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Talking to my angel


Hallo, mein Mäuschen. Ich bin's wieder. Ich bin heute früh dran, das hast du sicher schon bemerkt. Man hat mich angerufen, da bin ich natürlich gleich gekommen. Ich würde so gern wieder hier schlafen, aber das geht nicht mehr, das habe ich dir doch schon erklärt.

Ich muss heute mit dir reden. Über Dinge reden, über die ich nicht gern rede. Ich weiß, du hörst immer ganz genau zu, deswegen warne ich dich! Es gibt Gründe, warum ich nicht gern darüber sprechen möchte. Mit niemanden. Schon gar nicht mit dir. Du musst es aber leider hören. Ich muss dir diese Dinge sagen, auch wenn ich es nicht will.

Mami würde dir das alles so gut erklären können, das weiß ich. Mami konnte alles gut erklären. Mir konnte sie die Welt erklären, obwohl ich dachte, dass ich sie bereits verstand. Sie hätte mir auch erklären können, wie ich dir das alles sagen soll.

Du hast deine Mami nie kennengelernt, aber du hättest sie geliebt. Viel mehr als ich es tat, obwohl ich sie liebte, wie niemanden sonst. Aber du wärst ihr Engel gewesen und für dich hätte es nur sie gegeben. Ihr wärt vereint gewesen. Sie hatte sich so auf dich gefreut.

Jetzt sitze ich hier, ohne dass Mami helfen kann, aber das kennst du ja nicht anders. Wir sind gut miteinander klargekommen, wir beide, du und ich. Wir waren doch ein super Team, auch wenn ich natürlich keine richtige Mami bin. Du wirktest immer so zufrieden, so glücklich. Und doch hat mir dein erstes Lächeln wehgetan. Ich hätte es so gern fotografiert und ihr gezeigt.

Und deine ersten Schritte! Erst an meiner Hand und dann hast du es ganz schnell allein versucht. Du warst so mutig und ich so erstaunt, wie schnell du gelernt hast. Nur ein paar Wochen und du bist mit mir durch die Stube getobt. Auf die Couch gekrabbelt und in meine Arme gesprungen.

Und dein erstes Wort! Ball! Deine Augen glänzten, als ich ihn dir brachte. Ich hatte dich verstanden! Ich war so stolz und du warst es auch. Wir hatten dann gleich ganz viele Bälle gekauft. Viel zu viele, weißt du noch? Die liegen jetzt fast alle unter unserer Couch.

Dein zweiter Geburtstag bei Omi Fanni und Opa Leo war lustig, stimmt's? Du hattest verstanden, was für ein wichtiger Tag es war und dass es dein Tag war - du warst die Hauptperson. Omi Fanni hat ganz viel gelacht, das hatte sie seit Mamis Tod kaum noch gemacht. Das Beste an deinem Geburtstag aber war all das Geschenkpapier gewesen, das du zerreißen und auf einen Haufen schmeißen konntest, oder? Es flog in alle Richtungen, als du wie ein Wirbelwind hindurchgerannt bist.

An diesem Abend haben wir zu Hause Ball gespielt und du hattest Probleme, ihn zu greifen. Ich habe dir den Ball in die Hand gedrückt und du hast mich dankbar angestrahlt. Es ist ein kleiner Ball gewesen, da musste man schon sehr geschickt sein, ihn zu fassen. Doch du hattest es vorher schon so gut gekonnt.

Weißt du noch, als du mir die Melone auf dem Küchenschrank gezeigt hast und dann nach hinten gestolpert bist? Ich habe dich gerade noch auffangen können und du hast mich entsetzt angeschaut. Aber es hat dir nicht wehgetan, deswegen haben wir beide dann gelacht. Ich habe dir hochgeholfen, weil du es nicht selbst konntest. Du warst so wackelig. Ich dachte, es hätte am Schreck gelegen.

Doch dein rechtes Bein wollten nicht mehr so wie vorher. Du bist am nächsten Tag wieder gekrabbelt. Wie das kleine Mäuschen, das durch den Krabbeltunnel tobte. Da warst du genau ein Jahr alt gewesen. Ich konnte dir damals kaum folgen, so geschickt warst du gewesen. Doch jetzt warst du es nicht mehr.

Ich hätte so gern Mami gefragt, ob sie auch Angst hat. Oder, ob es nicht ganz normal sein könnte, dass du etwas wieder verlernst. Ich hatte noch nie ein Kind gehabt, du warst so neu für mich. Für Mami auch, aber sie wusste ganz viel und sie konnte mir das alles so gut erklären.

Du warst frustriert gewesen, als du auf den Ball zeigtest. Hast dann geweint und dich auf den Boden geschmissen. Ich wusste nicht, was du wolltest, mein Mäuschen. Es tat mir so leid. Ich hatte gehofft, dass du es mir sagen würdest, aber du konntet nicht mehr sprechen. Du hast nie wieder "Ball" gesagt.

Die Kinderärztin sah so besorgt aus, als sie mit der Untersuchung fertig war. Sie zeigte mir Kurven und Ergebnisse, aber ich verstand sie nicht. Vielleicht wollte ich sie auch nicht verstehen. Wir sollten sofort in die Klinik fahren. Nicht in die in unserer Stadt, sondern in die große Uni-Klinik. Du weißt schon, hierhin, an diesen Ort.

Du warst so tapfer gewesen, als du in diese Röhre musstest! Ich durfte mit rein und habe die ganze Zeit deinen Fuß gestreichelt. Dein Händchen konnte ich leider nicht halten, das war in der Röhre, aber das hattest du bestimmt verstanden. Die Zwerge, die in dieser Höhle an die Wand klopften, waren lustig, oder? Die junge Frau hat dir die Röhre so lieb erklärt. Dein Lächeln zeigte mir, dass du dich nicht davor gefürchtet hast.

Sie konnten dich nicht operieren, das hatte mir der Arzt gesagt. Zu groß, zu tief - ich weiß es nicht mehr. Die Chemotherapie würde das Ding in deinem Kopf verkleinern. Sie hatten es mir versprochen. Sie hatten es uns versprochen.

Du hast so gelitten, meine Maus.

Ich brauche dir von dem Erbrechen und den Schmerzen nichts zu erzählen, du weißt das alles viel besser als ich. Aber ich war immer da und habe dir Geschichten vorgelesen. Und hatte gehofft, dass du wieder sprechen oder wenigstens deine Beine bewegen würdest.

Gestern warst du wieder in der Röhre. Diesmal war die junge Frau nicht da, aber sie musste dir auch nichts erklären. Du kanntest sie ja schon, die Höhle mit den Zwergen. Und du warst bewusstlos. Wie in den letzten Wochen auch.

Das Ding ist kleiner geworden, sagen sie. Doch es hat sich trotzdem ausgebreitet. Ich weiß nicht, was das bedeutet, aber sie sagen, es sei nichts Gutes. Sie werden die Therapie beenden. Das haben sie mir am Telefon mitgeteilt. Das wollte ich dir sagen.

Du wirst bald nicht mehr selbst atmen können, mein Schatz. Ich soll unterschreiben, dass ich alle Hilfsmaßnahmen für dich wünsche.

Ich würde dich so gern fragen, ob du es auch willst. Dich und Mami. Und ich würde dir so gern sagen, dass du dich freuen kannst, weil du sie bald kennenlernst. Sie wird bestimmt die tollste Mami der Welt für dich sein.

Aber weißt du? Ich kann es nicht. Ich kann dir nicht sagen, dass du dich auf den Tod freuen sollst. Denn ich rede nur mit mir - und ich glaube nicht. Nicht so, wie deine Mami es tat.

Und ich habe soviel Angst vor dem Tod. Soviel Angst, dich zu verlieren.

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