Kapitel 66
Schon sehr früh erwachte Akira neben seinem Freund, als er sanft aus der Wärme glitt, bemüht Lex noch nicht zu wecken. Doch er konnte sich einen sanften Kuss der weichen Lippen nicht verkneifen. Sofort erwiderte das Gegenüber mit geschlossenen Augen diese Geste und ließ eine Hand in den blauen Nacken gleiten.
"Schläfst du eigentlich auch mal?", schmunzelte Akira bevor seine Zungenspitze Einlass verlangte. Einen Moment genossen beide die verbindung bevor Lex ihn frei gab.
"Ich bin bei Risuri und hol uns Frühstück", zog Kuruse die Decke wieder über den Hellhaarigen um ihm noch einige Minuten schlaf zu gönnen, als er die schmutzige Wäsche mit aus dem Zimmer nahm um diese in den dafür vorgesehenen Behälter zu werfen.
Der Zweigleiter schnaufte, lag noch einige Herzschläge im Warmen bevor auch er aufstand und sich anzog. Der Regen der letzten Nacht hatte sich bis jetzt gezogen und ließ den Himmel ergrauen.
Nach dem auch der Wasserelementar sich im gegenüberliegenden Zimmer angekleidet hatte, musste er unweigerlich darüber nachdenken auch seine Kleidung in Lexs Zimmer unterzubringen. Doch jetzt musste er erst einmal Risuri erwischen und das Problem mit Saisana aus der Welt schaffen.
Die untypische frühe Uhrzeit machte sich an den leeren Fluren der Lehrer bemerkbar, als Akira an die Tür der Wasser Zweigleiterin klopfte. Die sanfte Stimme ertönte, worauf hin Akira in dem fruchtigen Raum eintrat. "Guten Morgen", lächelte er die zarte Gestalt an.
Die sanfte Frau saß in ihre Decken gehüllt auf ihrem Bett, das Haar lieblich zerzaust, die Augen noch von Müdigkeit geküsst. Der Stoff hing schräg über ihre weiblichen Kurven gab die schmale Schulter im Licht des Kristalls frei. "Alles in Ordnung?" War sie verwundert Akira um diese Uhrzeit anzutreffen.
"Ich wollte dich nicht wecken", küsste er zärtlich ihre Stirn als er sich zu ihr auf das Bett setzte. "Saisana und Itzuna sind aufeinander losgegangen...", erklärte er sofort den Grund seines Erscheinens.
"Itzuna Stibfib und Saisana Ateros? Aber die kennen sich doch schon ewig?" Schien sie verwirrt und kämmte sich mit den Fingern das Haar.
"Itzuna meinte sie hätte etwas gemeines gesagt, woraufhin sie Saisana verbrannt hätte und dann ist es wohl ausgeartet und Saisana hat Itzuna wirklich übel zugerichtet. Ihr ganzer Körper ist mit blauen Flecken von Steinen übersät... jetzt ist sie seit zwei Tagen bei Zaron", seufzte der junge Lehrer.
Geschockt hatte die junge Frau inne gehalten, die Augenbrauen grüblerisch zusammen gezogen. "So etwas Grausames sollte nicht geduldet werden. Es ist unrecht in unserer Gesellschaft und sollte auch in Ersulans Mauern Konsequenzen haben" sanft beugte sie sich vor und ließ ihre Finger über seine Wange gleiten um ihn zu trösten. "Das sollte aber für alle gelten." Wusste sie nicht wie die andere aussah nach solch einer Auseinandersetzung.
"Ich weiß", konnte sich Akira aber kaum vorstellen das Itzuna sie so Ernsthaft verletzt hatte wie Saisana sie. "Das geht schon länger so das Saisana sie terrorisiert... dennoch besteht Itzuna auf ein Gespräch mit ihr um sich zu entschuldigen"
"Klingt doch vernünftig" sie zog Akira an, wollte sein Leid lindern, ihm beistehen. "Aber ich verstehe nicht was vorgefallen ist, die beiden waren einmal gute Freunde" strichen ihre Finger durch sein beinahe schwarzes Haar.
"Die Zwei?", konnte Akira dies kaum Glauben. "Nie im Leben? Jedes mal wenn sie sich begegnen spüre ich wie Saisana Itzuna am liebsten die Augen auskratzen würde"
"Ich unterrichte selten die vierte oder fünfte Klasse... hab die beiden auch schon ewig nicht mehr gesehen, aber früher kamen sie gut zusammen aus"
"Hmm", versank Akira einen Moment in Gedanken die Zärtlichkeiten genießend, legte er einige Herzschläge die Arme um seine Freundin. "Und was machen wir jetzt?"
"Vielleicht sollten wir uns Saisanas Sicht anhören" sie küsste ihm auf die Stirn. "Und dann entscheiden wir zusammen" Die letzten Worte betonte sie, da es letztlich in Risuris ermessen als Zweigleiterin lag die Schülerin zu verweisen, aber sie erkannte wie Akira der Vorfall beschäftigte.
"Wenn ich sie hole kommt sie ganz sicher nicht", seufzte Akira über das schlechte Verhältnis zu der Schülerin. "Aber ich kann Itzuna holen", bot er an die Augen fragend auf dem zierlichen Gesicht.
"Ich werde schauen, heute zum Mittag in dem kleinen Zimmer neben dem Rektorat" beschloss Risuri und gab Akira frei um selbst aufzustehen. Dass sie dabei völlig Nackt und vorne nur spärlich mit ihrer Decke bekleidet war, schien sie nicht zu stören. Zielsicher ging sie zum Schrank und das Erste mal gab ihr entblößter Rücken jede Einzelheit der grausamen Narbe frei. Die vernarbte Haut begann an ihrem Schenkel, wucherte über den zarten Hintern um immer breiter zu werden, fast den gesamten Rücken fassend bis sie dünn an ihrem Hals auslief.
Ungeniert besahen die Augen der männlichen Lehrkraft den geschundenen Körper der Zweigleiterin, vernarbte Haut passte nicht zu ihrem lieblichen Erscheinungsbild. "Möchtest du auch Frühstück holen gehen?", begann Akira nun ein anderes Gespräch, die Worte der Ärztin noch immer in den Ohren, dass sie gar nicht mehr in der Lage war ordentlich zu essen.
"Ja gerne" Sie zog sich den Türkisenen Stoff über, welcher kaum merklich über ihre Schultern glitt und bis zu ihrer Hüfte reichte, bevor sie einen Moment inne hielt. Selbst das schien sie anzustrengen.
"Ich trainiere jetzt meine Muskulatur etwas!", lächelte Akira frech als er die leichte Hose welche sie in der Hand hielt über ihre Rundungen stülpte. Die Augen einen Moment in dem hellerem Blau der Lehrerin versunken, griff er nun unter dem zarten Körper um sie auf seine Arme zu nehmen.
"Akira, hab keine Sorge" legte sie ihm eine Hand auf das Gesicht, obwohl ihr gegenüber lächelte war unverkennbar dass er sie schützen wollte.
"Aber einer muss doch auf euch aufpassen", küsste er sanft die Hand an seiner Wange. Wenn er jemanden erst einmal in sein Herz geschlossen hatte, gehörte demjenigen dieser Platz und er würde auf sie aufpassen, soviel stand fest.
"Bei mir trifft das nicht zu" Ihre Stimme war feste und doch so lieblich. "Was will ein Vogel im schönsten Käfig, schützt vor der Welt?"
"Du hast recht", presste er feste die Lippen aufeinander. "Du weißt was du willst und solltest nicht durch Gitter sehen müssen", setzte er die kleine Person schweren Herzens wieder im Gang ab.
"Schau doch nicht so Akira, es reicht wenn du in der Nähe bist um das Kato zu vertreiben" Liebevoll strichen ihre Finger über sein Kinn, versicherten ihm die Stärke welche sie ohne Zweifel besaß.
"Ich werde mir Mühe geben", lächelte er zuversichtlich. "Wird Lex eigentlich auch an dem Gespräch beteiligt sein und der Zweigleiter für Wind?", welchen Akira bisher noch nicht einmal kennen lernen durfte.
"Ich denke einer Reicht, ich werde den Rest von den anderen absegnen lassen" sie lud den üblichen Kuchen auf, welchen die junge Hilfskraft der Küche noch aufbaute, während Akira ein reiches Frühstück für zwei vorbereitete. Den warmen Tee auf das dunkle Tablett stellend zeigte er Risuri voller Begeisterung seinen Zwillingsstein. "Den hat Lex für mich ausgesucht", verkündete der Elin geborene freudig.
"Sematin sind etwas besonderes" freute sie sich gleichsam über seine Reaktion. "Er hat es also auch verstanden?" Sie nahm den Tee und ein Gebäck um Akira zu helfen.
"Ich denke doch", musste der junge Wasserelementar bei ihren Worten an den vergangenen Abend denken, ein elektrisches Gefühl durchzog die Lenden des Mannes, allein bei der Vorstellung ihres Liebesaktes.
"Das freut mich", schmunzelte sie ehrlich als die beiden den Aufgang wieder nach oben stiegen. Immer wieder brauchte die Zweigleiterin einen Moment, um die nächste Etage zu erklimmen. Es schien sie anzustrengen, doch sie ließ es sich nicht ansehen, füllte die Phasen stattdessen mit liebevollen Worten oder einem Lächeln.
Langsame Schritte warteten immer wieder, während Akira von dem gemeinsamen spielen am Abend erzählte. "Willst du mit uns Frühstücken?", blieben die beiden in der sechsten Etage stehen.
"Nein" sie lachte sanft und gab ihm die Sachen. Sie wusste dass er es gut meinte, aber liebe wuchs am besten zu zweit. "Genieße ihn" summte sie fröhlich, gönnte Akira die Leidenschaft nach der sein Körper sich so verzehrt hatte und selbst in jener Nacht im Wald nichts anderes wollte.
"Mehr als jeden anderen", erkannte der Jüngere die Anspielung und tatsächlich so wie jetzt fühlte er sich noch nie.
"Lexi", flötete Akira bereits im Flur voller Elan.
Dieser sahs über den Büchern, nutzte die Zeit der Ruhe sinvoll, bis er die Stimme vernahm. Sein Partner schien mehr als guter Dinge, das war bereits vom Flur aus zu vernehmen.
Mit dem Rücken zuerst stolperte er beinahe in das Zimmer, doch fing sich gekonnt auf ohne das Grinsen zu verlieren. "Nichts verschüttet!"
Lex schob die Sachen bei Seite, machte Platz für das Frühstück. "Wir könnten auch unten essen"
"Aber hier ist es gemütlicher", lächelte Akira liebevoll, er wollte seinen Freund auch nicht dazu drängen im Speisesaal zu Frühstücken, eine Gewohnheit die er vor ihm ohnehin nicht gepflegt hatte.
Gemeinsam begannen sie den Tag und obwohl Regen an das Fenster klopfte, war auch Lex zufrieden mit dem Anfang.
"Du solltest ein Buch mitnehmen", begann Akira als er auf Lex Schoß platz genommen hatte. "Ich weiß nicht ob ich es zum Essen schaffe"
Lächelnd sah Lex ihn an, dachte einen Moment daran alleine zu essen. "Macht nichts, dass Buch ist ohnehin leiser" neckte der Farblose ihn.
"Das Buch kann dir aber nicht in den Hals beißen", vergrub er sanft die Zähne in der zarten Haut des I-Kindes.
Ein gekonnter griff in das Blau zog Akira noch näher an sich.
Der Forderung nachkommend befleckte der Elin gesegnete die weiße Haut mit einer dunklen Stelle der Leidenschaft, in dem er fester zubiss.
Ein kaum hörbares Stöhnen verließ Lexs Lippen und er genoss den süßen Schmerz.
Die kühlen Hände verhakten sich in dem weißen Haar, als die grobe Berührung wanderte und Akira den Vorgang einige Zentimeter daneben wiederholte.
"Musst du nicht zum Unterricht?" War die Frage eher ein schweres Atmen.
"Willst du mich wieder los werden?", hatte der Wassermagier diesmal aber noch etwas Zeit, dennoch gab er den sich verfärbenden Hals wieder frei.
Ganz im Gegenteil der Zweigleiter genoss die Nähe, doch die Versuchung der Lust war allgegenwärtig und er hatte Angst ihr nicht widerstehen zu können. "Ich will nur wissen wann ich mich auf die Stille einstellen darf" Erklärte er stattdessen frech und nahm sich sein Frühstück zur Hand.
Auf seine übliche dreiste Art bediente sich der junge Elementar einfach an dem Früchtebrot in Lex Hand, die Augen dabei auf seinen Freund gerichtet. "Es wird nie wieder Still werden", fuhr Akira mit der Zungenspitze über die Unterlippe des Farblosen, doch anstelle einer erwiderung, stopfte Lex dem Wasser geküssten noch etwas Brot in den Mund, so das zwangsweise einen Moment Ruhe herrschte. Zufrieden breitete sich dabei ein Lächeln aus als es an die Tür klopfte. Verwundert gewährte der Zweigleiter Einlass und das grüne Haare des des Aktenfuchs Jungen schob sich in das Zimmer.
Akira, welcher immer noch auf dem Schoß des Farblosen saß, rutsche ein Stück zur Seite um Lex einen besseren Blick auf den Gast zu gewähren.
Peinlich berührt sah der Schüler zu Boden und man konnte sehen wie ihn das Bild anwiderte, weshalb es ihm eine Gänsehaut bereitete, bevor er unsicher begann holte er tief Luft um sich zu sammeln und sah Akira, statt Lex in die Augen. "Der Direktor hat mich beauftragt den Kampfzweigleiter in sein Büro zu bestellen."
Kuruse wusste um die Abneigung des Aktenfuchses gegenüber Lex, dennoch fand er sein Verhalten mehr als unhöflich. Schweren Herzens gab er seinen Sitzplatz auf um Lex frei zu geben.
Lex nickte und erhob sich. Einen letzten ernsten Blick auf Akira, schob er sich hinter dem Schüler aus dem Raum. Es war nicht oft, das Unezun nach ihm verlangte, aber wenn, dann waren es Angelegenheiten die keiner von beiden alleine klären konnte, oder schwer liegende Regierungs änderungen.
Genervt von der Störung ließ Akira sich auf den freigewordenen Stuhl nieder um sein Frühstück zu beenden. Einen kleinen Teil brach er wieder für seine Qualle um es in das Wasser zu geben. Tatsächlich waren von der Beere und dem Stück Brot nichts mehr zu sehen.
Noch immer Rauschte der Regen an das Fenster und man konnte die ersten Schülerstimmen erahnen, als Akira das Tablett wieder mit nach unten in den Speisesaal nahm. Einzig das Obst für Lex ließ er in dem Zimmer zurück, bevor er in seine fünfte Klasse im ersten Stock glitt.
Wie zu erwarten, nahm Saisana nicht am Unterricht teil, was unschwer zu erkennen war, als Akira den Raum betrat. Dennoch führte er seinen Unterricht wie gewohnt und auch die Schüler schien guter Dinge. Ersulan war in seinem normalen Trott verfallen.
Itzuna hingegen besaß furchtbare Langeweile. Sie hatte die Nacht gut Geschlafen und den grauen Morgen demnach auch recht früh begrüßt, während von Zaron jede Spur fehlte. Der Arzt war alles, nur kein guter Zuhörer, dennoch sah er Regelmäßig nach ihr, ließ sie nicht unnötig lange allein. Ein niedliches Lächeln umspielte ihre Kirschfarbenen Lippen, als sie an den verrückten Elementar dachte und daran dass er selbst Nachts nach ihr gesehen hatte. Er hatte eine ruppige Art, doch im inneren war er ein Guter, daran bestand kein Zweifel.
Itzuna schob den Faden auf den Hacken und zog die Masche erneut feste um die nächste Reihe ihrer Figur zu beginnen, als besagter Elementar völlig zerzaust in das Krankenzimmer trat, die Augen noch winzig vom schlaf. "Morgen Zaron", Flöten die junge Schülerin in ihrer besonnenen Art, auch wenn die Antwort ausbleiben würde. Wie sich rausgestellt hatte brauchte es immer erst einen bitteren Tee, damit er das erste Wort überhaupt formen konnte und so stellte er wie gewohnt seine Kanne auf und fuhr sich mit den Fingern durch das grüne Haar um wenigstens etwas Ordnung hinein zu bringen. "Mein Fuß pocht kaum noch, kann ich nicht wieder laufen?" Sie Sprach ohne von ihren Fingern auf zu sehen, wollte keinen Fehler riskieren, doch wie zu erwarten gab er keine Antwort. Stattdessen warf der Mann einige schwarze Beeren in das blubbernde Wasser und Streckte sich ausgiebig bevor etwas kaltes nasses in seinem Gesicht landete. Den weißen Kittel hatte er noch immer an, zerknittert und voller Falten, so wie sein Träger selbst am Morgen. "Akira vermisst mich bestimmt und ich habe Nachhilfe versprochen und zu Oma muss ich auch, sie macht sich sonst bestimmt sorgen" Itzunas Redefluss war bereits am Morgen gewohnt flüssig. Dampfenden ergoss sich das dunkle Gebräu in die ungewaschene Tasse und Zaron führte es genüsslich an seine Lippen. "Wie kann man Morgens schon so viel quasseln?" kam er auf sie zu und stellte den Tonbecher auf dem Tisch ab um sich runter zu beugen und ihren Fuß anzusehen. Itzuna saß auf der Bettkante und hatte mit der Berührung nicht gerechnet, weshalb sie erschrocken zusammen zuckte.Schnell war der Verband gelöst und auch ihre Wollarbeit ruhte auf dem Schoß um Zaron zuzusehen. "Sieht in der tat besser aus, ist auch nicht mehr so heiß." Seine Stimme war zuversichtlich was sie bereits Lächeln ließ. "Aber wir sollten ihm noch einen Tag weitgehend Ruhe gönnen" beschloss er und rieb ihn noch einmal vorsichtig ein. So wild und grob wie seine Worte und die Art auch waren, so vorsichtig und sanft war er zu seinen Patienten in der Pflege. "Zaron, du hast einmal in der Hauptstadt gearbeitet?", begann die Jüngere und fragte sich wieso er so einen gut bezahlten Platz geräumt hatte, zumal er wohl auch persönliche Interessen dort vertrat, dem Gespräch nach, welches ihre Ohren besser nicht vernommen hatten. Sie errötete als sie daran dachte.
"Ich mag die Art nicht, mit der die Regierung selektiert" Den Fuß erneut in einem stützenden Stoff, bedeutete er ihr, dass nun der Rücken dran war. "Bevor du los quasselst, ja Ersulan ist auch Regierungseigentum, aber dennoch wird einem hier mehr Freiheit gewährt." Er zog vorsichtig den Stoff bei Seite um das Blaulila, grüne Muster zu besehen. "Und dein ..." Itzuna wusste nicht recht, ob sie Fragen sollte, war es doch sehr Privat. "Sasaie?" Zaron schnaufte und sah einen Moment zur gewölbten Decke. "Manchmal soll es nicht sein" war seine Stimme auf einmal um ein vielfaches sanfter. "Traurige Geschichten schreibt das Leben auf Lokora jeden Tag." Behutsam begann er die Salbe einzumassieren, welche die Blutergüsse und Prellungen löste. "Tut mir leid" Das tat es Itzuna wirklich, Zaron hatte etwas besseres als diesen hochnäsigen Sora geborenen verdient. "Vielleicht hätte es ohnehin nicht gepasst und es ist besser so" Regen prasselte gegen die Scheibe, nahm die Spuren der letzten Tage mit sich wie ein Fluss der alles verschlang ohne dass es je wiederkehren würde.
"Er war nicht immer so. Ich traf ihn als jungen Arzt, hatte gerade die Studien beendet und war bereit mehr vom Leben zu fordern. Er war selbstbewusst forschte bereits an großen Projekten für die Bewohner. Er beschäftigte sich mit der Inneren Glut und dem Zerfall, war voller Ehrgeiz und wollte das Leid mindern. Aber das Leben ist gnadenlos." lächelte er schwach. "Ich hab ihn bewundert, die Art wie er sich reingekniet hat um allen zu helfen."
In Gedanken ging Zaron die Zeit mit dem jungen Mann durch, seine Erste und Einzige große Liebe. "Dann kam die Regierung, bot ihm Geld und Macht an, vor allem aber die Möglichkeit den Elementaren zu helfen, die es echt schwer erwischt hatte, seltene Krankheiten die nicht jeder Lindern konnte. Zu beginn war es das was er wollte und wir Arbeiteten Hart aber mit Leidenschaft. Nach und nach wurden die Regeln der Gönner enger, verboten uns alle zu behandeln, schrieben uns vor wen wir abzuweisen hatten." Er hatte innegehalten die Hand an ihrem Schulterblatt. Bitterer Schmerz verzog sein Gesicht einen Moment als er an die Braunhaarige junge Frau dachte, dessen Vorfall alles verändert hatte. "Naja er hält es für richtig, ich eben nicht" fing er sich wieder und verteilte den Rest der Medizin. "Jetzt muss ich alle Patienten ertragen gleich wie viel sie reden und er darf sich die besten raussuchen" Witzelte Zaron als er seine Hände wusch und wieder zu ihr kam um die Tasse anzuheben und sie mit einem herausfordernden Schmunzeln anzusehen. Doch Itzuna verstand nun dass er seine Arbeit liebte, auch wenn sie nicht immer einfach war. "Danke" schenkte sie ihm das Gegenstück des Lachens bevor er nickte und das Zimmer verließ.
Zufrieden nahm sie mit erneutem Elan die Stoffpuppe in Angriff während Zaron die Zwischentür schloss. Erinnerungen waren nicht immer einfach, rissen oft Wunden auf deren Heilung Jahre gedauert hatte. Müde lies er sich an seinen Tisch sinken hatte die Tasse bereits abgestellt als er seine Hände im grünen Haar vergrub um sein Gesicht zu verbergen. Vor der Dunkelheit seiner geschlossenen Lieder tanzte Sasaies nackter, muskulöser Körper und die Erinnerung an den bittersüßen Schmerz durchzog Zarons Lenden einige Herzschläge lang. Es war das Erste mal, der Tag an dem sich der jüngere Arzt schwor, dass diese Verbindung für immer wahren musste. Eine nasse Perle verirrte sich schwerfällig in Zarons zarten Wimpern während der Schmerz ihm ein weiteres mal zusetzte. An dem Tag als Sasaie über das Schiksal seiner eigenen Schwester entscheiden musste und mit dem letzten Atemzug ihrer blassen Lippen auch sämtliche Liebe des Älteren erstrab, war ihr aller Schiksal besiegelt.
Es war ein Regentag wie dieser in Lokora und beide hatten ihr bestes gegeben, aber ohne Erfolg. Erst Tage später bot sich ihnen die Rettung, doch es war bereits zu spät, würde zukünftigen helfen aber nicht mehr seiner Schwester. An jenem Tag hatte Zaron ebenso alles verloren, nie wieder mit einem Elementar eine Beziehung gewagt. An Sasaie hing noch immer seine ganze Liebe, jene die er nicht mit vollen Händen verteilte, sondern Liebe die Einzigartig und für einen selbst bestimmt war. Das Rauschen lies seine Gedanken verschwimmen und allmählich begann auch der Tag auf dem Flur vor Zarons Praxis.
Akira beendete zufrieden seinen Unterricht und selten wie nie, kam der Wasserelementar einmal Pünktlich zum Kampfunterricht in die große Kuppel.
Auch Tollara kam zeitgleich zu Tür, die Augen sichtlich erfreut darüber dass sie Akira erblickten. "Herr Kuruse" verbeugte sie sich höflich und überließ ihm den Vortritt. Lex hingegen war schon im inneren, schien jedoch in Gedanken.
"Und was macht das Kampftraining?", hielt er der Dame die Kuppeltür auf.
"Es schreitet voran" versicherte sie und trat ein, hoffend dass sie das Gelernte zum Einsatz bringen dürfte.
Seine Sachen ablegend sah Akira nun zu Lex an dessen Hals der dunkle Fleck prangerte. Grinsend schlich Kuruse zu seinem Freund um den Hemdkragen zu richten. "Du hast da was", berührte er zärtlich die markierte Stelle und suchte das silber seiner Augen.
Ein zögerlicher Grinsen schlug ihm entgegen und das farblose Weiß spiegelte Besorgnis wieder. "Lass uns beginnen" schob Lex sich an ihm vorbei da alle Schüler versammelt waren.
Einen Moment sah Akira ihn irritiert nach, bevor sein heutiges Lächeln wieder fand. Die kalten Finger erwartend aneinander reibend stellte er sich neben den Zweigleiter, den Blick in Richtung der Schüler.
"Da einige von euch bereits dem Abschluss nahe sind werden wir nicht umhin kommen die letzten Kapitel der Kampfkunst aufzuschlagen." Begann Lex ungewohnt ernst und schritt auf einen schäbigen Tisch zu wo bereits dicke Gläser so wie Wachs und Wasser standen. "Wir werden das innere Toten durchgehen" missfiel ihm die Idee allem Anschein nach selbst.
Auch Akira sah Lex fragend an. Mussten sie das wirklich können? Dem friedlichem Wasserelementar stand die Abneigung gegen diese Übung sichtlich in das Gesicht geschrieben und auch die ungewohnte Stille wiesen auf ein unwohlsein bei dieser Übung hin.
"Tollara und Senegal eure Aufgabe Wachs Schmelzen und Flamme löschen. Shojo du lässt das Wasser gefrieren." Verteilte er die Aufgabe da nur drei der sonst fünf Schüler anwesend war. Die Dinge werde ich hinter die Wand schieben, blind solltet ihr genau finden was ihr sucht."
Die Schüler nickten und in Tollara konnte man bereits wieder den Ehrgeiz aufblitzen sehen, welcher sie immer begleitete.
Lex richtete die Aufgabe, verbarg den Tisch hinter der Mauer und nahm Akiras Hand um ihn etwas abseits zu ziehe, damit sie zusehen konnten aber ohne in Gefahr zu geraten.
"Ich versteh nicht warum sie das können müssen...", seufzte der Jüngere während seine Augen das geschehen verfolgten. Dankbar über die Berührung verhakten sich die kühlen Finger in der liebevollen Wärme.
Hier abseits konnten die Schüler sie nicht hören weswegen Lex leise begann zu erklären. "Das Militär wird nach den freien Tagen die Schule abriegeln, Befehl der Regierung" hoffte er Akira würde verstehen.
"Was?", weiteten die blauen Augen sich erschrocken. "Sie werden alle in Panik geraten..", flüsterte Kuruse leise während sich der Druck der Hand festigte.
"Beruhig dich, ich kriege das in den Griff" war es Lexs Aufgabe als Kampfzweigkeiter alles zu Regeln was das Militär anging.
Kaum merklich lehnte sich der reich Gesegnete an seinen Freund, einige Herzschläge die Nähe genießen. "Soll ich dann lieber hier bleiben und dir helfen?", meinte er seinen Ausflug zu seinen Eltern.
"Nein, es ist vielleicht die letzte Gelegenheit, du solltest sie nutzen" Lex wusste dass etwas gravierendes vorgefallen sein musste dass die Regierung diesen drastischen Schritt einleitete, eine kurzfristige Behebung würde bei dem Aufwand kaum in Frage kommen. Keiner der Drei schaffte die Aufgabe auf anhieb, obwohl sie um einiges einfacher war als ein bewegender Körper. Wenn ihre Elemente das Herz der Gegner verfehlten hatte das unnötige Qualen für das Opfer zur Folge.
Still in Gedanken nickte Akira und gab den Zweigleiter frei damit dieser die Aufgabe verbessern konnte. Nun wunderte es ihn nicht mehr, das Lex so in Gedanken vertieft war
Für das Töten im Inneren und Blind, brauchte es eine Menge Übung und selbst dann schien diese Aufgabe noch schwer, denn keiner in Lokora würde sich für so eine Übung bereit stellen.
Nicht einmal Akira wusste, ob er diese Aufgabe meistern könnte. Zumindest der Gedanke ein anderes Wesen solch einem Schmerz auszusetzen hielt ihn davon ab den Schülern irgendwelche Anweisungen in dieser Übung zu geben.
Lex glitt um Tollara, stellte sich hinter sie. "Spüre den Unterschied, der Wachs ist aus einer anderen Beschaffenheit. Nachher ist es das Herz, das ihr wollt aber jetzt reicht es wenn ihr einfach versteht und durch die Materie euer Element lenkt" Eisblumen wucherten quer über den Tisch während Tollaras Kerze etwas krumm wurde, weit entfernt von Tödlich. Nur Senegal schien sein ihm nicht in die Wiege gelegtes Element zu beherrschen. Er war ein ruhiger Schüler mit der Gelassenheit eines Erdgeborenen, wie sein Haar ihn krönte und dennoch hatte er Lutzin erwählt, obwohl seine Augen Smaragde mit braunen Sprenkeln glich. Ein Fehler der kaum auffiel es sei denn man verlor sich in der Tiefe jener Schönheit.
Akira achtete nur darauf dass sie sich nicht gegenseitig verletzten, während er sich kaum vorstellen konnte das Lex jemals von diesem Wissen gebrauch machen könnte.
Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit gefüllt mit Stille und Konzentration, bevor der melodische Klang bis in die Kuppel drang und die Tortur beendete.
Obwohl Akira nicht wirklich etwas gemacht hatte, hatte ihn diese Stunde mehr als geschlaucht. "Und jetzt auch noch das Gespräch mit Saisana...", hatte der Tag so schön begonnen.
Der Weißhaarige verstand die Schwere in Akiras Worten und griff nach der kalten Hand während sie in die Schule schritten. "Soll ich mitkommen?" Schien der junge Lehrer genauso gestresst wie Lex selbst.
"Ich glaube du hast dir deine Pause eben verdient", strich er über den Handrücken der warmen Hand, als er Lächelnd verneinte. "Ich muss eben Itzuna abholen", deutete Akira auf den Gang in Richtung des Krankenzimmers.
Lex nickte, gab den anderen zögerlich frei, doch dieser zog ihn noch einen Herzschlag an sich um ihm einen kaum spürbaren Kuss auf den Mundwinkel zu geben. Bevor Akira in dem Gang zu Zaron verschwand.
Es viel Lex nicht leicht den jungen Elementar zu seinen Eltern zu lassen, doch da sich das Militär organisierte und Ersulan ebenso die Möglichkeit bekommen hatte sich darauf einzustellen, wurde vor dem Beginn der neuen Woche alles beim Alten bleiben um Panik zu vermeiden, da war sich der Kampfzweigleiter sicher. Dennoch Aquarisa war unweit der Insel, auf dem die Herzkritalldiebe ihren Sitz zu haben schienen. Seufzend drehte Lex nach Links ab, um im Speisesaal zu verschwinden.
"Na du? Bluten die Ohren schon?", trat Akira ohne zu warten in das Krankenzimmer ein um den Arzt wie immer mit einem frechen Spruch zu necken.
Zarons Glasfeder kratzte über das Pergament, hinterließ die Spur schwarzer Tusche um die Worte für den Lauf der Zeit zu bewahren. "Frauen sind Geschöpfe die viel Reden aber Itzuna ist die Krönung" scherzte er ohne abzusetzen.
"Ich befreie dich einen Moment von deiner Folter", schmunzelte der Elin geborene als er ein Zimmer weiter glitt. "Ich hoffe mein mini Aki ist schon fertig!", piekste er seiner Freundin in die Wange.
"Sei nicht so ungeduldig" Lachte Itzuna als sie ihren Freund entdeckte. "Zaron sagt Morgen darf ich wieder Laufen" konnte sie es kaum erwarten. "Lüge ich sagte vielleicht, vielleicht!" drang seine Stimme zu ihnen um sich zu beschweren.
Ein lautes Lachen erklang von Akira. "Keine Sorge Zunchen, Zaron wird dich gehen lassen sobald dies möglich ist", nahm er sie empor "wir haben jetzt unsere Verabredung mit Saisana", drückte dieser Gedanke seine Stimmung etwas. "Ihr wart mal befreundet?", sah er in das feuer Rot in seinen Armen.
"Ja aber das ist schon eine Weile her" Sie folgte seiner Geste legte erneut die Arme um seinen Hals.
"Was ist passiert?", wollte er neugierig wissen, für ihn war diese Freundschaft immer noch unvorstellbar, während er sich mit einem einfachen nicken von Zaron verabschiedete und den Besprechungsraum aufsuchte.
"Ich weiß es gar nicht genau. Irgendwann wurde sie immer gemeiner, hat auch nicht mehr mit mir geredet und mich als Mischling abgestempelt"
"Hmm... schade eigentlich", pustete Kuruse seine Schülerin liebevoll an um ihr ernstes Gesicht zu vertreiben. "Der Grünhaarige Aktenfuchs ist ganz schön abschätzig zu Lex", wusste er immer noch nicht wie er eigentlich hieß.
"Maiko? Ja er hat komische Ansichten aber ist eigentlich sehr nett" Die Tür war nur angelehnt und doch war kein Geräusch zu vernehmen.
"Nett also? So hab ich ihn noch nicht wirklich gesehen", war er ihm bisher immer nur unangenehm aufgefallen. "Sind sie noch nicht da?", schob Akira sich in den Besprechungsraum.
Drinnen sahs Risuri an einem langen Tischende, daneben Saisana mit einem grimmigen Schweigen, als sie die Bewegung wahrnahm, verengten sich ihre Augen voller Hass den man förmlich spüren konnte.
Sich einen frechen Spruch verkneifend setzte Kuruse Itzuna auf einem der Plätze ab, welche Saisana gegenüber lagen, bevor er sich selbst neben Risuri niederließ.
Noch bevor einer das Wort ergreifen konnte, füllte Itzunas Stimme den Raum. "Saisana es tut mir leid, ich wollte das nicht und auch diese Entscheidung nicht, bitte lass uns einfach alles vergessen" war die junge Schülerin voller Schuld und das Rot ihrer Augen wurde feucht. In Saisanas reinem grün lag jedoch nichts als Trotz und Verachtung und unter dem rechten Auge war eine fingerlange Brandwunden. Sie hatte die Arme verschränkte und schwieg.
"Nein dieses Gespräch habe ich veranlasst", rückte Akira seinen Stuhl näher an den Tisch. "Wir würden uns gerne deine Sichtweise auf den Vorfall anhören Saisana", sprach der Wasserelementar nun die grüne Schülerin direkt an.
"Es gibt nichts zu erzählen, es ist wie es ist und ich bereue nichts" blieb sie trotzig, doch die Grüne schien im Inneren zu beben. "Saisana Ateros, es geht um ihren Verweis aus Ersulan, ist ihnen das bewusst?" Risuris Stimme war ruhig und ohne jeglichen Vorwurf. "Und wenn schon?" Die Verzweiflung war kaum hinter der Fassade zu verbergen, doch sie versuchte mit allen Mitteln die Stärke zu bewahren. Es war Itzuna die an jener Stelle ihre Tränen vergoss, schwere Perlen die dem Regen vor dem kleinen Bogenfenster in nichts nach standen. "Bitte sag das es dir leid tut oder wenigstens das es nie wieder vorkommt, Saisana ich will das nicht!" war die zarte Stimme aufgelöst. Sie hatten lange zusammen an dieser Schule gelernt, waren gemeinsam in der ersten Klasse gewesen und hatten wie Freunde agiert. Das Luzins Tochter nun wegen so etwas gehen musste brach Itzuna das Herz, sie fühlte sich schuldig.
Die kühle Hand von Akira legte sich tröstend auf die der weinenden Schülerin. "Du stehst kurz vor dem Abschluss Saisana...", erinnerte die eigentlich immer freundliche Lehrkraft die bockige Schülerin. Auch ihm fiel es nicht leicht so eine Entscheidung zu treffen, doch wenn sie so uneinsichtig bleiben würde, waren für Akira die folgenden Schritte klar.
Das Windelement schob den Stuhl zurück und sah Akira in die ozeanblauen Augen. "Itzuna ist hier nicht das Opfer" fauchte sie bissig und wand sich zum gehen.
"Dann erklär uns bitte deine Sicht!", erklärte Akira im festen und strengen Ton. "Wir können nur beurteilen was wir sehen und im Moment sitzt hier eine Schülerin, die du mit deinem Elemente schwer verletzt hast. Wir können von Glück sprechen dass ihr nicht mehr passiert ist als ein verstauchter Knöchel und ein blauer Rücken!"
Saisana zog verächtlich die Schultern empor und sah mit geschlossenen Augen über die Schulter zu Akira ohne etwas zu antworten. Stattdessen setzte sie ihren Weg fort. Itzuna verstand das alles selbst nicht, Begriff nicht was sie so Falsch gemacht hatte, dass diese einmal enge Freundschaft in so etwas gipfelte. "Saisana warte erkläre es mir, ich verstehe dich nicht" sie Sprang auf und wollte nach der Hand der anderen Greifen, doch durch den Schmerz zu langsam, zog die andere ihre Hand weg. Aller hass lag in dem Ausdruck ihrer Augen.
"Setzten, alle beide!", war es nun Akira welcher eine Anweisung gab, die unmissverständlich keine Widerrede zulassen würde.
Itzuna reagierte zuerst und ließ sich auf den naheliegendsten Stuhl sinken. Bei Saisana dauerte es einen Moment und sie schien abzuwägen ob sich die weitere Tortur lohnen würde. Sie schien sich dagegen zu entscheiden und griff nach der Klinke, was die Lilahaarige erstarren ließ, doch die Tür öffnete sich nicht. "Wir sind noch nicht fertig mit unserem Gespräch", deutete Akira wieder auf den Platz der Schülerin. Erst bei genauerer Betrachtung fielen die kleinen Eissterne am Türrahmen auf.
Wütend drehte sie sich um. "Ersulan ist eine freiwillige Schule ihr könnt mich nicht festhalten" verschränkte sie ihre Arme und leichter Wind ließ ihre Haare wehen.
"Du weißt was es heißt wenn du jetzt einfach gehst?", versuchte Akira sie ein letztes Mal zur Vernunft zu bringen, wobei er sich hilfesuchend an Risuri wand.
Die schlanke Lehrkraft wusste was sich Akira von ihr erhoffte, aber ebenso hatte sie den festen Entschluss in ihren Augen gesehen. Dieses Element wurde lieber sterben als Reue zuzugeben. "Wäre es nicht fair deinem Feind wenigstens zu sagen was es ist, was du so an ihr hasst?", versuchte Risuri geschickt für Akira seine Antwort zu bekommen. Saisana überlegte erneut, antwortete dann aber. "Es ist einfach deine Visage, ich mag sie nicht" blieb sie jedoch unehrlich. Angestrengt ließ der junge Mann sich zurück an die Lehne sinken, bevor er die Tür wieder Frei gab. "Wie wird nun in solchen Fällen hier verfahren?", verschwand Akiras Aufmerksamkeit völlig von der trotzigen Schülerin zu Risuri.
"Ich werde einen Antrag zu Verweisung stellen und die Zweigleiter müssen das genehmigen, bis Morgen sollte das erledigt sein." In ihrer Stimmer war weder bedauern, noch ein anderes Gefühl. "Nein Bitte, sie meint es nicht so" war Itzuna hin und her gerissen. Was war so völlig falsch gelaufen, Panik erfasste sie als Saisana die Tür öffnete. "Ich... ich bin umgeknickt, sie hat nichts gemacht" flehte sie Risuri an bevor der letzte Funke Hoffnung erstarb. Saisana schloss die Tür von außen, sie hatte binnen eines Gespräches alles verloren. Schwere Tränen fanden ihren Weg auf den kalten Stein des Schulbodens. Es war nicht das erste und nicht das letzte Mal, was spielte es auch für eine Rolle. Sie wäre ohnehin nie perfekt genug. Zitternd stieß sie sich von der Tür ab, beschloss ihr Hab und Gut zu packen. Nach hause konnte sie nicht, hier bleiben auch nicht.
Der Anblick von Itzuna bei der eisigen Kälte der damaligen Freundin, zerriss förmlich das Herz der neuen Lehrkraft. Was ging in diesem Mädchen nur vor sich und warum hing seine Freundin nur so sehr an dieser Tyrannin? "Entschuldigt mich bitte", stand Akira ohne weitere Worte auf und verließ den Besprechungsraum genau wie kurz davor Luzins Tochter. Er wollte die ehrliche Antwort für den unendlichen Hass, vielleicht gab es doch eine andere Lösung als ein Verweis. Da er nichts von Saisanas Gewohnheiten kannte, beschloss die Lehrkraft direkt zu den Schülergebäuden zu gehen um in ihrem Zimmer nach der Angeklagten zu sehen.
Itzuna hatte sich auf dem Tisch zusammen gekugelt, versuchte die Tränen aufzuhalten. "Itzuna?" Risuri hatte sich zu ihr gesetzt, strich ihr eine Strähne aus dem Haar. "Ich hab gesehen welche Angst du vor ihr hast, sie hat schon mehr getan als diesen einmaligen ausrutscher nicht wahr?" hatte sie das Lila in ihren Fingern. "Wieso ist sie dir so wichtig?"
Saisana war über den Hof gerannt und bog bereits zu den Schüler Gebäuden ab.
Das unübersehbare grüne Haar wehte im aufgeregten Wind als Akira ihr folgte. Er bemühte sich gar nicht erst sie zu rufen, wusste er doch dass sie ohnehin nicht auf ihn warten würde, weshalb er ihr einfach nach ging bis sie in einem der Gebäude verschwand. Das knallen der Tür machte es dem Wasserelementar leicht die passende Zimmertür zu finden. Weshalb er ohne lang zu überlegen anklopfte.
"Pinari ich hab jetzt keine Zeit" rief sie und das aufgebrachte scheppern einiger Dinge war zu hören als sie sich mit dem Rücken gegen die Tür fallen ließ um an ihr herunter zu rutschen. Selbst jene Worte waren für Saisana schon brüchig, und sie ergoss sich in Tränen. "Verschwinde Pinari" wimmerte sie kraftlos.
Langsam öffnete Akira die Tür, als ihm das Gewicht der Schülerin schon entgegen fiel. "Ich muss dich enttäuschen", hielt er ihre Schultern, damit sie nicht umfiel, die Augen auf das verletzte Mädchen gerichtet. "Möchtest du mir nicht doch erzählen was eigentlich nicht stimmt?", war Akiras Ton warm, als er ihr aufhelfen wollte.
Mit Tränen in den Augen, das Gesicht rot vor trauer war das Entsetzen unbeschreiblich, als sie in das Gesicht von Akira sah und einige Herzschläge war sie erstarrt unfähig sich zu rühren oder zu denken. Nicht einmal diese Stärke hatte sie sich bewahrt, wieso war er ihr gefolgt, was wollte er noch? Saisaners Herz drohte zu zerspringen als sie sich am Rahmen empor zog, die Beine zitternd.
"Du willst das doch auch nicht", versuchte er noch einmal zu der Schülerin durch zu kommen. "Lass uns zurückgehen und es klären"
"Nein!" schien Akiras Stimme ihr die Worte wiedergegeben zu haben. "Ist doch egal was ich will" Wind wog im Raum umher.
"Glaubst du ich bin dir nach gegangen weil es mir egal ist?", hielt Akira einige Aufzeichnungen davor ab sich im Raum zu verteilen. "Ihr wart mal gute Freunde hm?", trat er nun gänzlich in den privaten Raum der Schülerin ein um die Tür hinter sich zu schließen.
Die Stapel Papiere unter seiner Hand waren zerknautscht und sahen aus wie Itzunas Handschrift. "Du hast keine Ahnung" schimpfte sie, konnte ihre Tränen nicht mehr gänzlich verstecken.
"Deswegen frage ich dich doch", schritt er auf sie zu. "Ich weiß dass du manchmal einem Sturm ähnelst, aber jeder Regen, bringt auch Leben", legte Kuruse ihr tröstend eine Hand auf die feucht werdende Wange. In einigen der zerstörten Unterlagen, erkannte er bekannte Dokumente wieder. "Was hat Itzuna dir angetan, das du sie jetzt so sehr hasst?"
Die Berührung der kalten Hand war wie ein Schlag für Saisana, eine Geste die ihr noch nie jemand so entgegengebracht hatte. So viel Energie hatte sie dieser Blöde Streit gekostet so viel Kraft, nur um doch zu versagen. Wut, Hass und Trauer vererbten und das wilde Element versiegte als sie einfach Aufgab, sich vom Schmerz hinfort ziehen ließ und vor Akira zusammen sackte.
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