Kapitel 62 - Die Schwangerschaft
Opress schob mich weiter voran. Ich hatte aufgehört zu kämpfen.
Es war zu spät.
Plötzlich lief ein Soldat der Death Watch über den Gang.
„Hey du!", rief Opress ihn zu sich.
Der Mandalorianer stoppte und kam zu uns.
Opress stieß mich zu ihm. Ich stolperte gegen den Soldaten und er hielt mich auf den Beinen.
„Bring sie in eine Zelle.", befahl er und wandte sich um.
Der Mann nahm meinen Arm und zog mich eilig mit sich. Ich stolperte benommen hinterher.
Wir liefen zu einer Landplattform und in ein Shuttle, welches dort stand.
Im Shuttle ließ der Mandalorianer mich los. Er legte plötzlich die Hand auf meine Wange und wischte die Tränen weg.
Ich schreckte verwirrt zurück.
Er nahm seinen Helm ab und darunter sah ich Korkie.
„Es tut mir leid, Mia.", sagte er mit brüchiger Stimme.
Tränen liefen über mein Gesicht und ich fiel ihm um den Hals.
„Er hat sie einfach umgebracht.", weinte ich.
„Ich weiß.", gab er zu.
Wir lösten uns voneinander.
„Und sie werden dafür bezahlen, aber wir müssen zu den anderen fliegen.", sagte er leise und wollte vor zum Cockpit.
Ich hielt ihm am Arm fest.
„Was ist mit Obi-Wan?", wollte ich wissen.
„Mach dir keine Sorgen, Bo-Katan wird sich darum kümmern. Und er weiß, dass du in Sicherheit bist.", erklärte er knapp.
Ich nickte leicht.
Er war nicht zufällig dort gewesen.
„Setze dich erstmal.", riet Korkie mir und ging ins Cockpit. Kraftlos ließ ich mich auf einen Sitz sinken. Die letzten Momente liefen wie eine endlose Schleife vor meinen Augen ab. Ich vergrub meine Hände in meinem Gesicht und weinte.
Was soll ich nur tun?
Wie sollte ich weiter machen?
<>•<>•<>
Nur schemenhaft nahm ich wahr, dass wir in einen Lager angekommen waren. Es war immer noch auf Mandalore aber weit genug weg von Sundari, um sich zurückzuziehen.
Lagos wartete bereits Draußen vor einem großen Zelt.
Als ich ihr gegenüberstand, zog sie mich wortlos in ihre Arme.
„Wir werden sie nie vergessen.", flüsterte sie mit rauer Stimme.
„Wir sollten erstmal rein gehen.", meinte Korkie leise. Lagos nickte knapp und begleitete mich nach drinnen. Das Zelt war innen größer als draußen angenommen.
„Wessen Lager ist das?", hauchte ich leise.
„Bo-Katan.", erklärte Korkie knapp.
Lagos strich mir tröstend über den Rücken.
„Können wir irgendwas für dich tun?", fragte sie besorgt. Ich schüttelte stumm mit dem Kopf.
„Ich möchte einfach nur allein sein.", gab ich leise zurück.
Korkie zeigte mir einen abgetrennten Abteil.
„Hier kannst du dich ausruhen. Wir sind im Wohnbereich, wenn etwas ist.", erklärte er und ging aus dem Abteil.
Ich legte mich in das Feldbett und starrte an die Zeltdecke.
Die ganze Nacht über, drehte ich mich von einer Seite zur anderen und wurde immer wach von den Erinnerungen. Aber immer wieder ertappte ich mich dabei, wie ich über meinen Bauch strich.
Hatte Maul wirklich die Wahrheit gesagt?
Aber es sprach dafür, sonst wäre ich Tod.
Und die Übelkeit die mich seit einigen Morgen geplagt hatte, sprach ebenfalls nicht dagegen.
Plötzlich schoss mir in den Kopf wer der Vater des Kindes sein sollte. Saw, nur er konnte es sein.
Ich dachte an den Abschied von Saw und ich hatte nicht vor ihn jemals wiederzusehen.
Dafür waren unsere Ansichten einfach zu verschieden. Aber nun war sowieso alles anders, Mandalore war am Zerbersten, zwischen den Verbrecherbanden.
In den frühen Morgenstunden stand ich auf und zog mir etwas anderes an. In einem Spiegel betrachtete ich meinen Bauch. Eine minimale Wölbung, sonst nichts auffälliges.
Aber wie lange genau dauerte es bis man etwas sah? Als ich umgezogen war, ging ich in den Wohnbereich. Ganz nach Draußen wollte ich nicht. „
„Mia.", kam es überrascht von Korkie, der einen Stapel Holzscheite neben einer kleinen Feuerstelle ablegte.
„Was machst du schon so früh hier? Willst du dich nicht lieber noch ein wenig ausruhen?", hakte er nach.
Ich schüttelte den Kopf.
Immer wenn ich die Augen schloss sah ich meine Mutter sterben.
„Ich kann nicht schlafen.", antwortete ich leise. Korkie nickte knapp.
„Ich auch nicht.", gab er zurück.
Mein Blick fiel auf den Holzstapel.
„Ich kann dir helfen.", schlug ich vor.
Doch Korkie winkte es ab.
„Ruhe dich lieber aus, Mia.", meinte er.
<>•<>•<>
Ich saß am Tisch. Lagos war mittlerweile auch wach.
„Wir sollten darüber reden wie es jetzt weiter gehen soll.", fing Lagos an. Ich sah auf meine Hände, die gefaltet in meinen Schoß lagen.
Über sowas wollte ich jetzt nicht reden. Korkie setzte sich neben sie.
Er sah mich bedrückt an.
„Der Titel als Herzogin ist an dich gefallen, du bist nun die Anführerin der Mandalorianer.", sagte er.
Vielleicht bei den pazifistischen Mandalorianern.
„Ich kann das aber nicht.", gab ich leise zurück und wollte aufstehen.
Aber Korkie hielt mich zurück.
„Deine Mutter hat dich extra nach Coruscant geschickt damit du darauf vorbereitet bist.", merkte er an.
Ich schüttelte den Kopf, das war für irgendwann.
„Ja, aber nicht jetzt. Das ist viel zu früh. Ich kann nicht regieren!", machte ich klar.
Lagos schüttelte den Kopf.
„Doch, du kannst das schaffen. Wir müssen nur die Verbrecherbanden vertreiben und dafür haben wir die Death Watch an unserer Seite.", versuchte sie mich zu überzeugen.
Ich merkte wie mir die Tränen wiederkamen.
„Wir haben keine Chance gegen Maul. Und was macht euch so sicher, dass die Death Watch uns unterstützt? Seit ich lebe wollen sie meinem Clan nur Schaden.", wandte ich ein.
Die beiden sahen mich stumm an. Habe ich irgendetwas verpasst?
„Pre Viszla ist Tod, Darth Maul hat ihn umgebracht.", fing Lagos an. Erschrocken sah ich zu ihnen.
Was ist mit Amis, hätte ich am liebsten gefragt, aber ich war immer noch sauer auf ihn.
Glaubte ich.
„Aber das bedeutet dass sie sich laut Tradition bereit erklärt haben Maul zu folgen.", stellte ich entrüstet fest. Korkie schüttelte den Kopf.
„Nicht ganz, Bo-Katan hat sich geweigert mit einigen anderen Death Watch Anhängern. Sie haben auch Obi-Wan geholfen zu entkommen.", erzählte er.
Ich nickte erleichtert.
„Also, wie sollen wir nun weiter machen? Bo-Katan erwartet deine Entscheidung.", fragte Korkie.
Ich ging vom Tisch weg.
Sie erwarteten eine Entscheidung von mir.
Dabei wusste ich nicht einmal wo mir der Kopf stand.
Meine Mutter war fort und sie würde nicht mehr zurückkommen. Bereits bei diesem Gedanken kamen mir wieder Tränen.
Aber ich atmete tief ein.
Irgendeine Entscheidung musste ich treffen.
„Uns bleibt keine andere Wahl, als die Verbrecher zu vertreiben.", gab ich grübelnd zurück.
Ich räusperte mich und drehte mich zu ihnen.
„Aber wie wollen wir das anstellen?", hakte Korkie nach.
Ich dachte nach und versuchte wenigstens meine Gedanken zu ordnen. „Was ist mit unserer Garde?", hakte ich nach.
Lagos und Korkie sahen mich bedrückt an.
„Sie wurden umgebracht, dasselbe gilt für die Wachen und die meisten der Auszubildenden in der Akademie, die sich nicht unterordnen wollten.", teilte er mit.
Ich schüttelte meinen Kopf.
„Ist Bo-Katan hier?", wollte ich wissen.
„Sie kämpft mit den übrigen Kriegern gegen die Verbrecherbanden, sollte aber bereits wieder zurück sein.", antwortete Korkie.
Ich atmete tief ein.
Ohne weitere Unterstützung können wir Mandalore niemals befreien.
„Wir werden sie unterstützen." sagte ich sicher.
Korkie sah mich besorgt an.
„Du willst mit ihnen kämpfen?", hakte er nach.
Ich nickte sicher.
„Ich lasse nicht zu, dass Verbrecherbanden unser Mandalore zerstören so wie wir es kennen.", gab ich zurück.
Korkie hob beschwichtigend seine Hand.
„Ich halte das für keine gute Idee. Lass Amis, Lagos, Soniee und mich das erledigen.", schlug er vor.
Lagos zog ihre Augenbrauen zusammen.
„Wieso lässt du sie nicht mitkämpfen?", hakte sie nach.
Ich presste meine Lippen aufeinander und wandte meinen Blick zu ihr. „Weil ich schwanger bin.", legte ich offen.
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