[5 - Juunichi no kuni]
"Und wie läuft dieser Segen ab?"
Madara gefällt es nicht ignoriert zu werden. "Dann dauert das Ganze länger?"
"Ich möchte nicht mehr Zeit mit einem Menschen verschwenden. Usagi, du findest gefälligst eine Anleitung."
"Hätte ich gewusst, dass jemand diesen Vertrag eingeht, hätte ich mich darauf vorbereitet..."
Als Haru weggehen möchte, hält Madara sie auf.
"Du redest ständig von diesem Blutpakt. Du hast aber weder eine Ahnung davon wie er zustande gekommen ist noch wie er gebrochen wird?", meint Madara mit einem ziemlich vorwurfsvollen Unterton. "Wenn du mir etwas sagen willst, sag es direkt", erwidert sie angespannt.
"Du verschweigst, was du weißt."
Haru dreht sich um und blickt ungerührt in Madaras dunkle Augen.
"Wir kennen uns erst seit gestern. Wir verschweigen beide Dinge voreinander, das sollte dich nicht verwundern."
Zwar hat sie recht damit, doch heißt das nicht, dass es ihm gefällt. Wenn er nur wüsste, was es mit all dem auf sich hat. Stunden vergehen. Haru und Usagi sind beide sonst wo hin verschwunden, weshalb Madara sich vorsichtig umgesehen hat.
Es scheint als befinde er sich in einem riesigen unterirdischen Hasenbau.
Auf jeden Fall befindet er sich unter der Erde in einem komplizierten Tunnelsystem mit größeren Höhlen.
Aber irgendwie ist alles ein wenig spärlich. Es gibt eine Menge Platz, aber nichts das darauf hindeuten würde, dass hier wirklich jemand leben könnte.
Er hat schon verstanden, dass Haru ein vertrauter Geist ist, dennoch wirkt all das auf ihn ein wenig seltsam. Es ist nicht nur das Verschweigen - sie hat ja vollkommen recht mit ihrer Aussage - allerdings wüsste er über einige Dinge gerne Bescheid. Was hat es nun genau mit diesem Vertrag auf sich? Und warum war nicht nur Haru, sondern auch Usagi so überrascht, dass er diesen eingehen konnte? Es muss sich um irgendetwas Spezielles handeln. Vor allem, da ihm sonst nur vertraute Geister in Tiergestalt oder in Gestalten wie Hashiramas Gojuu Rashoumon untergekommen sind. Von vertrauten Geistern in menschlicher Form oder gar den Tierkreiszeichen hat er noch nie zuvor gehört.
Madara spielt mit dem Gedanken sich des Testes halber einfach noch mal ein Kunai in den Arm zu rammen. Vielleicht war das beim letzten Mal doch nur ein Trick. Und dennoch ist er sich sicher, dass er sich auf sein Sharingan verlassen kann. Und als sie sich verletzt hat, wurde er auch verletzt. Eine logischere Erklärung als ihre würde ihm dazu auch nicht einfallen.
Und dann gibt es da noch ein zweites größeres Problem, das ihn beschäftigt. Ihr Charakter.
Wenn sie mit ihm redet, dann versucht sie dies immer von oben herab. Und wenn sie realisiert, dass sie ihren Willen nicht bekommt, gibt sie ziemlich schnell auf. Ebenso als sie angegriffen wurden. Sie wusste Bescheid, wie viele Feinde von wo aus kommen, aber sie wollte trotz dieses Vorteils die Flucht ergreifen. Sie ist temperamentvoll, regt sich schnell auf und hat was gegen die menschliche Spezies. Dafür hat sie ziemlich gut ausgeprägte Sinne. Erstaunlich, dass sie erst seit einem Tag gemeinsam unterwegs sind. Es fühlt sich um einiges länger an. Dazu kommt das Tagträumen. Sei es in dem Café, wo sie Halt gemacht haben oder während sie am Laufen waren. Ihre Augen werden dann immer trüb und sie starrt in die Leere. Er hat nach dem dritten Mal in ein paar Anläufen versucht sie anzusprechen, doch reagierte sie nicht im Geringsten.
"Hey da, du Mensch. Stell dich mir in einem Duell!"
Madara dreht sich zu der unbekannten Stimme um. Als er ein kleines Mädchen erblickt, runzelt er die Stirn. Auf dem Kopf trägt sie wie Hasen zwei Löffel. Über ihrer Haut wächst helles Fell und auch von der Nase aus erkennt er in beide Richtungen dünne Schnurrhaare. Ein normaler Mensch ist sie auf jeden Fall nicht.
"Schau mich nicht so argwöhnisch an!", ruft sie wütend aus und wie es schon bei Haru und Usagi der Fall war verformen sich ihre Finger zu Krallen. Bevor er sich versieht ist sie bereits in die Luft gesprungen und springt nun mit einem Tempo, dass er gerade so noch ohne sein Sharingan nachverfolgen könnte, durch den gesamten Raum. Offensichtlich eine Verwirrungstaktik, dennoch ist sie zu langsam. Außerdem sind die Bewegungsmuster für Madara, einen kampferfahrenen Shinobi, leicht lesbar. Dementsprechend fällt es ihm nicht schwer ihren Angriff abzublocken und zu Boden zu zwingen.
"Was sollte das?", fragt Madara streng nach. Er versteht nicht nur nicht wie man sich so überschätzen kann, sondern auch nicht, was für einen Grund sie hat ihn anzugreifen. "Dazu gehört kein Vertrauen, sondern gegenseitiger Respekt. Typisch Haru, dass sie dir nichts über unsere Bräuche erzählt hat, sonst wüsstest du wahrscheinlich, dass wir Hasen nicht sehr geduldig sind."
"Nimm die Finger von mir, du widerlicher Abschaum! Dass einem Mensch hier der Zutritt gewährt wird, ist weit unter der Würde unseres Rudels! Und dann auch noch ein solch widerlicher!"Madara reagiert nicht einmal darauf und wiederholt seine Frage noch einmal, woraufhin sie in seinem Griff anfängt zu zappeln.
"Lass mich los, hab ich gesagt! Lass los! Lass los! Lass los! Lass los!"
"Ich denke gar nicht daran", erwidert er gereizt.
"Ich wollte dich gar nicht angreifen, okay? Ich habe mich von meiner Laune lenken lassen, weil es nun mal das einzige ist, das ich gut kann und für dass mich Usagi braucht! Und ich dachte, wenn ich den eingedrungenen Menschen für sie erledige, wäre sie bestimmt Stolz auf mich, also lass mich endlich los, du rüpelhafter Kerl!"
Madara denkt einen Moment nach, lässt sie dann aber tatsächlich los.
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