Kapitel 16
Ein Schüler zeigte Akira den Weg zur Bibliothek, damit der junge Wassermagier nach einer Symbolschrift über die Sterne in den Regalen suchen konnte.
Afina die Leiterin der Schriften und Bibliotheken, Verwalterin des Schatzes der Schule, eine kleine hellblaue Frau mit geflochtenen langen Haaren, schlich durch die Gänge.
"Entschuldigen sie..", tippte der deutlich größere Wasserelementar die junge Frau an. "Wissen sie durch Zufall wo ich die Bücher der Symbolik finden kann?", hauchte Akira der Dame leise mit einem Lächeln zu.
"Durch Zufall? Junger Mann ich ich bin dir Leiterin allen Wissens in dieser endlosen Fülle der Bibliothek, wenn ihnen einer Helfen kann, dann ich.",begann sie lächelnd mit den drei Büchern unter ihren dürren Armen. "Alte Symbolik, Stern Symbolik, Symbolik über Elemente, ...?", fing sie an nur wenige aufzuzählen, während die dunkelgrünen Augen ihn fragend und doch nett musternden.
Akira schmunzelte "wer konnte den Ahnen das eine hübsche Dame wie sie sich dem Wissen versprochen hat", schmeichelte der junge Wasserelementar seinem Gegenüber mit einem warmen Lächeln. "Sternen Symbolik", antwortete Akira Afina dann aber auch schon freundlich.
Sie nickte und drehte sich im selben Augenblick in Richtung des gedanklich auserkorenen Ganges. "Afina Uneoda, ist mein Name, sind sie neu hier? Ich habe sie hier noch nie bewusst wahrgenommen." Erklärte sie und schlich so sicher durch das endlose Labyrinth an Gängen, als sei dies ihr Zuhause.
"Akira-el Kuruse, sehr erfreut", stellte auch er sich vor. "Ich bin der neue Wasserlehrer seit Anfang dieser Woche", erklärte der Blauhaarige während er dem langen Haar folgte, welchem ihm den Weg wies. Ihre Kleidung war nüchtern und zurückhaltend, genau richtig für den Beruf als Bibliothekarin, dennoch wirkt ihre zierliche Gestalt freundlich und keines Wegs unattraktiv in dem dunkeln engen Rock, welcher ihre Hüfte zierte.
Die Begleiterin führt ihn die Treppe hinauf, vorbei an den Regalen Sternkunde, Astrologie und Sterntore bis zum Ende. Zur rechten schützte ein weiteres Regal in Hüfthöhe vor dem Absturz und beherbergt etliche weitere Bücher ohne den Blick in die unteren Etagen zu versperren. "Da oben links" deutete sie mit ihren schlanken Fingern über Akiras Kopf.
Für den schlanken Mann war es ein einfaches das dicke Buch aus dem Regal zu ziehen. "Vielen Dank", nickte er Afina zu und begab sich erneut in den breiten Sessel um das pfeilähnliche Zeichen in dem Buch der Symbolik zu erforschen. Etliche Stunden vergingen in denen Akira Zeichen für Zeichen mit dem auf dem Sternenleser abglich, doch auf keines dieser Symbole passte der Pfeil, auf dem roten Grund. Viel kleiner fiel ihm unter einer leichten Schicht Rost noch etwas auf, etwas, dass an eine Schrift erinnerte. Doch auch diese Symbole konnte der junge Magier nicht zuordnen, weshalb er sich erneut auf den Weg machte um andere Literatur zu Rate zu ziehen, doch das Rätsel um die Inschrift des Sterneinlesers blieb Akira an diesem Vormittag noch verborgen.
Zur Mittagssonne begab sich der Wassermagier wie so oft auf den Weg in den Speisesaal, doch vorher entschloss sich Akira dazu den verstaubten und leicht rostigen Kompass zu reinigen. Es müsste doch jemand geben, der diese Schrift zumindest deuten, wenn schon nicht lesen konnte. So viele Bestimmungsbücher hatte er sich angesehen, doch zwischen etlichen Schreibschriften, nur wenige gefunden, welche aus einzelnen Zeichen zusammen gesetzt wurde.
In dem Speisesaal angekommen wurden Akiras Überlegungen durch die Anwesenheit von Lex durchrissen und die angestaute Wut über die Frechheit des Vortages überkam den Wasserelementar erneut. "Naa? Hat es dir Spaß gemacht, dich über mich lustig zu machen?", ließ Akira sich trotzig mit eisigen Hauch und wie immer ungefragt, auf den Platz gegenüber von Lex fallen.
Dabei schepperte das Tablett mit lauten Getöse auf dem hellen Tisch.
Lex blieb ungerührt und aß das Mittagsgericht während seine Augen durch das zarte Brillenglas auf die verblasste Tusche sahen. Der Zweigleiter sah sich nicht in der Verantwortung auf so eine grobe Behandlung zu reagieren und zu einer Antwort schon gar nicht.
"Ich rede mit dir!", zog Akira das Buch allerdings wieder trotzig nach unten. "Kein Wunder das die anderen Feuerelementare dich nicht dabei haben wollen!", zischte der Blauäugige sein gegenüber an. Akira fühlte sich ignoriert und zum wiederholten Male von Lex bloß gestellt. Die Schrift in seinen Händen begann leicht zu gefrieren, während der impulsive Elin geborene auf eine Antwort wartete die ihm diesen Schabernack, welchen der Zweigleiter mit ihm zu führen schien erklären sollte.
Lex hingegen schien wie der Fels in der Brandung ausgeglichen und voller Ruhe zog er seine schlanken Finger über Akiras Hand. Ohne ein Wort oder den Hauch einer Bewegung umspielte die Wärme den Frost so achtsam und bedacht die Feuchtigkeit aus dem Pergament zu verbannen ohne Akiras Haut zu berühren. Die hellen Augen auf die Stelle die nur um Haaresbreite die beiden Hände voneinander trennte. "Hmm, was ist heute dein Problem?", fragte er ruhig.
Seine Ruhe brachte Akira erneut fast zum Kochen, wobei die Wärme seiner Handfläche auf Akiras kühler Haut einem angenehmen Schauer hinterließ, als dieser seinen eisigen Handabdruck auf den Seiten zurückließ, um seine Arme vor der Brust zu verschränken. "Itzuna.. du hast ihr gesagt das sie mich begleiten soll, als hätte ich es nötig, dass du mir eine Begleitung zu weißt! Du hättest mich selbst begleiten können, oder dich raus halten sollen!"
Er nickte und zog das freigegebene Buch wieder vor sich, bevor er mit der anderen Hand die Brille von seiner Nase nahm. "Es tut mir aufrichtig Leid es war nicht meine Absicht" entschuldigte er sich und sah in die ozeanblauen Augen, was ihm ein leichtes Schmunzeln auf die Lippen zauberte.
Akira sah ihn verdutzt an. Wollte Lex ihn schon wieder auf den Arm nehmen? "Das soll ich dir jetzt glauben?", konterte er den Blick scharf und glaubte nicht das diese Entschuldung wirklich ernst gemeint sein konnte.
"Das liegt in deinem, nicht in meinem Ermessen", wendete der Zweigleiter seine Aufmerksamkeit wieder dem Buch zu. Der Saal war bis auf wenige Elementare leer und ihre Stimmen verhallten in der Höhe des Raumes.
"Ich rede immer noch mit dir", legte Akira erneut das Buch zur Seite, doch diesmal streifen seine Finger die Haut von Lex für den Hauch eines Herzschlages. "Wieso bist du nicht mit bei der Feuerelementar Fortbildung? Ist es nicht dein Hauptelement und zählt es nicht zu deinen Pflichten als Zweigleiter immer auf den neusten Stand zu sein?", bombardierte der Blauhaarige sein gegenüber mit einem neuen Schwung Fragen.
"Ich bin auf dem neustem Stand", zog er das Buch einfach wieder zu sich. "Wieso bist du nicht mit den Wasserelementaren unterwegs?", fragte er um Akira zu denken zu geben und ihn abzulenken.
Doch bevor Lex das Buch anheben kann fror Akira es am Tisch fest. Erneut wusste Kuruse keine Antwort auf seine Frage, doch er ließ es sich dieses mal nichts anmerken. "Ich entscheide mit wem ich mich abgebe und weder mein Element, noch der Zweigleiter...", sah er ihn herausfordernd an "... hat diese Entscheidung für mich zu treffen", lehnte er sich auf den Tisch, das Essen noch unangerührt sah Akira Lex prüfend an. "Bin ich dir so zu wider?", fragte der Blauhaarige direkt im klaren Ton.
Eine Sekunde lang schien Lex verwirrt darüber, dass sein Buch sich nicht mehr bewegen ließ, als ihm die zarten Eisblumen auffielen. Resigniert ließ er seine Hand darauf ruhen und hob erneut seinen Blick um Akira feste in die Augen zu sehen. Schweigend prüft er die Stärke und Absicht hinter seinem Gegenüber, doch Akira schien ihm wie ein Rätsel dessen Antwort unergründlich war. "Wieso zuwider?"
"Wieso? Weil du lieber alleine mit einem Buch isst als in meiner Gesellschaft!", war es Akira selbst nicht bewusst warum er sich eigentlich jedes mal wieder zu Lex setzte. "Also? Was ist an mir so unausstehlich? Du bist der Einzige der mir einfällt, dem meine Gegenwart unangenehm ist", wüsste der beliebte Lehrer wirklich niemanden der ihn so abschätzig behandelte wie es Lex immer wieder tat.
Lex überlegte einen Moment und ließ sich dann gegen die Stuhllehne sinken. "Du hast recht" verschenkte er seine Arme vor der Brust ohne den Blick zu lösen. "Ich war unhöflich verzeih, bitte Herr Kuruse, was liegt ihnen auf dem Herzen?"
"Boah! Vergiss es!", zischte Akira erneut gereizt und ließ sein unangerührtes Tablett einfach vor dem Zweigleiter stehen, als er ohne weitere Worte den Raum verließ.
Lex schüttelte voller Unverständnis den Kopf bevor er das Buch löste und ungerührt da weiter machte, wo ihn der Neue unterbrochen hatte, doch immer wieder glitt der Blick zu dem ungerührten Tablett.
Akira beschloss die restliche Mittagszeit in seinem Zimmer zu verbringen, räumte die wenigen Dinge die er besaß zusammen um die neuen Möbel besser aufstellen zu können, wenn diese ankamen. Doch eigentlich versuchte der Wasser geborene sich bloß damit abzulenken und nicht weiter über das provozierende Verhalten von Lex nachzudenken.
Nach einer Weile klopfte es an der Tür und der Elin geküsste sah einen Wimpernschlag an diese.
"Ja?!", erklang die Stimme Akiras noch während des Packen der Lehrmittel.
Die Tür schob sich wortlos auf und seufzend betrat Lex das Zimmer mit dem Tablett.
Einen Moment trafen sich die Blicke und Lexs Blick trieftete zu der Tasche in die Akira sein weniges Hab und Gut einpackte. "Was tust du da?", verstand der Zweigleiter die Situation nicht, in der es so aussah, als wolle Akira die Schule verlassen.
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