The invention of Edo Tensei
Huhu,
da bin ich wieder, mit einem neuen OS im Schlepptau. Vor einiger Zeit hatte ich diese Bilder gesehen, die mich zu dieser Geschichte inspiriert haben. Außerdem gibt es viel zu wenige FFs zu den beiden.
Ich hoffe es gefällt euch und wünsche viel Spaß beim Lesen :)
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Mit schnellen, leisen Schritten ging er durch den Wald. Schaute sich wachsam um, ging sicher, dass ihm niemand folgte. Immer wieder aktivierte er sein Sharingan, suchte nach weiteren Chakraquellen. Er tauchte unter einem Baum hindurch, verschwand anschließend hinter einem dichten Vorhang aus Gestrüpp, das hinter einem großen Felsen herab hing. Mit eingezogenem Kopf ging er durch den schmalen Durchgang, kam auf der anderen Seite auf einer Lichtung raus. Als er ihn dort stehen sah, beschleunigte er seine Schritte und fiel ihm um den Hals.
Tobirama legte die Arme um den Körper, zog ihn fest an sich, drückte die Nase in seine Haare und sog tief seinen Geruch ein. Voller Sehnsucht drückten sich zwei weiche Lippen auf seine eigenen. Mit einer Hand in Izunas Nacken erwiderte er den Kuss für einen Moment, bevor er ihn löste und seinen Freund ausgiebig musterte.
„Geht es dir gut?", fragte er, suchte dabei nach Verbänden an dessen Körper, die auf ihren letzten Kampf hindeuteten.
„Ja, alles bestens." Izuna legte eine Hand an seine Wange, zwang Tobirama dadurch ihm wieder in die Augen zu schauen. Er stahl sich einen weiteren Kuss, lehnte dann den Kopf an seine Schulter und seufzte einmal. „Ich will mich nicht weiter verstecken. Können Sie nicht endlich Frieden schließen?" Seine Stimme war leise. Trauer schwang in ihr mit.
Sanft strich Tobirama ihm durch die Haare, immer nur bis zum Haarband. „Es ist nicht, als würde Hashirama keinen wollen. Es liegt an-"
„Madara, ich weiß", unterbrach er ihn. Wie immer war sein Bruder das Problem. Mit den Jahren war sein Hass auf die Senju immer weiter gewachsen. Auch Izuna hatte sie lange gehasst, immerhin hatten sie drei seiner Brüder auf dem Gewissen. Einen nach dem anderen hatte er dafür auslöschen wollen. Doch ein Zwischenfall hatte ihm die Augen geöffnet – Tobirama hatte ihm die Augen geöffnet. Und so war Izuna in der Lage gewesen seinen Hass zu besiegen und in ein genauso starkes aber viel schöneres Gefühl umzuwandeln – in Liebe. Er liebte Tobirama, wollte es am liebsten jedem zeigen, jedoch war es nicht möglich. Madara würde ihre Beziehung nicht verstehen, würde wahrscheinlich sogar Tobirama töten, weil er glaubte, dass dieser etwas mit seinem Bruder gemacht, ihn beeinflusst hätte. Hashirama könnte sie womöglich noch verstehen, doch für Madara war es unmöglich. Auch würde dieser ihn für verrückt erklären, wenn sein kleiner Bruder auf einmal versuchen würde ihn zu einem Waffenstillstand mit dem Clan zu animieren, den sie bereits ihr gesamtes Leben lang bekämpften. Deswegen wahrte er den Schein, spielte wie alle anderen einen unbändigen Hass auf die Senju vor, obwohl es ihn schmerzte. Doch er wusste, dass er auf taube Ohren stoßen würde.
Eine Hand an seiner Wange brachte ihn mit den Gedanken zurück in die Gegenwart. Zu dem Mann, den er über alles liebte.
„Es ist nicht deine Schuld", sagte Tobirama leise und strich über die Haut. „Du kannst es nicht ändern. Das kann nur Madara."
Doch, es war seine Schuld, doch das konnte Tobirama nicht wissen. Als er noch von dem Hass auf die Senju geleitet worden war, hatte er Madara davon abgeraten das erste Friedensangebot anzunehmen, welches Hashirama ihnen nach dem Tod ihres Vaters hatte zukommen lassen, nachdem Madara zum Clan Oberhaupt geworden war. Nur wegen ihm, weil sein Bruder dieses eine Mal auf ihn gehört hatte, hatten sie weitergekämpft. Es war seine alleinige Schuld, dass der Krieg noch nicht vorbei war.
„Was muss denn noch passieren, damit dieser verdammte Krieg endlich aufhört? Wie viele Menschen müssen noch ihr Leben lassen, bevor dieser Wahnsinn endlich vorbei ist?", wollte Izuna aufgebracht und verzweifelt wissen. Er hatte genug von den ständigen Kämpfen, von der ewigen Angst, wen er wohl als nächsten verlieren würde.
Tobirama wusste darauf keine Ahnung. Am liebsten hätte er Izuna gesagt, dass es bald soweit wäre, jedoch handelte es sich dabei wahrscheinlich um eine Lüge. Wenn es nach Madara ginge, würde es wohl ewig so weiter gehen, bis der gesamte Senju-Clan ausgerottet war.
„Wir haben nicht mehr viel Zeit", sagte er stattdessen mit einem Blick zur Sonne. Sie hatten nie viel Zeit für ihre geheimen Treffen. Blieben sie zu lange weg, wäre das auffällig, insbesondere weil sie alleine unterwegs waren. In diesen Zeiten ging niemand alleine auf Patrouille.
Izuna nickte, versiegelte wieder ihre Lippen miteinander und drückte sich näher an den anderen Körper. Der Kuss lenkte ihn von all den negativen Gedanken ab, ließ sein Herz höher schlagen und sorgte für ein leichtes Kribbeln in seinem Bauch. Als Tobirama die Zunge zwischen seine Lippen schob, ließ er sich langsam auf das Gras sinken, zog ihn dabei mit und über sich. Die erste Hand schob sich unter sein Gewand. Gänsehaut breitete sich auf seinem Körper aus, wie immer, wenn Tobirama ihn berührte. Er schob dessen Oberteil nach oben und ihm über den Kopf. Die Hände legte er auf seine nackte Brust, genoss die warme Haut unter seinen Fingern. Sein dunkelblaues Gewand, welches nach unten hin offen wurde, wurde hochgeschoben. Einen Augenblick später war seine Hose verschwunden. Erneut breitete sich Gänsehaut aus, als das Gras ihn an den Beinen kitzelte. Tobirama zog sich die Hose runter und Izuna bei sich auf den Schoß. Während sich dieser langsam an ihm rieb und leise keuchte, öffnete er flink die Verschlüsse und zog ihm auch das letzte Stück Stoff über den Kopf. Die Lippen setzte er an Izunas Kinn an, wanderte damit seinen Hals hinunter, drückte sie immer wieder sanft an die Haut. Über besonders empfindlichen Stellen kratzte er mit den Zähnen, was Izuna schaudern ließ. Dieser zog seinen Kopf an den Haaren zurück und küsste ihn, als er auch schon den ersten feuchten Finger in sich spürte. Er war unglaublich dankbar, dass Tobirama Wasser als Element beherrschte und es jederzeit verwenden konnte, selbst wenn keine Wasserquelle in der Nähe war. Mit der anderen Hand zog dieser das Haarband aus Izunas Haaren, die wie ein schwarzer Wasserfall über dessen Schultern und Rücken fielen. Tobirama hob den Kopf, schaute die schwarzhaarige Schönheit an, die dort auf seinem Schoß saß, und ihm aus glasigen Augen lustvoll entgegenblickte. Die freie Hand legte er an seine Wange, genoss den Anblick, als Izuna erregt aufkeuchte, als er einen zweiten Finger in ihn gleiten ließ. Izuna lehnte den Kopf an Tobiramas Hand, legte die eigene darüber. Wieder lehnte er sich vor, küsste Tobirama ein weiteres Mal und keuchte gegen dessen Lippen.
Es dauerte nicht lange, sie hatten es beide eilig, bis er sich auf ihn sinken ließ. Zufrieden stöhnte er gegen Tobiramas Lippen, bewegte gleichmäßig das Becken, ließ es kreisen. Ihre Küsse würden leidenschaftlicher, die Bewegungen schneller, ruckartiger, letztlich unkoordinierter. Nur weil er sicher war, dass sie hier vollkommen alleine waren und niemand sie hören würde, hielt er sich nicht zurück. Laut stöhnend legte er den Kopf in den Nacken, spürte wieder Lippen an seinem Hals und bewegte sich drängender gegen Tobirama. Mehrfach verkrampfte sich sein Körper. Ruckartig ließ er sich auf ihn sinken, stöhnte seinen Namen und kam, als er ihn ganz in sich hatte. Er konnte spüren, wie Tobirama ebenfalls kam. Erneut küsste er ihn leidenschaftlich, lehnte sich gegen ihn, sodass Tobirama auf die Wiese gedrückt wurde, und blieb auf ihm liegen.
Eine ganze Weile standen sie auf der Lichtung – Arm in Arm, fest aneinander gedrückt. Keiner von beiden wollte den anderen loslassen. Sie hatten sich bereits vor einiger Zeit wieder angezogen. Zuvor hatten sie gemeinsam im Gras gelegen und sich noch etwas unterhalten, dabei immer wieder Liebeserklärungen kundgetan und Küsse ausgetauscht. Nun mussten sie gehen, was beiden wie immer am schwersten fiel. Sie wussten nicht, wann sie sich das nächste Mal unabhängig vom Schlachtfeld wiedesehen würden. Ob sie es überhaupt konnten, denn womöglich würde zuvor einer von beiden im Kampf fallen.
Langsam und widerwillig löste Izuna die Umarmung, ließ die Hände jedoch auf Tobiramas Seiten liegen. Dieser strich ihm eine der langen Strähnen hinter das Ohr und drückte die Lippen an seine Stirn. Izuna drehte ihm den Rücken zu, gab ihm das Haarband und ließ sich die Haare von ihm zu einem neuen Pferdeschwanz binden. Er wusste, dass Tobirama das Gefühl seiner Haare zwischen den Fingern liebte. Danach drehte er sich zu ihm um, gab ihm noch einen Kuss und löste sich ganz von ihm.
„Ich hoffe wir können uns bald wiedersehen", sagte er leise, strich über Tobiramas Finger, der nach seiner Hand gegriffen hatte.
„Ich auch", antwortete dieser, ließ die Hand seines Liebsten nur langsam los. Izuna schenkte ihm noch eines seiner strahlenden Lächeln, die er so liebte, wandte sich ab und ging durch die kleine Höhle zurück, am Stein vorbei und unter dem Baum hindurch.
Das nächste Mal trafen sie sich am nächsten Tag. Doch waren sie nicht alleine, denn sie standen sich auf dem Schlachtfeld als Feinde gegenüber. Neben ihnen kämpften Madara und Hashirama unentwegt. Und auch wenn sie nicht wollten, mussten sie dennoch ernst machen und sich bekämpfen, als hingen ihre Leben davon ab.
Sie standen sich gegenüber, beide die Schwerter in der Hand. Izuna beugte sich vor, ging in Position und griff Tobirama an. Dieser blockte den Schlag ab. Doch Izuna war ihm nahe, schaute in seine Augen. Als der Uchiha das Sharingan aktivierte, war Tobirama gezwungen sie zu schließen, da er sonst in einem Genjutsu gefangen wäre. Izuna nutzte diesen Moment der Unachtsamkeit, rammte Tobirama das Knie in die linke Seite um schlug ihm ins Gesicht, dass er einige Meter zurückflog. Tobirama rutschte über den Boden, wurde von einem Felsbrocken abgebremst und blieb an diesen gelehnt sitzen. Doch Izuna vergeudete keine Zeit, schleuderte Tobirama einen Feuerball entgegen. Da Tobirama nicht schnell genug ausweichen konnte, formte er Fingerzeichen und erschuf einen Drachen aus Wasser. Beide Jutsu kollidierten, sodass eine große Dampfwolke entstand, welche die Männer verschlang. Izuna sah dank seines Sharingans mehrere Kunai auf sich zufliegen und wich ihnen aus. Das Siegel, welches sich auf dem letzten Kunai befand, bemerkte er zu spät. Tobirama tauchte vor ihm auf, benutzte das Hiraishin Giri und traf Izuna mit seinem Katana an der linken Seite. Als er feststellte, dass er seinen Freund tatsächlich verletzt hatte, blieb er wie angewurzelt stehen. Er hatte solche Tricks schon öfter benutzt, das Hiraishin Giri war Izuna nicht unbekannt, er hätte den Angriff kommen sehen müssen. Das konnte nur bedeuten, dass er von etwas abgelenkt gewesen war.
Madara eilte zu seinem jüngeren Bruder, legte sich dessen Arm über die Schultern und stützte ihn. Vor ihnen kam nun auch Hashirama zu stehen. Er hob den Arm und deutete mit dem Katana auf seinen Gegenüber, der daraufhin seinen Namen sagte.
„Madara, du kannst mich nicht besiegen", sagte Hashirama. „Warum beenden wir das nicht? Wenn sich die zwei stärksten Clans - Uchiha und Senju - vereinen, wird es niemanden geben, der es mit uns aufnehmen kann." Er steckte das Katana weg und streckte Madara stattdessen die Hand entgegen. Madara lehnte sich vor, wollte einen Schritt auf Hashirama zumachen, als Izuna sich regte.
Es tat ihm unglaublich weh diese Worte zu sagen, wusste nicht einmal warum er es tat. Genau das war doch, was er und Tobirama sich schon lange wünschten, endlich Frieden zwischen den Clans.
„Nicht, Bruder." Blut lief ihm den Mundwinkel hinab.
Madara schaute ihn mit geweiteten Augen an. „Izuna!"
„Hast du vergessen, dass diese Bastarde alle umgebracht haben...die Uchiha?" Er spürte Tobiramas stechenden Blick in seinem Rücken und wollte die Worte im selben Moment zurücknehmen, in dem er sie ausgesprochen hatte. Er wollte sie anschreien, ihnen sagen, dass sie sich endlich vertragen und verbünden sollten, doch er hatte das Gegenteil davon erreicht. Sein altes von Hass zerfressenes Ich wäre darauf sicher stolz gewesen.
Madara benutzte eine Rauchbombe und brachte sie in Sicherheit. Normalerweise würde er nie aus einem Kampf fliehen, doch sein Bruder war ihm wichtiger als sein Stolz. Dafür ließ er sogar die restlichen Mitglieder seines Clans auf dem Schlachtfeld zurück und in die Hände des Gegners fallen.
Am Abend saß Tobirama auf der Veranda ihres Hauses, beobachtete, wie die Sonne hinter den Bäumen verschwand und den Himmel rot färbte. Blutrot.
Wie hatte das passieren können? Wie war es möglich gewesen, dass er Izuna tatsächlich so schwer verletzt hatte? Und warum hatte dieser Madara davon abgehalten das Friedensangebot anzunehmen? Hatte er den Frieden doch nicht gewollt, obwohl er dies die ganze Zeit über behauptet hatte? Nein, das konnte nicht sein. Izunas Gefühle für ihn waren echt, das wusste er. Doch warum war das alles geschehen?
Die Nacht über hatte er kein Auge zugemacht. Auch am darauffolgenden Tag war er unruhig, mied jeden Kontakt, damit er seine Aufgewühltheit und Unruhe nicht erklären musste. In der zweiten Nacht hielt er es nicht länger aus. Er schob die Decke weg, stand von seinem Futon auf und zog sich seine schwarze Kampfmontur an, ließ die Rüstung allerdings weg. Leise verließ er das Haus und machte sich auf den Weg zum Gebiet der Uchiha. Seine sensorischen Fähigkeiten halfen ihm dabei, allen Menschen aus dem Weg zu gehen. Schließlich hockte er hinter einem Zaun im Gebüsch, vor ihm das Haus, welches Madara und Izuna bewohnten. Es war hell erleuchtet, sodass unbemerktes Eindringen nur weiter erschweren würde. Auch wenn es das Verrückteste und wohl Gefährlichste war, was er je getan hatte, war es ihm das wert. Selbst wenn sie ihn fassen sollten.
Gerade als er vor dem Fenster ankam, das zu dem Zimmer führte, in welchem er Izuna spürte, wurde die Tür zu ebendiesem zugezogen. Wenige Sekunden wartete er, schwang sich dann geschickt und lautlos durch das Fenster. Nur wenige Kerzen und der Mondschein von draußen erhellten den Raum etwas. Dennoch reichte es aus, dass er genug sehen konnte. Izuna lag zugedeckt auf einem Futon in der Mitte des Raumes. Vorsichtig ließ er sich neben ihm auf die Knie sinken.
„Tobi...?", vernahm er leise Izunas Stimme. Langsam schob sich eine Hand unter der Decke hervor, welche Tobirama sofort in seine eigene nahm und sie als Antwort sanft drückte. „Was machst du hier...?" So schwach hatte er seinen Liebsten noch nie gesehen. Und das Wissen, dass dies seine Schuld war, brach ihm das Herz.
„Ich musste nach dir sehen", flüsterte er, damit ihn niemand hörte. „Es tut mir so leid, Izuna. Ich habe das nicht gewollt."
Izunas Lider flackerten, dann öffnete er die Augen. Langsam drehte er seinen Kopf etwas zur Seite, schaute Tobirama an. „Du bist ein Idiot. Wenn sie dich erwischen bist du dran."
„Ich weiß, aber ich bin vorsichtig. Ich konnte nicht anders." Ein kleines Lächeln legte sich auf Izunas Lippen. „Wie geht es dir?", stellte Tobirama die Frage, vor der er sich die ganze Zeit über gefürchtet hatte. „Wird das wieder?"
„Klar, was denkst du denn?", erwiderte Izuna. Das Lächeln wurde zu einem kleinen Grinsen. „Es braucht schon mehr als dein blödes Hiraishin Giri, um mich kaltzumachen." Nur mit Mühe konnte er die Schmerzen, die er dauerhaft verspürte, in seiner Mimik unterdrücken. Doch Tobirama glaubte ihm, er konnte nicht anders, weil er an die andere Option nicht einmal zu denken wagte.
„Du hättest das kommen sehen müssen. Wo warst du mit deinen Gedanken?", wollte Tobirama nun wissen, setzte sich in den Schneidersitz und hielt Izunas Hand weiter fest.
„Bei dir", antwortete dieser und strich über die Finger des anderen. „Und bei gestern. Worüber wir geredet haben." Das Sprechen tat weh, verstärkte die Schmerzen nur, doch er wollte nicht zeigen, wie schlecht es ihm ging. Tobirama machte sich schon genug Sorgen um ihn.
Verstehend nickte der Senju. „Und warum hast du das gesagt? Weshalb hast du Madara davon abgehalten das Angebot anzunehmen? Damit hätten wir doch endlich unser Ziel erreicht gehabt und hätten richtig zusammen sein können."
Izuna schwieg. Wie sollte er das nur erklären? Erst als Tobirama glaubte keine Antwort mehr zu bekommen, äußerte er sich dazu. „Ich weiß es nicht. Wirklich nicht. Ich weiß nicht, was da in mich gefahren ist und ich wünschte, ich hätte es nie gesagt."
Tobirama führte Izunas Hand zu seinem Gesicht und drückte die Lippen auf die Finger, als Zeichen, dass er es ihm verzieh und nicht böse war.
„Du solltest gehen", sagte Izuna nach einem Augenblick. „Madara kommt gleich wieder. Es ist ein Wunder, dass er überhaupt einmal weg ist."
Automaisch schlossen sich Tobiramas Finger fester um Izunas. Er wollte nicht gehen, stattdessen an seiner Seite bleiben und darauf achten, dass er genesen würde. Doch er konnte nicht bleiben, es waren bereits Schritte auf der Treppe zu vernehmen. Somit lehnte er sich vor, drückte seine Lippen sanft auf Izunas, der den Kuss zaghaft erwiderte.
„Du musst gehen", flüsterte er gegen seine Lippen als die Schritte bereits auf die Tür zusteuerten. Doch Tobirama küsste ihn ein weiteres Mal. Langsam wurde die Tür aufgeschoben. „Tobi-", flüsterte er flehend, doch bevor er den Namen ganz ausgesprochen hatte, war Tobirama verschwunden. Einzig ein leichter Lufthauch im Raum zeigte, dass er noch vor einer Sekunde da gewesen war. Eine einzelne Träne rann seinen Augenwinkel hinab, als Madara auch schon den Raum betrat.
Eine Hand legte er an den Baum, den er auf dem Hinweg markiert hatte. Er warf einen letzten Blick über die Schulter zurück zum Anwesen, wo er sah, wie Madara das Fenster verschloss. Dann machte er sich auf den Weg zurück.
Es waren einige Tage vergangen, bis sie bei Sonnenaufgang von Madara aufs Schlachtfeld gerufen wurden. Das Clanoberhaupt der Uchiha stand ihnen gegenüber. Sofort fiel ihnen sein verändertes Sharingan auf.
„Diese Augen", sagte Hashirama überrascht. „Ich habe dir ein Abkommen für einen Waffenstillstand zukommen lassen. Wenn du die Uchiha wirklich beschützen willst, lass uns aufhören zu kämpfen", versuchte er erneut Madara zu Frieden zu bewegen.
„Was ist mit Izuna passiert", fragte Tobirama bemüht kühl. Wenn es nötig war, konnte er jede Gefühlsregung in seinen Worten und seiner Mimik unterdrücken. Den Blick hatte er mehrfach über das Feld schweifen lassen, hatte auch nach Izunas Chakra gesucht. Normalerweise stand er immer zu Madaras rechter Seite, jedoch war er nicht hier. Tobirama hoffte, dass es ihm gut ginge und dass er sich nur weiterhin von dem Kampf erholen müsste. Doch diese Hoffnung wurde kurz darauf von Madara zunichte gemacht.
„Mein kleiner Bruder ist seinen Verletzungen erlegen. Er hinterließ mir eine Kraft, die helfen wird, die Uchiha zu beschützen." Kaum hatte er geendet, bildeten sich blaue Flammen um ihn, bauten sich zu einem Skelett und dann einem ganzen Körper auf. „Hashirama!"
Das Clanoberhaupt der Senju setzte zum Angriff an, schlug mit riesigen Ranken auf Madaras Susanoo ein. „Genug, Madara", versuchte er es erneut. „Kämpfen ist bedeutungslos!"
„Bedeutungslos? Warum ist Izuna dann gestorben?!" Er machte einige Schritte auf seinen Gegner zu. „Es ist weil...weil ihr Bastarde ihn umgebracht habt!"
Der Kampf hatte den ganzen Tag gedauert. Zum Schluss lag Madara mit dem Rücken auf dem Boden. „Es ist unmöglich zurück zu gehen. Du und ich, wir sind nicht mehr wie damals. Ich habe keinen einzigen Bruder mehr übrig. Somit habe ich nichts zu beschützen."
Bei diesen Worten zog sich Tobiramas Herz zusammen. Es fiel ihm schwer, nicht einfach zu verschwinden. Er wollte und konnte nicht glauben, dass Izuna wirklich tot war. Dass er ihn nie wiedersehen würde. Er hatte sich nicht einmal richtig von ihm verabschieden können.
Der Frieden wurde geschlossen und das Dorf Konohagakure gegründet. Hashirama wurde Hokage und er und Madara wieder Freunde, wie sie es in alten Zeiten gewesen waren.
Tobirama stand auf dem Dach der Hokage-Residenz. An diesem Platz war einst die Lichtung gewesen, auf der er und Izuna sich immer heimlich getroffen hatten. Seinen Blick ließ er nachdenklich über das Dorf schweifen. Seit dem großen Kampf war bereits ein Jahr vergangen. Ebenso seit Izunas Tod. Ein Jahr war er schon alleine. Hashirama merkte, dass Tobirama nachdenklicher geworden war und sich noch weiter zurückzog als zuvor schon. Ab und zu versuchte er ihm die eine oder andere Frau vorzustellen, in der Hoffnung, dass es seinen Bruder auf andere Gedanken bringen würde. Gedanken, über die Tobirama mit niemandem sprach. Noch immer wusste niemand von der Beziehung, die die beiden damals geführt hatten.
Sie lagen im Gras, ihr Puls war noch etwas erhöht. Izuna hatte den Kopf auf Tobiramas Brust abgelegt, welcher ihm mit den Fingern durch die Haare strich. Er selbst malte kleine Kreise auf seinen Bauch, wodurch die Muskeln unter seinen Fingern immer wieder leicht zuckten.
„Wenn wir endlich Frieden haben", begann er, „können wir endlich zusammen sein. Wir laufen gemeinsam durch das Dorf, das unsere Brüder erbauen, und keiner guckt uns komisch an."
„Am Anfang vielleicht schon", warf Tobirama ein, beschloss an Izunas Träumen teilzuhaben.
„Mag sein, aber nur weil es ungewohnt ist, so etwas zu sehen. Aber irgendwann wird es das normalste der Welt. Wir gehen gemeinsam auf Missionen, wohnen zusammen und haben ein glückliches Leben. Ohne Krieg. Ohne die Angst jeden Tag jemanden verlieren zu können."
„Das klingt fast zu schön, um wahr zu sein", brummte Tobirama leise, wollte dieses schöne Trugbild nicht zerplatzen lassen.
„Jetzt noch. Aber so wird es irgendwann sein, glaub mir." Kurz schaute er ihm in die Augen, legte dann den Kopf zurück auf seiner Brust ab. „Wir sitzen zusammen auf dem Steg hinter unserem Haus, lassen die Füße in das Wasser baumeln und gucken uns den Sonnenuntergang an. So werden wir dann alt und grau." Eine kurze Pause folgte, dann kicherte Izuna leise. „Also ich werde es, du wirst einfach nur alt." Sein Körper bebte leicht, als er leise lachte.
„Danke", grummelte Tobirama gespielt säuerlich.
Izuna richtete sich auf, beugte sich über ihn und versiegelte ihre Lippen. „Aber wir werden zusammen sein und das ist die Hauptsache." In seinem strahlenden Lächeln sah Tobirama, dass er wirklich daran glaubte. Und deswegen wollte er auch daran glauben.
Das Gespräch hatten sie geführt, als sie sich das letzte Mal auf der Lichtung getroffen hatten.
Tobirama wandte sich ab, teleportierte sich mit dem Hiraishin Giri zu Izunas Grab und blieb davor stehen. Sein Blick war auf den Stein geheftet, während lang unterdrückte Trauer in ihm aufstieg. Er schloss die Lider, wollte so die Tränen zurückhalten, doch vor seinem inneren Auge zeichnete sich Izunas Bild ab. Schnell öffnete er die Augen wieder, der Anblick war zu schmerzhaft. Madara war über den Tod seines Bruders eindeutig besser hinweggekommen als er. Noch immer wollte er nicht wahrhaben, dass er Izuna nie wieder sehen würde. Immer wieder hoffte er, ihn irgendwann vor seiner Tür vorzufinden. Doch dazu würde es nie kommen.
Wie fast jede Nacht lag Tobirama wach in seinem Bett und starrte an die Decke. Wenn er schlief träumte er meistens von Izuna. Und wenn er aufwachte, forderte sein Körper manchmal nach Aufmerksamkeit, die er sich allerdings weigerte ihm zu schenken. Er schämte sich sogar, dass seine Träume so etwas hervorriefen.
Langsam fielen seine Augen zu. Kurz bevor er einschlief, schoss ihm wie ein Blitz ein Gedanke durch den Kopf. Sofort saß er aufrecht im Bett. Sein Herz schlug schneller. Das könnte er doch nicht- Und wenn es funktionieren würde? Aber-
Er rang mit sich selbst, wurde diesen Gedanken jedoch nicht mehr los und stand auf. Schnell zog er sich etwas über und machte sich mit Hashiramas Schlüssel auf den Weg in die Hokage-Residenz. Dort betrat er einen Raum, in dem sich streng geheime und teils verbotene Schriftrollen befanden. Einige von ihnen bargen Gefahren, sodass sie niemand in die Finger bekommen sollt.
Gründlich durchsuchte er die Regale, fand einige passenden Schriftrollen. Die erste breitete er auf dem Tisch aus, nahm gleichzeitig eine weitere in die Hand und las sie quer. So verbrachte er die Nacht - las eine Rolle, machte sich Notizen, las eine weitere und ergänzte oder korrigierte das Geschriebene.
So vergingen mehrere Stunden. Aus Stunden wurden Tage. Aus Tagen wurden Wochen und aus Wochen wurden Monate. Keiner bekam etwas von den geheimen Experimenten mit, die er veranstaltete. Nachdem er mehrere Entwürfe überarbeitet hatte und zu dem Entschluss gekommen war, dass es so klappen müsste, hatte er mit Mäusen angefangen. Aus den Mäusen wurden Kaninchen. Es folgten diverse andere Tiere, bis er schließlich bei Versuchen mit zum Tode verurteilten Menschen angekommen war. Er wusste, dass es falsch war, was er tat, doch der Eifer hatte ihn gepackt. Einige Male hatte er kleine Erfolgserlebnisse gehabt, die ihn dazu trieben weiterzumachen. Denn sie zeigten, dass es möglich war. Doch noch ging fast immer etwas schief.
Er saß vor der Schriftrolle, las sie ein weiteres Mal und sah zurück zu seinen Aufzeichnungen. Irgendetwas musste er übersehen haben, dass es nicht funktionierte.
„Wo liegt der Fehler...?", murmelte er vor sich hin und las noch einmal den Namen des Jutsu: Edo Tensei. Die Wiedergeburt aus schmutziger Erde.
„Jemanden herbeiwünschen...herbeirufen...Nein...Beschwören?" Wie Schuppen fiel es ihm von den Augen. Ein wichtiger Teil hatte gefehlt – die Beschwörung. Hastig kritzelte er ‚Kuchiyose' vor den restlichen Namen und ergänzte hier und da noch einige Sachen. Erneut startete er einen Versuch und wäre fast gestolpert, als es tatsächlich funktionierte. Zumindest bei einer Ratte. Es war einfach noch etwas von seinem eigenen Blut nötig gewesen. Ein energisches Klopfen riss ihn aus den Gedanken, sorgte dafür, dass er alles weitere verschieben musste, auch wenn es ihm ganz und gar nicht passte.
Zwei Wochen später stand er in einem verlassenen Schrein. Als er vor Izunas Grab gestanden hatte, war er nicht mehr sicher gewesen, ob er das tatsächlich machen sollte. Grabschändung war noch ein ganz anderes Kaliber als der bisherige Rest. Es war ihm unglaublich schwer gefallen diesen Schritt zu gehen. Penibel hatte er darauf geachtet so wenig wie möglich zu beschädigen und hatte danach wieder alles so hergerichtet, wie es zuvor gewesen war. Von Hashirama wusste er, dass Madara Izunas Grab ab und zu ebenfalls besuchte. Deswegen sollte dieser es vorfinden wie es immer war.
Gründlich kontrollierte er, ob er auch alles beachtet hatte. Für einen Moment schloss er die Augen, atmete tief durch, um sich zu sammeln. Dann setzte er sich vor die ausgebreitete Schriftrolle, biss sich in den Finger und verteilte das Blut auf dem Papier. Mit den Händen formte er das Zeichen für Schlange, konzentrierte sein Chakra und rief: „Edo Tensei no Jutsu!" Auf dem Boden breiteten sich schwarze Linien und Symbole aus, verliefen um den Mann herum, welcher ihm gefesselt und bewusstlos gegenüber lag. Unter ihm erschien ein schwarzer Kreis, aus welchem sich Partikel an seinen Körper klebten und so seine Gestalt veränderten. Gespannt hielt er den Atem an, starrte auf den Körper, dessen Blässe verschwand und dadurch langsam lebendig wirkte.
„Izuna?", sagte er leise, als eine Regung durch den Körper ging. Er rutschte auf ihn zu und berührte Vorsichtig seine Hand. Im selben Augenblick öffneten sich die Augen. Tobiramas Herz setzte einen Schlag aus.
„Wo bin ich?", fragte Izuna, ließ sich von Tobirama auf die Füße ziehen.
Ein mulmiges Gefühl beschlich den Senju. „Erkennst du mich nicht?", fragte er vorsichtig. Er hatte bei seinen Versuchen nicht darauf geachtet, ob die Erinnerungen zurückgekehrt waren oder ob es sich um eine leere Hülle handelte.
Izunas Blick ging durch den Raum, blieb bei diesen Worten an ihm hängen. „Idiot. Ich würde dich überall wiedererkennen."
Fest zog Tobirama ihn in seine Arme, legte sie fester um ihn, als Izuna sich an ihn drückte. „Ich habe dich so vermisst..." Eine Hand wanderte in die seidig weichen Haare des anderen. Er konnte sein Glück nicht fassen, dass er es tatsächlich geschafft hatte Izuna wiederzuerwecken.
„Was ist denn hier los? Wo bin ich? Wie komme ich hier her?", fragte Izuna verwirrt und löste sich langsam von Tobirama. Er hatte den anderen noch nie so glücklich gesehen. „Und was hat es mit dem ganzen Kram, der hier liegt, auf sich? Wo ist Madara, ich-" Da fiel es ihm wieder ein, was passiert war. Tobirama hatte ihn im Kampf verwundet und Madara hatte ihn gepflegt. Er erinnerte sich, dass es ihm immer schlechter ging und dann war alles nur noch schwarz. Ernst sah er seinen Gegenüber an. „Tobirama", er machte eine kurze Pause, „ich bin gestorben, oder? Ist doch so?" Das Lächeln auf Tobiramas Gesicht wich, er nickte langsam. „Wie kann ich also hier sein, wenn ich doch tot bin? Ich gehöre hier nicht her."
„Ich-", er suchte nach den richtigen Worten, doch wahrscheinlich würde es sie nicht geben. „Ich habe an einem Jutsu gearbeitet und so deine Seele aus dem Jenseits an einen Körper in dieser Welt gebunden. Und jetzt bist du zurück."
Izuna traute seinen Ohren nicht. Er hatte noch nie von einem Jutsu gehört, das Menschen wiederbeleben konnte. „Wie hoch war der Preis dafür, dass ich nun hier bin?", wollte er wissen, bekam ein flaues Gefühl im Magen.
„Das ist nicht wichtig. Ich hätte alles dafür getan, dass du hier bist." Er griff nach Izunas Hand. Sie lag warm in seiner.
„Und wie viel Zeit ist vergangen seit ich gestorben bin?"
Tobirama schluckte, wollte der Frage ausweichen, nicht daran denken, dass der richtige Izuna noch immer unter der Erde lag, doch gegen die dunklen schwarzen Augen, in denen er sich bereits so oft verloren hatte, hatte er keine Chance. „Morgen sind es zwei Jahre", antwortete er daher.
„Tobirama", das Wort war ein einzelnes Seufzen. „Wie lange hast du an diesem Jutsu gearbeitet?"
„Fast ein Jahr." Vorsichtig zog er Izuna wieder zu sich, welcher das zuließ und die Arme um den anderen legte. „Ich habe jeden Tag an dich gedacht. Immerhin ist es meine Schuld, dass du gestorben bist. Aber jetzt bist du zurück." Bevor Izuna noch etwas erwidern konnte, beugte er sich zu ihm und küsste ihn. Augenblicklich zog er ihn näher, vertiefte den Kuss, als Izuna ihn erwiderte. Erst jetzt wurde ihm bewusst, wie sehr er ihm tatsächlich gefehlt hatte.
Nachdem er sich wieder gelöst hatte, wollte Izuna wissen, was passiert war und ob Madara noch lebte. Tobirama nickte. „Ich kann dir später alles erzählen, aber zuerst will ich etwas Zeit mit dir verbringen." Erneut vereinte er ihre Lippen und schob Izuna dabei langsam auf das Bett zu, das in der Ecke des Raumes stand. Auf dem Weg dorthin begann er bereits ihn auszuziehen.
Aneinandergeschmiegt lagen sie auf dem Bett. Tobirama erzählt, wie es nach Izunas Tod weiter gegangen war. Wie ihre Brüder gemeinsam ein Dorf gegründet hatten, in dem Senju und Uchiha seitdem in Frieden zusammen lebten.
„Das klingt fast als wäre unser Traum wahr geworden", sagte Izuna lächelnd.
„Der Preis dafür war allerdings dein Tod", merkte Tobirama leise an.
„Das war es wert."
Tobirama schüttelte den Kopf. „Nein. Dieser Preis war viel zu hoch."
Mit einem sanften Kuss brachte Izuna ihn zum Schweigen. „Zuvor sind tausende Menschen gestorben. Vielleicht war ich von Anfang an der Schlüssel dazu. Wenn ich früher gestorben wäre, hätten sich die anderen sinnlosen Tode vielleicht alle verhindern lassen."
„Sag so etwas nicht", forderte Tobirama. „Du hättest überhaupt nicht sterben dürfen."
Leise seufzte Izuna, erwidert dazu nichts mehr und wechselte stattdessen das Thema. „Es wäre schön gewesen, hier mit dir zusammen das Leben aufzubauen, das wir uns erträumt haben."
„Das können wir doch immer noch."
Izuna setzte sich auf und schaute seinen Freund ernst an. „Das können wir nicht, denn ich bin immer noch tot. Wie würde wohl Madara reagieren, wenn ich auf einmal im Dorf herumlaufe? Wahrscheinlich würde der Arme einen Herzinfarkt bekommen."
„Du bist jetzt hier. Und Madara würde das schon verstehen. Wahrscheinlich würde er sich sogar freuen, dich endlich wieder zu haben." Er stützte sich auf den Unterarmen ab.
Kopfschüttelnd lehnte Izuna sich an die Wand. „Das ist nicht richtig. Die Lebenden gehören in diese Welt, die Toten ins Jenseits. Außerdem weißt du nicht, welche Wirkungen diese Jutsu noch haben könnte."
„Ich werde daran arbeiten, werde es verbessern, damit ich dich bei mir haben kann."
Izuna stand auf. Auch wenn er froh war bei Tobirama zu sein, spürte, dass er ihn trotz seines Todes vermisst hatte, wusste er, dass er nicht in dieser Welt bleiben durfte. Es fühlte sich falsch an. „Dieses Jutsu gehört verboten. Niemand sollte die Kraft darüber besitzen, Seelen an diese Welt zu binden. Du musst mich wieder gehen lassen."
„Können wir vielleicht morgen darüber reden?", wich er Izunas Worten mit einer Frage aus. Er wollte nicht daran denken das Jutsu aufzulösen und Izuna ein zweites Mal zu verlieren. Das würde er nicht überstehen. Die Arme vor der Brust verschränkt sah Izuna ihn unzufrieden an. „Komm wieder zu mir", sagte Tobirama, schob ein „Bitte" hinterher, als Izuna sich zuerst nicht bewegte und zog ihn schließlich bei sich in die Arme. So legte er sich mit ihm hin und zog die Decke nach oben. Die Müdigkeit der letzten Wochen überkam ihn, sodass er wenig später mit seinem Liebsten im Arm einschlief.
Eine Weile blieb Izuna auf ihm liegen, beobachtete ihn beim Schlafen. Er selbst war nicht müde, verspürte auch sonst nichts. Immerhin war er tot. In Gedanken wiederholte er, was Tobirama ihm alles erzählt hatte. Immer wieder musste er an Madara denken. Nachdem er einige Stunden ruhig gelegen hatte, stand er vorsichtig auf und zog sich an. Kurzerhand warf er sich einen Umhang über, zog die Kapuze ins Gesicht und verließ den Schrein. Er folgte der einzigen Straße, die ihn letztlich nach Konoha führte. Lächelnd betrachtete er das Dorf. Stolz keimte in ihm auf, als er daran dachte, dass sein Bruder dabei geholfen hatte es aufzubauen. Schmunzelnd betrachtete er Hashiramas ernste Miene, die in eine hohe Steinwand gemeißelt war. Langsam machte er sich auf den Weg in das Dorf, sah sich dort um. Sein Lächeln wurde eine Spur trauriger. Er bedauerte sehr, dass er hier nicht mit Tobirama zusammen leben konnte.
Ein ihm nur allzu bekanntes Symbol erregte seine Aufmerksamkeit. Vorsichtig ging er durch den Torbogen. An jedem Haus war das Uchiha-Wappen zu sehen. Scheinbar hatte sein Clan ein eigenes Viertel bekommen. Im Schutz der Schatten lief er vorsichtig durch die Straßen. Irgendwo hier würde wahrscheinlich auch sein Bruder sein. Neugierig schaute er sich um. Vielleicht hätte er sich hier ein Haus mit Tobirama gesucht. Alle Straßen, denen er folgte, führten auf das größte aller Häuser zu. Es war nicht viel höher als die anderen, ging dafür mehr in die Breite. Wieder musste Izuna schmunzeln. Das sah doch ziemlich nach Madara aus. Er als Clanoberhaupt würde es sich nicht nehmen lassen, das größte Haus von allen zu bewohnen. Irgendwo musste sein ganzer Stolz ja untergebracht werden.
Wie er nach einigen Sekunden feststellen musste, lag das Haus in völliger Dunkelheit. Niemand schien dort zu sein. Dennoch wollte er es sich nicht nehmen lassen, wollte wissen, wie sein Bruder inzwischen lebte. Kurzerhand sprang er über die Mauer und ging durch den Garten. Als sein Blick nach rechts fiel, stoppte er und musste wieder lächeln. Hinter dem Haus war ein kleiner See. Zu diesem führte ein Steg und der Position des Mondes nach zu urteilen, zeigte der Steg nach Westen. Wahrscheinlich hätten er und Tobirama hier gesessen und sich gemeinsam die Sonnenuntergänge angeschaut. Auch wenn das vermutlich ein Problem mit Madara gegeben hätte, da dieser nicht mit Tobirama in einem Haus hätte leben wollen und umgekehrt genauso. Die Vorstellung, wie die beiden sich zankten, ließ ihn leise lachen.
Vorsichtig schob er die Tür auf und erkundete das Haus. Passend zu Madara war es spartanisch und schlicht eingerichtet. Viele Zimmer standen leer. In einem blieb Izuna verweilen. Es sah genauso aus wie sein eigenes Zimmer, das er vor seinem Tod bewohnt hatte. Womöglich waren es sogar dieselben Möbel. Das einzige, was dieses Zimmer von dem in ihrem alten Haus unterschied, war ein kleiner Schrein an der Wand. Traurig lächelnd zog Izuna die Tür wieder zu. Sein Bruder hatte ihn also noch immer so tief im Herzen, wie es früher gewesen war.
Langsam verließ er das Anwesen und machte sich auf den Rückweg, als er eine bekannte Stimme hörte. Vorsichtig lugte er um eine Ecke, erblickte in einem Teeladen Hashirama mit zwei weiteren Shinobi. „Madara ist auf Mission und kommt wohl frühestens Morgen wieder." Etwas enttäuscht ließ Izuna den Kopf hängen. Er war also nicht im Dorf. Dabei hätte er gerne noch einmal einen Blick auf seinen Bruder geworfen, um zu gucken, wie es ihm ginge. Wie zuvor bewegte er sich im Schatten an dem Laden vorbei. Gerade als er um eine Ecke biegen wollte, ertönte hinter ihm eine Stimme.
„Hashiramaaa!"
Schnell machte er einen Schritt tiefer in den Schatten. Erst dann traute er sich, sich umzudrehen. Mit schnellen Schritten kam Madara auf die drei zu. Er trug seine Rüstung und ein Gunbai auf dem Rücken. Zudem war ein metallenes Stirnband um seinen Kopf gewickelt.
„Ich dachte du kommst erst morgen wieder", begrüßte Hashirama seinen Freund und rutschte für ihn auf der Bank etwas zur Seite. Madara lehnte das Gunbai an den Tisch und setzte sich zu ihm.
„Wir wissen ja, dass da nicht viel bei rumkommt, wenn du mal denkst", erwiderte der Uchiha, nahm das Stirnband ab und massierte sich mit den Fingern kurz die Schläfen.
Deprimiert sank Hashirama in sich zusammen.
„Jetzt sei nicht so", murrte Madara. „Gib mir lieber einen aus."
„Aber füll ihn nicht so ab wie beim letzten Mal", lachte einer der anderen Shinobi, was Hashirama ebenfalls sofort wieder aufheiterte.
„Ich versuche es. Aber Madara verträgt so wenig, das ist wirklich schwer einzuschätzen, wann er genug hatte. Ich finde es ehrlich gesagt ganz schön, wenn er so anhänglich wird", lachte nun auch Hashirama herzhaft.
„Ich werde nicht anhänglich", grummelte Madara unzufrieden.
„Darf ich dich an das eine Mal erinnern, als du mich nicht hast gehen lassen, nachdem ich dich nach Hause gebracht habe? Du hast mich am nächsten Morgen aus dem Bett geschubst, weil ich die Nacht über nicht auf dem Boden verbringen wollte und du sonst was gedacht hast, weil du dich an nichts mehr erinnern konntest und ich dich ausgezogen hatte." Die anderen beiden stimmten in Hashiramas Lachen ein.
Mit unzufriedener Miene stand Madara auf. „Ihr könnt mich alle mal. Ich gehe nach Hause." Er hatte bereits ein Bein über die Bank geschwungen, da hielt Hashirama ihn am Handgelenk fest.
„Bleib hier. Ich bezahle dir auch das Essen." Doch Madara nahm seine Worte nicht wahr, schaute in eine Richtung zu dunklen Schatten, da er das Gefühl hatte beobachtet zu werden. Er vernahm noch eine vage Bewegung, dann wurde er auch schon von Hashirama zurück auf die Bank gezogen.
Schmunzelnd machte sich Izuna zurück auf den Weg zum Schrein. Um seinen Bruder musste er sich scheinbar keine Sorgen machen. Hashirama schien gut auf ihn aufzupassen. Und es schien ihm hier gut zu gehen. Langsam fing er an zu glauben, dass sein Tod etwas sehr Gutes bewirkt hatte. Dass ausgerechnet er so einen großen Einfluss auf die Zukunft haben würde, hätte er nie gedacht, weshalb es ihn stolz machte. Das alles hier war es definitiv wert gewesen für zu sterben. Endlich herrschte Frieden.
Als Tobirama am nächsten Morgen wach wurde, lag Izuna wieder an ihn gekuschelt mit geschlossenen Augen neben ihm. Ein glückliches Lächeln breitete sich auf seinen Lippen aus, die er gegen die Stirn des Uchiha drückte. Daraufhin hob dieser den Kopf, erwiderte das Lächeln. „Guten Morgen. Gut geschlafen?", begrüßte er ihn und küsste ihn einmal kurz. Als Antwort kam ein zustimmendes Brummen.
„So gut habe ich ewig nicht mehr geschlafen." Sanft zog er Izuna näher, sodass dieser ganz auf ihm lag und das Kinn auf den Händen abstützte, die er auf Tobiramas Brust gebettet hatte. „Und das nur dank dir."
Einige Minuten lagen sie dort, genossen die Nähe des jeweils anderen. „Weißt du eigentlich wie genau ich gestorben bin?", brach Izuna das Schweigen, spürte, wie sich Tobirama unter ihm verspannte.
„Was gibt es da groß zu erzählen? Es ist doch ziemlich eindeutig", erwiderte er, wollte noch immer nicht über das Thema sprechen.
„Denkst du?" Für einen Moment genoss er das Gefühl, das ihm Tobiramas Hand in den Haaren bescherte. Das würde er wohl mit am Meisten vermissen. „Ich war tatsächlich etwas auf dem Weg der Besserung gewesen. Es schien, als würde ich es schaffen. Doch mit einem Mal hatte sich die Wunde entzündet. Sie öffnete sich wieder und eiterte. Da ich sowieso noch sehr angeschlagen war, verschlimmerte sich mein Zustand dadurch wieder. Es wurde offensichtlich, dass ich es nicht schaffen würde", erzählte er. „Also entschied ich mich Madara ein letztes Geschenk zu machen und ihm meine Augen zu überlassen. Ich habe den Gedanken nicht ertragen, dass er irgendwann blind sein würde. Das würde bedeuten, dass er sich nicht an mich erinnern könnte, nicht mehr wüsste, wie ich aussehe. Scheinbar habe ich euch den Kampf dadurch erschwert, aber ich wollte, dass er einen Teil von mir immer bei sich trägt, so wie er in meinen letzten Tagen die ganze Zeit an meiner Seite war. Denk also daran, wenn du ihn siehst, dass du nicht in Madaras sondern in meine Augen schaust. Ich sehe diese Welt durch ihn. Ein Teil von mir ist noch immer hier."
In Tobiramas Brust zog sich alles zusammen. Dennoch nickte er einmal. Er war nicht bereit Izuna gehen zu lassen, würde es auch nie wieder sein.
Sie verbrachten den Tag gemeinsam. Redeten viel, machten Spaziergänge und liebten sich. Als es Abend wurde, wurde Tobirama immer unwohler. Izuna war in den letzten Stunden ruhiger geworden. Wieder im Schrein angekommen, drehte Izuna sich zu ihm um. „Du musst das Jutsu lösen", sprach er die Worte aus, die Tobirama nie aus seinem Mund hatte hören wollen. Deswegen schüttelte er den Kopf. „Tobirama, du musst mich gehen lassen." Seine Stimme war sanft, langsam ging er auf den anderen zu.
„Ich kann nicht", erwiderte Tobirama, glaubte seine Stimme leicht zittern zu hören. Izunas Hände legten sich um sein Gesicht.
„Doch, du kannst das. Ich weiß es. Du hast die Kraft das durchzustehen, denn dieses Mal kann ich mich von dir verabschieden", sprach er ihm Mut zu. „Bitte." Treu und voller Liebe schauten ihm die Augen entgegen, die er so sehr liebte. Tobirama schluckte alle Widerworte runter, die ihm auf der Zunge lagen. „Du willst das wirklich, oder?" Izuna nickte. „Du willst nicht hier sein."
„Tobi..." Er legte die Arme um ihn. „Es gibt keinen Ort, an dem ich lieber sein würde als hier bei dir. Aber ich gehöre hier nicht hin. Meine Zeit in dieser Welt ist vorbei, du hast sie sogar gegen alle Gesetze der Natur noch etwas verlängert. Das ist das größte Geschenk, das du mir noch machen konntest. Aber selbst wenn ich bei dir bleibe, werde ich in dieser Welt nicht mehr glücklich. Dieser eine Tag mit dir zusammen war der schönste, den ich jemals hatte. Doch unsere Zeit ist vorbei. Meine Zeit ist vorbei." Tobirama löste den Blick von Izunas Augen nur, weil dieser ihn küsste und er die eigenen dabei schloss. Er konnte ihm diesen Wunsch nicht abschlagen, das hatte er noch nie gekonnt. Deswegen zog er Izuna nur umso fester an sich, küsste ihn mit allen Gefühlen, die er aufbringen konnte. Izuna ließ es zu, erwiderte den Kuss genauso.
Als sich ihre Lippen voneinander lösten, lehnte Tobirama seine Stirn an Izunas und griff nach seinen Händen. Auch das wurde wieder zugelassen. Beruhigend strich Izuna über die Haut, lächelte seinem Liebsten dann aufmunternd zu, als dieser langsam seine Hände losließ.
Tobiramas Hände zitterten, als er langsam ein Fingerzeichen nach dem anderen formte. Ratte. Ochse. Affe.
„Versprich mir, dass du mich nicht noch einmal zu dir rufst. Ich werde im Jenseits auf dich warten, aber bitte lass dir etwas Zeit." Das Lächeln wich keine Sekunde aus Izunas Gesicht. Tobirama nickte nur, da er seiner Stimme nicht traute. Tiger. Drache. Beim letzten Zeichen stoppte er, schaut Izuna tief in die Augen, der ihn ein letztes Mal küsste. Wildschwein.
„Edo Tensei no Jutsu, auflösen!", sprach Tobirama die Worte aus, die sein Herz zerrissen. Augenblicklich begann sich Izunas Haut abzulösen. Dieser legte ihm eine schimmernde Hand an die Wange. „Ich liebe dich, Tobirama."
„Ich liebe dich auch...", flüsterte er, drückte ein letztes Mal die Lippen gegen seine. Dann verließ Izunas Seele den Körper, welcher in sich zusammen fiel, und verschwand. „Das werde ich immer..." Tobirama sank auf den Knien zusammen, während ihm Tränen über die Wangen liefen.
Es waren mehrere Jahre vergangen, in denen einiges geschehen war. Entgegen aller Hoffnungen, hatte Madara das Dorf verlassen und der erste Shinobi-Weltkrieg war nach Hashiramas unerwartetem Tod ausgebrochen.
Gemeinsam mit seinem Team hockte er sich hin, legte zwei Finger auf den Boden und spürte so ihre Feinde auf. Sie waren umzingelt, es waren zwanzig von ihnen, teilte er seinen Schützlingen mit. Anhand ihres Chakras ging er davon aus, dass sie aus Kumogakure kamen – die Kinkaku Butai.
Kagami Uchiha erschloss angesichts der Situation, dass einer von ihnen als Köder herhalten musste. Zwischen Danzo und Sarutobi entbrach ein Streit, da Danzo sich nicht schnell genug als Freiwilliger gemeldet hatte. Mit ein paar Worten brachte Tobirama sie zur Ruhe.
„Natürlich werde ich der Lockvogel sein", verkündete er schließlich. „Ihr seid die jungen Flammen, tragt den Willen des Feuers weiter und verteidigt unser Dorf."
Danzo mischte sich ein, sagte, er könne nicht der Köder sein, da er der Hokage war und es keinen stärkeren, keinen größeren Shinobi im Dorf gäbe als ihn.
Tobirama erhob sich. „Saru", wandte er sich an den jungen Mann, welcher den Kopf hob. „Liebe und hege das Dorf und schütze alle, die an dich glauben. Und fördere die, denen du die nächste Generation anvertrauen kannst. Ab morgen bist du Hokage." Geschockt schauten die jungen Männer ihren Anführer an. „Saru, pass auf Konoha auf!"
„Jawohl, Sir!"
Nach ein paar aufbauenden Wörtern, trennte er sich von der Gruppe und lief dem Feind entgegen. Die Kinkaku Butai war der Anbu Einheit aus Konoha ähnlich. Tobirama wusste, dass er alleine keine Chance gegen zwanzig von ihnen hatte.
Jetzt war es also soweit. Der Tag, an dem er sterben würde, war gekommen.
Ein kleines Lächeln breitete sich auf seinen Lippen aus. Dann würde es nicht mehr lange dauern, bis er endlich wieder mit Izuna vereint war.
- Theoretisch Ende -
Als Tobirama aufwachte, lag er unter einem Baum auf einer Wiese. Ein paar Vögel zwitscherten und die Bienen summten. Der Himmel war strahlend blau. Er setzte sich hin. Die Umgebung kam ihm vertraut vor, doch noch wusste er nicht, wo er war. Während er sich nach Anhaltspunkten suchend umschaute, stand er auf. Ohne ein Ziel zu haben ging er los. Es war wirklich ein schöner Ort, an dem er hier gelandet war.
Vor ihm lag ein Hügel. Nachdem er ihn erklommen hatte, wusste er, warum ihm alles so bekannt vorgekommen war. Vor ihm lag Konoha. Es war kleiner, als er es in Erinnerung hatte. Am Hokage-Felsen, prangte nur das Gesicht seines Bruders, sein eigenes fehlte. Dennoch machte er sich auf den Weg nach unten zum Dorf. Viele der Bewohner kannte er, doch sahen sie so aus, wie noch vor zehn Jahren. Stirnrunzelnd ging er weiter, als er vor sich auf einmal jemanden mit einem langen, schwarzen Pferdeschwanz sah. Selbst von hinten würde er diese Person überall erkennen. „Izuna!", rief er, beschleunigte die Schritte.
Als Izuna seinen Namen hörte, drehte er sich um und traute seinen Augen nicht. „Tobirama?" Sofort ließ er die Tasche fallen, die er getragen hatte, lief auf den anderen Mann zu und fiel ihm um den Hals. „Was machst du denn hier?", fragte er verwirrt, schob die Hände über Tobiramas Oberarme und begutachtete ihn. Er war älter geworden. Seine Gesichtszüge waren etwas markanter als das letzte Mal, als er ihn gesehen hatte.
„Keine Ahnung. Wo sind wir hier? Es sieht aus wie Konoha, aber heutzutage sieht Konoha anders aus."
Izunas Lächeln bekam eine traurige Note. „So sieht es hier aus, seit du mich zurückgeschickt hast. Wir sind im Jenseits."
Im Jenseits? Das bedeutete- Tobirama erinnerte sich wieder. Es hatte Krieg geherrscht und er war als Lockvogel in den Kampf gezogen. Er hatte länger durchgehalten als er selbst erwartet hatte, doch letzten Endes hatte er den Kampf verloren. Jetzt liegt es an dir, Saru, dachte er. Pass auf das Dorf auf und sorge dafür, dass die Kinder dort eine glückliche Zukunft haben können.
Izuna griff nach seiner Hand. „Ich bin sicher du warst sehr heldenhaft", sagte er lächelnd.
„Ich hoffe das sehen die anderen auch so. Immerhin war ich Hokage."
Erstaunt sah Izuna ihn an. „Du warst Hokage?" Sein Blick wanderte zu dem Felsen. „Dann müssen wir da unbedingt dein Gesicht eingravieren."
Schmunzelnd folgte Tobirama seinem Blick, schaute sich dann noch etwas um. „Was ist hier eigentlich los? Warum sieht es hier so aus?"
Schulterzuckend antwortete Izuna. „Wie gesagt, es war so, als ich zurückkam. Ich erinnere mich nicht daran, dass ich nach meinem Tod irgendwo war. Erst als du mich gerufen und wieder zurückgelassen hast, bin ich hier angekommen. Wahrscheinlich sieht es so aus, weil ich damals in Konoha einen kleinen Ausflug gemacht habe. Das könnten meine Erinnerungen sein."
„Du hast was?" Tobirama hoffte, sich verhört zu haben, doch er hatte es nicht, denn Izuna grinste schief und entschuldigend. „Ich erzähle es dir später. Aber ich wollte noch einmal Madara sehen. Du musst mir alles über ihn erzählen."
„Mache ich. Aber wann anders. Ich will nach der ganzen Zeit nicht als erstes über deinen Bruder reden."
„Ach nein?", fragte Izuna schmunzelnd und hob die Tasche auf.
Tobirama schüttelte den Kopf. „Ist außer uns noch jemand hier? Hashirama vielleicht?"
Izuna wirkte betroffen. „Hashirama ist auch schon gestorben?" Als Antwort erhielt er ein Nicken. „Nein. Und seit ich hier bin, ist hier auch niemand Neues sonst aufgetaucht. Du bist der erste."
„Da habe ich ja Glück, dass ich bei dir und nicht sonst wo gelandet bin", antwortete Tobirama mit einem leichten Grinsen und bekam dafür vom schmunzelnden Izuna einen Kuss aufgedrückt.
„Komm. Ich zeige dir, wo wir wohnen." An einer Hand zog er ihn hinter sich her.
Zusammen saßen sie auf dem Steg, die Hosenbeine hatten sie hochgekrempelt, ließen die Füße in das kühle Wasser baumeln. Izuna hatte den Kopf an Tobiramas Schulter gelehnt und schaute mit ihm zusammen dem Sonnenuntergant entgegen.
So ließ sich die Ewigkeit gut verbringen.
- The End -
-x-
Das war es auch. Ursprünglich wollte ich den OS beim "theoretischen Ende" enden lassen, habe es aber nicht übers Herz gebracht, dass die beiden kein Happy End bekommen, weswegen ich den Rest auch noch geschrieben.
Da ich noch nie einen Kampf geschrieben habe, ist die Szene nicht so spannend geworden. Ich hab mir sie - und einige anderen Szenen/ Dialoge - aber auch aus dem Anime abgeguckt xD
Womöglich ist Tobirama an einigen Stellen ein wenig OOC geworden, aber er liebt Izuna und hatte seine Gefühle eben nicht so gut unter Kontrolle.
Über Meinungen/ Kommentare/ Verbesserungsvorschläge freue ich mich :)
Liebe Grüße
Kitoka
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