
Schäfchenwolken
Gelassen ließ ich mich ins grüne Gras fallen, welches mich umgab und sich über die hüglige Landschaft zog. Das Gras wirke wie ein Mantel, der die Erde warm hielt und ihre Geheimnisse in Sicherheit wog.
Ich lag auf dem Rücken und konnte die Grashalme um mich herum spüren, wie sie sanft über meine nackten Arme kitzelten, als ein leichter Windhauch über die Wiese zog. Gedankenverloren blickte ich in die Schäfchenwolke, welche am Himmel ein unglaubliches Schauspiel boten. Und betrachtete die Gestalten, die sich aus den Wolken bildeten und fühlte mich sofort in meine Kindheit versetzt, in welcher ich das gleiche mit meinen Großeltern gemacht hatte.
Die Sonne stand hell am Himmel und rundete das Bild perfekt ab, welches genauso gut auf der Leinwand eines Künstler abgebildet werden könnte. Langsam mit einem (endlich) klarem Kopf driftete ich ab und nahm nur noch das Zwitschern den Vögeln, welche sich angeregt unterhielten, und dem Wind, der ab und zu über die Wiese fegte. Ich war vollkommen in meiner eigen Welt gefangen, sodass ich nicht merkte, wie sich jemand neben mich gesetzt hatte.
Ich bemerkte die Person neben mir erst, als sich ein Schatten über mein Gesicht beugte. Etwas verpeilt, öffnete ich meine Augen und blickte in ein strahlendes Grün. Die Augenfarbe meines Gegenüber erinnerte mich an das Grün vom Gras, welches uns umgab. Fragend sah ich in die grünen Augen. Als die Person sich langsam entfernte, hatte ich die Gelegenheit mich aufzurichten.
Neugierig betrachte ich die Gestalt neben mir. Es war ein junger Mann, der versuchte seine schwarzen Locken im Zaum zu halten und mich mit schiefem Grinsen musterte. Er trug ein Hemd, welches bestimmt zwei Nummer zu groß war und eine Hose, die von der Länge her zu kurz war. "Wie kann ich dir helfen?" versuchte ich die Stille zu durchbrechen, da mir die genaue Musterung unangenehm wurde. Sein Grinsen wurde noch breiter und er hielt mir die Hand hin, welche ich nach kurzem Zögern ergriff. "Ich bin Noah." erklärte mir der Fremde, welcher in seiner ganzen Ausstrahlung etwas chaotisch rüber kam. Seine Aussage auf meine Frage verwirrte mich noch mehr.
"Wie heißt du?" riss Noah mich aus meinen Gedanken. "Ich bin Mia." erklärte ich ihm und sah ihn auffordernd an. "Oh ja, also ich habe ich verlaufen und niemand anderen in der Nähe gefunden. Deswegen dachte ich du könntest mir vielleicht helfen." erklärte er. "Ich kann es ja versuchen. Wo willst du überhaupt hin?" antwortete ich ihm und sah abwartend auf ihn herab. Ich wusste nur zu gut, dass sich viele auf den Felder verliefen und dann nicht mehr wussten, wie es zurück zum Hotel ging, da ich mitten in der Pampa wohnte.
"Ich habe ein Zimmer im örtlichen Hotel und wollte durch einen Spaziergang den Kopf frei bekommen, aber ich weiß nicht mehr aus welcher Richtung ich kam." erklärte Noah etwas verzweifelt. Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen und machte mich zusammen mit ihm auf den Rückweg ins Dorf.
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