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1 Rindviech


Ich höre meine Mutter noch über Stunden nach mir brüllen und ich rufe ebenso nach ihr.

Doch vergeblich.

Nachdem sie mich auf die Welt gebracht hat, hat sie versucht, mich zu begrüßen und zu reinigen. Dabei habe ich einmal kurz ihr Gesicht gesehen. Sie hatte so schöne große, dunkle Augen. Sie sind das einzige von ihr, an dass ich mich später noch erinnern kann.

Ein Mann hat ich weggebracht, noch ehe meine Mutter mich erreichen konnte und nun bin ich in einem kleinen Holzverschlag, mit mehreren anderen, so wie ich. Meine Milch kommt aus einem Plastikgesäuge.

Es ist kalt hier und es stinkt. Es dauert nicht lange, ehe ich und die anderen mit unseren Füßen in unseren eigenen Fäkalien stehen. Manche werden krank davon.

Manchmal kommt jemand mit einem Wasserschlauch und macht sauber. Ich will mich bewegen, will spielen, die Welt kennenlernen, doch meine Welt ist sehr, sehr klein. Zum Spielen reicht der Platz nicht aus und nicht nur ich, sondern auch die anderen, die mit mir hier gefangen sind, sind nervös, traurig, ängstlich und einsam. Manchmal stehen wir absichtlich eng beieinander, doch es ist nicht dasselbe, wie eine Mutter zu haben.

Irgendwann sind wir zu groß für unseren Holzverschlag, zu groß um noch Milch zu trinken, denn die ist für die Menschen. Ich werde von meinen Freunden getrennt, komme in ein Metallgitter und werde dort in Ketten gelegt. Ich kann einen Schritt nach vorn, oder hinten machen, oder einen nach links und rechts. Meine Welt ist nun noch kleiner geworden.

Ich langweile mich.

Alles was ich wahrnehme sind Menschen, dir Futter vor mich hinwerfen und hinter mir sauber machen. Und meine vielen Brüder, links und rechts von mir. Sie sind ebenso eingepfercht, wie ich es bin. Manche brüllen den ganzen Tag, manche zerren an ihren Ketten und manche erstarren ganz einfach. Ich würde gern Kontakt zu ihnen aufnehmen, Freundschaften schließen, wie es in meiner Natur liegt, doch es ist nicht möglich. Manchmal blicke ich hinauf zum Dach durch die Milchglasscheibe. Ich mag es, wenn der Regen darauf trommelt, oder die Sonne darauf scheint. Aber dieses Dach macht mich auch traurig, weil es mich daran erinnert, dass da draußen eine Welt ist, viel größer als meine, die ich wohl niemals sehen werde.

Doch dann eines Tages ist es soweit, ich bin gerade ein halbes Jahr alt geworden, da binden die Menschen mich und einige meiner Brüder los und treiben uns hinaus und ich sehe zum ersten Mal den blauen Himmel. Ich will stehenbleiben und ihn betrachten, doch dann werde ich getreten, mit Stöcken geschlagen und auf diese Weise in ein Fahrzeug getrieben, wo ich dann dicht an dicht mit meinen Brüdern stehen muss.

Die Fahrt dauert scheinbar ewig und es wird nach einer Weile richtig heiß im Transporter. Ich habe Durst und da ist auch Wasser, doch es ist unerreichbar, weil meine Brüder stehen im Weg. Doch immerhin kann ich durch einen der Schlitze den Himmel und die Landschaft sehen, welche draußen vorüber sausen. Und ich kann eine Weile frische Luft atmen, zum ersten Mal in meinem Leben.

Als die Fahrt endet, sind wir alle erschöpft und einige sind sogar krank. Dennoch zwingen die Menschen uns, uns zu bewegen. Draußen ist bereits Nacht und ganz kurz kann ich die Sterne sehen.

Sie sind wunderschön.

Dann geht es wieder in ein Gebäude. Es ist kalt hier und auch wenn ich Gestank gewohnt bin, ist es hier anders. Diesen Geruch kenne ich nicht und dennoch macht er mir furchtbare Angst. Ich versuche umzukehren, um ihm zu entkommen, doch es ist nicht möglich. Es ist zu eng und die Menschen verhindern es mit ihren Tritten und Schlägen. Ich kann nicht anders, als der Herde zu folgen.

Einzeln werden die, die vor mir an der Reihe waren, in einen Raum hinter einem Plastikvorhang geführt. Der furchtbare Gestank wird intensiver und ich kann ihr Brüllen hören. Es ist anders als früher im Stall. Meine Brüder schreien vor Angst und Schmerz und ich bekomme langsam Panik.

Dann ist die Reihe an mir. Keine Chance zu entkommen. Egal wie viel größer und stärker ich bin als die Menschen, es ist ihre Welt und mit ihrer Technik sind sie mir überlegen.

Ich bin wieder eingepfercht in einen Metallverschlag. Ein Mann in weißer, blutverschmierter Schürze kommt auf mich zu. Er hat ein Gerät in der Hand und ich weiß, er will mir damit wehtun. Nun schreie ich auch, versuche mich zu entziehen, doch es ist einfach kein Platz da. Dann halte ich einfach nur noch still und füge mich in mein Schicksal, denn ich habe keine Wahl.

Der Mann setzt das Gerät an meine Stirn. Ich blicke ihm in die Augen und er in meine. Ich denke an die Augen meiner Mutter, die ich nur einen kurzen Augenblick lang sehen durfte. Dann drückt der Mann den Abzug und schießt einen Bolzen in meinen Schädel.

Ich lebe noch, als sie mich an meinem Hinterbein hochheben, doch es ist anders. Ich kann nicht mehr denken, ich kann nicht mehr sehen, ich kann nur noch fühlen. Und meine Welt wird ein weiteres Mal kleiner, denn alles was ist, ist nun nur noch der Schmerz!

Schmerz in meinen ausgekugelten Gelenken.

Schmerz in meinem zertrümmerten Schädel.

Schmerz, als der Schlachter das Messer an meiner Kehle ansetzt, um mich ausbluten zu lassen.

Ich habe Glück.

Als der Mann mit der Kettensäge kommt, um meinen Leichnam zu zerteilen, um daraus ein Nahrungsmittel zu machen, bin ich bereits tot.

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