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Kapitel 72


Die Sonne war angenehm warm und die Stadt voll als die beiden zu Fuß in das Zentrum schlenderten.

"Das eben tut mir wirklich leid...", ließ Akira verlauten als die liebevolle Verbindung ihrer Hände in der Hitze des Morgens lange Schatten warf.

"Schon gut, ich bin froh das du es ihnen gesagt hast", war sie wirklich erleichtert. Nicht nur das es ihr so falsch vorkam, diese beiden Elementare zu belügen, auch für ihre Gefühle war es das beste dass sie wusste wo sie stand. Noch immer schmeckte sie seine Lippen, spüren den Herzschlag und seinen Atem. Vor lauter träumerischer Bilder, die sich vor ihr Innerstes schoben, stolperte sie über eine Kante und ging zu Boden.

Durch den Sturz wurde ihre Verbindung regelrecht zerrissen und besorgt bückte sich Elinskind nach ihr, während seine Silhouette sich vor die Sonne schob. "Hast du dir wehgetan?"

Tapfer rieb sie sich das blutige Knie, musste jedoch mit Tränen in den Augen über solch eine Dummheit lachen. "Nicht mehr als sonst auch", störte sie nicht einmal das die anderen sie an gaften.

"Trottelchen", stimmte Akira in ihr Lachen ein. "Da vorne ist eine Apotheke, da bekommen wir bestimmt ein Pflaster", half er ihr auf die Beine. "Und das Salz wird die Wunde gleich reinigen", meinte er das Meer.

"Halb so wild", ein sorgenloses Lächeln umspielte ihre Züge, als sie den kleinen, versteckten Laden entdeckte. Eingeklemmt zwischen zwei schlanken Gebäuden, war der Laden kaum zu sehen, doch das hohe Schaufenster hatte viele bunte Kleider.

"Sicher?", folgte Akira dann aber bereits dem strahlenden Blick. "Die meisten entdecken den kleinen Laden gar nicht, aber ich liebe ihn", führte er sie hinein. "Hier gibt es so viele Sachen die ich noch nirgends anders gesehen habe", schien es einfach alles zu geben.

Zunchens Augen leuchteten, als sie die Stiefel mit den Perlen sah und ihr Blick über die Regale mit den Kleidern glitt. Feine Stoffe, Glitzer und Fell waren in allen Winkeln vertreten, selbst Bikinis und Baderöcke waren von weitem eine Augenweide.

"Na los, anprobieren!", reichte Akira ihr einen feuerroten Bikini, an welchem goldene kleine Münzen klimperten. "Oder lieber einen von denen?"

Verlegen sah sie sich das Oberteil genau an, viel Stoff hatte er nicht, doch die Farbe würde ihr stehen. Auch der Rock besaß kleine Stickereien. "Ist das nicht etwas frei?"

"Das tragen doch alle? Aber vielleicht haben wir auch noch einen Anzug", wollte er den Stoff bereits zurückhängen.

Doch sie griff danach, zog ihn auf ihren Arm. Sie wollte ihm gefallen, sich einmal nicht schämen und beschloss ihn anzuziehen. "Anprobieren schadet ja nicht", unterstrich das Lächeln ihren Plan und sie verschwand in einer der Kabinen mit dem zarten hauchdünnen türkisen Stoff, der die Silhouette nicht vollkommen verdeckte sondern nur die Feinheiten und Farbe verfälschte. Leises Nuscheln von zwei Mädchen, beide bestimmt drei Jahre jünger als Itzuna, drang unweit von Akira herüber.

"Sitzt es?", ignorierte Kuruse das Gekicher der Mädchen, während er in den Regalen des für ihn voller Wunder steckenden Laden stöberte. Sein Augenmerk fiel auf ein kristallenes Tintenglas, welches schillernd die Form einer Muschel besaß. Er beschloss das kleine Mitbringsel dem Zweigleiter zu kaufen, als der zarte Vorhang sich zur Seite schob.

Der Stoff passte perfekt, umspielte das Nötigste an Kurven und gab den Rest aufregend frei ohne zu bedrängen. Leicht errötet hatte sie die Hände hinter dem Rücken und wippte verlegen auf den Versen wobei das lila Haar ihr Gesicht liebevoll umrahmte. Noch immer lag der Verband eng um den Knöchel.

Die blauen Flecken bildeten noch einen leichten Schatten auf ihrem Körper, aber mit jedem Tag wurden sie heller und heute waren sie kaum mehr zu sehen. "Du bist so hübsch Itzuna", leuchteten seine Augen bei ihrem Anblick. "Schau", wand er ihr den großen Spiegel hin.

Sie sah sich im Schein der Kristalle an, drehte sich so dass der Stoff und die Münzen folgen mussten. Noch immer waren Bein und Schultern geschunden, jene Stellen die sie im Spiegel selber sehen konnte. Erst jetzt wurde ihr klar wie es wohl ohne den Schulterschal ausgesehen hätte, doch Sonne und die Aussicht auf das Meer ließen sie dennoch schmunzeln über den eigenen Anblick.

"Ich würde sagen, lassen wir das Meer nicht warten oder?", freute Akira sich über ihre leuchtenden Augen. "Wenn du magst kannst du Ohanna noch ein Mitbringsel aussuchen, sie wird sich sicher freuen."

Erst bei den Worten wurde ihr bewusst, dass sie kein Geld hatte um den Bikini zu bezahlen und sie sah verlegen zum Verkäufer, ein kleiner schlanker Mann mit Brillen und freundlichem Lächeln. "Lieber nicht, ich kann nicht einmal den bezahlen", gestand sie traurig.

"Itzuna! Red nicht immer so einen Blödsinn", lächelte der Elingeborene. "Wir nehmen ihn", erklärte er dem älteren Wasserelementar, welcher schon geglaubt hatte seinen Umsatz zu verlieren. "Und das hier", landete auch das kleine Tintenglas welches halb aus einer Perle herausgearbeitet war auf der Theke.

Der Schatz des Ozeans war in der feinen Form einer Muschel geschliffen, schimmerte auch im Kristalllicht in schillernden Farben und bildete den Standfuß der das eigentliche Gefäß sanft umfing. "Gerne" bestätigte er und begann abzurechnen, während die Lilahaarige sich in Windeseile umzog.

"Also für Ohanna? Du weißt doch bestimmt besser was ihr gefallen könnte", nahm er Itzuna den zarten Stoff aus den Fingern um ihn einpacken zu lassen.

"Aber nur wenn ich es dir zurückzahlen darf", schien sie das erste Mal sicher in ihrem Wunsch und klammerte sich an seinen Arm um ihn von unten anzusehen.

"Wenn es dich beruhigt, aber nur das Geschenk", dotzte er ihr zärtlich seine Stirn gegen die ihre, bevor er mit ihr zusammen durch den kleinen aber gut sortierten Laden zog.

Es war schwer etwas zu finden, Oma würde die wenigsten Dinge brauchen und zur Zeit wohnte sie ohnehin bei Lofa. Früher hätte die Schülerin ihr die wundervoll perlmuttfarbene Wolle mitgebracht, doch die Krankheit hatte ihr diese Freude schon lange genommen.

"Vielleicht diese Karaffe? Und am Strand füllen wir sie mit Erinnerungen", schlug Akira nach kurzem Umsehen vor. So wäre das Geschenk nicht zu teuer und Itzuna könnte ihrer Großmutter einiges erzählen.

Sie fand die Idee gut, auch wenn sie Lofa nicht alles vollstellen wollte, doch auf dem Weg zu besagten Gefäß, sah sie eine Brosche. Ein Schmuckstück mit Perlen und Muscheln in liebevoller Kleinstarbeit gefertigt. Sie strich mit dem Daumen den Staub weg, als sie das Schmuckstück aus der Ecke zog. Licht ließ es funkeln, brach in tausend Regenbögen über sie her. "Das wird ihr gefallen", war Itzunas Leuchten um keinen Funken dunkler.

"Die ist wirklich schön", sah Kuruse das Schmuckstück an. "Und sie kann sie immer bei sich tragen", deutete er dem Kassierer an, es auf seine Rechnung zu setzen, um einige Gill gezielt aus seiner Geldbörse hervor zu ziehen.

Die Mittagszeit stand schon kurz bevor, als Akira den sandigen Boden betrat. Die Schuhe bereits in der freien Hand, als sich der warme Sand um seine Füße legte. Einen Moment der Sorglosigkeit umfing sein Herz als er die schwere Strandtasche samt der Einkäufe gen Boden sinken ließ, den Blick auf die offene Küste.

Itzunas Augen waren in der Weite des Ozeans ertrunken, keineswegs unglücklich oder besorgt. Ihr Herz war genauso frei und leicht wie Akiras und sie stand an dem kleinen Abhang, noch immer auf dem gepflasterten Weg. Lächelnd beschloss sie die Schuhe auszuziehen und streckte den Zeh aus um die körnigen Steinchen zu berühren. Warm und angenehm weich umschmeichelte es den geschundenen Fuß, vermittelte Geborgenheit und Freiheit.

"Na los komm schon!", griffen die kühlen Finger nach ihrem Handgelenk. "Ich will dich im Wasser sehen", zog Akira sein lockeres Shirt eilig über seinen Kopf, die Badehose bereits um die Hüften.

"Akira" quietschte sie vergnügt als das kalte Wasser bereits ihre nackten Knöchel umspielte und den Verband tränkte.

Die Sonne ließ den endlosen Ozean glitzern als habe man ihn mit Diamanten besetzt.

Nur wenige Elementare verbrachten ihre Wochenenden am Strand, es waren mehr Besucher aus entfernteren Städten, welche den Tag in der Sonne genossen. "Du bist ja immer noch nicht umgezogen!", scherzte der Ältere als salzige Tropfen in dem warmen Gold landeten. "Ich halt dir ein Handtuch", reichte er ihr die Badebekleidung bevor er sie mit dem Stoff vor den Blicken der anderen verbarg.

Verlegen beeilte sie sich, wollte so gerne das Meer spüren, schwimmen und tauchen. Binnen weniger Herzschläge war sie umgezogen, den roten Rock und das Oberteil mit dem Schmuck, den Verband und jene Kette die Akira ihr geschenkt hatte. Noch bevor der andere Begriff wie ihm geschah, war Itzuna losgelaufen und lachte vergnügt. "Wo bleibst du denn?"

"Na warte!", rannte Akira seiner Freundin nach um diese in den Wellen zu versenken. Die warme Sandkruste an seinen Beinen löste sich mit der ersten Berührung der Gicht des Meeres. Ruckartig umschlossen Akiras Arme die weichen Rundungen an ihrem Bauch um sich gemeinsam mit ihr von den Wellen verschlucken zu lassen.

Für einen Moment brannte die Schürfwunde, doch Freude und Glück überwogen das Gefühl und sie lachte voller Begeisterung als die Wellen sich um die Schultern warfen.

Sich die nassen Haare aus dem Gesicht werfend, glitzerte das Salz auf Akiras Haut gemeinsam mit den Tränen des Meeres in der Sonne. "Jetzt zeig mir mal wie viel Wasser wirklich in dir steckt!", tauchte der Elingesegnete durch die Wellen, das Gefühl von Freiheit und Schwerelosigkeit genießend.

"Akira", sah sie ihn einen Moment in den Wellen versinken, das Rauschen des Meeres wie eine beständige Melodie. Sie war oft im See geschwommen, hatte es sich wie viele selbst beigebracht, aber die Gewalt des Ozeans war etwas anderes als der kleine See im ruhigen Wald. Dennoch beschloss sie schmunzelnd genau diese Gefahr zu erkunden und tauchte ihm nach. Einen Herzschlag lang brannte das Wasser in ihren Augen, doch es dauerte nicht lange und vor ihr erschloss sich eine neue Welt. Schimmernd fiel das Sonnenlicht auf den sandigen Boden, umspielte Muscheln in allen Farben und kleine Fische die aufgeregt weg schwammen.

"Hast du sie gesehen?", schwamm der blaue Elementar plötzlich wieder neben ihr. "Das kleine Riff? Es ist ungewöhnlich so nah am Strand, aber die Fische scheint es nicht zu stören."

"Sie schimmern in allen Farben, und die Muscheln", Begeisterung sprach aus jedem Wort und sie tauchte erneut hinab.

Wie der eisige Prinz aus Akiras Geschichte, umspielten die Wellen sein Haar als er Itzuna ein Stück tiefer zog um ihr die gesamte Schönheit zu offenbaren. Unzählige Farben eröffneten sich vor den Augen der Schülerin.

Pflanzen in zarten Farben wogen mit den Wellen, umspielten die ozeanfarbenen Steine in dessen Körpern Fische ihr Zuhause hatten. Wie Schmetterlinge über die Wiese, schwammen einige Tiere mit langen Schleiern über die Gewächse hinweg und eine Krabbe buddelte sich vor Schreck in den Sand ein.

Akira umschloss einen der wunderschönen Meeresbewohner mit einer zarten Eiskugel, welche wie ein Glas um den schillernden Traumschleierbarsch glitzerte.

Tief zog er die Luft in seine Lungen als er Itzuna das Tier an der Wasseroberfläche genauer zeigte.

Sonne brach sich in der Eisschicht, ließ ihn erneut schillernd schimmern während er im Kreis schwamm und sich in aller Pracht zeigte. Nicht weniger leuchteten ihre rubinroten Augen als die Finger andächtig über den Käfig fuhren. "Er ist wundervoll."

"Man nennt ihn Traumschleierbarsch. So schön wie er ist, so gefährlich ist er für die anderen Fische", erklärte der Ortskundige.

"Frisst er die kleinen Bunten?", sah sie betroffen zu dem Tierchen.

"Er frisst alles was in seine scharfen Zähne passt", gab er den aufgeregten Barsch wieder in die Wellen. "Aber wenn sie Kinder haben, tragen sie die vielen kleinen Zwerge wie einen Schatz in ihrem Maul."

"Zwischen den Zähnen?" Die Idee seine Kinder versehentlich zu verschlucken ließ sie Kichern.

"Skurril oder?", doch noch bevor er sein Wort richtig beenden konnte, überraschte ihn eine gigantische Welle, welche die beiden mit sich zog, nur um sie an einer anderen Stelle samt des Meerschaums wieder auszuspucken.

Die Lilahaarige hatte für einen Moment die Orientierung verloren, ruderte mit den Armen um nicht erneut zu versinken, ein entsetzt verwirrter Ausdruck auf dem vom Haaren bedeckten Gesicht.

Akira konnte sich ein lautes Lachen nicht verkneifen, als er sie von dem Lilavorhang befreite und in die roten Augen sah. "Du hättest dein Gesicht sehen sollen", ging seine Atmung schwer, während der Elementanhänger auf seiner Brust mit Itzunas Kette um die Wette blitzte.

"Du bist so gemein", verzog sie gespielt beleidigt das Gesicht, bevor sie ihm eine spritzende Welle entgegen schickte. Das Wasser brach in abertausende Perlen auseinander.

"Na warte du!", zog er die junge Frau erneut in die Tiefe, während sandige Wellen sie umzogen.

Die Stunden zogen für Itzuna dahin wie der Flug der Vögel und für diese wundervolle Zeit war alle Sorge vergessen. So lange war es her, dass sie so ausgiebig gelacht hatte, so frei und ungezwungen und als die beiden wieder in den warmen Sand traten, war sie überglücklich doch mit Akira gefahren zu sein.

Der sandige Stoff seines Oberteils legte sich klebrig an die Meerwasser getränkte Haut, in nur wenigen Stunden würden sie bereits wieder im Zug nach Ersulan sitzen, so dass sie am späten Abend bereits wieder Zuhause sein würden. "Willst du es drunter lassen?", reichte er der Schülerin das große Handtuch um sich abtrocknen zu können. Ihn störte das Salz, der Sand und die Feuchtigkeit welche sich in den Haaren und dem Rest des schlanken Körpers abgesetzt hatte nicht.

Sie nickte, verbannte jedoch das Wasser mit Elinsgabe, bevor sie sich das Oberteil anzog und in die Hose schlüpfte. Noch immer stand ihr das Lächeln, wollte um keinen Preis der Welt aus ihren Zügen weichen. Akira feste ansehend, band Itzuna ihr Haar in einen Zopf, da das Meer es völlig verwildert hatte.

Grinsend genoss er den wilden Anblick des lila Mädchen. Von der strengen Aktenfüchsin war in ihr nichts mehr zu finden, als Akira sie wieder zurück führte. An einem kleinen Geschäft mit Backwaren zog er seine Begleitung in den duftenden Laden.

"Hallo Samisa", freute sich der Elingeborene über das bekannte Gesicht der Verkäuferin.

"Akira", die Frau, etwa in seinem Alter, die türkisen Haare zu einem Kunstwerk zusammen geflochten. Eilig kam sie hinter der Theke hervor und fiel ihm um den Hals. "Wo warst du nur?"

"Ich arbeite jetzt in der Nähe der Hauptstadt", drückte sich Akira an die Kleinere. "Bist du heute ganz allein im Laden?"

Itzuna trat einen Schritt zurück, löste die Hand. Es war schön zu sehen, dass Akira hierher gehörte, selbst wenn es komisch war. "Hast du es nicht gehört?" Traurig vergrub sie ihr Gesicht an seiner Brust.

"Was gehört?", verflog das Lächeln aus seinen Zügen, als er seine langjährige Freundin plötzlich so traurig sah. Die Hand des jungen Mannes legte sich auf das geflochtene Gesteck.

"Tomto, die Monster haben ihn bei dem Kontrollgang an der Grenze angefallen. Keiner weiß ob es wieder wird." Sie zitterte bei der Erinnerung an ihren älteren Bruder, seine blasse Haut und den Verband über seinem Gesicht. "Ma und Pa sind oft bei ihm."

Ungewollt wurde der Griff um die junge Frau fester. Oft hatten sie als Kinder zusammen gespielt und Tomto war es, der darauf Acht gegeben hatte, dass sie es nicht übertrieben. Verantwortungsbewusst und stets besorgt um Samisa. "Das...", blieben Akira die Worte im Hals stecken, denn jede Art von Mitgefühl, schien nicht auszureichen um die Kleinere zu trösten. "Du glaubst doch nicht, dass er dich hier einfach so alleine lassen würde hm?", versuchte Kuruse sich stattdessen ein optimistisches Lächeln ab zu ringen.

"Ich weiß es nicht", verbarg sie noch immer das Gesicht, doch ihre Stimme war zittrig, unsicher ob alles wieder gut würde. Sie löste sich, versank mit ihrem zarten feuchten Zügen in seinen Augen. "Er hat aufgegeben."

Erschrocken weitete sich das dunkle Blau in Akiras Augen. "Nein er ist ein Kämpfer! Er darf nicht einfach aufgeben!", verzogen ihre Worte die sonst so freundlichen Züge schmerzlich. "Samisa... entschuldige bitte", wollte sich das bittere Herz für seinen Ton entschuldigen. "Er muss dich doch beschützen, wenn wir wieder über die Klippen klettern", wurde der Blick des sonst so starken Elementar glasig. "Und hast du überhaupt schon einen Freund? Wer achtet darauf dass es der Richtige ist wenn nicht er?", kamen die Worte brüchig über seine Lippen bis einen Moment betretene Stille den Raum erfüllte. "Ist er im Ärztezentrum?", liefen die Gedanken des dunkelblauen Elementar durcheinander unmöglich sich zu sortieren.

Sie nickte, zog seinen Kopf an ihren Hals selbst zitternd. Es war Itzuna die ihren Atem angehalten hatte, so zerbrechlich hatte sie Akira noch nie gesehen. Hilflos drückte sie sich an die Wand.

"Dann werde ich ihm morgen einen Besuch abstatten", versuchte Kuruse wieder zu alter Stärke zu finden. Ein letztes Mal zog er die Luft tief in die Lungen und schloss wenige Herzschläge die Augen, bevor er ein verkrampftes Lächeln hervor brachte. "Ich wollte eigentlich eure Sokubällchen kaufen", begann er mit dem eigentlichen Grund für seinen Besuch.

"Natürlich" sie löste sich und glitt zurück um die Theke um einige der Bällchen einzupacken. "Magst du ihnen ein paar Sachen mitnehmen? "

Plötzlich trat die übliche Frechheit auf Akiras Lippen. "Ich will alle Sokubällchen! Dazu nehme ich die Beerentaschen die du immer für deinen Bruder machen musstest und diese drei dort", mit einem leichten Winken deutete Akira Itzuna an zu ihm zu kommen. "Was möchtest du?", ging er einen Schritt zur Seite. "In der Hauptstadt gibt es viele eurer Spezialitäten nicht", erklärte Akira Samisa keck. "Wenn er die Leckereien sieht, wird er schon wieder neue Kraft schöpfen", klang die eben noch so kraftlose Stimme wieder optimistisch, als gäbe es gar keinen Grund zur Sorge mehr.

Unwohl trat sie an seine Seite um in die Auslage zu sehen. "Ich weiß nicht."

Tröstend ließ Akira seine Finger wieder in die Hand der Schülerin gleiten. Er wollte, dass sie an diesem Wochenende einfach nur glücklich war. "Die könnten dir schmecken", deutete er auf kleine Törtchen, welche für ihren süßen Geschmack berühmt waren.

Sie nickte sanft, griff fest nach seinen Fingern. So verletzlich hatte sie ihn noch nie gesehen.

"Dann noch vier von denen", sah er Samisa liebevoll an, welche bereits eine große Tüte voll Sokubällchen gepackt hatte.

"Wer soll das alles essen?" Versuchte auch die Verkäuferin wieder zu lachen, doch es blieb die Sorge in ihren Augen als sie die Tüte fertig packte.

"Die Sokubällchen habe ich jemanden versprochen... und außerdem will ich endlich mal rausfinden ob wirklich jedes einen anderen Geschmack hat, die Törtchen essen wir jetzt und die anderen Sachen bringe ich Tomto damit er bald wieder fit ist", flötete der junge Mann aufmunternd. "Du könntest mir ja ruhig mal welche nach Ersulan schicken lassen!"

"Ich wusste nicht, dass du in Ersulan bist." Das Zittern ihrer Hände verriet noch immer die Angst. "Sonst hätte ich dir geschrieben."

"Es ging alles sehr schnell", entschuldigte sich Akira für sein plötzliches Verschwinden. "Es wird alles gut werden", sah er ihr aufrichtig in die Augen. "Die Ärzte im Zentrum sind die besten in ganz Lokora, ich hab sie selbst schon kennen gelernt."

"Ich weiß, die sind auch nicht das Problem", Tränen quollen ungewollt in ihre Wimpern obwohl sie sich bemühte weiter zu lächeln. "Es ist er selbst."

"Ich werde ihn daran erinnern, dass hier etwas wertvolles auf ihn wartet", strich er die Tränen zärtlich aus den Wimpern.

"Schon gut", nahm sie kurz seine Hand bevor sie ihm die Tasche reichte. "Wartest du kurz, dann hole ich oben ein paar Sachen?"

"Gerne", nickte er und versuchte sein Lächeln nicht wieder zu verlieren. Es war ihm fast unmöglich zu begreifen das Tomto aufgegeben hatte, wie schlimm mussten seine Verletzungen wirklich sein um diesen starken Mann zu brechen?

Als die Frau in dem kleinem Gang verschwand, sah Itzuna ihn an, besorgt um Akira und jene wundervolle Art die sonst keiner trüben konnte. "Alles gut?"

"Ich hatte nur nicht damit gerechnet...", versuchte er sich den Schmerz nicht ansehen zu lassen. "Wir sind gute Freunde seit Kindertagen."

"Das tut mir leid.", wer außer sie konnte besser verstehen, wie schmerzhaft so ein Verlust war als Itzuna.

Schweigen umhüllte die beiden einen Augenblick bis ein weiterer Kunde den Laden betrat.

Ein älterer Elementar in einem für Akira bekannten Mantel, betrat den Raum. Das Zeichen des Militärs war unverkennbar und seine Art strotzt vor Stärke.

"Guten Tag", brachte Akira respektvoll hervor, als sich ihre Blicke trafen. "Die Dame ist sofort wieder da", entschuldigte er sich für ihr Fehlen als ihm plötzlich eine Frage auf den Lippen  brannte. Den Blick lösend sah Kuruse wieder zu dem Aufgang hinter der Theke, als er feste seine Worte an das Militärmitglied richtete. Als Behauptung getarnt sprach er seine Bedenken aus, um an seiner Reaktion erkennen zu können wie schlimm es um Aquarisa wirklich stand. "Das Militär zieht sich ganz schön zusammen, scheint fast so, als würden die Herzkristalldiebe bald selbst in die großen Städte einfallen."

"Es sieht so aus. Mistviecher, skrupellos. Keine Sorge Junge", er legte ihm eine Hand auf die Schulter. "Das Militär wird nicht zulassen, dass euch was passiert."

"Da bin ich mir sicher", nickte Akira und erwiderte den festen Blick, doch ein ungutes Gefühl machte sich in seinem Inneren breit, wusste er doch, dass Lex ebenfalls ein Mitglied dieses war. Was wenn sie ihn ebenfalls aus Ersulan abziehen würden um ihn im militärischen Einsatz an die Grenzen zu schicken? Eine innere Angst ließ den Elingeborenen unruhig werden, was hatte er sich auch dabei gedacht nach der Offenbarung welche Lex ihm im letzten Kampfunterricht verkündet hatte, ihn allein mit all den Aufgaben und Problemen zu lassen?

Auch in Itzuna bildeten jene Worte einen Kloß. War es wirklich bereits so schlimm? Sie hatte von Übergriffen gelesen, doch das hier war grausam und erschreckend zu gleich. "Oh hallo",  Samisas Stimme begrüßte den Gast, als sie Akira den Beutel übergab und sich schnell bedankte.

"Mit einem dankenden Blick nahm er auch den großen Einkauf wieder auf und hinterließ ohne weitere Worte ausreichend Gill auf dem Bezahlteller, bevor er gemeinsam mit Itzuna den Laden wieder verließ. "Wir sollten sobald wie möglich aufbrechen."

Sie nickte, noch immer seine Hand feste im Griff, in der anderen die Strandtasche. Plötzlich öffnete sich die Tür vom Laden wieder und der ältere Elementar trat rückwärts hinaus. "Es tut mir leid." Samisa stand noch immer hinter der Theke hatte einen Brief mit dem Siegel des Königs in der Hand, als die Tür zu fiel. Der rothaarige Mann wand den Kopf, erst jetzt erkannte auch Itzuna das blinde Auge über welchem eine alte Narbe lag.

Schweigend führte Akira Itzuna in das wenig entfernte Elternhaus. Den Gedanken noch immer schwer hinterher hängend.

"Lasst es euch schmecken", versuchte Akira seine Mutter nicht zu beunruhigen, als er mit einem Lächeln die vier Törtchen auf den Tisch stellte. "Iss du ruhig in aller Ruhe mit meinen Eltern, ich packe nur schon mal unsere Sachen zusammen", strich er der Jüngeren über die Haare, bevor er sich abwand.

Die junge Frau hatte ein ungutes Gefühl, doch vielleicht brauchte Akira einen Moment alleine, also blieb sie sitzen.

Dankbar darüber seine Gesichtszüge nicht sorgenlos halten zu müssen, ließ er sich für einige Augenblicke auf die Kante des Bettes sinken, welches in dem Kinderzimmer so fehl am Platz wirkte. Das Gesicht schwer in die Hände gestützt rieb er sich angestrengt über die müden Augen. Nicht nur das die Herzkristalldiebe einen guten Freund von ihm schwer verwundet hatten, bereitete ihm Unbehagen. Nein auch der tröstende Gedanke, dass die Leute hier noch so sorglos und sicher schienen, verblasste immer mehr unter der Maske der Realität. Die Begrenzung der Herzkristalldiebe an welcher Tomto seine schwere Verletzung davon getragen hatte, war nicht unweit von seines Vaters Forschungszentrums, aber auch Ersulan, welches tief im Inneren des Festlandes lag, würden die Folgen der Ausbreitung der schwarzen Kreaturen nun zu spüren bekommen. Die verständnisvollen Worte seines Freundes noch immer im Ohr, versuchte er sich wieder zu fangen. Seine Eltern waren kluge Leute, sie würden wissen wann sie sich von den Toren fernhalten mussten, versuchte Akira sich selbst neue Kraft zu schenken und sich fertig für die Rückreise zu machen.

Wenig liebevoll stopfte Akira seine Kleidung zurück in seine Tasche. Ungeachtet dessen, dass er selbst noch immer nur seine Strandbekleidung an hatte, welche auf dem dunklen leicht sandigen Stoff weiße getrocknete Salzränder abzeichnete. Die Ungewissheit was mit Lex und dem Institut war, ließ ihn sich unbewusst beeilen. In seiner Tasche verstaute er noch das Gebäck so wie das Tuschegläschen, die glitzernde Brosche fand vorsichtig ihren Weg zu Itzunas Gepäck. "Die Sachen sind gepa-", brach Akira im Flur ab, als er vor der gläsernen Tür eine verschwommene Gestalt erkannte.

Ein zaghaftes Klopfen, unsicher als sei dem Agierenden nicht klar ob er wirklich gehört werden wollte, drang durch den Raum bis zu dem Elementar. Schließlich sank die Person auf die Knie, sodass sie kaum größer als ein Kind war, den Körper, die Arme eng umschlungen.

"Samisa?", erkannten Akira bereits beim Nähertreten die junge Frau und bekam Gewissheit als er die Tür aufzog. Als wären seine eigenen Sorgen vergessen, ging er in die Hocke um seine Arme um das zitternde Mädchen zu legen.

"Sie haben ihn entlassen", weinte sie bitterlich das Pergament fest umschlossen. "Er hat jetzt schon Angst. Sie wollen ihn in das Friedliche-Lager bringen", endlos dankbar wenigstens Akira bei sich zu haben, brach sie in seinen Armen zusammen.

"Komm erstmal rein", zog er sie an sich. "Er muss nicht gehen, wenn er jemanden hat der sich um ihn sorgt", flüsterte er beruhigend an das helle Haar, während er sie in das gerade leere Wohnzimmer brachte.

"Akira du kennst ihn. Das ist das letzte was er will, uns zur Last fallen.", sie ließ sich auf das weiche Polster nieder, als Hanamie aus dem Flur trat, sie hatte die Stimme vernommen. "Samisa?" War sie verwundert. Sofort holte die junge Frau Luft, wischte sich über das Gesicht um zur Stärke zurück zu finden. "Hallo Hanamie" begrüßte sie so kraftvoll sie konnte.

Die tröstende Hand noch immer auf ihrer Schulter wusste Kuruse dass sie recht hatte, als er fragend seine Mutter ansah. "Tomto soll in den Frieden", erklärte er kurz angebunden, das Erscheinen seiner Freundin.

"Nein, aber er ist doch noch so jung", kam sie zu ihnen und nahm die Hand der so vertrauten Person. So oft waren Samisa und ihr Sohn so zusammen gewesen, hatten gespielt und schon als Kinder das Haus auf den Kopf gestellt, nicht selten im Duell ihrer Elemente. "Mein Beileid", die Jüngere gab sich alle Mühe die Fassung zu behalten, sah still in das Blau, nur fähig zu Nicken.

Alle Worte die Akira fand, waren einer Lüge gleich wusste er doch, dass die Trauer seiner Freundin mehr als gerechtfertigt war. Der in so jungen Jahren bereits ernste Mann liebte seine Familie, liebte Samiras Lachen und bewahrte sie stets vor den strengen Blicken ihrer Eltern, selbst wenn Akira und sie den größten Unfug getrieben hatten. Niemals würde er ihr das tägliche Leid seines Anblickes zumuten, doch das Lager würde ihn zerbrechen.

"Schon gut ich wollte mich nur kurz verabschieden, weil Akira doch wieder fährt." Auch sie besaß die Stärke, wenn auch lange nicht so hart wie ihr Bruder. Vorsichtig entzog sie sich Hanamies Geste und stand auf. "Auch wenn sie dort gut umsorgt werden, er wird wiederkommen." Es war ein Entschluss von fester Reinheit, doch Samisas Herz wankte bei jedem angestrengten Schlag. "Danke Akira", waren die Töne bereits wieder dabei zu zerbrechen, doch sie lächelte.

"Soll ich dich heimbringen?", bot er besorgt an, doch seine Bewunderung lag in ihrer Stärke. Ganz allein führte sie den Laden, ließ sich nicht kleinkriegen von ihren Ängsten und das obwohl sie immer so zerbrechlich wirkte.

"Nein schon gut, danke das du ihm die Sachen bringst", ihre Stimme hatte bereits wieder eine gewisse Festigkeit, doch noch immer zitterte ihre schlanke Gestalt.  "Den Weg kenne ich ja zu gut, das Fenster raus, auf den Spielplatz und dann die Straße entlang." Der Versuch schöne Erinnerungen jene grausame Nachricht überdecken zu lassen, galt nicht nur ihr selbst. Noch immer hatte sie den Brief feste in der Hand als sie sich zum Gehen wand.

Ein ehrliches Lächeln glitt über Akiras Gesicht. "Aber lass dich nicht von Kydo erwischen, der verpetzt uns wieder!"

"Niemals." Zaghaft verschwand sie aus der Tür. Hanamie zog ihren Sohn in ihre Arme, sah als Mutter den Schmerz und die Sorge. "Sie holen ihn wieder, hörst du." Sanft küsste sie seine Stirn, mit der Liebe die nur eine Mutter kannte.

"Ich hab Angst um euch", gestand er seiner Mutter leise. "Ihr seid so nah an den Grenzen", presste er sie an seine Brust. Hier waren seine Wurzeln, hier lebten viele der Elementare die er lieben gelernt hatte und doch zog sein Herz ihn gleichermaßen zurück nach Ersulan.

"Uns passiert nichts, versprochen", ihre Stimme klang ehrlich und fest. "Du kennst doch deinen Vater, den bekommt keiner zum Schweigen." Es war ihre Hand die ihn nun löste um durch das blaue Haar zu fahren und ihn feste anzusehen. "Glaubst du uns fällte es leicht unseren kleinen schon wieder herzugeben, so weit weg?"

"So klein wie ihr immer tut, bin ich schließlich auch nicht mehr", versuchte auch Akira sich wieder zufangen und ihren Worten Glauben zu schenken.

"Das wissen wir doch und das beruhigt uns." Ihre Stimme voller Zuversicht. "Vertraue uns."

"Das tue ich", küsste er liebevoll ihre Stirn, bevor er leise begann. "Das Militär wird ab Morgen auch in Ersulan einkehren. Ich werde euch vielleicht in nächster Zeit nicht mehr besuchen können", erklärte er ruhig, sie immer noch in seiner Umarmung haltend.

"Willst du dann nicht lieber hier bleiben?", schien auch sie diese Vorstellung zu ängstigen.

"Ich kann Itzuna doch nicht alleine heimfahren lassen und außerdem...", schien die Sehnsucht welche sich mit Sorge verbunden hatte wieder in ihm aufzuflackern. "Ich habe Lex gesagt das ich heute Abend wieder da sein werde."

Voller Verständnis schob sie ihm eine Strähne aus dem Gesicht, auch wenn ihr Innerstes ihn so gerne behalten hätte. "Wir vertrauen unserem Sohn in jeder Entscheidung", versicherte sie noch einmal.

"Ich hab auch die tollsten Eltern in ganz Lokora", schmunzelte er liebevoll. "Habt ihr die Törtchen schon gegessen? Paps hat doch bestimmt meins wieder mit vertilgt?", lenkte er seine Mutter wieder in die Küche in welcher die anderen beiden immer noch saßen.

Natürlich hatte der Mann auch das zweite der Gebäckstücke gegessen erzählte Itzuna bereits wieder ausgiebige Geschichten, doch die junge Frau hatte ihres nicht angerührt und wirkte etwas in Gedanken.

Einen Arm um seine Freundin legend, griff Akira nach dem rosa Buttercreamtörtchen mit der Beeren Garnitur um es ihr vor die Lippen zu halten. "Sei froh das er so viel redet, sonst wäre das auch schon längst vernichtet", zeigten die vertrauensseeligen Worte seiner Mutter Wirkung in seinem Lächeln. Lingun besah sich seinen Sohn zufrieden, doch in seinen Augen spiegelte sich die Trauer über den kurzen Besuch wieder.

Ohne die Worte ganz zu begreifen musste sie lächeln, dankbar dass es Akira wohl wieder besser ging. Sie biss in das Gebäck, nur um ihn den Rest selbst entgehen zu halten.

"Süß", blieb etwas der Creme an ihrer Nasenspitze kleben, welche der junge Mann mit einem weichem Tuch abwischte, nur um daraufhin selbst in den Genuss der Kuchens zu kommen. "Wir machen uns jetzt auf den Weg", richtete er seinen Blick nun auf Lingun. "Aber Mama hat mir versprochen, dass du keinen Blödsinn machst", ermahnte der Sohn seinen Vater spielerisch.

"Hat sie das?", lachte die tiefe Stimme laut. "Dann werde ich mich wohl zusammenreißen müssen", stand er auf um sein Kind zu verabschieden. "Passt auf euch auf", kam jedoch auch bei ihm die Sorge durchgesickert. "Ich komm doch nach dir? Wer will mich da schon?", küsste Akira auch seine Stirn zum Abschied und erntete auf seine Worte ein dankendes Lächeln. "Los verschwindet! Und nächstes Mal kommt ihr mal etwas länger! Ich muss Itzuna noch von Borukas Reich erzählen!", führten die breiten Hände die beiden schmalen Gestalten in den Flur.

Itzuna griff nach ihrer Tasche, auch wenn hier alle herzlich waren, so war sie auch froh wieder nach Hause zu kommen. Einen Moment betrachtete sie die Tür, Hanamie und ihr Mann standen hinter ihr im Flur. Sie beschloss sich doch noch mal richtig zu verabschieden. Schwer landete die Tasche auf dem Boden und sie nahm Hanamie ungefragt in den Arm um sich zu bedanken. Die ältere Frau war darauf nicht gefasst, schämte sich, dass sie das lila Geschöpf so ruppig behandelt hatte, dennoch froh dass Akira sie nicht erwählt hatte. Sie schloss ebenso die Umarmung und gab sie einige Atemzüge später frei um die beiden ziehen zu lassen. Bei dem hochgewachsenen Mann hielt sie sich zurück, wollte ihm höflich die Hand reichen.

"Ich bitte dich", drückte dieser sie wieder an sich. "Pass gut auf meinen Jungen auf", gab der leicht kratzige Mann ihr einen Kuss auf die Wange. Während auch Akira sich herzlich von den beiden verabschiedete.

Schon nach wenigen Schritten fand sich im Stadtzentrum eine der Kutschen und brachte die beiden in Windeseile zum Bahnhof. Die Sonne hatte den Zinit bereits überschritten und das leise Geräusch der Krallen drang rhythmisch an die schweigenden Mitfahrer. Erst jetzt fiel auch Itzuna auf, das viele Elementare mit Militärbekleidung umher liefen, oft auch in Gruppen. Es schien als würden sie sich organisieren und ein flaues Gefühl erwuchs in ihrem Magen. Was wenn es bereits so schlimm war mit den Dieben, das die Bewohner wirklich in Gefahr waren? Wenn sich das Militär hier so zusammen bauschte, dann würde es vielleicht auch bald in der Hauptstadt zu weiteren Maßnahmen kommen. Die junge Frau hatte sich an dem Fenster nieder gelassen, sah wie die Uniformierten sich vor den Eingängen unterhielten, wer genau hinsah, konnte bereits erahnen was folgen würde. Das Geräusch schwerer Stiefel ließ sie in den Gang sehen als der alte Elementar mit den trüben Auge an ihnen vorbei lief.

"Ruh dich am besten etwas aus", setzte sich Akira diesmal gleich neben seine Freundin, wissend das die nächsten Tage hart für alle werden würden, doch sein Blick folgte dem Regierungsmitglied. "Gesellen sie sich doch zu uns", traf das dunkle Blau auf das trübe Auge.

Sein geübtes nichtssagendes Lächeln sprang Akira regelrecht an. "Vielen dank junger Mann, aber ich würde so eine hübsche Zweisamkeit ungerne stören", entschuldigte er sich.

Höflich nickte der Elingesegnete dem roten Offizier zu, zu gerne wäre er in ein lockeres Gespräch mit dem Militärbeauftragten gekommen, doch so lehnte Akira sich an die Schulter der Schülerin und versuchte sich ebenfalls ein wenig zu entspannen.

Die junge Schülerin genoss die Nähe, während sein zarter Geruch sie umspielte. Die beiden Tage waren wirklich etwas Besonderes gewesen und Itzuna wollte keinen Herzschlag missen. Langsam zogen ihre Gedanken umher, erinnerten sich an den Ozean mit seinen Schätzen, die Brosche, dachte an das Bett welches sie sich geteilt hatten und den Kuss. Alleine die Erinnerung ließ ihr Herz wieder wild schlagen. Es war ihr erster Kuss, die erste Berührung von einem anderen Elementar, so nah und intensiv. Sie hatte begriffen das Lex den Platz an seinem Herzen hatte, doch das war in Ordnung, sie hatte es verstanden. Dennoch war Akira ihr ein Bruder geworden, ein Freund und Begleiter wie niemand sonst in ihrem Leben. Noch lange hing sie den Gedanken nach bis die schlanken Bauten verschwanden und sie vor Müdigkeit einschlief, das Rauschen des Wassers als stetiger Begleiter.

Leise Gespräche ließen Akira erwachen, welcher durch die unbequeme Haltung steif in den Gliedern geworden war. Noch immer rieselte bei seinen Bewegungen feiner Sand aus seiner Kleidung, als seine Augen in den Fenstern nichts als sein Spiegelbild mit Itzuna an seiner Seite in der Dunkelheit erkennen konnte. Es würde also nicht mehr lange dauern, bis sie die Mauern von Ersulan entdecken könnten.

Die Silhouette der Schule schälte sich allmählich aus der Finsternis, strahlte in ihrem ganz eigenen Licht, als der Zug darauf zu fuhr.

"Wir sind da Itzuna", piekste Akira ihr frech in die Wange, als er die letzten Stationen einfach schweigend neben der Schlafenden gesessen hatte.

Das Mädchen öffnete die Augen, schwer vom Schlaf, gerade früh genug, denn der Zug steuerte den Bahnsteig an. "Ich werde zu Oma fahren, wenn das in Ordnung ist. Sie macht sich bestimmt große Sorgen und ich will ihr die Brosche geben."

"Aber bitte pass auf dich auf", gab er ihr einen Abschiedskuss auf die Stirn. "Es war ein wundervolles Wochenende", schenkte er ihr ein letztes Lächeln als sich bereits die Türen öffneten. "Morgen früh bei Lex!", rief Akira sich beeilend um ihr von draußen noch einmal zu zu winken.

Itzuna folgte der Geste, es war mehr als nur wundervoll gewesen. Als der Zug sich in Bewegung setzte, sah sie das auch der alte vom Militär ausgestiegen war.

"Wir scheinen heute wohl die selben Ziele zu haben", bemerkte Akira den Mann erst als er seine Tasche bereits wieder geschultert hatte.

"Ersulan?" Sah dieser lächelt zu dem Gebäude, ebenso eine lederne Tasche dabei, welche wohl das Nötigste beherbergte um sich ein zu quartieren.

"Ich bin dort Lehrkraft", nickte der junge Elementar in seiner mehr als unpassenden Kleidung. "Akira-el Kuruse", stellte er sich freundlich vor. "Ich hatte gehofft sie kommen erst morgen früh."

"Sind sie der Zweigleiter für Kampfkunst?" schien der Offizier nun etwas verwundert über das erste Gespräch doch er blieb nett.

"Wie bitte? Ach nein ich hatte nur so eine Befürchtungen", fiel ihm sein Versprecher erst im Nachhinein auf.

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