Kapitel 42 - Begegnungen
Einatmen und Ausatmen, sprach ich in meinem Kopf mit, während ich im Schneidersitz in einem der Trainingsräume des Jeditempels saß.
Hier hatte ich meine Ruhe, niemand würde mich hier stören.
Denn immer, wenn ich meine Augen schloss sah ich diese Bilder vor mir, wie Amis mich verraten hatte und danach mein eigener Vater, der seinen Tod vorgetäuscht hatte. Es machte mich wütend.
Obi-Wan könnte ich irgendwann sicherlich verzeihen, aber Amis?
Er hat gelogen, wieso er in Coruscant war und dass er zur Death Watch gehörte, wer weiß wobei er noch gelogen hatte.
Genervt atmete ich aus, das Meditieren brachte nichts.
Ich schlug meine Augen auf und erschrak als ein braunhaariger Junge vor mir saß.
Er starrte mich mit seinen blauen Augen an.
Ich erinnerte mich an ihn, dass war der Junge dem ich begegnet bin als ich Anakin diesen einen Brief bringen sollte.
„Caleb.", begrüßte ich ihn misstrauisch.
Der Junge fing an zu grinsen.
„Ich habe gehofft, dass du dich an mich erinnerst. Bist du jetzt ein Jedi?", hakte er nach.
Ich sah an mir hinunter.
Durch meine einfache graue Hose und meinem dunkelblauen Shirt könnte man das fast annehmen.
„Nein, aber ich bin mittlerweile Abgeordnete im Senat.", erzählte ich.
„Und du? Bist du jetzt ein Padawan?", hakte ich nach. Caleb nickte und zeigte einen dünnen Zopf an seinen Haaren.
„Schon lange!", rief er aus.
„Meisterin Billaba hat mich zu ihrem Schüler ernannt. Wir waren auch schon auf Mission.", erzählte er begeistert. Ich lächelte.
„Klingt als wäre Meisterin Billaba, eine gute Lehrerin.",
gab ich zurück. Caleb nickte und stand auf.
„Ich kann dir gerne etwas zeigen, wenn du möchtest.", schlug er vor und lief zu Übungsschwerter, die an der Wand hingen. Eigentlich wollte ich Meditieren aber das brachte jetzt auch nichts mehr und erhob mich. „Gerne." gab ich zurück.
Völlig ohne Vorwarnung warf Caleb mit einen der weißen Stäbe zu, ich dachte er wollte mir etwas zeigen. Eilig fing ich den Stock auf.
„Ich soll also mitmachen?", hakte ich nach. Caleb nickte.
„Ich werde sie dir auch ganz langsam zeigen.", bot er an. Ich hielt den Stab schützend vor mich.
Ahsoka hatte mal versucht mir beizubringen, wie man sich ordentlich verteidigte.
Das lag aber bereits mehrere Monate zurück.
Mit einem Nicken gab ich ihm zu verstehen, dass ich bereit war.
Er hielt den Stab wie ein Lichtschwert in den Händen und schlug damit aus, sodass ich den Schlag ohne Probleme mit meinem Stab abwehren konnte. Er trat einen Schritt vor, sodass ich zurückweichen musste.
Sofort schlug er wieder aus, diesmal hatte er auf meine Beine gezielt. Bei dem Schlag musste ich mich schon ein wenig mehr anstrengen, ihn abzuwehren.
„Gar nicht schlecht, du nutzt den Größenunterschied zu deinem Vorteil.", stellte ich fest.
Caleb grinste nickend.
„Genau, dass hast du schnell erkannt.", gab er zu und trat zurück.
„Meine Meisterin hat gesagt, solange ich noch nicht groß und stark bin, soll ich auf meine Größe und Schnelligkeit setzen.", erklärte er.
An der Tür ertönte ein räuspern. Ein junger Pantoraner lehnte an der Wand, mit typischer blauer Haut und grauen Haaren.
Er musste vielleicht mein Alter sein. Er wandte sich an den Padawan.
„Meisterin Billaba sucht dich, sie wartet bei den Quartieren auf dich.", teilte er kühl mit. Caleb brachte den Stab wieder zurück an seinen Platz und verbeugte sich vor mir.
„Hat mich gefreut, Abgeordnete Mia.", verabschiedete er sich höflich und rannte zur Tür hinaus.
Auch ich stellte den Stab wieder an die Wand und merkte, dass der junge Mann mich immer noch beobachtete.
Zögernd drehte ich mich herum.
„Kann ich irgendetwas für Euch tun?", hakte ich nach. Der Pantoraner trat zu mir und deutete eine knappe Verbeugung an.
„Ich habe nach Euch gesucht." gab er zu. Ich hob misstrauisch eine Augenbraue nach oben und musterte ihn.
„Und ihr seid?", fragte ich. Er musterte mich mit seinen braunen Augen, ehe er meinte
„Verzeiht die Unhöflichkeit, mein Name ist Lukariah Drake. Meister Kenobi wollte, dass ich Euch zu ihm bringe.", legte er offen.
Ich stieß ein belustigtes Schnauben aus.
„Mir ist gerade leider nicht danach mit ihm zu reden, richtet ihm genau das aus.", gab ich ernst zurück und wollte den Raum verlassen, aber Lukariah stellte sich mir in die Weg.
„Ich habe besseres zu tun als den Laufburschen, für eine mandalorianische Prinzessin zu spielen."
Ich zog meine Augenbrauen zusammen.
„Du weißt also wer ich bin?", hakte ich nach. Lukariah verschränkte seine Arme.
„Ich muss für die Sicherheit des Tempels garantieren, darunter zählt auch zu wissen wer hier ein und aus geht.", erklärte er sachlich.
Ich wollte nicht mit Obi-Wan sprechen, aber der Pantoraner würde mir wahrscheinlich nicht eher aus dem Weg gehen.
Ich atmete genervt aus.
„Nun gut, wo ist er?", wollte ich wissen.
„Folgt mir, ich bringe Euch zu ihm.", antwortete er und lief voraus. Ich folgte ihm mit eiligen Schritten.
Wir liefen schweigend nebeneinander her. Aber irgendwie spürte ich seinen Unmut, er war da, seitdem er den Raum betreten hatte.
Sollten Jedi ihre Gefühle nicht unter Kontrolle haben und nicht so offensichtlich kundtun?
„Womit erwecke ich Euren Unmut?", fragte ich direkt. Lukariah stoppte und fuhr zu mir herum. Er musterte mich wieder stumm.
„Ist es mein Titel, dass ich Politikerin bin oder weil Ihr lieber eine andere Aufgabe übernehmen wollt?", hakte ich weiter nach.
Er öffnete seinen Mund um zu antworten, aber beließ es dabei ehe er sagte, „Ist Euch eine Jez Fett bekannt?", wollte er wissen.
Ich überlegte und zog meine Augenbrauen zusammen.
„Nein, aber ein Kopfgeldjäger namens, Jango Fett.", gab zurück.
Lukariah nickte.
„Was wisst Ihr über ihn?", fragte er weiter.
Ich zuckte mit den Schultern.
„Soweit ich weiß, wurde sein Clan bereits vor Jahrzehnten ausgelöscht von der Death Watch.", erzählte ich bitter.
„Warum die ganzen Fragen? Das fühlt sich wie ein Verhör an.", gab ich zurück.
Lukariah lief weiter und ich folgte ihm.
„Vor kurzem gab es einen Aufstand im Gefängnis aus dem einige Insassen geflohen sind, wie Cad Bane, Moralo Eval, unteranderem Bossk und die beiden Geschwister Boba und Jez Fett.", erzählte er.
Ich nickte leicht.
„Und Ihr glaubt Mandalorianer kennen sich alle untereinander?", hakte ich nach und fuhr fort bevor er antworten konnte.
„Ich habe eigentlich mein gesamtes Leben in einem Käfig verbracht, der sich Palast nannte. Ich habe keine Ahnung von irgendwelchen Kindern von Jango Fett. Ich weiß nur, dass man ihn und die anderen mandalorianischen Klon-Ausbilder auf Kamino irgendwann Cuy'val Dar nannte.", erzählte ich. Lukariah nickte nachdenklich.
„Und was soll das bedeuten?", wollte er wissen.
„Die, die nicht länger existieren.", antwortete ich. Er stoppte vor einer Tür. „Wir sind da.", merkte er an und klingelte an der Tür.
Ich sah abwartend zur Tür, die sich öffnete und Obi-Wan zwischen uns hersah.
„Danke, Padawan Drake.", bedankte sich Obi-Wan. Lukariah verschränkte seine Hände hinter seinem Rücken.
„Nichts zu danken, Meister Kenobi. Aber ich darf sie dennoch an die Regeln erinnern, dass ausschließlich Mitglieder des Ordens die Trainingsräume benutzen dürfen.", merkte er an.
Obi-Wan lächelte freundlich.
„Natürlich.", gab er zurück.
Der Pantoraner deutete eine Verbeugung an.
„Auf Wiedersehen.", verabschiedete er sich und lief mit eiligen Schritten davon.
Obi-Wan trat aus der Tür hinaus und sie schloss sich hinter ihm.
„Warum habt Ihr nach mir geschickt?", wollte ich wissen.
Er lief los und ich folgte ihm einfach.
„Nachdem wir auf Naboo auseinander gegangen sind, hatte ich deine Wut bemerkt.", fing er an.
Ich stoppte.
„Ihr habt mir gesagt, dass Lügen, Verrat und Täuschungen ein Mittel der dunklen Seite der Macht wären und dann wendet der Jedi Orden selbst eine Täuschung an um an sein Ziel zu kommen?", hakte ich nach.
Kenobi drehte sich zu mir herum.
„Ich weiß, es tut mir leid.", entschuldigte er sich.
Ich verschränkte meine Arme.
„Ihr müsst Euch nicht bei mir entschuldigen, sondern bei meiner Mutter. Sie war völlig fertig, ich habe sie mit Abstand noch nie so erlebt.", erzählte ich. Obi-Wan nickte leicht wissend.
„Ich habe es ihr sofort erzählt, als ich wieder auf Coruscant war. Ich weiß wovon du redest, sie war außer sich.", gab er zurück.
Er hat es ihr sofort erzählt?
Ich schwieg kurz.
„War...Ist sie sehr sauer gewesen?", fragte ich zögernd.
Obi-Wan fing an zu schmunzeln.
„Sehr sogar, aber das verflog als ich ihr erzählt habe wie du dich mit Anakin zusammengetan hast um einen Kopfgeldjäger zu stellen. Ab da war ihre Wut verflogen und sie sagte, dass sie sehr stolz wäre.", erzählte er amüsiert.
Meine Wut verflog ein wenig und ich sah ihn mit leuchtenden Augen an. „Sie hat gesagt, sie ist Stolz?", hakte ich leise nach.
Obi-Wan nickte und legte seine Hand auf meine Schulter.
„Ich bin ebenfalls sehr überrascht gewesen und auch Stolz auf dich Mia.", gab er zu.
Ich lächelte halbherzig.
„Danke, Meister Kenobi.", gab ich ernst zurück, wobei ich gerade innerlich weinen könnte.
Mein Vater war stolz, auf mich.
Er wusste eigentlich nicht zu wem er es genau sagte, aber wo lag der Unterschied?
Ich schüttelte die Gedanken ab.
„Das war wirklich ein aufbauendes Gespräch, Meister Kenobi, aber ich muss wieder zurück. Padmé wollte, dass ich ihr noch bei ein paar Akten helfe.", wich ich aus und trat zurück. Ich sollte ihn mindestens noch ein paar Tage sauer sein, nur für das Protokoll.
„Auf Wiedersehen, Meister Kenobi.", verabschiedete ich mich eilig und lief mit schnellen Schritten den Flur entlang.
Er war stolz auf mich, dachte ich mir lächelnd.
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