Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Kapitel 4

Riley Cooper

Besuche im Gefängnis liefen stets nach dem selben Muster ab. Da gab es Gloria, die ich zuerst passieren musste. Die dicke Frau am Empfang sah immer aus, als hätte sie Spinnen gefrühstückt. Ich mochte sie nicht. Steve, der Gefängniswärter, der mich dann ins Innere des Knastes führte, war da schon eher nach meinem Geschmack. Er war groß, breit und sehr nett. Er lächelte immer, wenn ich zu Besuch kam, was leider nur einmal im Monat der Fall war. Öfters durfte ich meinen alten Herrn nicht sehen. Steve brachte mich dann zu Romina, welche mich nach Waffen und Drogen durchsuchte, weil Steve das nicht machen durfte da er ein Mann war und ich ein weibliches Wesen. Romina redete selten etwas. Alles, was sie immer sagte war "sauber", wenn sie meinen ganzen Körper abgetastet hatte.

"Wie ist er drauf, Steve?", fragte ich, als wir die letzte Tür passierten, die uns vom Besucherraum des Gefängnisses trennte. Ich fragte Steve immer, wie es Dad ging. Seine Antwort war immer dieselbe:

"Wie immer, Riley."

Ich betrat den Besucherraum, nickte einem weiteren Wärter, der den Raum überwachte, kurz zu und war überrascht, wie viel heute hier los war. Eigentlich waren Dad und ich hier meistens allein, doch heute war es relativ laut im Raum und beinahe alle Tische waren besetzt. Ich entdeckte meinen Vater sofort. Er saß in seinem schicken Gefängnis-Outfit an einem der Blechtische und stierte die Tischplatte an. Ich holte tief Luft. Scheiße, den eigenen Vater so sehen zu müssen.

"Orange steht dir nicht!", sagte ich, als ich mich gegenüber von ihm an den Tisch setzte. Er sah auf und sofort zogen sich seine Mundwinkel nach oben und er grinste mich an, sodass die Lachfalten um seine Augen tiefer wurden.

"Meinst du? Ich denke, orange ist eine fröhliche Farbe!", meinte er und sah an sich herunter. Ich schüttelte meinen Kopf.

"Orange hat mir noch nie gefallen.", stellte ich fest. Er lachte leise.

"Wie geht's dir, Riley?", fragte er, plötzlich ernst werdend.

"Wunderbar."

Er zog skeptisch seine Augenbrauen nach oben.

"Was macht die Arbeit?"

"Wie immer. Viel zu tun für wenig Geld.", gab ich Schulter zuckend zurück. Dad seufzte und ich wusste, dass er schon wieder mit seinen Schuldgefühlen kämpfte. Ich musste schleunigst das Thema wechseln.

"Also, ist Randolf, dein Zellennachbar endlich ausgezogen?", fragte ich und spielte auf den rothaarigen Clown an, der nach Dads Erzählungen jede Nacht so laut schnarchte, dass der ganze Zellenblock kein Auge zu bekam. Zu meiner Erleichterung grinste Dad wieder.

"Leider nicht. Wieso, bist du interessiert an seiner Zelle?", gab Dad zurück.

"Oh ja! Unbedingt. Ich spiele schon lange mit dem Gedanken mir eine Zelle in diesem wundervollen Etablissement zu mieten!", ich zwinkerte.

"Du hast Glück, einer von uns wird morgen entlassen. Seine Zelle wird frei und von dort aus hast du einen wunderbaren Ausblick auf den Innenhof!"

"Ach echt?", gespielt euphorisch riss ich meine Augen auf. "Ich sollte mich dringend mit dem Verwalter in Verbindung setzen. Eine so schöne Zelle kann ich mir nicht entgehen lassen!"

Dad lachte endlich glucksend und auch ich stieg mit ein, während ich meinen Blick durch den Raum gleiten ließ. Ich mochte es, die anderen Gefangenen anzusehen. Ich stellte mir vor, was sie angestellt hatten und malte mir die wildesten Geschichten aus. Doch heute entdeckte ich einen, der irgendwie so ganz anders als die anderen wirkte. Meistens sahen die Insassen im Besucherraum fröhlich aus. Klar, sie hatten auch Besuch von ihren Lieben, wer war da nicht fröhlich? Doch der junge Mann, den ich jetzt entdeckt hatte, sah alles andere als fröhlich aus. Er starrte abwesend in die Luft und in seinen grünen Augen lag etwas so Unheimliches, fast Kaltes, dass sich eine Gänsehaut auf meine Arme schlich. Er war hübsch, keine Frage, sehr hübsch sogar, aber er wirkte gefährlich, so, als hätte er das Leben aufgegeben.

"Wer ist das?", fragte ich, nachdem ich den Kerl eine Weile beobachtet hatte.

Die Frau, die ihm gegenüber saß, sah traurig aus. Ich schätzte, sie war seine Mutter.

"Das ist der, der morgen auszieht. Du weißt schon, du willst seine Zelle anmieten."

"Was hat er gemacht?", mein Blick lag noch immer auf ihm. Dad räusperte sich.

"Das weiß keiner. Er erzählt jedem etwas anderes."

"Tatsächlich?", Mr. Mystery wurde immer mysteriöser.

"Mr. Cooper, Ihre Zeit ist um.", schaltete sich Steve ein, der hinter mich getreten war. Seufzend stand ich auf und umarmte meinen Dad kurz. Eigentlich war das verboten, aber Steve drückte immer ein Auge zu. Oder beide.

***

Wie immer fühlte ich mich auf dem Heimweg nach dem Knastbesuch niedergeschlagen. Dad fehlte mir unheimlich. Als ich die Wohnung betrat, nachdem ich mich kräftig gegen die Haustür hatte stemmen müssen, da diese seit geraumer Zeit klemmte. Drinnen stolperte ich über ein Paar von Gins Schuhen, die ich dann auf die Seite kickte.

"Coop?", vernahm ich Cams Stimme aus dem Wohnzimmer. "Bist du das?"

"Jep!", gab ich zurück und entledigte mich meiner Jacke und meiner Tasche.

"Gin hat dich vorhin gesucht. Sie hat irgendwas von einer Haarbürste gefaselt.", grunzte Cam gerade, als ich das kleine, voll gestopfte und viel zu chaotische Wohnzimmer betrat. Der Boden war eigentlich ein Holzboden, was jedoch kaum zu erkennen war weil jeder Quadratmeter des Raums zugestellt war. Neben der türkisfarbenen Couch stand ein roter Sessel. Cameron hatte ihn auf der Straße gesehen, ihn für gut befunden und schließlich zusammen mit Gus in die Wohnung geschleppt. Wir alle fanden den Sessel super, nur Gin nicht. Gin war davon überzeugt, dass der Sessel verseucht sein musste. Sie weigerte sich bis heute, den Sessel zu nutzen. Gardinen gab es keine, dafür aber ein Bücherregal in dem nicht nur alle möglichen Bücher standen, sondern auch leere Dosen, Kleidung und sogar einer meiner Reithelme. Stühle, Truhen, Tische. Alles wurde genutzt, um unser Zeug irgendwo unter zu bringen. Die Küche sah ganz ähnlich aus, der große Esstisch war zur Hälfte voll gestellt, die andere Hälfte wurde zum Zubereiten der Mahlzeiten genutzt, da die Küchenzeile dafür keinen Platz bot. Neben Kaffeemaschine, Mikrowelle und Toaster - alles lebensnotwendige Gerätschaften in einer Studenten-WG - war einfach kein Platz mehr. Der Ofen wurde als Aufbewahrungsplatz für Konserven und Brot genutzt, er war sowieso schon lange kaputt. Im Kühlschrank lagerte hauptsächlich Bier, mit etwas Glück konnte man noch einen verschrumpelten Apfel oder ein angebissenes Sandwich finden. Im kleinen Flur der WG stand eine Kommode, die als mein Kleiderschrank diente. Mein Zimmer war so klein, dass gerade einmal ein Bett und ein kleiner Tisch hinein passten. Das Gute daran war, dass ich dafür so gut wie keine Miete bezahlen musste. Die Zimmer der anderen waren etwas größer, dafür aber auch teurer. Vom Badezimmer fange ich am Besten gar nicht erst an. Ich denke, jedem ist klar, wie ein Badezimmer aussieht, das zwei Kerle mitbenutzen. Überall nasse Handtücher, die Hälfte der Zeit ist das Bad überflutet und Zahnpastareste kleben komischerweise nicht nur am Waschbecken, sondern auch an der Wand. Das Bad war nicht gerade ordentlich, doch Fußpilz bekam man da drin auch nicht.

"Haarbürste?", kam ich auf Cams Aussage zurück und setzte mich gegenüber von ihm auf das Sofa. Er zuckte mit den Schultern, versenkte seine Hand in der Chipstüte und stopfte sich einige in den Mund.

"Keine Ahnung, hab ihr - wie immer - nicht zu gehört!", meinte er kauend. "Gibst du mir mal die Fernbedienung?", er nickte zu dem schwarzen Drücker, der neben mir auf dem Sofa lag.

"Hol sie dir selber!", sagte ich, stand auf und ließ die Fernbedienung liegen.

"Blöde Kuh!", murrte Cam noch doch dann war auch schon meine Zimmertür hinter mir ins Schloss gefallen.


***

Hi ihr Lieben,

ich muss mich entschuldigen, dass so lange nichts von mir kam. Ich war im Urlaub, bin jetzt aber wieder zurück :)

Eure HolyPinApple

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro