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Freedom or Peace?

Ein sonniger Nachmittag brach gerade an, als ich das schrille Läuten der Alarmglocken durch die ganze Stadt nach Panik schrie.

„Verlassen sie sofort das Haus, und begeben sie sich zu den Bunkern oder zu den Hubschraubern", sagte die raue Stimme des Kommandants. Man hörte sie durchs Radio und durch die Lautsprecher der Stadt.

„Pack deine Sachen", sagte meine Mutter zu mir. Die Angst stand ihr in die Augen geschrieben.

„Nein", sagte mein Vater aufgewühlt und hielt mir, meiner Mutter und meinem Bruder die Haustür auf. „Raus hier. Das ist ernst. Ein Tsunami nähert sich unserer Stadt", sagte er besorgt.

Ich riss die Augen auf und begann zu zittern.

Ich schnappte mir nur den Ring meines Verlobten, den ich auf die Küchenanrichte gelegt hatte.

Mein Vater packte mich am Handgelenk und zerrte mich hinaus. „Folgt mir", forderte er uns heraus.

Mein kleiner 4-jähriger Bruder verstand die ernste Lage nicht. Er find an zu weinen und jammerte, wir sollten sein Kuscheltier mitnehmen. Mum und Dad schenkten ihm keine Beachtung.

Wir stiegen in das Auto ohne uns anzuschnallen. Vater gab Gas und wir schlitterten die Straßen entlang. Kaum Menschen befanden sich hier. Sie wussten nicht, dass es ernst war. Sie arbeiteten nicht bei der Wettervorhersage, wie mein Vater.

Ich sah aus dem Fenster und schaute dem starken Gewitter dabei zu, wie er den vermutlich nähernden Tsunami weiter zu uns trieb.

Ich nahm meinen immer noch heulenden Bruder an der Hand und flüsterte ihm beruhigende Worte zu.

„Ich will nach Hause", sagte er immer wieder. „Ich will nach Hause".

Als wir am Flughafen Landeplatz ankamen stiegen wir aus und ließen das Auto unabgeschlossen stehen.

Schweißperlen glitzerten auf meiner Stirn, die, so wie der Rest meines Körpers, zitterte.

„Was ist mit den anderen Menschen?", fragte ich meinen Vater beim Rennen.
„Die sind jetzt egal". Seine Worte ließen mich erstarren. Sie krochen mein Herz hinauf.

„Sie sind nicht egal. Sie sind genau, wie wir. Sie wollen ein Leben. Sie haben Kinder", sagte ich wütend und drehte mich um.

„Vivian Stella Barmer, komm sofort zurück", rief mein Vater mir mit harter Stimme zu.

„Nein", entschied ich mich entschlossen gegen meinen Vater.

Ich rannte noch schneller zurück und stieg wieder in das Auto. Meine Hände lagen am Steuer. Kurz zögerte ich, dann drückte ich aufs Gaspedal.

Wieder schaute ich beim Vorbeifahren aus dem Fenster. Dann sah ich sie. Die Tsunamiwelle. Gewaltig, herrschend und unaufhaltsam rauschte sie immer näher und brachte meine Stadt immer mehr in Gefahr.
Das Wasser brach in sich immer wieder zusammen und kam zischend näher.

Ich stieg aus, und klopfte an die erste Haustür, die mir in den Weg kam. Doch ich brauchte nichts zu sagen. Das Getöse der Welle war nicht zu überhören. Hunderte Menschen sammelten sich hinter mir auf der Straße.

Ich wurde nicht mehr gebraucht.

Mit dem Auto fuhr ich zurück zum Flughafen und sah meinen Vater. Er stand auf der Leiter, die uns in den Eingang zum Hubschrauber führte. Die Leiter in die Freiheit. Aber ich wählte nicht die Freiheit. Ich wählte all die unschuldigen Menschen. Ich wählte das Leben.

„Vivian!". Jemand schrie meinen Namen. Die Stimme kam mir bekannt vor. „Vivian!".

Mein Kopf drehte sich suchend herum. Hilfeschreie dröhnten in meinen Ohren.

Ich fand, was ich gesucht hatte.

Jetzt wusste ich, woher ich die Stimme kannte.

Mein Verlobter. Kaan, hieß er.

Ich rannte dahin, wo ich glaubte seine Stimme zu hören.
Dann fand ich ihn.

Jemand hatte ihn mit Stricken an einer Hausmauer gefesselt. Seine Hände und Füße waren zusammen gefesselt. Er schaute mich verzweifelt an.

„Oh mein Gott", sagte ich, „Was machst du... wieso".

„Helf mir", flehte er und zerrte an seinen fesseln.

„Ja", stammelte ich. Mit einem Stein schliff ich an den Fesseln. Es dauerte etwas, doch dann hatte ich sie gelöst. Immer noch geschockt griff ich in seine Haare und küsste ihn. „Komm. Schnell", sagte ich bei einer kleinen Atempause.

„Warte. Meine Großmutter", sagte er, als wäre es ihm gerade erst eingefallen.

„Er rannte auf sein Haus zu, doch ich sah, dass er humpelte.
„Ich mach das", sagte ich zu ihm und rannte in das Haus. Hier war es etwas stickig und altmodisch, da er alleine mit seiner Großmutter in ihrem Haus wohnte.

Morgen wollten wir eigentlich zusammen in ein Apartment ziehen. Das Geld hatte ich beim Kellnern verdient.

Ich sah seine Großmutter. Sie saß in einem Schaukelstuhl und strickte etwas. Ihre kleinen zierlichen Finger bewegten sich sanft im Takt der Musik, die aus der Schallplatte kam.

„Sie müssen sofort das Haus verlassen", sagte ich ohne große Erklärung und versuchte, ruhig zu klingen.

„Wieso?", fragte sie mit krätziger Stimme.

„Ein Tsunami ist dabei, unsere Stadt zu zerstören", klärte ich sie schnell auf, das Rauschen der Riesenwelle in den Ohren.

„Ich weiß", sagte die alte Frau und ihre Stirn schlug Falten. „ich denke meine Zeit ist zu Ende. Wenn Kaan nicht mehr bei mir wohnt, wieso sollte ich dann noch einen Grund haben, zu leben?", sie legte den kopf schief. „Er war der einzige, der mich am Leben gehalten hatte".

Und dann zog sie das Messer. Es war scharf, keine Frage, aber ich glaubte nicht, dass sie im Stande war, es zu verwenden.

„Geh raus, und lass mich in Ruhe, oder dein Kaan kann sich eine neue Frau suchen", sagte sie.

Sie meinte es ernst. Ich sah es in ihren Augen. Sie wollte unbedingt sterben. Diesen Wunsch konnte ich ihr nicht abschlagen. Mir blieb keine andere Wahl.

Ich drehte mich mit Tränen in den Augen um, und wollte zu Kaan zurückkehren. Er stand weit weg, auf einer Wiese und schaute mich durch den Türrahmen durch an.

Er winkte mich zu ihm.

Ich war hin und her gerissen.

Freiheit, oder Frieden?

Frieden.

Ich ging durch die Tür. Ich war so abwesend gewesen, dass ich nicht gemerkt hatte, wie nah die Welle inzwischen war.

Ich schaute nach oben. Ein Bogen aus Wasser schloss sich über mir. Ich hörte Kaan nach mir schreien.

Ich konnte nicht antworten. Ich hoffte nur, Kaan würde jetzt rennen. Weg, von der Riesenwelle.

Ich schloss die Augen. Spürte, wie die alte Frau hinter mir mit einem wohligen Seufzer von der Welle überrollt wurde.

Ein letzten Blick auf Kaan, dann nur noch Wasser.

Ich schaute der Welle zu, wie sie über mir zusammenbrach.

Wie das Wasser mich herum schleuderte.

Dann verabschiedete ich mich von der Welt, und wusste, dass das Leben mich eingeholt hatte.

Man konnte nicht alles haben.

Die Wahl stand zwischen Freiheit und Frieden.

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