[8 - Blutritual]
Wieder an seinem Ausgangspunkt lehnt Madara sich an eine Wand und konzentriert sich auf sein Chakra. Wenn er schon Warten muss, kann er ja zumindest die Zeit sinnvoll nutzen und sich in Form halten.
"Ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht", meint Haru als sie wieder zu Madara kommt.
"Und die wären?", fragt Madara ungerührt nach, obwohl er eigentlich allgemein bei egal, was Haru von sich gibt, von einer negativen Nachricht ausgehen würde-
"Usagi hat die Lösung für unsere... Paktsituation gefunden."
Madara versucht die Ruhe zu bewahren. Wenn das die positive Nachricht ist, muss die negative wohl in der Durchführung liegen.
"Allerdings ist das ganze ein extrem schmerzvoller Prozess, den ich vor allem mir eigentlich lieber ersparen würde."
"Wie mitfühlend von dir", kommentiert Madara und unterdrückt sich ein Augen verdrehen.
"Bist du widerstandslos dabei?"
Madara runzelt die Stirn. Er ist an einem fremden Ort mit fremden Wesen, die ein fremdes Ritual durchführen wollen, um einen fremden Pakt zu lösen. Will er das? Nein. Ist er dennoch dabei?
"Ja."
"Gut. Dann folge mir, Mensch."
Madara verkneift sich die Frage, ob es einen Grund hat, wieso sie ihn nur Mensch nennt anstatt ihn mit seinem Namen anzusprechen. Jedenfalls folgt er ihr und sie treten in einen Höhlenabschnitt ein, in der sich eine große Menge Leute versammelt hat.
Madara runzelt die Stirn. Trotz ihrer größtenteils menschlichen Gestalt erkennt er durch die Hasenohren wie die Schnurrhaare um die Nase herum und auch einige weitere typische Merkmale, die sich allerdings bei allen leicht voneinander zu unterscheiden scheinen, dass diese wohl keine normalen Menschen sind.
Während Madara ihr folgt, merkt er, dass alle Augen auf Haru gerichtet sind. Sie wird gerade zu angestarrt. Und aus irgendeinem Grund gefällt Madara das ganz und gar nicht. Ist es, dass die Aufmerksamkeit nicht auf ihm liegt oder will er nur nicht, dass Haru so angegafft wird?
"Sind so viele Schaulustige nötig?", fragt Madara genervt nach.
"Schaulustige?", wiederholt Haru, "der Begriff ist mir neu. Was bedeutet das?"
Madara winkt einfach nur ab und versucht seine Gefühle dabei zurück zu halten. "Vergiss es einfach wieder."
Haru blickt aus dem Augenwinkel zu ihm, lässt es dann aber bleiben was dazu zu sagen.
"Hattest du schon mal eine Nahtoderfahrung?"
Madara runzelt die Stirn. "Ja."
"Na dann wird es ja auch nur halb so schlimm", meint Haru, woraufhin Madara stehen bleibt. "Was?"
Usagi kommt neben Haru zum Stehen und ihre Finger verformen sich zu scharfen Krallen, was Madara sofort zurückweichen lässt.
"Was wird das?"
"Nur ein kleines Reinigungsritual. Da wir einen Blutpakt geschlossen haben, musst du dabei nun mal ausbluten. Du verstehst?"
"Nein, ich verstehe es nicht", murrt Madara verstimmt, noch immer in Verteidigungsposition.
"Erlaubt ihr mir es schnell zu vollenden?", fragt Usagi, woraufhin Haru knapp den Kopf schüttelt.
"Nicht gleich so aggressiv."
Sie blickt erneut zu Madara. "Das klingt brutaler als es ist. Du wirst kaum was davon mitbekommen. Und dein Leben ist keineswegs in Gefahr."
"Verbluten und nicht in Gefahr sind keineswegs Begriffe, die in einen Satz passen", murrt Madara genervt und keineswegs überzeugt.
Haru seufzt und lässt Krallen aus ihren Fingern fahren.
"Das geht auf die ein oder andere Weise."
Und ehe Madara sich versieht, rammt Haru sich bereits die spitzen Krallen in den Magen. Es dauert einen kurzen Moment der Verzögerung bevor Madara in die Knie sinkt und den stechenden Schmerz in seiner eigenen Magengegend spürt. Dann beginnt sich sein Shirt bereits rot zu färben.
"Du...", will Madara anfangen, kann aber durch die Schmerzen gar nicht erst darüber nachdenken welche Beleidigung in dem Fall angebracht wäre.
"Schnauze, als ob mir das Ganze gefallen würde", murrt Haru, die sich die Hand auf die blutende Wunde hält.
Währenddessen geht Madara nur eine Sache durch den Kopf. Das kriegst du zurück, sobald dieser Blutpakt zwischen uns ein für alle Male aufgehoben ist.
Denn solange sie Madara auf solch eine hinterhältige Weise dazu zwingen kann ihrem Willen nachzugeben, befindet er sich in einer furchtbaren Situation. Und das letzte, was Madara Uchiha will, ist von der Laune irgendeiner Verrückten abhängig zu sein, durch die er jeder Zeit das zeitliche segnen könnte.
Es würde nicht mal was bringen sie einfach irgendwo anzubinden, da er sich sicher ist sie wäre in der Lage sich aus jeder misslichen Situation zu befreien.
Außerdem... sind sie beide wortwörtlich die Geisel des jeweils anderen.
Inzwischen muss Madara Haru sogar leider recht geben. Es wäre furchtbar einander aus den Augen zu lassen, weil man nie weiß, was der jeweils Andere gerade anstellt.
Während Madara versucht seine Wunde zuzuhalten, spürt er das Blut unaufhaltsam aus seinem Körper schwinden und versucht bei Bewusstsein zu bleiben.
"Das dauert mir zu lange...", murrt Haru, die inzwischen von einer besorgt dreinschauenden Usagi gestützt wird und fährt ihre Krallen erneut aus.
"Lass den Scheiß!", ruft Madara erregt aus und spürt wie sich Blut in seinem Mund ansammelt, das er mit Ekel ausspuckt, während er versucht sich mit seinem langsam verschwimmenden Blickfeld auf Haru zu konzentrieren, die ihn allerdings gekonnt zu ignorieren scheint als sie sich kurz und knapp die Krallen erneut in den Magen stößt und Madara aufschreit. Nicht, weil es so überraschend kam, sondern weil es verdammt weh tut, wenn du auf einmal ein Stechen in deinem Magen hast und anfängst noch schlimmer zu bluten. Sogar für einen Madara Uchiha.
"Hör auf dich zu wehren, Mensch", meint Usagi scharf und Madara fühlt sich leicht verarscht dafür gerade mehr oder weniger Ärger dafür zu kriegen an seinem eigenen Leben zu hängen. Vielleicht hätte er doch lieber in Konoha bei Hashirama bleiben sollen, der ihn sofort heilen und nicht noch nachstechen würde!
"Und mich einfach umbringen lassen?", knurrt Madara und versucht sein Pokerface aufrecht zu erhalten. Größtenteils zieht er widerwillig dennoch wütende und schmerzerfüllte Grimassen.
"So gerne ich dich auch dafür meiner Herrin solche Qualen zu bereiten tot sehen würde, scheinst du menschlicher Abschaum zu vergessen, dass wir dich nicht sterben lassen können, weil das auch ihren Tod bedeuten würde."
Und auch wenn Madara den Punkt verstanden hat, geht ihm die Formulierung gegen den Strich.
"Menschlicher Abschaum?", wiederholt Madara weniger böse als er eigentlich klingen wollte, da seine Kraft langsam aber sicher durch den Blutverlust schwindet.
"Sei froh, dass ich dich nicht verletzen darf."
Hass ihm gegenüber ist für Madara absolut nichts neues. Aber auf eine so respektlose Art und Weise behandelt zu werden schon. Normalerweise haben seine Mitmenschen zumindest ein wenig Angst vor ihm, aber das geht sogar dem stolzen Uchiha zu weit!
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