Kapitel 74
"Es ist wirklich nicht so schlimm", liebkoste Akira seinen Freund verliebt, welcher immer in der Lage war ihm alle Sorgen zu nehmen. Zärtlich wanderten zwei Finger über den nackten Oberarm, als wenn diese dort tanzen würden. "Kannst du eigentlich tanzen?", verlor sich Akira in seinen Tagträumen.
Irritiert sah der andere zu ihm, konnte mit der Frage nichts anfangen. "Du wolltest noch etwas essen?" Lenkte er stattdessen um, und dachte daran das er es selbst heute nicht alleine in dem Speisesaal ausgehalten hatte.
"Kannst du?", stand der Blau auf um Lex an seinen entkleideten Körper zu ziehen.
"Kannst du was?" Begriff der Farblose nicht, als er dem Jüngeren im Dunkel des Zimmers gegenüber stand. Lex hatte die Frage abgetan und es dauerte bis er begriff. "Ich tanze nicht mit dir", schien der Selbstsichere das erste Mal peinlich berührt von der Idee nackt zu Tanzen.
"Bitte", quengelte Akira seine Arme um sich legend. "Nur einmal", sah er ihn erwartungsvoll an.
"Hattest du nicht Hunger?" Dennoch nahm er ihn an der Hüfte und legte die andere auf das Schulterblatt.
"Ähm.. ja.. Königin richtig?", musste Akira schmunzeln als Lex die Haltung des Mannes einnahm. "Aber ich führe", hauchte Kuruse seinem Partner frech ins Ohr, als dieser sich in seinen Armen positionierte.
"Wohl kaum" Bestimmend griff er auch nach der anderen Hand und zog ihn näher. Lex war ungeübt, hatte es vor edlichen Jahren gelernt, aber so einfach die Kontrolle ab zu geben lag ihm nicht.
Doch auch Akira war es nur gewohnt die Damen zu führen, selbst jetzt wo er sich in dieser Position befand war das Umdenken der Schritte mehr als nur schwer, denn als er den Takt an gab, trat er unwillkürlich in die Position des Mannes.
Diese Tatsache hatte unweigerlich einen Zusammenstoß zur Folge und Lex trat auf den schlanken Fuß seines Partners.
"Moment", richtete sich Akira nochmals doch auch der zweite Versuch, endete ähnlich unstrukturiert, was den Jüngeren zum kichern brachte. "Das müssen wir wohl noch etwas üben, vielleicht mit Musik", löste er sich von dem Älteren nur um sich mit dem Rücken an seine Brust zu lehnen, das weiße Licht auf der kühlen Haut, legte Akira Lexs Hand nun auf seine Brust bevor er die Freie wieder in der seines Freundes versinken ließ, beide nun in der Position des Mannes summte der Kleinere erneut den Takt ihres Tanzes.
Kühl spürte der Ältere die Haut auf seiner, lächelte sanft darüber, dass er Akira wieder so nahe sein durfte. Gemeinsam in der führenden Rolle tanzten die beiden einige Herzschläge im Zwielicht des Zimmers, bevor der Weißhaarige ihr Schauspiel unterbrach und in Akiras Hals biss.
Lächelnd genoss er die grobe Behandlung, als der leichte Schmerz seinen Körper einen Herzschlag erschaudern ließ. "Ich dachte ich hab Hunger", vergruben sich die Finger in dem hellen Haar, als Akira sein Gesicht zu dem seines Freundes drehte. "Du musst die Sorte erraten", liebkoste er Lex Ohr und griff nach der großen Tüte gefüllt mit den Süßigkeiten seiner Heimat.
"Ozean und Sand", neckte er den anderen und beschloss die Arme vor dessen Hüfte zusammen zu führen um ihn fest zu halten.
"Du hast den Schweiß vergessen", schmunzelte der Jüngere dem diese fordernde und aufmüpfige Art zu sagte, als eine der weichen gepuderten Kugeln den Weg zu Lexs Lippen fand. "Hier einmal alte Socken Geschmack."
"Den mag ich besonders." Vorsichtig fand das Gebäck in dem Mund seinen Platz und die warmen Lippen schlossen sich um Akiras Finger. Es dauerte einen Moment bis der leicht süße und doch geschmacklose Teig die intensive Füllung Preis gab. "Honig."
Akira beförderte den Älteren wieder auf die Bettkante, nur um sich auf seinem Schoß niederzulassen. Reste der goldene Füllung noch an seinen Fingern ließ er diese in seinen eigenen Mund verschwinden. "Nächster", biss Akira nur einen Teil des Gebäckstücks ab, aus welchem eine rote Füllung zum Vorschein kam, welche sich auf den noch feuchten Lippen verteilte. Mit vollen Wangen und glücklichem Grinsen legte Kuruse die geschlossenen Lippen auf Lexs.
Ein feiner Geschmack aus Kaukau Beeren benetzten seine Zunge, als der Zweigleiter dem Spiel folgte und die Sauce in sich aufnahm.
Doch erneut packte den Wassergeborenen die Leidenschaft welche nach Lex Zärtlichkeiten verlangte und diesen in das weiche Kissen drückte, seinen Freund mit klebrigen Küssen benetzend.
Der Tag hatte seine Spuren an schwere hinterlassen, eine Müdigkeit die dem kurzen Schlaf und der Sorge geschuldet war, doch der Ältere würde ihm nichts abschlagen, so lange Akira in seiner Nähe blieb.
Als Akira von seiner Brust in Lexs Augen sah erkannte er die schweren Lider, genoss es, wie er sich für ihn wach hielt, doch rutsche ihn erlösend wieder auf seinen Brustkorb um einfach seiner Atmung zu lauschen. Die Tüte mit den Süßigkeiten, ließ er neben das Bett sinken, das Gesicht eng an dessen Hals. "Gute Nacht dritter Offizier Lex", neckte der Jüngere zärtlich.
Zufrieden umarmte der Elementarlose ihn, zog ihn gemütlich in das Nachtlager um ihn nicht wieder her zu geben, aus Angst er könne erneut gehen. "Gute Nacht meine Königin." Die Worte waren trotz ihrer Wahl nicht mit einem Ton frech, eher ein ehrfürchtiges Raunen das gemeinsam mit seinem Atem zu Akira glit. Wenn er sich die letzten Stunden noch unsicher gewesen war, jetzt hatte alles in ihm begriffen, dass der elingeborene Lehrer zu ihm gehörte.
Zufrieden lauschte Akira der eintreten Stille, welche einzig den Atem seines Freundes gehörte bis auch er mit einem Lächeln auf den Lippen in seinen Armen einschlief.
Der nächste Morgen kam mit einem angenehm friedlichen Zwitschern in das Zimmer des verliebten Paars, als ein leichter Windhauch Akira sanft aus dem Schlaf holte.
Lex lag noch eng an dem Wassergeborenen, der Tag zuvor musste ihn angestrengt haben, denn immer noch klang das gleichmäßige Atmen durch den Raum. Zerwildert lag das weiße Haar in den Kissen, den warmen Arm leicht um Akiras Brust.
Nach einem der Bällchen greifend, beugte sich Kuruse über seinen Freund, um dieses in der Mitte zu brechen und die süße Füllung auf den Lippen des Schlafenden zu verteilen. "Und was ist das?", wisperte Akira dicht an das Gehör des Zweigleiters, den Finger noch immer auf dessen Lippen liegend.
"Furchtbar." Das Nuscheln war kaum verständlich doch Lex öffnete die Augen, sah seinen Erwählten verschlafen an, während die Zunge jene Süße in sich auf nahm.
"Ich weiß das du es magst", rollte dieser sich wieder auf seinen Partner. "Gib es zu", flötete der gutgelaunte Dunkelhaarige.
"Ja ich mag es." Lexs Antwort galt dabei eher seinem Partner den er leidenschaftlich an sich zog um den Rest der Füllung mit ihm zu teilen. Eine Mischung aus Blüten und Kräutern verteilte sich zwischen ihren Lippen und er zog Akira mit der Hand im Nacken noch enger. Selbst für diese wenigen Minuten war das Militär völlig vergessen.
Verliebt knabberte der Elingesegnete an der süßlichen Unterlippe seines Freundes, bevor er den feuchten Liebestanz zärtlich beendete. "Aufstehen", flüsterte er frech während er schweren Herzens die warme Decke von seinem Körper schob.
Auch der Farblose glitt aus den Nachtlager, um sich auf dem Bettrand ausgiebig zu strecken und eine der Bällchen in seinem Mund verschwinden zu lassen.
"Und sie schmecken immer anders oder?", suchte Akira nach seiner Kleidung, bis ihm bewusst wurde, dass seine Badehose wohl noch im Flur liegen musste.
Der Tag war im Begriff zu beginnen und Lex suchte im Schrank nach seiner frischen Kleidung. Wie so oft fiel die Wahl auf das weiße Hemd und eine schwarze Hose, zusammen mit Socken und neuer Unterwäsche, auch das weiche Handtuch fand den Weg in seinen Arm.
Nur den langen Mantel um sich legend, küsste Akira den sanften Nacken seines Freundes, bevor er sich auf den Flur schob um dort sein verlorenes Kleidungsstück auf zu heben.
Im Tageslicht stand Itzuna irritiert an Akiras Zimmer, die Hand zum Klopfen noch immer in der Schwebe, das kalte Getränke in der anderen, hatte sie die rubinroten Augen auf der bekannten Badehose. Erst als sie die Bewegung wahrnahm, hob sie den Blick in das schöne Gesicht mit dem zerzausten Haar, was ihre Wangen schlagartig rötete. Jeder weitere Gedankenzug war unnötig, denn schon jetzt schien die junge Frau vor Scham zu zerfließen.
"Morgen Zuni", trafen Akiras Lippen die Stirn der Schülerin. Das ausgerechnet Itzuna die eindeutige Situation sehen musste, war der Lehrkraft selbst einen Herzschlag unangenehm. "Du bist heute aber früh", versuchte Akira sich dies allerdings nicht anmerken zu lassen, doch die grobe Liebesnacht hatte diesmal ihre Spuren hinterlassen, denn ein leichter Schmerz durchzog Akiras Lenden als dieser in die Hocke ging.
Noch immer peinlich berührt versuchte Itzuna den Blick an die Zimmertür zu richten, sprachlos wartend bis sich ihr Herz beruhigen würde.
"Ich muss kurz duschen", verschwand Akira darauf hin in seinem Zimmer um dort frische Kleidung und seinen Waschbeutel zu holen. "Setz dich ruhig rein", bot er der Schülerin an, als er wieder aus seinem Zimmer glitt.
Noch immer schwerfällig und ohne Worte ließ sich Itzuna auf den Stuhl nieder, während Lex bereits Richtung Dusche verschwand.
Ein zarter Eisblitz legte sich auf den Rücken des Älteren, als dieser wieder ohne zu warten in Richtung Bad lief. "Was war denn das?", tat Akira unschuldig, nachdem er zu dem Hellhaarigen aufschloss.
Ein Schauer unterdrücken, strafte Lex ihn mit bösen Blicken, bevor er seine Sachen in die Ablage legte. Binnen eines Augenaufschlags war er auch der Unterhose entledigt und drehte das Wasser auf, während er die Wärme von Giras Gabe genoss.
"Einen Moment dachte ich ja, du würdest mich böse anschauen", schob Akira sich wieder unter das heiße Wasser, welches die noch immer empfindliche Stelle an seinem Innenschenkel unangenehm warm werden ließ, doch diese Tatsache ignorierte der Jüngere.
Ohne auf die Frechheiten zu achten, begann Lex sich einzuschäumen, dankbar über das gleichbleibende Rauschen das seine Gedanken hinfort trug. "Der Unterricht wird heute anders laufen, besonders in den älteren Klassen." Begann er doch besorgt.
"So? Bekommen wir das noch erklärt?", wurde Akira nun etwas ernster, als er den Sand von seiner Kopfhaut spülte.
"Ich fürchte sie haben darauf bestanden das einfach zu tun ohne den Lehrern die Diskussionsmöglichkeit zu geben."
"Ganz schön dreist", wanderten Akiras Gedanken zu den Schülern. Nicht nur, dass das Militär sie verunsichern würde, wenn diese auch noch die gewohnten Unterrichtsabläufe durcheinander brachten, würden sie noch ängstlicher werden.
"Ersulan untersteht nun einmal der Regierung" Der Schaum glitt über die Narbe am Bein, eine bleibende Erinnerung wie die Regierung wirklich war und was sie zuließen, selbst verantworteten. "Sei so gut und mach dem Militär keinen Ärger."
"Ärger? Du meinst ich soll die Klappe halten", musste Akira schmunzeln. "Aber ich kann sie doch nicht einfach unsere Schüler verängstigen lassen."
"Sie haben nun einmal die Gewalt, unterstehen der Regierung." Der Dreck verschwand im Gulli als Lex nach seinem Handtuch griff. "Gegen die Regierung ist ein Einzelner machtlos", klang seine Stimme trüb und er fuhr mit dem Stoff über die Haut.
"Nur dir zu Liebe werde ich mich zurückhalten", war Kuruse noch nie jemand gewesen, der sich gerne gegen seinen Willen unterordnete oder nicht für seine Meinung einstand.
Zufrieden nickte der Ältere, dankbar über die Einsicht und zog sich die normale Kleidung an um in den Flur zu treten.
Gefolgt von seinem Freund. "Wann gehen wir dann zu Tomto in die Stadt?", knöpfte Akira noch im Flur die Knöpfe seines Hemdes zu, den Blick auf seine Finger gerichtet.
"Nach dem Essen." Lex folgte den Gang Richtung Zimmer als Itzuna, noch immer nicht in normaler Farbe, hinaus trat und sich vor Lex verbeugte. "Der Direktor würde sie gerne so schnell wie möglich sehen", wagten die Rubine es nicht in das Silber zu sehen. "Danke Miss Stufib" Ein angespanntes Gefühl breitete sich in ihm aus als er an ihr vorbei in die Tür ging.
Seufzend sah Akira seinem Freund nach, doch beschloss nicht zu viele Fragen zu stellen. Lex würde alles im Griff haben, das waren seine Worte und diese glaubte er ihm auch. "Und hat sich Ohanna gefreut?"
"Ich ..." immer noch wortlos dauerte es bis sie ihn ansah, die Scham unverkennbar. "Ich wollte das nicht sehen, tut mir leid ich wusste nicht ..." ein wirres Gestammel folgte den wilden Gesten.
Akira musste schmunzeln als es ihr unangenehmer war als ihm. "Schon gut, hat ihr die Brosche gefallen?", blieb Elins Sohn gutgelaunt.
Itzuna nickte wobei das Haar in ihr Gesicht fiel. "Ich hab vergessen mich zu bedanken!" Riss sie die Augen geschockt auf und suchte nach dem Zweigleiter, doch Lex war bereits verschwunden.
"Bedanken?", verstand Akira ihren Ausruf nicht.
"Ja, wegen Oma." Die junge Frau ging davon aus, dass Akira Bescheid wusste.
Doch dieser sah sie noch immer verwirrt an. "Bisschen genauer vielleicht", folgte er ihr die Treppen nach unten.
"Hat er dir das nicht erzählt?" Noch bevor sie den Satz voll ausgesprochen hatte, wurde ihr die Gesprächigkeit des Zweigleiter wieder bewusst und sie begann zu erläutern. "Als ich kam, war Lex in Uniform da, und half den beiden einige Dinge zu organisieren. Er sagte es sei wichtig, Militärangelegenheiten. Ich bin froh, das er Oma Bescheid gesagt hat, so hat sie sich keine Sorgen gemacht."
Ein sanftes Lächeln beschlug Akiras Züge als ihm wieder einmal bewusst wurde, wie groß Lexs Herz wirklich war, auch wenn er immer so kalt und abweisend tat. "Ich hab mich schon gewundert wo er war", verfiel der junge Mann in seine Tagträume.
Wildes Gerenne und laute Unterhaltungen wurden immer deutlicher, als die beiden in Richtung der Klasse liefen. "Du hast ihn verdient", flötete die junge Frau frech und lief etwas voraus um sich umzudrehen und Akira anzusehen.
"So schlimm bin ich auch nicht!", lachte Kuruse seiner Freundin liebevoll nach, als die beiden die Klasse erreichten, vor welcher Itzuna fast verschluckt wurde. "Warum seid ihr noch nicht in der Klasse?", richtete Akira das Wort an die aufgeregten Schüler.
"Militär", war es ein Kleinerer der sprach und man konnte die Angst erkennen.
"Gehen wir erst einmal rein, ihr müsst keine Angst haben", versuchte die Lehrkraft die Schüler zu bändigen. "Wir können drinne in aller Ruhe über die Ereignisse sprechen."
Wie aufgewilderte Lemohgos wuselten die Schüler umher, drückten sich in wilden Gesprächen durch die Tür. Es dauerte bis jeder einen Platz gefunden hatte, doch die Lautstärke nahm eher zu.
"Ruhe bitte!", forderte die Lehrkraft, während Itzuna noch immer neben Akira im Klassenraum stand. "Bitte einer nach dem anderen", kehrte mäßig schnell eine angenehmere Lautstärke in die Klasse ein. "Ich kann verstehen, dass ihr alle aufgeregt seid, da am Wochenende das Militär Einzug gehalten hat, aber wir sollten der Regierung vertrauen, welcher der Schutz der Schüler wie wir sehen wohl sehr am Herzen liegt", erklärte Akira langsam und versuchte Worte zu finden, welche die jungen Elementare beruhigen könnten.
Selbst Itzuna schien nun beunruhigt, sah sich fragend um. "Aber wir dürfen das Gelände nicht mehr verlassen", war es Kukuku dessen braune Augen den Lehrer fixierten.
"Das ist sicherlich nur zu eurem Schutz", wusste Akira nicht, das dies auch für die Schüler galt. "Aber ich bin mir sicher, dass das Militär uns noch erklären wird warum wir in den Mauern von Ersulan bleiben müssen."
Im selben Atemzug öffnete ein junger Offizier das Klassenzimmer und trat ungefragt ein um sich höflich zu verbeugen.
"Ja bitte?", sah Akira das Regierungsmitglied irritiert an, welches seinen Unterricht störte.
Der Blauhaarige mit der viel zu kurzen Frisur stellte sich als Hennef vor, wobei sein Elin Emblem im Tageslicht glänzte und ihn die zwei Ketten darunter als Offizier zweiter Stufe auswiesen. "Ich bin angehalten ihnen die Instruktionen für diese Woche zu geben." Begann er und seine Stimme wahr ohne jede Regung.
Schweigend nickte die Wasserlehrkraft und machte dem Offizier höflich Platz. "Sie haben hier eine dritte Klasse Wasser vor sich", erläuterte Akira um dem Regierungsmitglied zu verdeutlichen, dass noch einige jüngere Schüler unter den Teilnehmern waren.
Doch dieser nickte nur beiläufig, bevor er sich aufbaute um seine offensichtlich sorgsam gelernten Text abzuarbeiten.
"Ewig den Elementen wie der Sonne und der König" begrüßte er und erwartete das auch von den Elementaren vor ihm. "Wie einige bereits in der Berichterstattung gelesen haben, werden wir aus sicherheits spezifischen Gründen die Schule abringeln, das bedeutet für euch, dass ihr in besten Händen seid. Die Regierung sorgt sich um jeden Einzelnen, seid also unbesorgt auch eure Freunde und Verwandten stehen ab heute unter militärischen Schutz. Ab heute wird die Schulstruktur etwas anders laufen. Nur volle Elementare die alle fünf Stufen absolviert haben, dürfen in die Stadt, vorher ist keine Sicherheit gewährt und wir würden keine Verluste unter Lokoras Bevölkerung akzeptieren. Es wird euch jedoch eine zweite Möglichkeit gegeben, eine Sonderausbildung des Militär zu durchlaufen und zu verpflichten, das gilt aber erst nach Abschluss der dritten Klasse", es herrschte Schweigen, eine Stille in der keiner wagte dem Elementar zu widersprechen auch, wenn man vielen den Protest ansah.
Lex Worte hallten in Akira wieder, als er dieses zwielichtige Angebot mehr als fragwürdig empfand, doch er schluckte seinen Ärger über die gefängnis ähnlichen Verhältnisse der Schüler. "Eine Sonderausbildung also? Das bedeutet für die Schüler?", bemühte sich Kuruse im Ton freundlich zu bleiben und seine angespannte Haltung gegen diese Maßnahme zu verbergen.
Ein schiefes Grinsen folgte dem eindringlichen Blick für die Lehrkraft. "Das bedeutet, euch wird gezeigt wie ihr euch und eure Familien im Ernstfall verteidigt. Das läuft parallel und für alle die Interesse haben, steht am weißen Zelt Auskunft und Anmeldung bereit. Diese Sonderausbildung gewährt euch diese Stärke den Gefahren selbst zu trotzen. Dennoch wird es ohnehin personelle Umstrukturierung geben, daher werde ich die Klasse mitleiten und nach Bedarf den Lehrplan umbauen." Er gab an Akira ab.
Der Gedanke dass die jungen Schüler bereits die gefährliche Nutzung ihres Elements erlernen sollten, hinterließ bei Akira einen bitteren Beigeschmack, dennoch räusperte er sich einen Moment später und trat wieder vor die Klasse. "Versuchen wir heute die komplexeren Figuren", begann Kuruse den Lehrplan abzuarbeiten.
Der junge Offizier beäugte den Verlauf auf das Genaueste, immer wieder Notizen machend. Nur sehr wenige der Schüler waren konzentriert genug um die Aufgaben problemlos zu bewältigen, weshalb einige kritische Situationen entstanden. Kukukus Versuch einer Wassersäule endete vor lauter Panik in einer Welle die zwei Tische erfasste.
"Ganz ruhig! Ich weiß ihr seid heute alle etwas aufgeregt, aber wenn ihr eure Elemente verwendet, müsst ihr immer voll konzentriert sein", versuchte der Wasserelementar beruhigend auf seine Schüler einzureden, nach dem er die Welle gestoppt hatte. "Schließt alle die Augen", gab Akira eine seiner freien Aufgabenstellungen.
Die Schüler folgten, doch der Offizier schien skeptisch, erneut kratzte der ungepflegte Holzstift mit der Tusche über das Papier.
"Versucht die Elemente um euch zu spüren, die Ruhe welches die stillen Elemente ausstrahlen... versucht euch zu entspannen und wenn ihr glaubt, dass euer Blut im Einklang mit dem Element fließt, formt es. Erst zu einer Kugel, dann zu einer Säule...", sprach Kuruse ganz langsam.
Die Technik erlaubte es den aufgeregten Elementaren sich zu beruhigen und mit Hilfe des Elements neue Konzentration zu schöpfen. Obwohl der Tag sonnig war schien in dem Raum eine eisige Kälte und das Licht, welches Elins Gabe durch das kleine Fenster in tausend Scherben brach, half kaum diesen Frost auf zu tauen. Es dauerte eine ganze Weile und Hennef sah nur schweigend zu. Es war der vorlaute Schüler, dem heute nichts gelingen wollte.
Akira ging vor dem Schüler in die Hocke und sah ihn lächelnd an. "Kukuku, ich weiß das du das schaffst", berührte Kuruse die zittrigen Finger.
Er atmete schwer aus, Angst brach sich in seinen braunen Augen. "Das Militär kommt nur, wenn etwas ganz schlimmes passiert", flüsterte er und sah verstohlen nach dem Offizier.
"Solange ich hier bin, pass ich auf euch auf", drückte er liebevoll die Finger des Schülers und ignorierte den Offizier.
Etwas zögerlich glaubte Kukuku ihm, doch er sah nicht aus als würde er heute noch was vernünftiges zustande bringen.
"Schau einfach etwas zu", entließ Akira den jungen Mann vom Mitmachen des Unterrichts und führte den Rest der Klasse weiter an.
Der Offizier sah noch eine ganze Weile zu bis kurz vor Ende, als er beschloß das Wort zu ergreifen. "Herr Kuruse-el". Er hatte sich vom Tisch gelöst, an welchen er bis eben gestanden hatte und war neben Akira getreten um ihn mit der Hand auf dem ozeanblauen Hemd zu bedeuten, das es genug war. "Ab nächste Woche werden mehrere Klassen zusammen gelegt, um euch dennoch einen angemessenen Unterricht zu gewähren, bedarf es eurer Unterstützung. Natürlich weiß ich, dass ihr alle freiwillig in Ersulan seid, dennoch wäre es kameradschaftlich sich nicht zu verkriechen, sondern mit beispielhaften Elan voran zu schreiten um Lokora wieder zum Frieden zu verhelfen." Die Worte waren Ernst und doch versprecherich.
"Offizier Hennef? Gibt es einen besonderen Grund die Klassen zusammenzulegen? Einige Schüler benötigen in den unsicheren Zeiten mehr Aufmerksamkeit um Sicherheit zu fassen", richtete Kuruse das Wort an den zweiten Offizier, als die Schüler die Klasse verließen.
"Herr Kuruse-el, sie scheinen mir begabt im Bereich Elins Gaben, haben sie eine Ausbildung im Kampfbereich?"
"Ich? Also ich führe mit dem Zweigleiter eine Kampfklasse, aber eine Ausbildung in diesem Bereich habe ich nicht abgelegt", verläutete der Elingeküsste ehrlich, obwohl er die Antwort auf seine Frage nicht erhalten hatte.
"Ich bedanke mich bei ihnen für den Einblick, ich nehme an Sie haben jetzt auch die erste Klasse?" Elegant lies er den Zettel in seinem Umhang verschwinden und sah Akira ernst an.
"Richtig, soll ich sie zur Klasse begleiten?", sah Akira Itzuna kurz zum Abschied an, um sich dem Offizier wieder zu widmen.
Die Schülerin stand noch immer am Rand, verstand Akiras Aufforderung aber sofort. Sie hatte ohnehin genug gehört und beschloss sich umzusehen, vielleicht ging es den anderen Klassen ähnlich. Sie würde bei Mia anfangen, wenn einer informiert war dann wahrscheinlich genau sie, nicht zuletzt weil sie ohnehin die Nachhilfe abklären musste.
Hennef begleitete die Lehrkraft den Gang entlang, wobei ihm verschiedene Blicke zuteil wurden. Oft begegneten die Schüler ihm respektvoll, aber auch verängstigte Blicke waren dabei.
"Müssen Offiziere eigentlich immer so ernst sein?", versuchte Kuruse die angespannte Stille zwischen sich und dem kaum älteren Mann zu brechen, dabei sah er ihn freundlich lächelnd an.
Ein scharfes Grinsen war die Folge, doch es wirkte eher wölfisch als nett. "Herr Kuruse-el ich bin im Dienst und nehme meine Sache sehr ernst."
"Also ja", ließ sich der Jüngere sich nicht beirren und sah seine Frage als bestätigt. "Ich wollte sie auch keineswegs kränken", versicherte Akira als er ihm die Tür aufhielt.
"Schon gut", Die Geste freundlich entgegennehmend trat er in den lauten Klassenraum, wo noch wilderes Gewusel wartete. Hennef pfiff laut durch die Finger, umging der Anstrengung seine Stimme erheben zu müssen, was die verschreckten Kinder aufsehen ließ. Als der Ältere die ungeteilte Aufmerksamkeit hatte, begann er den zuvor schon implizieren Text erneut herunter zu beten, ohne dass Akira zu Wort kam. Während der Offizier sprach, hatten sich die meisten gesetzt, nur in einer hinteren Ecke, kaum zu sehen kauerte ein grünhaariger Elementar, die Arme um die Beine verschlungen weinte er lautlos.
Als der Offizier nicht auf Fenga einging, schob sich die blaue Lehrkraft zu der kleinen Gestalt, welche sich gerade erst hier in Ersulan eingelebt hatte. "Fenga?", strich er durch die weichen grünen Haare. "Magst du dich zu mir setzten?"
Er schüttelte den Kopf, schwere Tränen versickerten in den Stoff der braunen Hose und leises Schlurzen folgte. Noch vor wenigen Tagen hätte er nach hause gekonnt, jetzt saß er fest, für unbestimmte Zeit gefangen nicht einmal mit der Möglichkeit jetzt noch Heim zu können.
Während der Offizier den Unterricht führte, ließ sich Akira zu dem Jungen sinken. "Ich glaube deine Eltern sind froh, dass du jetzt gerade hier bist", begann er dem zartem Element zu zuflüstern. "Hier wissen sie, dass du beschützt wirst und dass dir nichts passieren kann", liebevoll legte er schützend die Arme um den Windgesegneten.
Der Kleine lehnte sich an ihn, die Wangen feucht, wollte Akiras Worten glauben, wie er es schon einmal getan hatte.
"Weißt du was?", flüsterte der Ältere dem Traurigen zu "die Elementare vom Militär sehen immer nur so streng aus, aber eigentlich haben sie dem König versprochen auf jeden unter Lokoras Sonne ein Auge zu haben. Also passen sie nicht nur auf uns hier auf, nein auch auf deine Familie und Freunde außerhalb der Schule."
Fengas Herz beruhigte sich allmählich, war es doch gebrochen von dem Verlust um die Möglichkeit, doch Akira hatte ihn noch nie angelogen und die Worte der Zwillinge beruhigten ihn auch jetzt. Doelin und Dalin waren binnen weniger Tage gute Freunde geworden und Freunde logen einander nicht an. Also musste der Grünhaarige nur warten bis die Sterne aufgingen und seine Eltern würden bei ihm sein. "Akira, ich will doch bei dir sein."
"Darfst du", hauchte der dunkelblaue Lehrer ihm zu. "Setzt dich einfach ganz nach vorne", stand er auf und reichte dem Jungen die Hand um ihn mit an den ersten Tisch direkt am Lehrertisch zu führen.
Mit geröteten Wangen folgte er, sah zu Boden um nicht das verweinte Gesicht präsentieren zu müssen, noch immer einen Kloß im Hals. In der Zwischenzeit hatte Hennef genau erläutert, dass die ersten Klassen nun ebenso eng zusammenrücken mussten wie alle anderen. Als Akira sich lösen wollte, gab Fenga seine Hand nicht frei, blieb an dessen Seite.
Mit einem sanften Lächeln erlaubte Kuruse die tröstende Geste, bis er den Unterricht wieder leiten musste. Fenga dabei immer an seiner Nähe haltend.
Dem festen Klopfen an der makellos reinen Tür, zweiflügelig mit liebevoll eingelassenen Lettern, folgte die freundliche Stimme des Direktors. Lex schob die rechte Seite auf, trat in das lichtgeflutete Zimmer. Direktor Unezun saß hinter seinem Schreibtisch, die Hände vor seinem Mund gefaltet und mit dem Ellenbogen auf dem Holz abgestützt, selbst von hier hinten wirkte sein Gesicht ernst und Schmerz schimmerte im reinen Grün von Luzins Gaben. Erst als der Elementarlose die Tür geschlossen hatte, fiel ihm der Soldat auf, welcher sich zur Rechten hinter dem Oberhaupt von Ersulan aufgebaut hatte, das klare Auge fest auf den eintreffenden. Dem Offizier in Lex, war der Mann kein unbekannter, Xenev Akitun, erster Abgeortneter der Regierung, ein Elementar dem man sich nicht widersetzen mochte. Schwer halten die Stiefelschritte über den Boden, brachen sich an den Wänden des totenstillen Raums bis der Zweigleiter den Tisch erreicht hatte an dem Unezun eingesunken war, einige Pergamente vor sich. Bereits jetzt war die Spannung zu spüren, selbst als der Farblose sich nach aller Höflichkeit verbeugte, lockerte es weder Zungen noch die Stimmung. Es vergingen einige Atemzüge im Schweigen und der Luzinbegabte, schien mit den Worten zu Ringen, bevor er seiner Pflicht folgte und einfach wortlos mit zitternden Fingern das Papier in Lex Richtung schob, seine Augen voller Mitleid. Die Lettern auf dem schweren Pergament waren auf das Wasserzeichen der Regierung geschrieben, Lettern als klarer Befehl, dem bedingungslos Folge zu leisten war. Er atmete ein, begann die Worte in seinem Blick aufzunehmen, im Inneren zu verstehen.
'Hiermit wird der Führung Ersulans mitgeteilt, das sämtliche Lehrer abzuziehen und der Regierung bereit zu stellen sind. Alleinig der Verbleib einer elementaren Lehrkraft, in jedem der vier Elemente so wie dem Grundwissen dürfen verbleiben, die restlich Verpflichteten werden am Wochenende gesammelt und von einem Offizier nach Gelgo begleitet. Die Entsendung über den Verbleib wird hiermit in die militärische Führungsqualität des dritten Offiziers und offiziellen Zweigleiters für Kampfkunst gelegt, dem hat sich auch die oberste Führung des Instituts zu fügen. Hochachtungsvoll Königshaus '
noch nie hatten sich Lettern so schwer und schmerzhaft in Lex Innerstes gebrannt, ein Gefühl von Grausamkeit, das alles Gekannte überstieg und selbst den sonst so starren Gesicht musste man den Schock einen Herzschlag lang angesehen haben, denn es war der Direktor dessen kaum hörbare Worte ihn zu erreichen versuchten. "Es tut mir leid."
Das Herz schien ihm zu zerreißen, als er an die Grausamkeit eines Krieges dachte, an den Verlust und den Schmerz und an allejene denen er diese Grausamkeit nicht ersparen konnte, obwohl er sie bereits etliche Jahre kannte, sie wie die Schule selbst zu seinem Zuhause gehörten. Nun war es der ältere Mann, welcher ohne Rücksicht das zweite Pergament zu ihm schob. "Das ist die Liste, ich würde sie gerne wieder mitnehmen, da diese Angelegenheit zur Eile drängt", sprach Xenev ruhig und mit aller Professionalität.
Einige Atemzüge dauerte es bis das Gehörte in sein Innerstes gesickert war und das I-Kind ihre Bedeutung begriff. Der Soldat forderte jetzt und hier die Namen. So viele Jahre hatte Lex sich die Stärke aufgebaut, nichts an sich zu lassen und selbst wenn es ihm schmerzte jene auswählen zu müssen, so wäre es ihm als notwendiges Übel leichter gefallen, wenn ihm nicht schlagartig bewusst geworden wäre, was er wirklich forderte.
Der gläserne Federhalter hatte bereits einige Namen schweren Herzens auf den kratzigen Untergrund gemalt, Namen von Lehrern, mit denen er selten agierte. Feuerbegabte, Windgesegnete und selbst Erdgeborene, doch als er das Kollegium der Wasserelemente durchging, durchzuckte ihn der unerträgliche Schmerz wie ein Peitschenhieb auf nackte Haut. Natürlich war ihm Risuri-el eingefallen, es war keine Frage dass die Frau, bereits gestraft und Zugrunde gerichtet nicht für den Einsatz im Krieg geeignet war, sie würde in den sicheren Mauer bleiben, doch das bedeutete im gleichen Atemzug dass alle anderen Wasserelementare gehen mussten. Tinte floss auf das Pergament, saugte sich in den Untergrund, als Lexs Herz zersprang. Nie wieder wollte er jemanden bei sich wissen, keinen vertrauen, doch es hatte sich so ergeben. Wie töricht sich zu verlieben, wie unpassend in einer solchen Zeit und doch war ihm in der gestrigen Nacht klar geworden was ein Verlust von Akira ihm bedeuten würde, was dieser einzige Elementar im bedeutete, sein Lächeln, die sorglose Art, seine Unversehrtheit.
Schmerz trat in das Silber seiner Iris und sein Körper bebte unter der Last der fünf Buchstaben die jene Zeile füllen sollten, ein Wort das vielleicht Akiras Leben zerstören konnte. Dass er im Akt der Liebe seinen Partner verletzt hatte, tat ihm bereits leid, wusste er doch um die Gefahr, erkannte den Schmerz der ihn durchzogen hatte und die lädierte Stelle ein Zeichen von eigener Unachtsamkeit, doch diese Lettern waren bewusst gesetzt, würden ihn eine Grausamkeit zu teil werden lassen, die mit jener nicht zu vergleichen war. Lex kannte die Regierung, kannte das Militär, wusste um die Gefahr die von den schwarzen Kreaturen ausging, um nichts wollte er es zulassen. Es war der Soldat, der sich schwer räusperte, als er bemerkt hatte dass die Erstarrung zur Ewigkeit wurde. Er drängte nach der Vollständigkeit und Lex fiel nichts ein, um seinen geliebten Partner dieses Schicksal zu ersparen. Einen Moment hatte er daran gedacht doch Risuri einzutragen, doch der schwache Körper würde es nicht einmal bis zum Lager schaffen. Er atmete tief ein, begann zitternd den Namen des Elementar zu vervollständigen, der ihm nun doch so viel bedeutete, der unermesslich für ihn geworden war. Jeder Buchstabe brannte wie Säure, frass sich schuldig in sein Innerstes, während der Zweigleiter seinen Zügen die Fassung gab es zu ertragen. "Da unterschreiben", bat der Regierungsbeauftragte nach aller Richtigkeit und deutete auf die letzte Zeile.
Kaum noch die Kraft das zarte Glas zu führen, setzte Lex seine Unterschrift besiegelte das Schieksal aller in Ersulan, besonders aber das jenen Mannes dem er sein Herz geöffnet hatte.
Fenga hatte Akira bis zur Kuppel begleitet, die Hand bei jeder Gelegenheit feste umschlossen. "Wir fragen Lex, ob du dich an die Seite stellen darfst, aber wenn er nein sagt, darfst du nicht wieder traurig sein", flüsterte Kuruse dem jungen Windgeborenen zu, als er mit dem Kleinen an der Hand auf seinen Freund zuschritt. "Lex, ich hab eine Bitte", löste sich das Ozeanblau von Fenga, um den Zweigleiter lächelnd anzusehen.
Die sonst so geliebte Stimme brannten schuldig auf seiner Seele und Lex starrer Anblick konnte die Müdigkeit kaum verbergen. Schwer atmend sah er zu Fenga und dann einen Herzschlag lang zu Akira.
"Kann Fenga am Eingang zu-", brach Kuruse seinen gewohnten Redefluss ab. "Alles in Ordnung?", mischte sich einen hauch Sorge in seine Stimme, als Lex ungewohnt steif wirkte.
"Schon gut, ich habe ohnehin nur auf dich gewartet, das Militär wird den Unterricht ab heute komplett führen", begann er, kalt wie am ersten Tag ihrer Begegnung, doch Lexs Blick wich immer wieder aus.
"Was? Es haben so viele Schüler Angst durch die ganzen Veränderungen", presste Akira Fenga an seinen Bauch. "Das geht viel zu schnell", verteilte sich auch in der jungen Lehrkraft Sorge um seine Schüler. Es gab genügend sensible Schüler wie seinen kleinen Begleiter an dem Institut.
"Da müssen sie sich halt dran gewöhnen" gab Lex trocken wieder, ohne die Worte wirklich zu begreifen und seine Füße liefen Richtung Schule.
Den Kleinen hinter sich herziehend, sah Akira seinen Freund einen Augenblick strafend an. Wenn er Lex mit den Schülern arbeiten gesehen hatte, war er immer freundlich zu ihnen gewesen. War er nicht erst gestern bei Ohanna gewesen um ihr zu berichten das es Itzuna gut ginge? "Lex?", hielt Kuruse irritiert seinen Freund auf. "Was ist aufeinmal los?", fühlte der junge Mann die plötzliche Kälte welche von ihm ausging.
Ungewollt zuckte er unter der Berührung zusammen, wie sollte er es erklären, wie dem anderen in die Augen sehen, nachdem er dessen Schicksal besiegelt hatte. "Wir werden jetzt in die Stadt fahren." Beschloss er stattdessen bitter und ging weiter.
"Ich muss nochmal in mein Zimmer", klang Akiras Stimme wenig kraftvoll als er seinen Freund schmerzlich ziehen ließ. Schwer schluckend fragte er sich ob er ihn irgendwie gekränkt haben könnte, doch am Morgen schien selbst Lex sorgenfrei. Sich zusammenreißend ging der Dunkelhaarige vor dem Luzingeborenen in die Hocke, ihm ein sanftes Lächeln schenkend. "Ich muss jetzt einen Freund besuchen, der sehr krank geworden ist, aber ich weiß das du hier auf alles aufpasst während ich weg bin oder?"
Fenga sah ihn eindringlich an, nickte jedoch und gab die Lehrkraft frei. "Aber du kommst wieder?"
"Natürlich komme ich wieder", strich er ihm zärtlich über die feinen Haare. "Geh am besten zu Doelin und Dalin, damit du nicht so alleine sein musst", küsste er freundschaftlich und tröstend seine Stirn.
Der kleine Junge nickte, sah noch einmal zu Lex, bevor er auf dem weißen Kies Richtung Schülergebäude rannte, darauf bedacht nicht mit anderen aufgeregten Schülern zusammenzustoßen.
Der Zweigleiter hatte am Eingang gewartet, die Arme verschränkt folgte sein Blick den Schülern auf Akira wartend.
Zart suchend versuchte Elins Sohn die verspannte Haltung des Älteren zu lösen und seine Hand in die gewohnt tröstende Wärme gleiten zu lassen.
Lex Finger waren ungewohnt kalt und er gab sich nicht die Mühe jene Geste wie die Male zuvor, zu erwidern. Stattdessen ließ er es einfach geschehen, wich etwas zurück, schwere Schuld in den makellosen Augen. "Lass uns die Sachen holen" begann er nun wesentlich trauriger.
"Lex", war es kaum mehr als ein Flüstern als Akira die unübersehbare Veränderung nicht einfach so hinnehmen wollte. "Bitte... was ist los mit dir?", rührte sich der jüngere Elementar allerdings nicht von der Stelle, sondern suchte verwirrt nach dem Silber seines Freundes.
Wie konnte er auch ahnen, dass jene Berührung wie Säure brannte, Schuld ihn zu verzehren drohte. "Akira, bitte lass uns die Sachen holen." Erneut wieder fester im Ton, wand er sich um und beschritt den Weg in sein Zimmer.
All die anfänglichen Zurückweisungen, die unbeantworteten Fragen und die gefühllosen Blicke die Akira von Lex bereits erfahren hatte, schmerzten nicht wie diese eine Zurückweisung, dem kalten Ton und die Ablehnung in seiner Haltung. War es töricht zu glauben sie wären Partner die einander ebenwürdig waren? Schweigend versuchte Akira hinter die schweren Mauern seines Freundes zu sehen, doch diese schienen plötzlich so unendlich hoch.
Doch der Zweigleiter bemerkte kaum wie schwer es den Jüngeren traf, feste überzeugt alleine mit jenen Gefühlen klarkommen zu müssen, welche wie eine sengende Hitze brannten. Schwere Schritte hallten wieder als er den Aufgang empor folgte, bis Dai von oben auf sie zu kam, ein respektvolles und dennoch verschlagenes Lächeln auf den Lippen. Gleichsam einer derer, die er mit Sicherheit in den Tod geschickt hatte. "Akira?" Schob er sich an Lex vorbei.
"Hmm?", richtete sich das traurige Ozeanblau auf den Feuerelementar. Die sonst so frechen Züge ungewöhnlich ernst.
Verwirrt hielt Dai inne, während Lex ungeachtet seinem Weg folgte. "Schau doch nicht so, so schlimm ist das alles nicht, immerhin haben sie noch keinen einzigen." Etwas verwirrt von Akiras Blick schlug er ihm dennoch frech auf die Schulter. "So schlecht kann er nicht gewesen sein, gestern sah es noch aus als hättet ihr Spaß", konnte er die spitze Bemerkung nicht vortragen ohne selbst zu erröten.
"Entschuldigung wir wollten dich nicht stören", rang Kuruse seinem Freund ein trauriges Lächeln ab ohne den üblichen Witz in der Stimme, welchen er sonst bei solch einer Bemerkung sicherlich gehabt hätte.
"Hey? Was ist denn passiert?" Dai war kein besonders sensibler Elementar, aber in den letzten sieben Wochen, hatte er seinen Freund gut kennen gelernt und das passte nicht zu Akira.
"Das weiß ich selbst nicht", lagen Akiras Worte ihm selbst schwer auf der Brust.
"Wie kann man das nicht wissen?" Verstand der andere nicht recht und fuhr sich seufzend durch das rote Haar. "Akira so kenn ich dich gar nicht, kann ich dir denn Helfen?"
"Du bist ein guter Freund", legte der Wasserelementar ihm die Hand auf die Schulter. "Aber ich muss selbst erst mal begreifen was los ist", verneinte er dankend bevor er sich aufmachte um Lex hinterher zu gehen.
Dai verstand, erwiderte die Geste etwas geknickt, doch wo er nicht helfen konnte, war es eben so. Wortlos setzte der Rothaarige den Weg hinab fort.
Lex stand mitten im Zimmer, hatte den schweren Mantel aufgehoben, welchen er gestern so achtlos hatte fallen lassen. Wüten hatten sich seine Finger in dem Stoff verkrampft, sauer darüber diesen Weg gewählt zu haben. Das Militär, Zweigleiter, das alles war immer schon eine Last, doch der Elementlose schätzte Herausforderungen. Heute hatte er das erste mal seine Grenzen kennen gelernt, drohte an dieser Bürde zu zerbrechen. Zitternd, schloss er die Augen, er war Stark, hatte gelernt alles hinzunehmen ohne seine Mine zu verziehen, wieso fiel es ihm gerade so schwer.
Der Dunkelhaarige stand einige Herzschläge in der Tür, versuchte die plötzliche Ablehnung seiner Person bei dem anderen und die mitbribgende Hilflosigkeit zu begreifen. "Bitte... ich versteh dich nicht", vergrub Akira seinen traurigen Blick an dem breiten Kreuz des Farblosen, sich schwer zusammenreißend die Luft in seine Lungen zu bekommen. Fühlte es sich so an verliebt zu sein, war das der Schmerz der verbotenen Frucht welcher sich auch die Götter hingegeben hatten? "Du kannst mir vertrauen Lex... ", hauchte der Jüngere bittend gegen den Stoff des Hemdes.
Die Nähe machte jene Entscheidung noch schmerzhafter, noch bewusster und einen Atemzug lang schien Lex innerstes zu Zerbersten. Jeder qualvolle Schlag seines Herzens, der ihm am Leben hielt, fühlte sich so falsch an, so als durchbohre es tausende Splitter einer zerbrochenen Sehnsucht die im bis Dato nie so bewusst war. Kraftlos kamen Worte über seine Lippen. "Aber du mir nicht" Es war als wollten seine Muskeln jeden Augenblick nachgeben, einfach zerbrechen.
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