CHAPTER 14
Stumm nahm der Größere Jimin in den Arm. Beide mussten keine Worte sprechen, um zu verstehen, warum er dies tat.
Es tat dem Jungen in der Seele weh seinen besten Freund so misshandelt zu sehen, während ihm die Hände eng auf dem Rücken gebunden wurden.
"Du hättest es mir schon morgens sagen sollen..", murmelte er schwermütig und hielt ihn nur noch fester in seinen Armen.
"Es ist diesmal nur 'n blauer Fleck, bitte mach dir keine Sorgen, es geht mir gut.."
"Nein, geht es nicht. Hör auf zu lügen.", lachte Taehyung traurig, sich von dem Blonden lösend.
Das blaue Auge stach ihm in den Blick, als er Jimin in der ersten Pause erkannte und die aufgeplatzte Lippe, ließ ihn den Schmerz fast mitfühlen.
Er wusste, wie es bei Jimin Zuhause zuging, doch er konnte gegen diese Tyranen herzlich wenig ausrichten. Sie gehörten nicht umsonst zu den Reichsten der Schule und jedes Wort konnte durch Geld zum Schweigen gebracht werden.
"Ich bin in Ordnung, ignorier' es einfach und lass uns zu Jin."
Jimin empfand die penetranten Blicke als nervig, so fehlte nur noch ein Stück und er würde auch Taehyung wie die anderen Schüler anblaffen. Es hatte keinen von ihnen zu interessieren, wer er war, wie er aussah oder gar wie seine Scheiße roch, er wollte doch nur seine Ruhe, ohne von irgendwelchen Leuten mit Blicken belästigt zu werden.
Die Mensa war wie immer überfüllt sowie laut und kurze Zeit später ließen sich beide mit ihren Tabletts an ihrem Stammtisch nieder.
Jin kam ebenfalls nur wenige Momente später hinzu und gerade noch rechtzeitig konnte Taehyung dem Ältesten auf seinen fragenden Blick stumm signalisieren, Jimin nicht auf sein Auge anzusprechen.
Das Essen verlief schweigend, während die Massen an Schülern über die verschiedensten Themen sprachen, die nur so durch den Raum flatterten, keiner von ihnen konnte sie entziffern.
Immer wieder ließ Taehyung seinen Blick zu dem Älteren gleiten, sein abwesendes Starren auf das nicht angerührte Essen, beunruhigte ihn.
"Kommt ihr jetzt?", stellte Jin beiden wiederholt die Frage und rührte nebenbei in seiner Kimchisuppe.
"Ich glaube, es wäre keine gute Idee..", seufzte Taehyung, sich um Jimin sorgend. Er hatte schon genug mit dem er zurecht kommen musste, da wäre es besser wenn beide diese Feier ausfallen ließen.
"Warum?", drehte Jimin gereizt zu ihm.
"Weil. Lass uns lieber etwas anderes machen.."
"Was? Denkst du, ich bin zu schwach?", erwiderte er wie angestachelt und legte den Löffel neben der Schale ab.
"Nein, das hab ich nicht-"
"Du hast verdammt nochmal nicht für mich zu entscheiden! Wenn ich gehen will, dann gehe ich."
"Jimin, es ist doch nur zu deinem Besten..", versuchte Taehyung ihn zu beruhigen, bemerkte jedoch nicht, wie er den Anderen nur noch mehr reizte.
"Zu deinem Besten? Fickt euch doch alle! Ich hab gesagt, mir geht es gut, was ist so schwer an diesen Worten zu verstehen, hm?"
Abrupt erhob er sich, die Blicke aller spätestens jetzt auf sich liegend.
"Beruhig' dich bitte, die Anderen starren schon..", murmelte Taehyung, deutete ihm mit der Hand an sich wieder zu setzten.
"Nein. Und hört auf mich anzustarren als wäre ich 'n Psychopath. Meine Visage ist wenigsten nicht von Natur aus hässlich!", schrie er den umsitzenden Schülern der Mensa entgegen, dessen Blicke ihm wie pechschwarzes Öl an der Haut klebten.
Die Geräusche des Bestecks waren verstummt und aufgebracht fuhr er sich durch die Haare.
"Lasst mich jetzt einfach in Ruhe..", flüsterte er in die Richtung von seinen zwei Freunden und lief aus dem Speisesaal mit dem Gedanken, was er gerade getan hatte.
-
Das Wasser ließ sein Gesicht abkühlen und die Wut, die ihm durch die Adern pochte. Angewidert betrachtete er die Wunden, die sein Gesicht verunstalteten.
Warum konnte ich mich nicht einmal verteidigen?, schrie er sich stumm entgegen, hasste sich dafür zu schwach zu sein, um sich und Winwin zu beschützen.
Er war der, der ihn als einziger beschützen konnte, niemand anderes, und er vergeigte es jedes Mal auf's neue.
"Da hat wohl jemand 'nen beschissenen Tag, was?", hörte er plötzlich die weiche Stimme in dem Schulklo wiederhallen und drehte sich schon ahnend zu dem Schwarzhaarigen, der an einer der Wände lehnte.
"Halt die Fresse, ich glaub', ich hab mich deutlich genug gemacht, dass ich nicht gut zu sprechen bin.."
"Wer hat dir eigentlich das Feilchen gesetzt?", ging Jeongguk nicht auf die Drohung des anderen ein und kam ihm ein Stück näher.
"Geht dich nichts an.."
"Doch wenn ebenfalls diese hübschen Lippen betroffen sind.", schmunzelte er, während seine Fingerkuppe über die aufgeplatzte Stelle glitt.
"Sollte ich sie dann nicht versorgen?"
"Nimm deine Finger aus meinem Gesicht. Es ist nicht deine Sache, was passiert ist und ganz sicher wirst du mich nicht verpflegen."
Jimin schlug die Hand vor sich weg und drängte sich an ihm vorbei, doch er wurde von hinten gepackt und Hände umfassten seine Taille.
"Wovor hast du denn so viel Angst, Park?"
Der kühle Atem an seinem Ohr geisterte seinen Rücken hinunter, wie eine kühle Brise, die ihm die Haare aufstellte.
Sanft strichen die Lippen den Nacken entlang, doch als sich der Blonde lösen wollte, wurde er nur noch stärker gegen die harte Brust gepresst. Einen Moment lang verweilten sie schweigend in der Position, genossen vielleicht sogar die ruhige Stille.
"Wir sehen uns morgen. Und wehe du kommst nicht..", säuselte er grinsend und ließ den Blonden dann doch los. Jeongguks letzte Gedanken waren dem sommerlichen Geruch gewidmet, die er in Jimins Haaren eingesogen hatte ㅡ es fehlte ihm.
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