§4 - Die Rettung in letzter Sekunde
Warnungen sind mit Spoilerschutz in den Kommentaren
Laut klirrten die Metallklingen durch die Nacht, als sie wieder und wieder aufeinander trafen. Mit jedem Schlag wurde Topi ein Stück weiter nach hinten gedrängt, bis sein Rücken auf eine Wand traf.
Ein dumpfer Schmerz schoss durch seinen Hinterkopf und ließ ihn das Gesicht verziehen, doch er hatte keine Zeit, sich weiter mit ihm zu befassen. Jawiz trat grinsend den letzten Schritt an ihn heran. Das kalte Metall seines Schwertes drückte gegen Topis Kehle.
Der Puls des jungen Helden schoss weiter in die Höhe, doch er zwang sich ruhig zu atmen. Er würde gerettet werden. Er hatte sich nicht umsonst den Namen Topikoa gegeben. "Klischee".
Wie auf Kommando begann Jawiz auch schon, ihm ausführlich seinen weiteren Plan mit ihm zu erläutern. Zwar klang nichts davon nach Dingen, die Topi jemals erleben wollte, doch es gab ihm auch eine gewisse Sicherheit. Ein erfülltes Klischee mehr.
Unauffällig ließ er seine Augen wandern, auf der Suche nach der Person, die ihn retten und damit das Klischee der Rettung in letzter Sekunde erfüllen würde. Sie musste schon ganz in der Nähe sein.
Da! Ein Schatten, der sich zügig auf sie zu bewegte. Erleichtert begann er zu lächeln. Für einen Moment hatte er doch tatsächlich gezweifelt.
Die Person kam näher und unter dem Licht einer Straßenlaterne konnte Topi endlich ausmachen, wer es war. Überrascht sog er die Luft ein. Wenn das nicht mal Betrug vom Feinsten war. Da kam doch tatsächlich der Helfer von Jawiz auf sie zu.
Der Schurke schien seinen ehemaligen Komplizen noch nicht bemerkt zu haben. Er war voll und ganz damit beschäftigt, die Klinge tiefer in Topis Haut zu drücken und ihn dabei hinterhältig anzugrinsen.
"Das war's mit dir", sprach Topis Retter mit dunkler Stimme.
Jawiz drehte sich zu ihm, wobei er kurz den Druck des Schwertes vernachlässigte. Leider bemerkte er es jedoch noch rechtzeitig, sodass Topi nicht entkommen konnte, doch der große Sack in der Hand des Ex-Komplizen ließ darauf schließen, dass es trotzdem nicht mehr lange dauern würde.
Da drückte Jawiz zu.
Ein Schrei verließ Topikoas Kehle, gemeinsam mit einer Menge Blut. Ihm wurde schwindelig - ob vor Schmerz oder Blutverlust konnte er nicht sagen. Das letzte, was er wahrnahm, war, wie ihm der Sack übergestülpt wurde.
topikoa Klischee Baskisch
жауыз (jawız) böse/teuflisch Kasachisch
Wie der Titel schon verrät (falls man das Buch denn kennt), ist diese Geschichte inspiriert von "Die ungeschriebenen Gesetze - Oder wie ich (k)ein Held werde" von Alopex_Lagopus. Ich hab aber damit nicht wirklich nen guten Moment zum Schreiben erwischt und bin dementsprechend nicht ganz zufrieden, aber vielleicht gefällt es ja trotzdem dem/der einen oder anderen.
Jetzt, 4 Wochen später, bin ich schon deutlich weniger unzufrieden. Manchmal hilft es echt, Sachen ein bisschen liegen zu lassen :)
Und jetzt, nochmal gut 6 Monate später, drücke ich endlich auf "veröffentlichen".
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