Kapitel 40
"Ehrlich?", wollte Akira wissen und lehnte sich etwas nach vorne. Als er vor einigen Wochen an die Schule kam, waren seine Gedanken alles andere als Freundlich zu seinen umliegenden Elementaren eingestellt.
"Ist es weil ich ein I-Kind bin?" Schwere und Trauer klang in Lexs Stimme mit.
"Was? Nein!", lachte Akira bei seiner Frage. "Also vielleicht... schon, aber deswegen konnte ich dich am Anfang eher weniger Leiden. Du hast mir einfach keinerlei Beachtung geschenkt!", beschwerte sich das volle Element bei ihm. "Mein erster Eindruck von dir... kein Element und zu Eingebildet um sich mir mal vorzustellen", zog Akira die Beine nachdenklich an sich um seinen Kopf darauf zu stützen. "Und ja... irgendwie war ich auch neugierig...", gestand er ehrlich sein Interesse an den I-Kindern ein.
Traurig sah Lex aus dem Fenster, so als verstünde er nicht recht, während sich die Stille zwischen sie legte. "Was hat sich geändert?" Die Worte klangen dumpf, die Augen weit entfernt.
"Ich hab dich kennen gelernt", lehnte er sich einfach an den Zweigleiter und nahm seine Hand "ich würde gerne soviel über dich wissen...", fuhren die kalten Finger über das reine Weiß. "Aber nicht mehr weil du ein I-Kind bist..."
Lex schloss die Augen und entzog seine Hand ohne ihn zu verstoßen. "Warum, ich bin weder besonders offen noch herzlich zu anderen?"
"Glaub ich dir nicht", griff Akira wieder frech nach der Hand. "Sie ist so warm, lass mich sie halten...", Akira hatte nicht vor sich wieder abschütteln zu lassen.
Verwirrt sah das I-Kind auf die verschlungenen Finger, die silbernen Augen ungläubig darauf. "Warm?" Erneut wollte er sich entziehen, zitterte unter der engen Berührung, doch Akira verharrte in seiner Hand, wissend das es ihm unangenehm sein würde. "Angenehm", bestätigte das kalte Elemente liebevoll. "Glaubst du wirklich das du so kalt und abweisend bist?", genoss Akira es die wärme zu spüren, welche von dem Weißhaarigen ausging schloss sogar einen Augenblick die Augen.
Betreten sah Lex zu Boden, wusste nicht was er sagen sollte. War Akira wirklich ehrlich? Er kannte Lex doch kaum und das was der Farblose von sich präsentiert hatte, war in keinster Weise ein Grund Freundschaft zu wollen. Wieso auch, für den Zweigleiter war es angenehmer keinen an sich heran zu lassen, aber wenn Akira ihn wirklich nur als Forschungsobjekt sah, wenn er mit Ekono zusammen arbeitete um ihn erneut zu Dokumentieren und erforschen. Der Gedanke löste in ihm unweigerlich ein Zittern aus und ohne es zu merken umschloss er Akiras Hand fester. Was wenn Akira ihn aber einfach schätzte als Zweigleiter, Kollege und Zimmernachbarn.
Die kühlen Finger erwiderten die Geste und entlockten dem Wasserspezialisten ein sanftes Lächeln, schweigend für ihn da sein zu können.
Endlich verloren sich Lexs Gedanken in der Endlosigkeit und er sah auf die umschlossenen Finger. Liebevoll drückte er bewusst seine Finger zusammen, ließ die Nähe für einen Moment zu, die Geborgenheit für einen Atemzug in sein Herz. "Danke Akira, ich mein das ernst" sah er hinauf in dessen Blick.
"Du hast mich gerade Akira genannt", verzogen sich dessen Gesichtszüge zu dem frechen Ausdruck den sie so oft annahmen, doch das kühle Herz begann förmlich zu kochen. Was sich leicht auf dessen Wangen widerspiegelte, die Verbindung zwischen ihnen immer aufrecht erhaltend.
"War das etwa ein Fehler?" Fragte Lex verwirrt und errötete leicht. "Tut mir leid." Unsicher sah er zu seinem Buch, gerne hatte er sich jetzt dahinter versteckt.
"Nein, ich freue mich darüber!", lehnte Akira sich wieder auf seine Knie, wenige dunkle Strähnen fielen ihm ins Gesicht als er den Zweigleiter ansah.
Lex erwiderte den Blick, versuchte ihn zu verstehen, aber Akira blieb ein Rätsel.
Einen Moment herrschte Stille in dem kleinen Zimmer bevor Akira etwas einfiel. "Darf ich dir was zeigen?", setzte der Jüngere sich Lex gegenüber hielt ihm erneut die Hände hin und sah ihn liebevoll an.
Der Blick wechselte zwischen Akiras Augen und dessen Händen, zögerlich nickend.
"Ich hoffe das es klappt", umschlossen seine Finger erneut die seines Gegenübers. Akira ließ die Verbindung der beiden auf seine Beine sinken, entspannte sich zu sehnlich und versuchte erneut den Wind in sich zu spüren. Seine Brust hob und senkte sich, unter den tiefen Atemzüge, bevor ein kaum spürbarer Windzug die Wange des Zweigleiters streifte. "Und?", erkundigte sich Kuruse unsicher ob es tatsächlich funktioniert hatte.
Sanft musste der Weißhaarige lächeln, diese winzige Geste reichte ihm. Er hatte reine Elemente nur als hochnäsig und verachtend kennen gelernt und bei weiten konnten nicht alle Lehrer auch jedes Element. Das dieses reine Wasserkind den Wind besang, ließ ihn Vertrauen und zauberte erneut ein Lächeln. "Hat geklappt" nickte Lex erfreut.
"Ehrlich? Habe ich mir von meinem Schüler beibringen lassen!", erklärte Akira stolz auf sich so wie auf seinen jungen Lehrmeister.
Müde ließ Lex sich in die Kissen fallen als Zaron um die ecke Bog, während Akira noch immer im Schneidersitz vor dem Zweigleiter saß. "Und hat es gereicht, du Raubtier?", zog der Blauhaarige neckend den Arzt auf, welcher noch immer etwas dunkle Glasur seines Nachtisch in den Mundwinkeln kleben hatte.
"Gerade so" belächelte der Grünhaarige „der Patient auch schon fertig?" Besah er das Tablett. Lex antwortete mit einem Schweigen, die Gleichgültigkeit in seinen Zügen dem Arzt gegenüber. "Wer war jetzt noch der Patient? " nahm der Arzt die Hand ans Kind, die andere an seinen Ellbogen und musterte Akira im Bett.
"Ich mach ja schon Platz!", verdrehte der Wasserelementar gespielt beleidigt, mit schrägen Grinsen die Augen, als er sich aus dem Bett bewegte um Zaron seine Arbeit verrichten zu lassen.
"Darf ich?", fragte der Arzt dann höflich aber ernster, anscheinend aus Respekt vor Lex. Dieser Stimmte zu und begann sein Hemd zu öffnen um sein gegenüber gewähren zu lassen. Sanft schob Lex das Hemd beiseite, legte seine helle Brust frei und Zaron begann. Vorsichtig legte er den Temperaturmesser auf dessen Bauch und begann nach Lex Lunge zu hören, in dem er einen Holztrichter mit Schlauch zu seinem Ohr, auf die Brust druckte. Immer wieder folgte dem Holz die Berührung Zarons Hand und jedes mal zuckte Lex zusammen, doch wehrte sich nicht.
In diesem Moment wurde Akira das erste mal wirklich Bewusst, wie viel Lex ihm tatsächlich bereits gewährt hatte. Aufmerksam beobachtete der dunkelhaarige Elementar, die Beiden. Den angespannten Gesichtsausdruck seines Freundes, bei jeder noch so vorsichtigen Berührung des Arztes, als sich auf Akiras Zügen ein sanftes Lächeln legte. Er würde für Lex da sein, selbst wenn dieser ihn niemals selbst um Hilfe bitten würde.
"Sieht besser aus Herr Zweigleiter, die kurze Glut ist verflogen, Temperatur wieder fast ganz normal, nur das Atmen klingt noch komisch." Nachdenklich runzelte er die Stirn und überlegte, doch eigentlich bekamen Elementare so etwas nicht. Lex war als I-Kind wenig resistent und auch dieser Anfallen war einmalig. Kein Elementar ob rein oder gemischt hatte so etwas wie er. "Ich will das noch etwas im Auge behalten" Tippte er auf die Brust, was in Lex Unbehagen auslöste die er nicht verbergen konnte und er begann das Hemd zu schließen.
Etwas enttäuscht über diese Auskunft, entfuhr dem Wassermagier ein leises seufzten. "Dann spiele ich wohl noch öfter Zimmerservice?", verbarg Kuruse seine Enttäuschung über diese Nachricht mit einem schwachen Scherz.
"Wieso hab ich keinen Service?" stand Zaron auf, lächelte und klaute erneut ein Gebäck vom Tablett. "Ich geh dann mal in meine Ecke an mir rumspielen, anscheinend will hier keiner einen dreier" biss er in das Kuchenstück und ging zu Tür.
"Du perverser Vogel...", setzte Akira sich wieder zu Lex und platzierte das Tablett auf den Beinen des Patienten. "Jetzt ist es Kalt, aber diesmal war ich es nicht", richtete sich die Aufmerksamkeit von Akira wieder voll und ganz auf seinen Freund.
Dieser nahm etwas Früchtebrot und erwärmte es, so das es seinen süßen Düft entfaltete, dann brach Lex es in zwei Hälfen und gab Akira das zweite Stück. "Wie gehen deine Studien voran?" begann er mit einer erst gemeinten Unterhaltung.
"Seit ich es abgegeben habe, habe ich nicht eine Letter mehr gelesen", gab der Jüngere zu während er sich das warme Brot in den Mund legte. Die Sorgen, welche Lex in ihm ausgelöst hatte, waren in den letzten Stunden das einzige, was Akira beschäftigt hatte. "Aber Ekono hat mir Versprochen sich zu beeilen. Wenn ich erst mal den Zugang habe, wird man mich auch nicht mehr in meinem Zimmer entdecken", träumte Akira vor sich hin.
Bei dem Namen war Lex unmerklich zusammengezuckt, doch er sagte nichts. Stattdessen nahm er noch etwas Brot und aß genüsslich.
"An welchen Projekt arbeitest du eigentlich zur Zeit?", richtete Akira die Frage an sein Gegenüber, merkend, das er sich schwer tat eine Unterhaltung zu führen.
"Sternentore und ihre Entstehung." Erklärte er und sah auf seine Hände mit dem dampfenden Teiggebäck.
"Und?", hakte der interessierte Zuhörer nach und sah ihn gespannt an, wartend auf eine Erklärung.
Silberne Augen sahen auf zu seinem Zimmernachbarn, die frage anscheinend nicht ganz verstehend.
Schmunzelnd schob Akira sich ein weiteres Stückbrot in den Mund, bevor er genauer nachfragte: "Und wie sind sie entstanden?"
"Wie?" Löste die frage Lex Verwirrung nicht wirklich, wollte der andere etwa einen Vortrag seiner Studie? "Also - das lässt sich nicht in einem Satz fassen" begann er "zu mal die Studien noch nicht beendet sind"
"Ich hab Zeit", rutschte Akira wieder neben seinen Freund um sich bequemer hin zu legen, das letzte Stück Brot in seinem Mund verschwinden lassend die Augen auf Lex gerichtet.
Zögerlich begann Lex damit ein wenig über seine Studienergebnisse zu plaudern, allem anscheinen nach immer überlegen was den Relevant war und was nicht. Nach einer Weile griff sich der Zweigleiter immer wieder müde zwicken die Augen. Das ungewohnte Gespräch strengte ihn an.
"Soll ich dich alleine lassen?", bemerkte Kuruse die Müdigkeit, welche sich nach einiger Zeit in Lex breit machte, auch wenn er gerne noch länger seiner angenehmen Stimme gelauscht hätte, doch irgendwie wollte Lex nicht unhöflich sein, der andere hatte sich solche Mühe gegeben und so sammelte er seine Kraftreserve und verneinte.
"Kennst du Itzunas Lieblingsgeschichte von dem armen Bauersjungen und der magischen Meramera?", rückte der jüngere zur Seite um Lex den nötigen Platz zu bieten.
Dieser saß noch immer steif, den bereits leeren Becher fest umschlossen, machte er keine Anstalten sich in das Kissen fallen zu lassen. "Nein, noch nie gehört? "
Als Akira bemerkte das Lex seine Einladung nicht annahm richtete er sich auf um sich über ihn zu beugen und den längst leeren Becher aus seinen Fingern zu entfernen, in dem er diesen auf das ebenfalls leere Tablett stellte. "Ich erzähl sie dir", erklärte Akira weich und liebevoll, darauf wartend, dass er sich hinlegen würde.
Sanft trafen sich ihre Augen und Lex entspannte indem er sich gerade Hinsetzte, die Arme nach hinten um sich abzustürzen. Das Blau dieser Augen war wie der Ozean selbst, endlos weit und doch so voller Kraft. Für den hauch einer Sekunde verlor er sich darin, bemerkend das die Erschöpfung ihn allmählich benebelte.
Akira tat es mit einem liebevollen Kopfschütteln ab, als er sich selbst wieder auf seine Hälfte fallen ließ und in seinen Gedanken nach den Worten von Ohanna suchte. Im ruhigen Ton und mit hinter dem Kopf verschränkten Armen, schloss der Wasserelementar entspannt die Augen, als die ersten Worte seine Lippen verließen. Immer wieder passierte es, das Kuruse etwas vertauschte und sich daraufhin noch einmal berichtigte. Vor seinem Inneren die Bilder der Geschichte, welche sein Geist bei jedem weiteren Wort formte.
Immer wieder zehrte die Müdigkeit an Lex, ließ ihm einen Moment die Augen zufallen, ihn in diese Geschichte eintauchend. Akiras Stimme war angenehm, beruhigend wie das Rauschen der Blätter.
Eine kühle Hand zog den Halbschlafenden in sein Laken. "Ich geh jetzt", hauchte die leise Erzählerstimme "Schlaf gut"
Lex bekam das kaum mehr mit, wehrte sich nicht, antwortete nicht einmal. Akiras Stimme war eine zarte Begleitung und verschwand als die Dunkelheit immer weiter an ihm zog.
"Er schläft", verkündete der junge Mann und schloss leise und bedacht die Tür zum Behandlungsraum, selbst Müde von der Erzählung.
Zaron sah nicht besser aus als er von den Akten empor blickte, den gläsernen Stift noch immer in der Schwebe. Auf dem vollen Tisch tummelten sich eine Menge Dokumente, darunter auch zwei mit dem ersehnten Sigel, welches diese als Besonderheit kennzeichneten. Zaron selbst setzte sich auf, gab den Blick auf seine Arbeit frei als er begann. "Er schläft? Meine Güte müsst ihr viel Spaß gehabt haben, als ich hier gearbeitet habe. Hättet ihr was gesagt, wäre ich gerne dazu gekommen." Verschränkte er die Hände hinter seinem Grün.
"Red keinen Quatsch!", stieß Akira ihn frech in die freigelegte Seite. "An was arbeitest du den so erschöpfendes? Du könntest auch mal eine Portion Schlaf benötigen", erkundigte sich Akira neugierig während er seinen Blick über die Schriften schweifen ließ.
Schwerer Tuschgeruch lag in der Luft als ihn die Titel der Bücher erwischten. I-Kinder, Phänomene der Natur und Elementlose, ein Fehler in der Rasse, prangerte mit Roter Tusche auf den Buchrücken der versiegelten Dokumente und auch Zarons Texte handelten davon. Der vorliegende Bericht schien sich mit den Körperfunktionen von Lex auseinander zu setzen. "Nur ein paar Aufzeichnungen, Wissen will gesammelt werden. Aber erzähl lieber was du getan hast? Bei mir verweigert er selbst Schlafkraut."
"Wir haben nur etwas geredet, sonst nichts", antwortete Akira wie selbstverständlich. Der junge Forscher wusste, das Zaron nur Informationen aufschrieb um bei dem weiteren Krankheitsverlauf besser helfen zu können, dennoch hatte es einen bitteren Beigeschmack, wenn es Lex war, den er erforschte. "Hast du ihn mal gefragt?", sah er Zaron mit seinen blauen Augen an.
Fragend schob der andere eine Augenbraue hoch. "Nein, muss ich?
"Zaron! Natürlich fragt man!", ermahnte Akira den Arzt entsetzt. "Wie würdest du es den finden wenn man alles über dich aufschreibt?"
"Wie? Was ist den mit dir los? Natürlich dokumentiere ich die Krankheiten, das ist wichtig selbst wenn es ihn stört. Wie soll den jemand den I-Kindern helfen wenn der Wissenstand immer bei Null bleibt?" Fragte er verständnislos.
"Das Stimmt schon, aber er hätte bestimmt nichts dagegen wenn man ihn einfach mal gebeten hätte", versuchte Akira dennoch einmal Lex Sichtweise zu verdeutlichen.
Zaron schob den Stuhl bei Seite und stand auf um zu Akira heran zu treten. Nahe an seinem Gesicht sah er in die blauen Augen, als er unerwartet eine Hand auf die Stirn des anderen legte.
"Was wird das?", stockte Akira in seinem Vortag.
"Ich wollte mal sehen ob bei dir nicht auch die Glut herrscht." Begann er frech.
"Ich bin reines Wasserelementar!", zog der Blauhaarige Zaron ebenso frech die Wangen auseinander. "Grabscher!", verkündete Kuruse sich gespielt aufregend mit einem Grinsen.
"Von wegen" glitt die eigene Hand über die Wange des Älteren. "Ich dachte nur weil du so wirres Zeug redest, entweder die Glut oder du stehst auf mich" erläutertete Zaron frech.
"Das wird es sein! Wollen wir nicht mal zusammen ausgehen?", legte der sehr körperliche Wasserelementar seinen Arm um Zarons Hüfte, als er sich provozierend an den größeren schmiegte.
Leicht errötend, da er nicht damit gerechnet hatte begann der andere doch sicher. "Nur wenn ich die Wildkato in der Tasche bekomme" sahen die braunen Augen auf Akiras Schritt.
Den Blick folgend laden die kühlen Finger Akiras auf seinem Gürtel, die Augen auf den Zügen des anderen haltend. "Ich hab nichts zu verstecken", öffnete der Wasserelementar langsam und quälend das Leder.
Einen Augenblick lang verharrte Zarons Blick auf der bedeckten Männlichkeit, bevor er sich doch löste und räusperte. "Schon gut manchmal will man sich den Spaß nicht verderben" wand er sich ab. Zaron hatte seinen Gegenspieler unterschätzt und nun war er der bedrängte.
Akira konnte sich das Lachen nicht verkneifen. "Spiel niemals in Gewässern die du nicht kennst", hauchte der Jüngere erheitert über seinen Sieg in dessen Ohr, bevor er sich den Gürtel wieder um die Hüften legt. "Die Kato wäre dir sowieso ne Nummer zu groß gewesen", wuschelte er dem Arzt durch das Haar. "Soll ich dir später was mitbringen?", erkundigte sich der gut Gelaunte in der nächsten Sekunde schon wieder freundlich, an der Tür stehend.
"Ja gerne, Brot? " blieb Zaron wohl jeder anzüglich Spruch im Hals stecken, doch er lächelte freundlich.
"Mach ich! Bis später!", gab Akira zurück verließ das Krankenzimmer. Es war bereits später Nachmittag, als der junge Forscher sich entschloss bis zum Abendessen in der Bibliothek zu studieren.
Der Wasserelementar grüßte die Bibliothekarin, bevor er durch die prall gefüllten Bücherregale glitt. Zufrieden es endlich mal wieder das Innere der endlos wirkenden, nach Tusche und Staub riechenden Bibliothek geschafft zu haben, zog er den angenehm vertrauten Geruch tief in seine Lungen. Mit leichten Schritten führte ihn sein Weg zu dem Bereich der Sternentore, welche ihn schon seit Kindertagen in den Bann gezogen hatten. Akira erinnerte sich gerne an die Tage in denen sein Vater, ein starkes reines Element von der Arbeit nachhause kam und ihn feste in die Arme schloss. Das Abendessen wie auf heißen Kohlen sitzend, platzten die großen Kinder Augen beinahe vor Spannung, welche nur darauf warteten endlich in den muskulösen Armen ins Bett gebracht zu werden. Schon auf dem Weg in sein Zimmer leuchteten die Augen des Heranwachsenden erwartungsvoll auf den weichen Zügen des Forschers, welcher sich gemeinsam mit seinem Sohn auf das kleine Bett legte und ihm von den Sternentoren berichtete. Akira verschlang jedes Wort des Älteren, so als würden die fremden Welten, von denen sein Vater erzählte verloren gehen, wenn man auch nur ein einziges Vergessen würde. Orte an denen Zuckerbrot an Bäumen wuchs oder wilde Monster gegen starke Elementare antraten, jede dieser Welten egal wie fantastisch oder unmöglich sie auch gewesen sein soll, erweckten bereits in dem kleinen Wasserelementar den Wunsch, jede einzelne dieser zu ergründen.
Gedanken verloren zog Akira ein Werk nach dem anderen aus dem Regal, belas die Lettern, welche jene Welten hinter den Sternentoren beschrieben. Längst hatte Kuruse verstanden, das sein Vater, genau wie all die Autoren dieser Werke, niemals auch nur eine der Welten hinter den verbotenen Toren gesehen hatte, doch noch immer war es genau das, was Akira sich wünschte, was ihn Antrieb und er sich erhoffte in dem Forschungsabteil zu finden.
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Hey kurze Anmerkung zu einem süßen Advendskalender auf @TWENTY_FOUR_SEVEN schaut doch mal dort vorbei, wenn ihr gerne bis Weihnachten jeden Tag eine kleine kurz Geschichte lesen möchtet ♡
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