Kapitel 15
"Was willst du für den?", hatte dieses kleine Kompass ähnliche Gerät sein Interesse geweckt, als Akira ihn aufklappte und sich ein Spiegel öffnete in welchem sich die Sterne deuten ließen und einem den richtigen Weg Preis geben sollten, doch es verfingt sich keinerlei Licht in diesem. "Dieses alte Ding muss wohl kaputt sein... es hat noch nie funktioniert", beschwerte sich Lofa über den Gerümpel welcher hier unter anderem auch noch lag. "Irgend ein komischer Mann hatte ihn mir einmal als Zahlung da gelassen, doch als ich ihn Testen wollte hat er keinerlei Sternenlicht eingefangen, für einen Sternenleser also beste Voraussetzungen", schmunzelte er bei Akiras Begeisterung für das staubige Objekt. "Nimm es ruhig mit, aber reparieren musst du es selbst", wurde Lofas Stimme wieder warm, als er sah wie Akira den Staub von der kleinen fein gearbeiteten Apparatur strich. "Vielen Dank", leuchtete in den blauen Augen des Wasserelementar kurz die Faszination auf.
Itzuna hatte bereits einen Schreibtisch auserkoren und staubte das filigrane Stück mit den Händen ab, ohne den beiden Männern zuzuhören. Das Objekt stand hinter einem kleinen Regal und nur eine alte Tasse stand auf der Arbeitsplatte aus blauem Opal.
"Wirklich guter Geschmack", stand Akira im selben Moment hinter ihr und betrachtete das Meisterwerk. "Diesen nehmen wir auch", wurde der junge Magier gegen seiner Erwartungen schneller fündig als gedacht.
Als hätte der junge Lehrer sie gelobt, funkelten Itzunas Augen im Schein der wenigen Lichtquellen wie Sterne über ihren Fund. Er passte wirklich perfekt, die kleinen Ornamente am Saum der Platte, Wellen und Tropfen die dort alles umfassten und bis in die Beine reichten. Itzunas Finger glitten über die Erhebungen der Zierden wie über weichen Stoff und ein Lächeln umspielte ihre Mundwinkel.
"Sehr gute Wahl! Nein eine ausgezeichnete Wahl!", bestätigte Lofa, als er die Dinge markierte welche sich Akira aus seinem Fundus auserkoren hatte.
Der ältere Elementar hatte seine Kundschaft eine gefühlte Ewigkeit in seinen Gefilden umher getrieben bis Akira erstaunlicher weiße alles hatte, was er brauchte. Der Abend war bereits fortgeschritten, als die angenehme Nachtluft alle Drei umhüllte, beim hinaustreten unter den Sternenhimmel des Archipels. Das Bunte treiben war bereits wieder abgeebbt, was Itzuna bedeutete, dass sie wirklich lange in Lofas Laden zugebracht hatten und es weit nach Mitternacht war. "Ich werde dir die Dinge, in kürzester Zeit zustellen lassen", summte der Alte, scheinbar unbeeindruckt der späten Stunde. Ein kühler Wind säuselte Itzunas lila Haar, als sie sich mit einem Lächeln und der höflichen Verbeugung verabschiedete und rückwärts in die Gasse trat.
Der junge Wasserelementar wog den Sternenleser unter dem dunkeln Firmament liebevoll in der Hand, bevor er ihn aufklappte um zu sehen ob sich darin wirklich nicht ein Stern wiederfinden würde, doch der alte Mann hatte recht, das so fein gearbeitete Objekt blieb im dunkeln der Nacht. "Vielleicht benötigt es eine neue Linse", flüsterte Akira zu sich selbst bevor er den Sternenleser in seiner Manteltasche verschwinden ließ und Itzuna folgte.
Die Stadt erstrahlte Tag hell unter den abertausenden Elementarkristallen und doch war es der Palast, der noch heller beschienen war und selbst dem Mond Konkurrenz machte. Während die junge Schülerin am Gleis stand und auf den Zug wartete, wanderte ihr Blick umher. "Ich bin froh das ich sie begleiten durfte", lächelte sie verlegen und wippte auf ihren Fersen.
Akira musste lächeln bei ihren Worten. "Darf ich ehrlich zu dir sein?", legte er seine Arme um sich selbst und hielt sich an den Ellbogen fest. "Am Anfang hast du mir wirklich ein bisschen zu viel geredet...", grinste der Lehrer frech. "..aber ich bin auch froh, dass ich so eine kompetente Begleitung an meiner Seite haben durfte", lächelte Akira ungewohnt weich.
Itzuna errötete erneut und wand sich ab, um ihm ihre Farbe zu verbergen. Sie sah zum Horizont wo der Elementarzug bereits an Kontur gewann und nur noch wenige Atemzüge vom Bahnsteig entfernt in die Stadt einfuhr. Den Heimweg über war sie relativ schweigsam und begleitete Akira bis zum Haupttor. "Ich werde in mein Zimmer gehen", deutete sie auf die zarten Lichter an der Nordmauer der Schule. "Gute Nacht" verabschiedete sie sich mit einem Lächeln und glitt in die Nacht.
"Schlaf gut", nickte auch Akira ihr zu, bevor er sich aufmachte um ebenfalls auf sein Zimmer zu gehen. Der Abend in dem Labyrinth von Lofa hatte ihn mehr angestrengt als erwartet weshalb er etwas Gedanken verloren durch die langen Flure der Schule schlenderte in der Hand hielt er seinen neusten Schatz. "Zu schade das es Kaputt ist", sprach er bei den zärtlichen Berührungen des Metalls mit sich selbst, als ihm die kleinen Symbole im hellen Licht der Kristalle auffielen, doch die Müdigkeit zwang Akira dazu den Sternenleser wieder in seine Tasche fallen zu lassen und sich ins Bett zu legen. Morgen war der erste unterrichtsfreie Tag an dieser Schule, da könnte er sich in Ruhe den Symbolen und auch seinen weiteren Forschungen widmen.
Laute Stimmen und das Gelächter im Treppenaufgang drang bis in Akiras Zimmer. Dai war bereits für seine Verhältnisse früh wach, kramte in seinem Raum herum und Pfiff fröhlich vor sich hin, als es laut an dessen Tür klopfte. Die Stimme das Magiers mit dem roten Haaren mischte sich mit denen aus dem Flur. Mit leichtem Kopfschmerz streckt sich Akira in seinem Zimmer, als er sich nach einigen Augenblicken dazu entschloss dem Lärm einmal auf den Grund zu gehen. Geschmeidig glitt der Wassermagier in sein Hemd und Hose um noch beim Gürtel schließen auf den Flur zu treten.
Draußen stand ein Pulk von etwa sieben Lehrern, alle Feuerelementare, wie sich auf den ersten Blick bereits erschließen ließ.
Etwas abschätzig sah Akira, welcher sich in seiner Ruhe gestört fühlte die Ansammlung an. "Gibt es einen Grund warum ihr euch im Flur geirrt habt?", begann er an seinen Rahmen gelehnt Dai unter ihnen zu suchen.
Eine Frau mit Pferdeschwanz und blassen Haaren, war die erste, die Akira wahr nahm und ihn verwirrt ansah. Nach einer abschätzenden Musterung setzte sie an. "Sind sie der neue Lehrer von dem hier alle reden?", doch noch bevor Akira antworten konnte erklang Dais Stimme, der sich durch die Leute kämpfte. " Frau Zuarina Kuzero, das ist Akira-el Kuruse, der Neue." Dann sah er seinen Zimmernachbar mit einem Schmunzeln an. "Einmal zwischen zwei Goldmonden gehen die Elementare separiert in Weiterbildung um ihr Fähigkeiten zu vertiefen und untereinander gut vernetzt zu sein", erklärte er ihm freundlich. "Dai auf! Bevor der Zweigleiter auftaucht und sich womöglich noch anschließen will", die kratzige Stimme gehörte einem großen Mann welchen einige als Tawin bezeichneten. Die Äußerung lies die Anderen in Gelächter ausbrechen.
"Viel Spaß Dai", unterbrach Akira dann allerdings den Tumult scharf. "Wir sehen uns", wand sich Akira ohne den eingebildeten Elementaren weitere Beachtung zu schenken ab. Wenn das Wasservolk als eingebildet galt, machte dieser Trupp Feuerelementare ihnen aber mehr als nur Konkurrenz. Gerade wollte Akira wieder in sein Zimmer gehen, als im Flur wieder Ruhe herrschte, da viel ihm ein das Itzuna ihn nur auf Geheiß von Lex begleitet hatte, weshalb der Wasserelementar doch wieder kehrt machte und an die Tür des Zweigleiters hämmerte.
In Akira sammelte sich Wut als Lex nicht öffnete und obwohl er einfach nicht da zu seinen schien, regte sich der Wasser geborene nur noch mehr auf. "Boah!", schnaubte er plötzlich hellwach und entschloss sich doch erst einmal zu Frühstücken.
Der Essensraum war leer und bis auf wenige Lehrer herrschte Stille. Unter den spärlichen Gesichter fand sich auch das grüne Haar des Direktors.
"Guten Morgen", begab sich Akira lächelnd zu Unezun. "Ich darf doch?", sah er den freien Platz vor ihm an.
"Ja sehr gerne sogar", bedeutete der Mann ihm mit einer Geste sich zu setzten, während er noch das Gebäck kaute. "Ich hoffe sie haben sich gut eingefunden" begann er sichtlich interessiert.
"Einige sehr interessante Lehrkräfte sind mir auf jeden Fall begegnet", nickte Akira zustimmend als er sich setzte. "Leider konnte ich mich noch nicht in dem Herzstück ihrer Schule umsehen, obwohl es mich schon vom ersten Tag in den Fingern kribbelt", hatte Akira sich allerdings schon vorgenommen dies heute zu ändern und sich nach dem Frühstück in die Bibliothek auf zu machen.
"Dazu werden sie die nächsten Tage sicher Gelegenheit bekommen" freute sich der Mann ihm gegenüber und biss erneut ab, ein lächeln in seinen weichen Zügen. "Sollte ihnen etwas missfallen oder es Probleme geben, lassen sie mich das Ruhig wissen" "Vielen Dank", nickt der junge Wassermagier, welcher ebenfalls sein Frühstück verzerrte. "Mir sind einige Schüler aufgefallen, welche... wie soll ich sagen, andere Schüler wohl bedrängen, welche Möglichkeiten stehen mir frei diese wieder auf den rechten Pfad zu begleiten?", dachte er an die Gruppe, die Itzuna in seinen Augen grundlos tyrannisierten.
Der Blick des Gegenüber verfinstert sich besorgt, als er begann. "So etwas sollte es hier nicht geben, im schlimmsten Fall muss die Kommission an Zweigleitern entscheiden ob besagte Schüler verwiesen werden" sah er ihn feste an.
"Ich werde sie im Auge behalten", versuchte der neue Lehrer allerdings erst einmal keine voreiligen Schlüsse zu ziehen. "Sie werden wohl vernünftig werden", lächelte Akira beruhigend.
"Wir haben keine Sanktionen in dem Sinne, da die Schüler alle auf freiwilliger Basis hier her kommen. Vielleicht nur eine interne Kleinigkeit, das wird sich bestimmt wieder geben", bestätigte Unezun. "Ansonsten können sie sich noch einzeln an die Zweigleiter wenden, sie können ihnen mit Sicherheit helfen"
"Ja sicher", nickte Akira wieder nur, als er sich eine abfällige Bemerkung nur schwer unterdrücken konnte, als er an Lexs Kompetenz dachte. Jedoch mochte er sich selbst bei dem Direktor nicht in ein falsches Licht rücken. "Vielen Dank für ihre Gesellschaft", verabschiedete sich der junge Lehrer nach dem er bereits gespeist hatte und sein Gegenüber noch immer genüsslich am essen war und stand auf um in die Bibliothek zu gehen.
"Oh Herr Kuruse-el, bevor ich es vergesse, ich freue mich noch immer das sie mit ihren außergewöhnlich begabten Fähigkeiten uns bereichern", lächelte der Grünhaarige zuversichtlich.
Akira verbeugte sich Höflich zum Gruß und lächelte zurück. "Ich bemühe mich sie nicht zu enttäuschen", sah er ihm entschlossen in die Augen ohne den zweifel darin zuhaben das dies eintreten könnte.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro