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A Badboys Story - Warum ich das schreibe


Ja, warum nur? Warum schreibe ich das?

Nun, es ist ganz einfach. Weil ich es muss! Ich weiß, dass sie das nicht hören wollen, Frau Krupke. Aber so ist es. Sie haben es angeordnet, sie wollen das ich es tue. Ich muss diesen Aufsatz schreiben und darf erst gehen, wenn er mindestens tausend Wörter lang ist. Ich zähle mal nach. Sechzig Wörter. Und mir fällt jetzt schon nichts mehr ein. Der Titel ist auf jeden Fall dämlich, aber ich sollte den Aufsatz ja so beginnen.

Was wollen sie denn von mir? Soll ich aufschreiben, was passiert ist? Erzählen, wie ich das alles sehe? Wollen sie das? Aber ich habe doch schon alles erzählt. Alles! Und ich werde mich nicht in irgendwas reinreiten, das können sie vergessen. Ich bin nicht blöd.

Na gut. Los gehts. Beginnen wir mit heute Vormittag. Ich saß im Biounterricht von Frau Uhlig und habe mich wie immer gelangweilt. Sie wissen ja, dass mich Schule langweilt und Frau Uhligs Unterricht erst recht. Der ist so unterhaltsam wie der ZDF Fernsehgarten, oder so.

Ich saß halt so rum als plötzlich Herr Beyer reinkam und mich aufgeforderte, mitzukommen. Er hat ernster ausgesehen als sonst und mich gesiezt. Das macht der sonst nie, bei keinem Schüler! Ich wusste echt nicht, was jetzt nun wieder los war.

In letzter Zeit war doch alles ruhig. Ich hatte nichts gemacht, keinen Ärger gekriegt und so, zumindest in den letzten Wochen nicht. Die Jungs hatten auch nichts verbockt, nichts von dem ich wusste.

Deshalb war ich verblüfft, dass ich mitmusste, das können Sie glauben! Ein paar aus der Klasse haben gegrinst, die Pisser, aber ich weiß schon wer, denn ich sehe viel.

Wir gingen halt so den Gang lang, bis ganz vor zum Treppenhaus und dann bog er ab, nach links und dann wusste ich, wo ich hin sollte. Zum Direktor. Mal wieder.

Das letzte Mal war vor drei Monaten, und ich erinnere mich da echt nicht gern dran. Das ganze Drama wegen der Tusse! Sie hat mich und die Jungs angeschwärzt, so sieht es aus.

Wir mussten damals zu Direktor Kröger kommen - Ben, Dragan und ich - um uns seine Predigt anzuhören, dass er eigentlich die Polizei informieren sollte und so. Die Tusse war noch nicht mal selbst da um mir ins Gesicht zu sagen, was sie behauptete!

Ich hatte ja zugegeben, dass ich sie angefasst habe. Hey, das war aber nur Spaß. Denken Sie, ich will was von der? Dragan hat sie festgehalten, weil die echt immer gleich wie eine Furie um sich schlägt und ich habe nur ein bisschen - halt gefummelt. Das war nichts weiter! Das habe ich doch schon gesagt und mehr sage ich auch nicht.

Sie wollen doch nur, dass ich mich da reinreite, aber ich bin nicht so doof, das können sie glauben! Das wir gedroht hätten, ihren kleine Bruder zu verdreschen, wenn sie petzt, das hat sie doch erfunden! Ich hätte das im Leben nie getan. Mein Alter hätte mich doch windelweich geprügelt, wenn er erfahren hätte, dass ich ein kleines Kind schlage. Und die Jungs tun sowas auch nicht. Das weiß ich, weil das gute Jungs sind.

Also, auf jeden Fall hat die gelogen, soviel ist sicher. Ich hatte sie vorher ein bisschen angemacht, das gebe ich zu, aber das ist doch normal, oder? Die ist halt eine Tusse.

Ich sag ihnen mal, wie ich das sehe, Frau Krupke. Es gibt normale Mädels, die halt so ihre Mädchendinge machen, voll langweilig und so. Und dann gibt es die Tussen. Die wollen doch, dass wir sie anmachen! Die sind immer geschminkt, die stolzieren auf ihren Stöckelschuhen rum und benehmen sich so, wie Tussen eben. Ist doch so!

Und diese Jessica war eine Tusse. So sehe ich das. Die sah gut aus, das gebe ich zu. Und das wusste sie auch - also das sie gut aussah und so. Und ja, ich habe sie ein bisschen angemacht. Aber nicht, weil ich von der was wollte! Ist denn das so schlimm?

Die Jungs haben mich auch angestachelt, weil sie sich so zickig benahm und mich ignorierte. Und dann hat sie sich auch noch lustig über mich gemacht, die Tusse, und das kann ich echt nicht leiden, das wissen Sie! Das verletzt meine Ehre. Das ist dasselbe wie ein Kind schlagen! Das macht man nicht. Meine Ehre ist mir wichtig, das hat mir mein Alter beigebracht.

Wir beide haben uns nicht viel zu sagen, mein Alter und ich, aber er weiß, wie die Dinge laufen, das muss ich zugeben. Die Ehre eines Mannes ist das wichtigste. Das weiß jeder, das ich das so sehe und deshalb lassen die mich auch in Frieden. Keiner traut sich, mich anzupissen. Niemand!

Wir, also ich und die Jungs, wir sind wie ein Bollwerk. Wir halten zusammen und lassen uns nichts bieten.

Die Welt ist nicht mehr so ein Ponyhof, wie sie sie vielleicht von früher kennen, Frau Krupke. In unserer Stadt gibt es drei große Gangs. Die Araber, die Nazis und uns, die Balkanjungs. Ist es nicht lustig, das ich gar nicht vom Balkan komme, Frau Krupke? Ich bin hier geboren und mein Alter ist Ungar. Das liegt gar nicht auf dem Balkan.

Aber ich vertrage mich mit den Bosniern und den Kroaten am besten. Die sind knallhart, aber auch fair. Und die wissen, was Ehre bedeutet. Die Araber auch, aber sonst sind das Drecksäcke. Und die Nazis erst, aber von denen will ich gar nicht reden. Die sind gar keine Gang, aber manchmal trifft man sich halt. Auf der Straße oder im Club und dann bin ich froh, dass ich die Jungs habe. Denn die Nazis sind auch nie alleine!

Aber ich glaube, dass wollen sie alles gar nicht hören. Ich soll von der Tusse schreiben, stimmt's? Ich sage ihnen, ich war froh, als damals nichts weiter passiert ist. Der Direktor hat die Polizei nicht gerufen. Ich habe einen Verweis bekommen, aber der ist mir egal. Und die Tusse ist nicht mehr in der Schule erschienen. Das hat sie gut gemacht! Nein, nicht was sie denken! Ich hätte ihr schon nichts getan, ich schwöre, aber ich hätte sie trotzdem mal gefragt, warum sie so Lügen über mich erzählt. Aber sie war ja nicht mehr da.

Naja, und dann musste ich halt gestern wieder zum Direktor. Herr Beyer hat nichts gesagt, als wir den Gang langgingen. Nur eben so ernst geguckt, das habe ich ja schon geschrieben.

Dann musste ich noch vor der Tür warten und Herr Beyer ist allein reingegangen. Sie haben mich dann reingeholt und im Raum waren noch diese Fr. Schubert, die Hauspsychologin oder was die sein soll und ein Polizist. Direktor Kröger hat mich auch gesiezt und mir gesagt, dass ich mich setzen soll. Und dann haben sie mir gesagt, dass sich diese Jessica gestern umgebracht hat.

Ich weiß, dass sie von mir wollen, dass ich schreibe, dass es mir leidtut. Dann mache ich es halt. Ja, es tut mir leid. Aber das hätte sie nicht tun sollen, sich umbringen wegen sowas, meine ich. Das war doch verdammt blöd von ihr! Ich bin auf jeden Fall nicht schuld, das habe ich ja schon gesagt. Ich habe nur ein bisschen gefummelt und der Rest ist eine Lüge. Was kann ich denn dafür, dass sie so krank im Kopf ist, dass sie sich gleich umbringt?

So, jetzt glaube ich, dass ich genug Wörter geschrieben habe. Ich weiß nicht, ob es ihnen reicht, aber ich habe genug gesagt. Wenn sie mich von der Schule verweisen wollen, nur zu. Die ist eh langweilig, habe ich ihnen ja schon gesagt. Und bringen tut sie auch nichts. Die älteren Jungs meiner Gang sind schon fertig und haben keinen Job. Wieso denken Sie, dass ich einen kriege! Die wollen uns doch nicht, weil wir Kanaken sind. Dabei bin ich gar kein Kanake. Mein Alter ist Ungar.


Nachwort des Autors:

Zunächst möchte der Autor klarstellen, dass er mit dieser kurzen Geschichte keineswegs ausländerfeindliche Ressentiments bedienen wollte. Die Herkunft seines Protagonisten und dessen Freunde spielt keine Rolle. Wahrscheinlich hätte ein Neonazi als Protagonist noch besser gepasst, schon deshalb, weil der Autor die Grundidee dieser Geschichte dem ausgezeichneten Film „American History X" entlehnt hat.

Die Intention des Autors war, die Romantisierung von antisozialem Verhalten, die vielen Badboy Geschichten hier auf Wattpad eigen ist, als das zu demaskieren, was sie ist: ziemlich blöd. Wahrscheinlich werden sich die meisten jungen Autor*innen nicht diesen Typen als den Badboy vorgestellt haben, der von ihren Protagonistinnen „geknackt" wird, da ja bekanntlich in jeder harten Schale ein weicher Kern innewohnt.
Und sicherlich sind die meisten Badboy Charaktere in Wattpad-Büchern im Vergleich harmlose Zeitgenossen, die man früher noch ganz anders bezeichnet hat. Aber „Klassenclown's Baby" oder „Mein Herz gehört dem Klapskopf" würde dann wohl doch zu albern klingen. Ein bisschen Rebellentum kann ganz romantisch sein, dem ist nichts vorzuwerfen, doch tolerieren die Protagonistinnen in diesen Büchern oft auch eindeutig strafbares Verhalten, wie etwa sexuelle Nötigung und verklären dieses als reine Fassade des Badboys, der ja sonst sein Ansehen bei seinen Freunden verlieren würde.

Nun, hier liegt der Denkfehler, beziehungsweise, hier ist lediglich der Wunsch Vater des Gedanken. Dieses Verhalten ist in der Regel keine Show sondern das Resultat eines pathologischen Psychoprofil des - ja nennen wir ihn beim Namen - Täters. Der Autor hat das Psychogramm seines Protagonisten sicher etwas überspitzt, aber nicht überzeichnet. Die meisten Leser dieser kleinen Geschichte kennen derartige Individuen persönlich. Meist treten sie in größeren Gruppen auf und terrorisieren Schulen oder ganze Wohngegenden.
Ihr Psycho(patho)gramm entspricht dem des Protagonisten dieser Geschichte:

• paranoid = besondere empfindlich gegenüber Zurückweisung und Kränkungen
• schizoid = geringe Neigung zu gefühlsbetonten und zwischenmenschlichen Kontakten
• emotional labil
• histrionisch = theatralisches, affektiertes und gleichzeitig egozentrisches Verhalten
• selbstunsicherer
• extrapunitiv feindselig = nach außen gerichtet frustrationsintolerant. Er übt Kritik eher an anderen Menschen als nach eigenen Schwächen und Fehlern zu suchen.

Daraus ergibt sich die völlige Unfähigkeit zu Selbstreflexion, Scham und Reue. Dieser Badboy wird also nicht durch Deinen weiblichen Charm und Witz weich wie Butter und irgendwann Dein braver Ehemann, liebe naive Protagonistin. Er wird Dich sehr wahrscheinlich misshandeln und/oder im Knast landen. Ganz selten wird so jemand aber auch amerikanischer Präsident.

Der Reaktorbandit

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