Gelangweilt saßen meine Sitznachbarin und ich im Matheunterricht und verfolgten unseren Mathelehrer, wie er ausschweifende Gesten machte, um uns etwas zu demonstrieren. Er versuchte uns den Kurvenverlauf von einer Parabel zu zeigen, in dem er mit viel Schwung die abgebildete Linie auf der Tafel nachfuhr. Da er zu viel Schwung im Handgelenk hatte, fiel ihm der Tafelstift aus der Hand, welcher mit einem dumpfen Aufprall auf dem Boden landete. 

Unser Mathelehrer bemerkte es erst, als er an der Tafel weiterschreiben wollte, aber kein Stift in seiner Hand vorfand. Schnell hob er ihn auf und verfiel in einen Monolog über verschiede Funktionen und Gleichungen, die in den nächsten Jahren auf uns zu kommen werden. Meine Sitznachbarin verdrehte die Augen und versuchte irgendwie den Kurvenverlauf in ihr Heft zu übertragen. Nach dem zehnten Versuch gab sie schließlich auf und kritzelte auf ihrem Block herum. 

Da sich die Stunde dem Ende zu neigte und auch die Konzentration nachließ, bekamen wir ein paar Aufgaben aus dem Buch auf, um diese möglichst noch vor Stundenende zu beenden. Ich versuchte einen Zusammenhang zwischen den Aufgaben und dem eben Besprochenem zu finden, aber ich glaube es gibt keinen Zusammenhang. Ich schrieb mir das Datum, die Lehrbuchseite mit Nummer auf und schrieb 1. hin. Das sah wenigstens so aus, als würde ich etwas verstehen. 

Irgendwie fand ich dann doch einen winzigen Zusammenhang und löste die Aufgaben ohne viele Probleme, bis ich einen Stupser in die Seite mit einem Ellenbogen bekam. Ich drehte mich zu meiner Banknachbarin um und sah sie fragend an. Diese schob mir nur wortlos einen Zettel hin. Auf diesem hatte sie alles für ein Tic Tac Toe Spiel vorbereitet. So spielten wir bis Ende der Stunde Tic Tac Toe und ich schrieb nebenbei noch die Lösungen mit, sodass wir weniger zu Hause machen musste.