DREIUNDVIERZIG
Müde tapste ich in die Küche. Der Abend gestern bei Symon und seinen Mädels wurde dann doch noch recht lang. Was an sich ja nicht schlimm war, immerhin hatte ich Urlaub. Nur leider hatte ich vergessen meinen Wecker aus zu schalten, weshalb ich dann doch recht früh aus dem Schlaf gerissen wurde.
Erst als ich fertig angezogen in die Küche eintrat fiel mir wieder ein, dass ich ja eigentlich frei hatte. Naja, jetzt war ich eh schon aufgestanden, da konnte ich auch gleich frühstücken. So hatte ich immerhin mehr vom Tag. Aber den Wecker hatte ich trotzdem erstmal deaktiviert. Man musste im Urlaub ja nicht jeden Tag so ausgiebig nutzen.
Müde öffnete ich einen Küchenschrank und starrte dann eine Weile meine Gewürze blöd an, bis mir auffiel, dass ich eigentlich eine Kaffeetasse suchte. Als mir diese Erkenntnis kam öffnete ich den Schrank daneben, um eine Tasse daraus zu angeln welche ich dann unter die Kaffeemaschine stellte. Das dunkle Getränk hatte ich jetzt wirklich dringend nötig.
Nach dem Frühstück war ich kurz davor mir Seife auf die Zahnbürste zu schmieren, als es an meiner Tür klopfte. „Vielleicht sollte ich doch einfach wieder ins Bett gehen", murmelte ich vor mich hin, während ich mich zur Tür bewegte.
Irritiert und immer noch mit der Zahnbürste in der Hand starrte ich mein Gegenüber an, nachdem ich die Tür geöffnet hatte. Darauf war ich jetzt definitiv nicht vorbereitet gewesen. Außerdem war ich trotz Kaffee immer noch viel zu müde.
„Ähm ... hi?", brachte mein übermüdetes Gehirn dann doch zu Stande, auch wenn es eher nach einer Frage klang.
Vielleicht schlief ich ja doch noch und das alles hier war nur ein Traum. Das wäre immerhin eine plausible Erklärung für diese Situation und würde gleichzeitig noch meine Müdigkeit erklären. Doch auch nachdem ich mir einmal die Fingernägel in die Handinnenfläche gebohrt hatte stand immer noch ein grinsender Elias vor meiner Wohnungstür.
„Morgen Malin, möchtest du mich nicht rein lassen?", fragte eben dieser und schob sich mit einer schnellen Handbewegung die Brille auf der Nase weiter nach oben.
„Ähm ... klar, komm rein", immer noch sehr verdattert trat ich zur Seite und ließ den unerwarteten Besuch in meine Wohnung, welcher direkt das Wohnzimmer ansteuerte.
Während ich ins Bad ging, um endlich die blöde Zahnbürste weg zu legen, versuchte ich meine Gedanken wenigstens halbwegs zu sortieren.
Okay, also ... Elias war in meiner Wohnung. Ein fröhlicher Elias, welcher gestern noch kein Wort mit mir gesprochen und mir sehr wahrscheinlich Urlaub aufgezwungen hatte.
Irgendwas stimmte hier doch nicht. Was machte Elias hier? Wie hatte er es mal wieder direkt vor meine Wohnungstür geschafft? Warum hatte er so gute Laune? War er gestern vielleicht doch nicht wegen mir so drauf gewesen? Sollte ich die Sache vom Wochenende nochmal ansprechen? Und warum hatte ich das verdammte Bedürfnis ihn ganz fest zu umarmen und nicht mehr los zu lassen?
Gefühlt noch verwirrter als noch vor ein paar Minuten trat ich zu Elias ins Wohnzimmer.
„Okay ich versteh es nicht", brachte ich schließlich heraus. „Was zum Geier machst du hier? Warum hast du so gute Laune? Hast du mir den Urlaub eingetragen? Bist du nicht sauer auf mich? Zumindest dachte ich das, wegen deines Verhaltens gestern. Und ..."
„Hol mal Luft", unterbrach Elias mich lachend und ich ließ mich schlaf neben ihm auf das Sofa fallen.
„Wie ich sehe hast du den Urlaub wirklich dringend nötig", lächelte Elias mich an.
„Du hast mich also wirklich zwangsbeurlaubt?", etwas ungläubig ließ ich meinen Blick ungläubig zu ihm wandern.
„So zu sagen", bestätigte er. „Und mich gleich mit. Also kannst du deine Koffer packen, damit wir los können."
„Was?", er hatte mir zwar diese eine Frage beantwortet. Aber dafür hatte ich gefühlt 10 neue im Kopf.
„Na in seinem Urlaub fährt man normalerweise doch weg", erklärte Elias, als wäre es das Offensichtlichste überhaupt. „Immerhin bist du schon angezogen, damit hatte ich ehrlich gesagt nicht gerechnet. Ich dachte eher, dass ich dich erstmal aus dem Bett klingeln muss. Aber umso besser, dann können wir direkt los, wenn du fertig gepackt hast."
Völlig überfordert starrte ich mein Gegenüber an. Das war definitiv zu viel für mein müdes Gehirn.
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