Kapitel 59 - Klare Worte
Ich folgte dem Gefühl der prickelnden Gefahr, ehe ich Laserschwerter und laute Stimmen vernahm.
Ich rannte in den Thronsaal dort lagen bereits Otua Blank und sein Major tot am Boden.
Ein blondes Mädchen stand unmittelbar bei den Leichen.
Sie sah nur ein wenig älter aus als Boba Fett. Auf der anderen Seite des Saals standen Lukariah und General Marzi.
„Du musst das nicht tun, Jez.", sprach General Marzi.
Die Blonde verzog keine Miene.
„Was sollte ich sonst tun? Ein Jedi werden, so wie ihr? Und einem korrupten Senat dienen?", hakte sie verbissen nach.
Lukariah schnaubte.
„Vielleicht nicht das, aber alles ist besser als eine Kriminelle sein und wahllos zu töten!"
Sie sah auf die beiden Leichen und ein bösartiges Grinsen tauchte auf ihrem Gesicht auf.
„Wahllos?", hakte sie unschuldig nach.
Ihr Blick fiel auf mich.
„Wer ist das?", wollte sie wissen und legte ihren Kopf schräg.
In meinem Kopf zuckte plötzlich ein greller Schmerz auf und zwang mich in die Knie. General Marzi stellte sich zwischen uns.
„Hör auf, Jez, bitte! Sie ist unschuldig.", flehte die Twi'lek. Die Schmerzen verklangen augenblicklich. Die Blondine lachte auf.
„Und was jetzt? Glaubt ihr ich würde mich einfach gefangen nehmen lassen, damit ihr mich wieder einsperren könnt?", höhnte sie und ließ eine Pause, ehe sie ihr Lichtschwert aktivierte.
Die Klinge war gelb.
Ich erkannte an dem langen Griff, dass es ein Lichtschwert der Tempelwächter war.
„Du willst, dass es in einem Kampf endet?", fragte Lukariah.
„Tut es das nicht immer?", entgegnete Jez Fett.
Lukariah aktivierte seine blaue Lichtschwertklinge und stürmte auf sie zu. Währenddessen half mir General Marzi nach oben.
„Geht schon, danke.", bedankte ich mich leise.
Sie sah auf den erbitterten Kampf den die beiden sich lieferten und griff ebenfalls zu ihrem Lichtschwert.
Ohne zu zögern lief sie auf die beiden zu und aktivierte ihre grüne Klinge. Sie brachte sich mit einer Drehung in den Kampf ein und blockte dadurch einen Schlag von Jez Fett.
General Marzi und Lukariah ergänzten sich gut in dem Kampf und schienen mit ihren Gegenschlägen die junge Jez Fett immer mehr zurückzudrängen. Sie fuhr die zweite Lichtschwertklinge aus, aber ihr Kampfstil kam überstürzt vor. Man bemerkte ihre mangelhafte Ausbildung, sie kam auch jetzt kaum hinterher mit dem abblocken der Schläge.
Das Gesicht der Blondine verzog sich.
Es war nur eine minimale Bewegung der beiden Finger am Lichtschwert und die beiden Jedi wurden von eine Druckwelle nach hinten geworfen. General Marzi fiel zu Boden, während Lukariah sich schwerfällig auf den Beinen hielt und sofort wieder zum Angriff stürmte. Die beiden standen dicht voreinander, die Lichtschwerter zwischen ihnen gekreuzt. Sie zischten sich einander wütende Worte zu.
Plötzlich zog Jez Fett eine Klinge aus einem Halfter am Oberschenkel und wollte zustechen.
„Lukariah, vorsicht!", rief ich und streckte meine Hand aus.
Mit der Macht versuchte ich sie aufzuhalten, aber sie haderte kurz und dennoch stach die Klinge in Lukariahs Bauch.
Er schrie schmerzlich auf und sank vor ihr zu Boden.
Erst der Schrei von General Marzi ließ die Blondine aus der Starre schrecken.
Marzi stürmte auf sie zu, aber mit einer Handbewegung ließ Jez Fett sie bewusstlos zu Boden fallen.
Sie selbst stolperte ein paar Schritte zurück und deaktivierte ihr Lichtschwert.
Die Blondine drehte mir den Rücken zu und verbarg ihr Gesicht.
Mein Blick ging zu Lukariah, der am Boden lag und seine Bauchwunde hielt. Er verblutete.
Mit vorsichtigen Schritten trat ich zu Lukariah.
„Du solltet das lassen.", warnte die Blondine, ohne sich zu mir umzudrehen. Ich stoppte, als sie sich zu mir wandte.
Ich wagte es nicht mich zu bewegen.
Was ist sie?
„Er muss geheilt werden.", traute ich mich zu sagen.
Sie sah mich direkt an und ich sah die Panik in ihren Augen.
„Ich weiß nicht wie!", schrie sie wütend und griff an ihren Kopf.
„Ich weiß nicht wie.", wiederholte sie leise.
„Aber ich.", antwortete ich schnell.
Sie trat von Lukariah weiter weg.
„Versuche mich nicht zum Narren zu halten, ich würde es mitbekommen, wenn du mich hintergehen würdest.", warnte sie.
„Es kümmert mich nicht, ich möchte ihn nur heilen.", giftete ich und lief zu Lukariah.
Ich ließ mich neben ihn sinken und zog seine Hand von der Bauchwunde. Sein Blut war nicht rot wie meins, sondern dunkelblau.
Er war bereits bewusstlos.
Ich legte meine Hand auf seine Wunde und konzentrierte mich. Meine Kräfte verließen mich, aber seine Wunde war geschlossen.
„Wie hast du das gemacht?", wollte Jez Fett wissen. Ich antwortete nicht. „Sag schon! Ich will es wissen!", verlangte sie.
Ich sah zu ihr auf.
„Du musst das Gute vollbringen wollen.", sagte ich ernst. Sie sah mich mit großen Augen an.
„Ich bin aber nicht gut.", zischte sie und hob ihre Hand.
Sofort wurde alles schwarz.
Ich stehe in deiner Schuld.
Ich wurde unsanft wachgerüttelt.
„Mia, steh auf.", knurrte Lukariah ungeduldig. Ich öffnete blinzelnd meine Augen und sah mich verwirrt um.
Seltsame Worte klangen in meinen Ohren nach. Dieselbe Stimme wie von dieser Jez Fett.
Ich sah alarmiert zu Lukariah, der neben mir kniete und General Marzi, die hinter ihm stand.
„Wo ist Jez?", fragte ich.
Die beiden Jedi sahen mich ernst an.
„Sie ist geflüchtet, mit ihrem Bruder.", merkte die Twi'lek argwöhnisch an. „Und wir müssen jetzt auch flüchten, der König ist tot und es sieht verdächtig aus, wenn nur wir hier anzutreffen sind.", erklärte er mir hastig und zog mich nach oben.
Wir rannten aus dem Palast und mir war bewusst welchen Weg wir einschlugen. Zur Untergrundschwebebahn, zum Schiff und dann so schnell wie möglich fort von hier.
<>•<>•<>
Auf Coruscant gelandet, warteten bereits Senator Organa, Padmé, der Jedi-Meister Windu und eine andere Jedi, eine blauhäutige Twi'lek.
Wir waren nicht einmal ganz aus dem Schiff ausgestiegen und man konnte bereits an ihren Gesichtern erahnen, dass ihnen nicht gut zumute war.
Uns sicherlich im nächsten Moment auch nicht mehr, obwohl die Stimmung bereits auf dem Schiff sehr wortkarg war.
Wir haben alle drei kein Wort geredet und General Marzi sah so aus als würde sie jeden Moment anfangen zu weinen.
Und nun standen wir in einer Reihe vor ihnen.
„Eure Mission war, den jungen Boba Fett in das Republikanische Gefängnis auf Coruscant zu überführen.", ergriff Meister Windu das Wort.
General Marzi senkte ihren Kopf, während Lukariah bereits Luft holte.
Aber Meister Windu fuhr fort.
„Stattdessen erreichen uns die Nachrichten, dass das Königshaus von Quarzite ausgelöscht ist und der ganze Planet in Chaos versinkt, während ihr nicht einmal mit Boba Fett zurückkehrt, das dieses ganze Chaos erklären könnte.", rügte er uns wie kleine Kinder und es gab nichts was ich mehr hasste.
Ich reckte mein Kinn und sah den Jedi-Meister kühl entgegen.
„Bei allem Respekt, Meister Windu.", begann Lukariah.
Der Jedi Meister sah mit schnellem Blick zu ihm.
„Ich weiß nicht, weshalb ihr euch zu Wort meldet, ihr solltet nicht einmal bei dieser Mission dabei sein. Ihr seid der Bewachung des Tempels zuständig!" stellte Windu deutlich klar.
„Ich bin mir sicher, dass es eine aufschlussreiche Erklärung für diesen Vorfall gibt.", merkte Organa an und sah mich auffordernd an.
„Es war schlicht weg unmöglich Boba Fett nach Coruscant zu holen, weil wir überhaupt nicht auf seine Schwester vorbereitet waren. Nicht einmal mit Lukariah, wir waren völlig chancenlos. Sie hat in dem Palast gewütet.", fasste ich diese miese Mission zusammen und trat Windu gegenüber.
„Sie wussten ganz sicher von dieser Schwester und dass sie eine Machtnutzerin ist und trotzdem haben sie nur eine unerfahrene Jedi und eine Diplomatin geschickt. Sie sollten sich überlegen, ob ihre Entscheidung womöglich fragwürdig war. Unsere Entscheidungen waren ohne jeden Zweifel die einzig richtigen in diesem Moment.", erzählte ich etwas ernster als es womöglich gewesen war.
Meister Windu wandte sich an General Marzi.
„Ich erwarte euren vollständigen Bericht morgenfrüh.", sagte er und wandte sich ab.
Mit schnellen Schritten lief er davon.
Die blauhäutige Twi'lek legte ihre Hand auf Marzis Schulter.
„Ich bin mir sicher du hast dein Bestes versucht.", meinte sie leise und folgte Meister Windu.
Ich wandte mich zu Lukariah und Marzi.
„Von wegen einzigartig, diese Jez Fett hat ein riesiges Problem, sie ist unbeherrscht.", meinte ich und wandte mich ab, als mir noch ein Gedanken kam.
„Und man kann niemanden helfen, der keine Hilfe möchte.", fügte ich hinzu und ging zu Padmé.
„Geht es dir gut?", fragte sie besorgt.
Ich nickte.
„Irgendjemand musste diesem Jedi-Meister die ehrliche Meinung sagen.", entgegnete ich.
„Dennoch hast du wahr gesprochen, wenn auch nicht mit den richtigen Worten.", fügte Organa hinzu.
Ich lächelte schief.
„Verzeiht, mich haben meine Gefühle überwältigt.", Padmé sah mich überrascht an.
„Vielleicht wäre etwas Ruhe angebracht.", schlug Padmé vor.
Ich stimmte nickend zu und wir gingen zum Shuttle, das uns zum Apartment bringen würde.
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