guten Platz für ihre Sachen um. Da entdeckte sie ihren Bruder, wie er an seinem Stand neue Hufeisen verkaufte. Die beiden Frauen gingen hinüber und die Wächterin bedeutete ihm, mit ihr nach hinten zu gehen.
Nach kurzer Zeit kamen beide wieder. Riko hatte ihre Rüstung gegen eine verwaschene braune Hose und ein dunkles Hemd getauscht. Das Schwert hatte sie immer noch umgebunden und ihre Dolche steckten alle dort, wo sie hingehörten.
„Das geht", meinte Mikalia. „Aber dein Schwert ist zu auffällig. Allein schon wie es es aussieht." „Wieso? Was ist denn damit?", fragte die Andere. „Es ist ... zu schön. Zu gut gemacht. Man kann erkennen, dass es kein normales, langweiliges Exemplar ist", befand die Dienerin. „Da hab ich eine Idee", sagte Rikos Bruder, verschwand ein weiteres Mal im hinteren Teil des Standes und kehrte kurz darauf mit einer unauffälligen, unverzierten, braunen Schwertscheide aus Leder zurück.
Die Wächterin seufzte, doch befestigte dann die Scheide an ihrem Gürtel und verstaute darin ihre Waffe. Nun sah sie nur noch nichtssagend aus.
„Wir können los", meinte Mikalia freudig.
Die beiden gingen von Stand zu Stand zu Stand und hatten nach einigen Stunden einen großen Haufen Kleidung zusammen. „Jetzt kann sich nicht einmal die Prinzessin beschweren, dass du nicht gut aussiehst!", rief Riko und wurde kurz darauf rot. Mikalia senkte ebenfalls leicht errötet die Augen und lächelte.
„Wollen wir vielleicht noch ins Gasthaus gehen?", wurde sie kurz darauf von ihrer Freundin gefragt.
Die Dienerin nickte erfreut und packte all ihre neuen Sachen zusammen, während beide die Habseligkeiten der Wächterin von deren Bruder holten.
Etwas erschöpft von dem langen Tag kamen sie an einem schönen Gasthaus nahe von Rikos Kaserne an, wo diese schnell all ihre Waffen außer zwei Dolche abgab. Mikalia wartete geduldig auf ihre Freundin.
Im Gasthaus angekommen suchten sich die beiden einen Tisch etwas im Schatten, der recht gut vor anderen Blicken geschützt war. Sie legten ihre Dinge ab und bestellten sich bei der Küche etwas zu essen. Auf die Speisen wartend sahen sich die Wächterin und die Dienerin in die Augen.
„Du siehst wirklich sehr schön aus", meinte Riko. Mikalia sagte nichts und rückte nur näher an ihre Geliebte heran.
Dann verschmolzen die Lippen beider zu einem Kuss.
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