Der Engel, der vom Himmel fiel
Pov: Patrick
Endlich konnte ich Feierabend machen. Ich band mir meine Schürze ab und legte sie in meinen Spint. Kurz seufzte ich, bevor ich mir meine Jacke anzog und den Spint wieder schloss. „Hey Patrick hast du nicht noch Lust etwas zu warten und wir machen dann noch etwa." Meinte meine Arbeitskollegin Lena, die am Türrahmen stand.
„Tut mir Leid Lena, aber ich würde jetzt gerne Feierabend machen." Entschuldigte ich mich und lief an ihr vorbei. Ich wusste genau, dass Lena was von mir wollte, aber da hatte sie leider kein Glück bei mir, denn ich war schwul.
Ich verließ das Café und lief Richtung Stadtpark. Zur Zeit ging ich oft, nach der Arbeit, dort hin. Es gab dort einen schönen kleinen See mit einer Bank. Er war wie in einem Film. Schmunzelnd lief ich durch den Park und kam schließlich bei dem kleinen See an. Ich ließ mich auf die Bank fallen und lehnte mich erschöpft zurück. Endlich konnte ich mal wieder richtig abschalten. Das brauchte ich zur Zeit einfach.
Es war mit der Arbeit eh immer schon so stressig und dann kamen auch noch meine Eltern dazu. Da ich vor einem guten Jahr entschieden hatte nach München zu ziehen, rief sie immer wieder öfters an. Ich fand es zwar sehr lieb von ihnen, aber dennoch nervte es mich nach einer gewissen Zeit. Ständig fragten sie mich, wann ich ihnen mal einen neuen Freund vorstelle. Aber ich war zur Zeit einfach nicht auf Partner suche. Vielleicht kommt mal wieder einer, aber gerade wollte ich keinen. Auch wenn ich damals mit meinem Freund Schluss gemacht habe.
Seufzend schloss ich meine Augen und atmete langsam ein und aus. Es tat gut, mal so abschalten zu können. Es legte sich ein Schmunzeln auf meine Lippen. Vielleicht sollte ich doch mal wieder in eine Bar geben und mir irgendeinen Typen krallen. Ach ne, auf einen One Night Stand hatte ich jetzt keine Lust.
Meine Gedanken wurden durch ein schwaches Scheinen, durch meine Augenlieder, unterbrochen. Verwirrt öffnete ich meine Augen und hob meinen Kopf von der Bankrückenlehne, wodurch mir leicht schwindelig wurde.
Plötzlich wurden meine Augen groß. Ein schwaches Licht fiel auf den See zu und klatschte schließlich im Wasser auf. Erschrocken sprang ich von der Bank auf und lief zum See. Was war das? Angestrengt versuchte ich etwas im See zu erkenne, da es aber so dunkel war, konnte ich kaum etwas erkennen. Und da begann wieder etwas zu leuchten. Ohne weiter nach zu denken sprang ich in den See, der echt kalt für die Sommerzeit war, hinein und kämpfte mich schnell durch das Wasser zu dem Leuchten.
Der See war zum Glück nicht tief, sodass er mir nur etwas über die Hüfte ging. Ich kam immer näher und dann erkannte ich einen Menschen im Wasser liegen. Nein, das war kein Mensch, dass war ein Engel. Er hatte lange weiße Flügel und einer von den zwei, war anscheinend gebrochen. Denn er war ganz komisch verdreht.
Träumte ich oder war das alles hier real? Langsam streckte ich meine Hand nach dem Engel aus und fuhr unter seinem Körper. Sofort hörte das Leuchten auf und er wurde schwer. Ich umschlang ihn mit beiden Armen, damit er über Wasser blieb.
Schnell zog ich ihn Richtung Ufer und anschließend aus dem Wasser und legte seinen Kopf auf meinem Schoss ab. Was mache ich jetzt? Sollte ich ihn ins Krankenhaus bringen? Nein, wenn ich das tun würde, würden mich alle komisch ansehen und zum Schluss würde er, wegen mir, in einem verrückten Labor landen. Das würde ich nicht verkraften, wenn er wegen mir ein Versuchsobjekt werden würde.
Kurz seufzte ich. Dann muss er wohl zu mir. Aber wer würde seinen Flügel verarzten? Sofort ging mir ein Licht auf und ich holte mein Handy aus meiner Jackentasche. Zum Glück war es nicht groß nass geworden.
Also entsperrte ich es und suchte nach dem Kontakt von Maudado und drückte den grünen Hörer. „Ja Palle, was gibt's?" fragte er fröhlich. „Ich brauche deine Hilfe Dado. Komm bitte in 15 min zu meinem Haus." Antwortete ich etwas hektisch. „Warum? Ist etwas passiert?" fragte er sofort besorgt. „Komm einfach und du wirst es sehen." Erklärte ich ihm noch, bevor ich einfach auflegte.
Ich zog mir meine Jacke aus und wickelte den Engel darin ein. Natürlich darauf bedacht, seine Flügel nicht noch mehr zu verletzten. Vorsichtig hob ich ihn hoch und trug ihn zu meiner Wohnung. Zum Glück war meine Wohnung nur 10 Minuten von dem Park entfernt. Bei meiner Wohnung angekommen, schloss ich die Türe auf und brachte den Engel in mein Schlafzimmer und legte ihn auf mein Bett und dreckte ihn zu, damit er sich nicht erkältet. Anschließend nahm ich meine Jacke mit und zog mir in der Garderobe meine Schuhe aus.
Schnell lief ich zu ihm zurück, um zu schauen ob es ihm gut ging. Alles war ruhig und er lag immer noch unverändert auf dem Bett. In dem Licht konnte ich ihn jetzt richtig betrachten. Er hatte etwas über die Schulter gehende Haare und fast schneeweiße Haut. Dazu kam, das er unglaublich schmächtig war. Er wirkt schon fast zerbrechlich.
Wie wohl seine Augen aussahen. Wahrscheinlich blau. Dass war doch typisch für eine Engel oder? Aber auch braune Augen würden schön sein und grüne erst. Ich glaube, egal welche Augenfarbe er hatte, sie werden alle wunderschön leuchten. Darüber war ich mir sicher.
Es klingelte an der Tür, was mich aufschrecken ließ. Das musste Maurice sein. Schnell lief ich zu meiner Wohnungstür und öffnete sie. Wie zu erwarten stand Dado davor und hatte meine Aussage auch richtig verstanden. Denn er hatte einen Arztkoffer dabei. Ohne zu zögern ließ ich ihn rein und er zog sich seine Sachen aus. „Also. Wo ist der Patient?" fragte er mich sogleich.
„In meinem Schlafzimmer, aber du musst mir eins versprechen, dass du nicht erschrickst und auch kein Wort mit deinen Kollegen oder sonst wem sprichst." Sprach ich ernst zu ihm. „Ja ist schon gut und jetzt lass mich bitte zu ihm, um ihn zu verarzten." Meinet Maudado etwas genervt, woraufhin ich in vorbei ließ. Er betrat mein Schlafzimmer und drehte sich dann zu mir mit großen Augen um. „Ja du siehst schon richtig." seufzte ich und ging an ihm vorbei. „Ich habe ihn aus einem See gezogen." Meinte ich knapp und setzte mich zu ihm auf das Bett.
Ohne darauf zu antworten ging Maurice auf ihn zu, stellte seinen Arztkoffer ab, öffnete ihn und begann ihn zu untersuchen. „Der Flügel ist ausgerenkt und an einer Stelle gebrochen, aber darüber bin ich mir nicht sicher, dazu müsste ich ihn röntgen, um genauer so sehen, was gebrochen ist." Erklärte er mir, worauf ich nur nickte." So hat er nur leichte innere Prellungen und so noch vereinzelte Schrammen, aber ich verbinde sie noch und dann geht das. Jetzt kommt aber der schwere Teil, ich muss ihn einrenken. Er ist gerade bewusstlos, aber ich weiß nicht ob er dadurch aufwachen wird. Jedenfalls brauche ich deine Hilfe." Bat er mich. Schnell stand ich auf und folgte seinen Befehlen. Als Maudado den Flügel einrenkte, zuckte ich zusammen. Der Engel war aber dadurch nicht aufgewacht.
„So das war es fürs erste. Ich komme morgen noch einmal vorbei um nach den Wunden zu sehen." erklärte mir Dado, als er seinen Koffer zusammenpackte und mit mir in die Garderobe lief, um sich seine Sachen anzuziehen. Anschließend verabschiedete ich mich von ihm und schloss hinter ihm dir Türe. Ich ging wieder zu dem Engel und betrachtete ihn. Er war wunderschön. Und wirkte so unglaublich zierlich und zerbrechlich.
Kurz gähnte ich und erhob mich wieder von meinem Bett. Heute hieß es wohl auf der Couch schlafen. Zu meinem Glück, war meine Couch recht groß und bequem. Also machte ich mich bettfertig und lief anschließend in meine Wohnzimmer.
Dort legte ich mich auf die Couch und deckte mich mit einer dünnen Decke zu. Müde schloss ich meine Augen und driftete auch schnell in das Land der Träume ab.
(...)
Am nächsten Morgen wurde ich durch Sonnenstrahlen geweckte, die mir ins Gesicht strahlten. Langsam öffnete ich meine Augen und sah in das Gesicht des Engels, der mich anstarrte. Ich schreckte zurück und ließ einen kurzen Schrei von mir. Der Engel erschreckte sich ebenfalls und schrie auf, dabei fiel er zurück und landete unsanft auf seinem Hintern.
„Aua." Jammerte er sofort und hielt sich seinen Hintern. „Du bist endlich wach." Lächelte ich und setzte mich auf. „J-ja." Stotterte er und biss ich auf der Unterlippe herum, bevor er langsam aufsah. Und da sah ich sie. Die schönsten Augen, die ich je gesehen hatte. Sie leuchteten in den schönsten Grün, das es gab. Sie waren wie zwei Smaragde.
„H-hast du mich gerettet?" fragte er schüchtern und knetete seine Hände. „Ja, ich habe dich aus dem Wasser gezogen. Mein bester Freund hat dich aber dann verarztet." Lächelte ich vor mich hin. „Setzt dich doch auf die Couch." bat ich ihn und erhob mich von der Couch, damit er platz hatte.
„D-danke." Nuschelte er und blickte auf seine Hände, die etwas zitterten. War er echt so nervös oder war ihm einfach nur kalt?„Ist alles in Ordnung? Tut dir irgendetwas weh? Ist dir kalt?" fragte ich sofort besorgt. Er antwortete mir nicht, sondern starrte weiterhin auf seine Hände und zitterte. Also nahm ich meine Decke und breitete sie aus und legte sie um ihn. Kurz zuckte er auf und sah mich dann an. „Warum tust du das?" nuschelte er, sodass ich es fast nicht verstanden hätte. „Weil man jemandem hilft, wenn es ihm nicht gut geht." Antwortete ich und kniete mich vor ihm, damit er mich ansah. Gut ich wollte auch unbedingt in seine Augen sehen, die mich sofort in ihren Bann zogen.
„Oh Entschuldigung, ich habe mich gar nicht vorgestellt. Ich bin Patrick." Grinste ich breit. „I-ich b-bin ... Manuel." Antwortete mir der Engel, was mich ihn erstaunt ansehen ließ. Er hatte einen wundervollen Namen, der unglaublich gut zu ihm passte. „Der Name passt echt gut zu dir." sprach ich meinen Gedanken laut aus. „Danke." Kam es wieder nur von ihm und seine Hände begannen sich zu verkrampfen.
„Ich bin echt ein schlechter Gastgeber. Hast du irgendwie Hunger oder Durst? Essen und trinken Engel eigentlich?" fragte ich weiter und irgendwie kam es mir so vor, als würde ich ihn nerven. „Doch wir essen was. Aber warum bist du nur so nett zu mir, warum hast du mich nicht in ein Labor gebracht?" fragte er aufgebracht.
„Warum sollte ich das tun? Nur weil du Flügel hast, bist du trotzdem noch ein Lebewesen, wie ich, das verdient hat zu leben." Erklärte ich ihm mein Handeln. Etwas ungläubig sah er mich an, schluckte dann kurz, bevor er sich zu mir drehte. „Kann ich ein Glas Wasser haben." Fragte er schüchtern, woraufhin ich sofort aufsprang und ihm etwas holte.
Ich wollte gerade wieder zum Reden ansetzten, da wurde ich von der Tür unterbrochen. Erschrocken sah Manu auf. „Keine Sorge, das ist nur Maudado ein Freund." Beruhigte ich ihn und ging zur Tür. Dado kam herein und folgte mir ins Wohnzimmer, wo sich Manu befand.
„Hallo ich bin Maurice, ein Freund von Palle und ich würde mir gerne deine Flügel ansehen, wenn das in Ordnung ist." Meinte Dado und sah abwartend zu Manu. „Ja natürlich." Antwortete er dieses Mal fester, was mich überraschte. Zuvor so schüchtern und jetzt so mutig. „Ok gut." Lächelte Maudado und ging auf ihn zu. „Könntest du mal deinen Flügel ausbreiten." Bat er Manu, was dieser unter schmerzverzerrtem Gesicht auch tat.
„Ok, dass passt schon." Hielt ihn Maudado auf. „Es tut mir jetzt leid, so etwas zu verlangen. Aber könntest du dein Kleid ausziehen." Nuschelte Dado und kratzte dich verlegen am Hinterkopf. „Äh, j-ja kein Problem, aber k-könnte ich dann eine Hose haben." Bat er und sah mich an. Ich schreckte auf und lief in das Schlafzimmer und holte ihm eine Hose und gab sie ihm.
Er zog sie sich an und sein weißes Kleid zog er aus. „Tragen Engel wirklich weiße Kleider?" fragte ich einfach gerade heraus. Maurice untersuchte dabei seinen Körper und Flügel, wie sie von den Wunde her aussahen. „N-nicht immer. Wir tragen auch Hosen und T-Shirts." Erklärte er mir und verzog sein Gesicht immer wieder wegen den Schmerzen.
„So, gut. Die Wunden sind echt größten Teils schnell verheilt. Was echt schnell gegangen ist. Leider wird der Flügel etwas länger dauern. Eigentlich müsste ich ihn eingipsen, aber das ist gerade nicht möglich, aber ich komme noch einmal und mache es dann." Meinte Dado und packte seine Sachen zusammen.
„Danke Maurice." Bedankte ich mich noch einmal, als wir in der Garderobe standen. „Das ist mein Job." Grinste er und verließ meine Wohnung. Kurz wank ich ihm hinterher, bevor ich die Wohnungstür schloss und wieder zu Manuel ins Wohnzimmer ging.
Sanft lächelnd setzte ich mich neben ihn. Er schien etwas abwesend zu sein. „Wie konnte mir das nur passieren. Die anderen machen sich bestimmt Sorgen und Micha wird mich auslachen und verspotten. Zum Schluss bringt er ihn noch um." Nuschelte er vor sich hin. „Wer bringt wen um?" fragte ich verwirrt, was ihn aufschrecken ließ. „N-niemand." Stotterte er. Ich wollte gerade antworten, da knurrte sein Magen. Belustigt schmunzelte ich, was ihm aber total peinlich war und er rot anlief.
„Ich mach dir etwas zu essen." Lachte ich und erhob mich um ihm etwas zu machen. „Nein, dass brauchst du nicht." Stoppte er mich und hielt mich am Handgelenk fest. Sein Magen knurrte erneut. „Scheint aber nicht so und außerdem habe ich auch Hunger." Langsam ließ er meinen Arm los und ich ging daraufhin in die Küche und machte mein Lieblingsgericht Chili con carne. Als ich damit fertig war, rief ich ihn zu mir. Nun saßen wir gemeinsam am Esstisch. Ich aß, nur Manu sah auf seine leeren Teller und den vollen Topf herab.
„Komm du musst etwas essen. Man hört deinen Magen nur noch knurrten." Sprach ich, doch er schüttelte energisch den Kopf. „Dürft ihr nichts essen?" fragte ich etwas besorgt, woraufhin er wieder den Kopf schüttelte. „Was ist es dann?" fragte ich ihn weiter aus.
„Du hast schon so viel für mich getan, dass kann ich nicht auch noch annehmen." Nuschelte er, was mich schmunzeln ließ. Er war schon unglaublich süß. Würde ich mich selbst belügen, würde ich niemals zugeben, dass ich mich vom ersten Augenblick in ihn verliebt hatte. Doch er war einfach so gutmütig und alles an ihm passte perfekt zusammen.
Seine braunen Haare, seine weiße Haut, die grünen Augen, die nochmal alles kräftiger betonten, dazu diese viel zu zart wirkendenden Lippen und seine schmächtige Figur, machte ihn um so süßer. Grinsend erhob ich mich von meinem Stuhl und ging zu ihm rüber.
Verwirrt sah er mich an, doch ich nahm den Schöpflöffel und tat ihm etwas von dem heiß dampfenden Chili con carne auf den Teller. Anschließend kniete ich mich vor ihn, tunkte den Löffel hinein und hielt ihm den Löffel vor den Mund. „Vorsicht heiß." Warnte ich ihn vor. Unsicher sah er mich an, aber nahm ihn dann in den Mund. Er kaute etwas herum und schluckte es dann runter. Mit großen Augen sah er mich an und nahm mir dann den Löffel aus der Hand. Dabei berührten sich unsere Hände und es war als würden Funken sprühen.
Gierig begann er zu essen, was mich los lachen ließ. „Du bist schon süß." Lachte ich, was ihn augenblicklich erröten ließ. Dennoch aß er gierig weiter. Ich setzte mich wieder auf meine Stuhl und aß weiter. Als wir damit fertig waren, räumten wir alles auf und setzten uns wieder ins Wohnzimmer.
Tatsächlich wusste er, wie man zockt und so zockten wir bis spät in die Nacht hinein, bis er als auch ich immer wieder gähnten. Also zeigte ich ihm das Badezimmer und gab ihm eine Zahnbürste und Klamotten zum Schlafen. Als er damit fertig war, machte ich mich schnell fertig und ging zu ihm ins Schlafzimmer, um ihn eine gute Nacht zu wünschen.
„Äh Patrick? Wo schläfst du?" fragte er mich, als ich zur Türe ging. „Ich schlafe auf der Couch." Antwortete ich kurz. „Ich kann auch auf der Couch schlafen. Es ist schließlich dein Bett." „Und du bist der Gast und dazu auch noch verletzt." Unterbrach ich ihn. Kurz biss er sich auf seinen Lippen herum. „Dann schlaf aber wenigstens hier im Bett." Kam es mutig von ihm, was mich schmunzeln ließ. Also ging ich auf das Bett zu und legte mich zu ihm. Schließlich konnte ich mir die Chance nicht entgehen lassen, mit einem Engel in einem Bett zu schlafen. Müde kuschelte ich mich also in die Bettdecke und schloss meine Augen. Das letzte was ich mit bekam war, dass sich Manu an mich kuschelte. Mit einem Grinsen auf den Lippen schlief ich ein.
(...)
Maudado kam die nächsten Tage immer wieder vorbei und gipste Manus Flügel ein. Jeden Tag bemerkte ich, wie es Manuel immer besser ging und sein Flügel immer mehr heilte. Doch auch rückte der Tag näher, an dem er gehen wird und ich ihn vielleicht nie wieder sehen werde. Dieser Gedanke zog mir jedes Mal den Magen zusammen. Ich wollte, dass diese schönen Momente mit Manuel niemals enden. Doch das war alles höchst wahrscheinlich Wunschdenken. Denn ein Engel würde sich niemals in einen Menschen verlieben. Innerlich war ich am verzweifeln. Ich wusste nicht, was ich machen sollte. Vielleicht sollte ich auch einfach nur die gemeinsame Zeit mit Mänjuel genießen, bevor er wieder geht.
Gerade saßen wir auf der Couch und sahen uns Titanic an. (*hust* Klassiker *hust*) Manu schien echt schwache Nerven zu haben und sehr nahe am Wasser gebaut zu sein, denn er weinte ziemlich oft. Es war amüsant ihm zu zusehen, wie er richtig mitfühlte.
Der Film ging zu Ende und Manu kam aus dem Tränen vergießen nicht mehr heraus. Also nahm ich ihn aus meinem Instinkt heraus in den Arm. Bei einem so süßen und zarten Mann, konnte ich nicht anders, als meinen Beschützerinstinkt ausfahren. Sanft strich ich ihm über seine flauschigen Haare. „Hey alles gut, das ist nur ein Film." Flüsterte ich ihn beruhigend zu.
Es erwärmte mein Herz und ließ es höher schlagen, wie er sich in meine T-Shirt krallte. „P-palle?" begann er und sah zu mir hoch, was unglaublich niedlich aussah. „Ja Mänjuel?" fragte ich und sah auf ihn herab. Er schien zu zögern, denn er biss sich auf seiner Unterlippe herum. Ein Zeichen, dass er unsicher war. „P-passt schon." Stotterte er und vergrub sein Gesicht wieder in meinem T-Shirt. Schade, ich hätte so gerne gewusst, was er sagen wollte.
Manu hatte inzwischen aufgehört zu weinen und war inzwischen auf meinem Schoss eingeschlafen. Seine Flügel hingen schlapp von der Couch. Ich dachte nach, während ich ihm durch seine Haare strich und mit ein paar Haarsträhnen spielte. Morgen würde Maudado vorbei kommen und denn Gips abnehmen. Dann würde er noch den Flügel untersuchen und dann wird festgestellt, ob Manuel wieder fliegen kann. Innig hoffte ich es würde noch etwas dauern, aber ich wusste genau, dass er wieder fliegen konnte. Bald würde Manuel wieder zu den anderen Engeln fliegen und mich vergessen. Ich wünschte, das der morgige Tag nicht kommt.
(...)
„So dann wollen wir uns Mal deinen Flügel ansehen." Kam es von Dado und begann den Flügel zu bewegen. „Tut das weh?" fragte er Manu. „Nein" antwortete dieser, was mir innerlich alles zusammen zog. „Und tut das weh?" fragte Maudado und bewegte seinen Flügel anders. „Nein, das tut nicht weh." Antwortete Manu und sah mich lächelnd an. Ich versuchte glücklich zu wirken und lachte ihn an.
„Na dann werde ich hier nicht mehr gebraucht." Stellte Maurice fest und lächelt. Manu sah mich stolz an und bedankte sich bei Dado. Anschließend brachte ich ihn noch zur Tür und verabschiedete mich von ihm.
Ich ging wieder zu Manu ins Wohnzimmer. „Sollen wir dann am Abend rausgehen und du kannst dann los fliegen?" fragte ich, als ich zu Tür rein kam. „Ja klar, man am liebsten würde ich jetzt schon fliegen wollen." Lachte er und breitete seine Flügel aus. Sie waren wunderschön. Aber er war noch um einiges schöner.
(...)
Manu konnte er gar nicht erwarten bis es dunkel wurde. Und als es endlich dunkel genug war, sprang er von der Couch auf und zog mich mit sich. „Los Palle, lass uns gehen." Kam es von ihm aufgeregt und zog mich weiter aus meiner Wohnung in den Park. Er sah sich nochmal zur Sicherheit um, bevor er seine Jacke auszog und seine Flügel ausbreitet.
Wie zuvor schon, sah ich sie mir fasziniert an. Manuel grinste kurz, bevor er sich zum los Fliegen bereit machte. Er ging leicht in die Knie und schoss schnell in die Höhe und blieb ein paar Meter über mir stehen und flog weiter.
„Ah, wie ich das vermisst habe." Lachte er und flog ein paar Runden. „Ja das sieht echt wunderbar aus." Stimmte ich ihm zu und lächelte. Ja es sah echt elegant aus. Manu flog plötzlich auf mich zu und blieb kurz vor mir stehen. „Komm das musst du auch erleben." Lachte er und griff nach meinen Händen. Bevor ich protestieren konnte, zog er mich auch schon nach oben.
Etwas erschrocken klammerte ich mich an Manu, der nur rot wie eine Tomate wurde und dann langsam seine Arme um mich legte. Wir flogen etwas, was einfach nur schön war. Zum einen konnte ich Manuel unglaublich nahe sein und zum anderen die frische Luft zu spüren.
Nach kurzer Zeit setzte er mich wieder ab und lächelte mich glücklich an, was ich versuchte zurück zu geben. Ich war traurig darüber, dass er jetzt gehen wird. „Manu!" hörte ich eine mir bekannte stimme. Maudado. „Maurice, was machst du hier?" fragte Manuel immer noch glücklich. „Ich wollte dir das hier noch geben. Das ist eine Salbe für deine Wunden. Dann verheilen sie besser." Lachte Dado zurück und hielt sie ihm hin. Manu nahm sie ihm dankend ab.
„MANU!" hörte ich dieses Mal eine mir nicht bekannte Stimme. Manuel schnellte herum. „Micha!" schrie er zurück. „Wer ist das?" fragte ich verwirrt. „Das ist Michael oder Zombey, er ist ein guter Freund von mir." Erklärte er mir und sah ihn aber nicht so freundschaftlich an. „Wie konntest du nur Manu!" schrie dieser nicht so erfreut. „Es tut mir leid Zombey. Glaubst du, ich wollte das auch. Es ist einfach passiert." Was meinte Manu mit ‚einfach passiert'? Der Flügelbruch oder das er mit Menschen abhängen musste? „Ich kann das nicht zulassen Manu, ich werde sie leider töten müssen." Sprach er und jetzt bekam ich angst. Maudado wurde auch kreide bleich. Er hatte also uns gemeint.
„Dass lasse ich nicht zu!" schrie Manu mutig und flog mit hoher Geschwindigkeit auf ihn zu. Es entfachte ein Kampf. „Warum musstest du dich auch in einen Menschen verlieben." Kam es wütend von Zombey. „Wie gesagt, es ist einfach passiert." Meinte Manu genervt.
Manu bekam einiges ab, aber auch er verpasste Micha einige Schläge. „Ts, du bist vielleicht schnell und wendig, aber Schlagkraft hattest du noch nie." Lachte Zombey und schlug Manuel zur Seite und flog mit hoher Geschwindigkeit auf uns zu. Dado und ich waren wie versteinet, als wir den Engel auf uns zu kommen sahen. „NEIN!" schrie Manu. Ich schloss meine Augen und wartete darauf zu sterben.
Ich wartete auf meinen Tot, doch wie es aussah passierte nichts. Verwirrt öffnete ich meine Augen und sah Michael direkt vor mir fliegen, aber er sah nicht mich an, sondern die Person neben mir. Er landete und sah einfach nur Maudado an.
„Palle!" kam es von Manu erschrocken und flog schnell zu mir. „Dir geht es gut." Seufzte er erleichtert und sah mich besorgt an. „Ja, mir geht es gut." Hauchte ich und griff an seinen Unterarm und ließ meine Hand bis zu seiner Armbeuge laufen und hielt ihn fest. Tief sahen wir uns in die Augen und ich wusste einfach, dass es zwischen uns gefunkt hatte. Dafür waren keine Worte nötig.
„Was machen wir jetzt?" fragte ich leise und sah ihn hoffnungsvoll an. „Ich bleibe bei dir." Hauchte er und umarmte mich. Über glücklich erwiderte ich die Umarmung und genoss den Körperkontakt. Wir lösten uns und sahen zu Maudado und Zombey. Was wir zu sehen bekamen, war für uns beide belustigend. Zombey hatte seinen Arm um Maudados Hüfte geschlungen und küsste ihn nun. Maurice schien aber diese Berührungen zu gefallen.
„Komm lass uns gehen." Meinte Manu, griff nach meiner Hand, verschränkte unsere Finger und zog mich mit sich. Grinsend folgte ich ihm zurück zu meiner Wohnung. „Manu deine Flügel." Erschrak ich. Seine Flügel begannen zu verblassen. „Mach dir keine Sorge, ich habe mich richtig entschieden ein Mensch zu sein." Lächelte er, drehte sich zu mir um ohne meine Hand loszulassen und küsste mich.
Wir lösten uns und sahen uns verliebt an. „Lass uns nach Hause gehen." Sagte ich dann nach kurzer Zeit des Ansehens und zog ihn dann mit mir. Bei mir zuhause angekommen, kuschelten wir auf die Couch und tauschten immer wieder zärtliche und leidenschaftliche Küsse aus.
(...)
Endlich hatte ich Feierabend und konnte nach hause gehen. Naja, besser gesagt auf mein Date. Manu und ich wollten heute etwas essen gehen. „Hey Patrick, hast du nicht Lust noch etwas zu bleiben und nach meinem Schichtende mit mir etwas machen?" versuchte es Lena, wie schon so oft. „Sorry Lena, muss dich enttäuschten, hab heute ein Date." Grinste ich und schloss meinen Spint. „Oh ok." Kam es kurz von ihr.
Ich ging an ihr vorbei zum Ausgang und verließ das Café. Manu wartete bereits auf mich und als es mich sah lief er freudig auf mich zu. Er sprang auf mich und schlang seine Beine um meine Hüfte. Ich musste mich konzentrieren, nicht das Gewicht zu verlieren. Schaffte es aber dann doch ganz gut. Grinsend küsste ich ihn und ließ ihn anschließend runter. „Lass uns endlich etwas essen gehen. Ich habe Hunger." Schmollte Manuel und zog an meiner Hand. Lachend ließ ich mich mit ihm ziehen.
Endlich hatte ich meinen Engel gefunden. Auch wenn Manuel jetzt ein Mensch war und kein Engel mehr, war er und blieb er für mich immer ein Engel.
Die OS habe ich für KawaiiKind geschrieben und wird auch dementsprechend auch auf ihrem Account erscheinen. Schaut wenn ihr Lust habt, da mal vorbei. Wollte die Os auch auf meinem Account hochladen, da sie einfach sehr aufwendig war.
LittleMarshmelloXD
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