
Das Horrorhaus in der Halloweennacht
Kenmt ihr dieses eine Haus in der Nachbarschaft, dass leerzustehen scheint? Nie geht jemand ein oder aus. Kein Auto oder Fahrrad parkt davor. Der Garten sieht verwahrlost aus und einzelne Utensilien liegen herum, als hätte jemand versucht ihn auf Vordermann zu bringen hatte aber nie damit begonnen. Und doch ist der Rasen auf mysteriöse Art immer kurz gemäht, obwohl keiner das Grundstück betreten und die Sachen beiseite geräumt hatte um auch dort hin zu kommen. Klar nun mochte man sagen, dass man ja nicht Tag und Nacht dieses Geisterhaus beobachtete und vielleicht die Besitzer sich doch hin und wieder mal dazu aufrafften es nicht verfallen zu lassen, doch lasst mich euch eine kleine Geschichte dazu erzählen.
Der Wind wehte an diesem einen verregneten Oktobertag im Herbst stürmisch um die Häuser und lies die Blätter haufenweise von den Bäumen segeln. Unheildrohend zogen sich die Wolken zu einer dichten schwarzen Front zusammen, die nur darauf warteten in einem heftigen Gewitter auszubrechen.
Dumm wie ich war hatte ich das Haus noch einmal an diesem Abend verlassen. Der Wind lies mich frösteln und als es anfing wie aus Eimern zu gießen öffnete ich fluchend den Regenschirm. Ich musste mir eingestehen, dass ich die Atmosphäre eigentlich genoss. Die Dunkelheit lag wie eine zähe Masse über der Welt und zog lange Schatten wo sie auf das Licht der Laternen traf. Unwillkürlich lief ich einen Schritt langsamer um meinen Schatten zu betrachten der sich im Lichtpegel der Laterne gebildet hatte und lauschte auf das rhytmische trommeln des Regens auf meinem Schirm. Es hatte etwas friedvolles, doch kaum das ich einen weiteren Schritt tat lief es mir eiskalt den Rücken runter. Etwas hatte sich geändert. Als hätte ich eine unsichtbare Grenze überschritten klammerte sich das Eiskalte Gefühl der Angst um mein Herz. Mit mulmigen Gefühl beschleunigte ich meine Schritte und warf immer wieder einen Blick hinter mich. Da fiel mir auf das ich schon fast an dem alten Hexenhaus, wie ich es gerne nannte, vorbei war. Der Rasen war wieder einmal fein säuberlich getrimmt, obwohl er einen Tag vorher noch fast dreißig cm gezählt hatte und wie immer hatten sich die Gegenstände die sich darauf befanden keinen Milimeter von der Stelle gerührt. Doch diesesmal schien noch irgendetwas anders zu sein, ich konnte nur nicht ganz danach greifen was es war. Kopfschüttelnd setzte ich meinen Weg fort und war erleichtert als ich endlich unser Haus erreicht hatte.
Ein paar Tage vergingen und ich vergaß den etwas seltsamen Abend beinahe als ich in der Dämmerung wieder einmal an dem Haus vorbei spazierte. Es waren nur noch wenige Tage bis Halloween und jeder Nachbar hatte sein Hab und Gut herbstlich geschmückt. Vor dem verlassenen Haus blieb ich jedoch abrupt stehen, denn auch hier schien dekoriert worden zu sein. Dutzende von Kerzen reihten sich auf den Treppen und erschienen als würden sie dort schon ewig stehen. Es war als würde sich das Wachs mit ihnen verbinden und das beklemmende Gefühl war sofort wieder da je dunkler es wurde. Abergläubisch wie ich war wollte ich keine Sekunde länger in der Nähe dieses verfluchten Hauses verbringen und beeilte mich in meine eigenen vier Wände zu gelangen. Tagsüber schien es friedlich zu sein. Keine dunkle Aura war zu spüren, die einem Gänsehaut verursachte und auch keine weiteren Veränderungen.
Bis zur Halloweennacht. In dieser speziellen Nacht des Jahres, wo die Geister uns so nah sind wie niemals sonst, die dunklen Mächte herrschen und die Schatten ihre Bahnen zogen. Zu diesem Zeitpunkt passierte es. Zusammen mit einer Freundin hatten ich beschlossen eine kleine Nachtwanderung zu unternehmen, doch kaum das wir an dem Haus vorbeikamen, flammten die Kerzen mit einem lauten zischen auf. Geschockt wichen wir einige Schritte zurück und starrten den bis dato nicht brennende Wachs mit Docht an. Meine Intuition schrie mich formlich an, dass das nichts Gutes bedeuten konnte. Ungeduldig wollte ich weiter, doch sie bestand darauf, dass wir davon ein Selfie machen mussten. Wiederwillig stimmte ich zu, solange wir danach gingen.
Ein Selfie wurde geschossen und doch wollte sie nicht gehen. Langsam aber sicher war mir nicht nur unheimlich zumute, sondern eine schiere Panik hatte mich erfasst. Ich wollte nichts als weg von diesem Ort. Meine Freundin dagegen schien fasziniert zu sein und näherte sich immer weiter dem unheimlichen Grundstück. Je näher sie der Treppe kam desto heller schienen die Kerzen zu leuchten und flackerten beinahe aufgeregt.
Ich konnte das nicht länger ertragen und schnappte mir ihre Hand. Ohne auf ihre Proteste zu achten zog ich sie hinter mir her. Ich mochte kleiner sein, aber an stärke fehlte es mir nicht. Erst als ich das Gartentor von meinem Haus hinter uns schloss lies ich sie wieder los.
Zurück in meinem warmen, hell erläuchteten Zimmer kam uns die ganze Situation surreal vor. Ich merkte ziemlich schnell, dass sich auch meine Freundin nicht erklären konnte wieso sie unbedingt zu diesem Horrorhaus gewollt hatte.
Doch erst als wir uns das Foto ansahen, welches wir von uns vor dem Haus geschossen hatten, wurde uns bewusst wie ernst die Situation gewesen war.
Hinter uns erhob sich im Dunkel eine schattenartige Gestalt, die sich bedrohlich über uns beugte. Seine Umrisse schienen mit der Nacht zu verschmelzen und obwohl wir vom Blitzlicht der Kamera hell erleuchtet wurden, war von ihm nichts als schwarz zu sehen. Wie vom Schlag getroffen starrten wir uns und dann wieder das Foto an. Das konnte nicht sein! Außer uns war dort niemand gewesen!
Panisch riss ich ihr das Handy aus der Hand und löschte das verfluchte Bild.
In dieser Nacht machte ich kaum ein Auge zu. Der Regen trommelte auf das Dach vor dem Fenster und obwohl nichts weiter passierte, blieb das Ereignis fest in unseren Erinnerungen verankert. Doch wir schworen uns nie wieder davon zu sprechen. Jagen tat es uns dennoch und in mancher Nacht war es als würde dieser Schwarze Man mich aus dem Dunkel beobachten und nur darauf warten, dass ich ihn vergaß, um mich dann holen zu kommen.
ENDE
Eine schaurig schöne Nacht wünsch ich euch noch. Happy Halloween! 🎃👻💀
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