The Man next door || Woosan
San renoviert seine neue Wohnung, wobei ihm Mingi hilft, weil der sich als unglaublich handwerklich geschickt sieht. Doch es kam wie es kommen musste. Mingi durchstieß die Wand, als er ein Loch in diese bohren wollte, um ein Regal zu befestigen. Das Loch war glücklicherweise nicht all zu groß, aber dennoch nicht das, was sich San gewünscht hat. Erst recht nicht, weil San seinem Nachbarn dieses Missgeschick erklären muss. Diesen schien das Loch aber nicht zu stören. Viel mehr genoss er sogar, was er deswegen zu sehen bekam.
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,,Wirklich San, lass mich das machen. Ich kann das super gut!", seit fast einer Stunde versucht mich mein bester Freund schon dazu zu überreden, meine gerade erst frisch bezogene Wohnung ruinieren zu dürfen, was mich langsam in den Wahnsinn trieb. Auch Yunho konnte sich das Jammern und Betteln langsam nicht mehr anhören, der mir darum schon einen leidenden Blick nach dem anderen zuwarf. ,,Warum willst du denn unbedingt die Regale anbringen? Du kannst doch einfach Yunho helfen beim -", wie schon die ganze Diskussion über ließ er mich ständig nicht ausreden, was mich inzwischen schon richtig wütend stimmte. Wenn das so weiter geht, fliegt hier gleich jemand aus meiner Wohnung, bester Freund hin oder her. ,,Ihr traut mir nie etwas zu...", gestresst rieb ich meine Stelle zwischen den Augen, während Mingi traurig mit seinem Blick den Kontakt zum Boden suchte. Sichtlich enttäuscht ließ er seine Schultern hängen und scharte ein wenig mit seinen Füßen auf der Plastikplane, die in der gesamten Wohnung ausgelegt war.
Auch diese Maßnahme wurde nur getroffen, weil ich vorgewarnt wurde, dass Yunho Mingi mitnimmt, wenn er mir beim Renovieren hilft. Da mir Seongwha und Hongjoong spontan abgesagt haben, blieb mir aber nichts anderes übrig, denn zu zweit würden wir für die ganze Wohnung viel zu lange brauchen. ,,San...", flüsterte mir derjenige zu, der dafür verantwortlich ist, dass ich diese Unterhaltung überhaupt führen muss. Genervt atmete ich einmal tief aus und legte meinen Kopf etwas zur Seite, um Yunho zu signalisieren, dass ich ganz Ohr bin, obwohl ich bereits wusste, was er sagen wird. Hingegen meiner Erwartung, dass er mir gleich die Ohren vollheult, schubste er mich nur leicht an meiner Schulter an, was mich die Augen nach hinten rollen ließ. ,,Mein Gott, okay! Aber lass meine Wände heile, okay?", kaum hatte ich meinen Satz beendet, fing Mingi an zu strahlen wie ein kleines Kind. ,,Aber lass es mich wenigstens ausmessen und nimm Yunho mit.", damit wollte ich die Chance, dass er es vermasselt, wenigstens bestmöglich eingrenzen, wozu Mingi einwilligte. Er war froh wenigstens überhaupt nützlich sein zu können, was mir doch ein bisschen ein schlechtes Gewissen bereitete.
Dabei kann ich nichts dafür, dass er in handwerklichen Dingen so ungeschickt ist!
,,So, Achter-Bohrer und schön grade halten. Du bohrst nur so weit bis zu dem Kleber, ja?", damit er die Tiefe nicht jedes Mal neu ausmessen muss und alles gleich gebohrt werden kann, hatte ich ein bisschen Kreppband an dem Bohrer befestigt, den ich Mingi bestimmend vor die Nase hielt. ,,Wenn was ist sag Bescheid BEVOR eine Katastrophe passiert.", damit ließ ich ihn und Yunho zurück und widmete mich wieder meiner Aufgabe, dem Malern. In meinem Zimmer wollte ich eine Wand grau streichen, weil ich in dieser Farbe etwas Modernes sah. Streifen fand ich jedoch irgendwie unästhetisch, weswegen ich mich mutig für eine ganz gestrichene Wand entschied. Davor würde ich jedoch über die bereits weißen Wände drüber gehen, da sie schon fast eher wie beige aussehen. Das war dem Vorbesitzer zu verschulden, der das Mauerwerk mit Zigarettenqualm färbte, bevor er zwischen Rauch und Asche verstarb.
Aufgrund der Tatsache, dass der Vormieter hier seinen Tod gefunden hatte, gab es nicht viele Interessenten für diese eigentlich so wunderschöne Wohnung. Zusätzlich hieß es auch noch, dass die Wohnung selbst renoviert werden müsste, womit die Nachfrage fast gänzlich ausblieb. Niemand wollte den Ort, wo vorher ein Mensch sein Ende gefunden hat, abändern oder gar erneuern. Diese Chance ließ ich mir aber nicht entgehen. Mir war es nämlich absolut egal was hier vorher passiert ist, solange ich damit nichts zu tun haben muss.
Darum ließ ich mich jetzt auch nicht mehr aufhalten und stieg in den roten Overall, den ich mir extra für Maler-Arbeiten angeschafft habe. Kurzerhand steckte ich mir noch meine Kopfhörer in die Ohren und ließ meine Lieblingsplaylist bei Spotify laufen, womit es endlich losgehen konnte. Mit Musik im Kopf ließ ich also das Werkzeug über die Wände gleiten und schaffte es bis zur vierten und damit letzten Wand, als plötzlich ein lautes Geräusch durch meine Kopfhörer drang, mit denen ich sonst die ganze Welt ausschalten konnte.
Direkt war mein Puls damit auf 180, weil ich eine böse Vermutung hatte. Die Stange mit dem Malerding vorne dran warf ich achtlos auf den Boden und riss mir regelrecht meine Kopfhörer aus den Gehörgängen, um wutentbrannt von meinem Wohnzimmer aus zu Mingi und Yunho zu stapfen. Kaum setzte ich einen Fuß in mein Schlafzimmer, bekam ich den Schaden zu sehen, den die Beiden angerichtet hatten. Mingi hielt meine, von einem Baumarkt geliehene, Bohrmaschine im Arm und starrte mich mit offenem Mund erschrocken an, während Yunho zwei Bohrer in der Hand hielt und das Loch in der Wand begutachtete. Mit geschlossenen Augen atmete ich einmal tief ein und wieder aus, bevor ich mit meine Stimme lieblich erklingen ließ.
,,WAS ZUR HÖLLE?!", brüllte ich laut los und trat näher an beide heran, um mir das Problem anzuschauen, was hier gerade verursacht wurde. Als ich näher kam fiel mir auch direkt auf, dass Yunho nicht zwei, sondern nur einen Bohrer in der Hand hielt, der vorne durchgebrochen war. Auch etwas, dass nur geliehen war, was ich also zurückzugeben hatte. ,,Ihr... der Bohrer... Das Loch...", ich war sprachlos.
Mir fehlten wirklich alle Worte, als ich das Loch in der Wand sah, das sie hinterlassen hatten.
,,Hallo?", ertönte es plötzlich von der anderen Seite, was uns drei synchron zusammenzucken ließ. Aggressiv fletschte ich mit den Zähnen, als ich Mingis Gesicht kurz näher kam und ihm nur ein ,,Danke für die Hilfe.", mit zusammengebissenen Zähnen entgegen fauchte. Dieser nahm sofort eine schützende Haltung ein, was mich fast noch wütender werden ließ. ,,Ehm...", erneut war da wieder diese Stimme, von der Wohnung nebenan, der ich jetzt erklären müsste, wie dieses Problem entstanden ist. Das wollte ich aber nicht mit der Wand zwischen uns klären, weswegen ich kurzerhand entschied rüberzugehen und bei dem Nachbarn zu klingeln. Innerlich bereitete ich mich schon auf alles erdenklich Negative vor und überlegte, wie ich das wieder gut machen soll. Vor allem versuchte ich aber mein Zittern loszuwerden. Immer wenn ich mich aufrege, fange ich an zu zittern, was mich in dem Moment nur noch mehr stresste.
Ich hasse diese Körperreaktion.
Mit dem Öffnen der Tür änderte sich mein Gemüt jedoch schlagartig. ,,Ehm, hi. Ich bin der, der dir ein Loch in die Wand gebohrt hat.", nein, das ist nicht wahr. Was erzähle ich denn da? ,,Also nein, ich war das nicht. Sondern mein Freund.", oh mein Gott, der nächste Bullshit. Was ist denn plötzlich los mit mir?! ,,N-Nein, also nicht diese Art Freund. Ein Freund halt. Mein Bester, Mingi heißt der. Ich bin nicht... Ich, doch. Also. Ja. Tut mir leid", innerlich zerfleischte ich mich für das verwirrte Gestammel, was ich gerade von mir gab. Mir sieht es absolut nicht ähnlich, so herumzustottern. Jedoch stand ein junger Mann vor mir, der nicht mehr an seinem zierlichen Körper trug, als ein Handtuch, dass er sich nur um die Hüfte gelegt hatte, das jedoch nicht ganz richtig saß.
Versehentlich schaute ich ihm genau zwischen die Beine, womit er erst merkte, dass sein Handtuch verrutscht war, was ihn sofort rot anlaufen ließ. ,,Oh mein- entschuldigen Sie. Ehm.", damit waren alle Klischees erfüllt und das erste Kennenlernen meiner Nachbarn perfekt. Wie könnte es besser in meiner neuen Wohngegend laufen, als so?
,,Choi San.", stellte ich mich nach einem Räuspern vor, wonach der Halbnackte mir seinen Namen verriet. ,,Jung Wooyoung.", während ich inzwischen meine gefasste Art zurück hatte, fiel es ihm schwer, Blickkontakt mit mir zu halten. Immer wieder schaute er mir ins Gesicht und wieder weg, wobei er auch oft an mir herunterschaute. Wie es aussieht macht ihn die Sache mit dem Handtuch richtig fertig. Ehrlich gesagt bin ich auch ganz froh darüber, weil mir so mein Wortsalat von eben nicht peinlich sein muss.
,,Also, ich bin dein neuer Nachbar.", damit fuhr ich fort, worauf er frech aber dennoch verlegen ein paar Worte erwiderte. ,,Ach, echt?", schüchtern kratzte er sich am Hinterkopf, wonach er fragte, was es denn mit dem Loch auf sich hat. Kurz und knapp erklärte ich, was sich drüben zugetragen hatte und entschuldigte mich erneut, für die Unannehmlichkeit und die Störung zu der frühen Stunde. ,,Ich weiß nicht, wann ich das Loch wieder zumachen kann. Also, ich muss dafür erstmal ein paar Sachen besorgen und ja.", natürlich haben wir heute Samstag, womit ich alles Nötige dafür besorgen könnte, aber ich wusste, dass ich heute nicht mehr loskomme. Denn bevor ich meinen Tag heute verschwende und morgen keinen Lärm machen kann, nutze ich lieber den Tag für Bohr-Arbeiten und anderen lauten Aktivitäten. Ansonsten hätte ich erst wieder Montag Zeit, wo ich jedoch wieder arbeiten muss. Nicht einmal den Freitag gestern habe ich freibekommen, um schonmal mit der Renovierung zu beginnen, damit ich meine Möbel so schnell wie möglich herholen kann. Denn zurzeit habe ich nur ein Bett und ein paar verpackte Schränke und Regale in meiner neuen Wohnung stehen, die erst aufgebaut werden müssten.
,,Ach schon gut, sie haben ja nicht die Wand eingerissen. Ist ja nur ein kleines Loch.", im Gegensatz zu mir siezte er mich, weswegen mir meine Umgangsform etwas unangenehm war. Andererseits war da etwas, dass sich dagegen wehrte, ihn höflicher anzusprechen. Irgendwas in mir schrie danach ihm das "Sie" aus dem Mund zu nehmen. Er sollte mich nicht so höflich ansprechen sondern- ,,Sonst noch was? Ich würde mich gern zur Arbeit fertig machen. Also, wenn sie mich entschuldigen würden.", damit winkte ich ab, wonach wir uns verabschiedeten und sich die Tür vor meiner Nase schloss. Erst jetzt bemerkte ich meinen erhöhten Herzschlag, den ich auf die Aufregung wegen des kleinen Patzers schob.
,,Alles in Ordnung San?", damit zuckte ich zusammen, wonach ich wieder die Augen schloss und meine Augenbrauen hochzog. ,,Klar.", gab ich cool zurück und befeuchtete einmal meinen Mund, der inzwischen ganz trocken geworden war. Auch meine Kehle fühlte sich ein wenig staubig an, weswegen ich dringend etwas Flüssigkeit brauchte. In meiner Wohnung verlief meine Suche nach Trinken jedoch erfolglos, weil ich meine Kiste Wasser im Auto vergessen hatte und ich Leitungswasser nicht leiden kann. Darum bat ich meine beiden Kumpels um den Gefallen, das Wasser aus dem Auto zu holen und im gleichen Atemzug Zigaretten zu besorgen. ,,San ich dachte, du rauchst nicht mehr...", kam der Einwand von Yunho, was mich schnaufen ließ. ,,Und wenn schon.", ich schnalzte mit der Zunge, als ich ihm die Hausschlüssel zuwarf, um meinen Unmut zu untermalen. Mir war nicht nach dummen Fragen oder Bemerkungen, sondern nach einer Zigarette und nachdem was die Raudies mir hinterlassen, finde ich nur fair, wenn sie mir diesen kleinen Gefallen tun. Außerdem brauchte ich einfach eine Pause von den Beiden.
Denn was meine Freunde nicht wussten war, dass ich noch Zigaretten bei mir hatte.
Ich suchte einfach nur nach einem Grund sie kurz loszuwerden, um fünf ruhige Minuten zu bekommen, die ich damit hatte. Geld gab ich ihnen aber nicht mit, da sie mir meinen Stressabbau gern bezahlen dürfen. Mit dem Geräusch, dass mir aufzeigte, dass das Duo die Wohnung verlassen hatte, seufzte ich einmal laut auf. Mein Weg führte mich zu meiner Jacke, aus dessen Tasche ich eine fast leere Zigarettenschachtel herausholte. ,,Teufelszeug...", flüsterte ich vor mich hin, ehe ich auf den Filter biss, um eine kleine Geschmackskapsel platzen zu lassen und die Zigarette anzuzünden. Um die Zigarette voll genießen zu können, steckte ich mir wieder Kopfhörer ins Ohr, wonach ich gelangweilt durch die Wohnung tigerte, bis ich wieder bei dem Loch hängen blieb.
Für meine nächste Aktion hatte ich jedoch keine Erklärung.
Bestimmt war es pure menschliche Neugierde, die mich dazu verleitete, durch den kleinen Durchbruch in der Wand zu schauen. Vielleicht war es aber auch der halbnackte Körper, der mir immer noch durch den Kopf geisterte. Der Körper, dessen Besitzer eine unglaublich weiche Stimme hatte. Eine Stimme, die mir runterging wie Öl. Seine übertraf bestimmt jeden der Künstler, dem ich bei Spotify gern zuhöre und jedem, dessen Podcasts ich regelmäßig verfolge. Seine Stimme ist einfach anders.
Sie ist besonders.
Genauso besonders wie sein Körper, der nicht vor meinem inneren Auge verblassen wollte. Als hätte er sich binnen Sekunden fest eingebrannt, sah ich ihn klar vor mir. Die ausgeprägten Schlüsselbeine, der lange schöne Hals, die schmale Brust und die starken Beine, bis hin zu seinem... An dem Punkt stoppte ich mich selbst und musste stark schlucken. Diese Körperreaktion lösten aber nicht nur meine Gedanken aus, sondern auch das, was meine Augen zu sehen bekamen, als ich einen Blick durch das frisch entstandene Loch wagte. Da stand dieser Wooyoung, wie Gott ihn schuf und suchte scheinbar etwas in seinem Schlafzimmer. Sein Handtuch hatte er auf sein Bett geworfen, auf das ich ebenfalls eine freie Sicht hatte, je nachdem aus welchem Winkel ich hindurchschaute. Aber auch er hätte Einsicht in das Zimmer, wo ich nun täglich schlafen werde. Eigentlich schon fast schade, dieses Loch zu schließen, denn-
Wider stoppte ich mich.
Das ich auf Männer stehe ist für mich nichts Neues. Neu ist aber, dass ich so schnell Interesse für jemanden zeige. Abgesehen davon stehe ich seit geraumer Zeit eigentlich auf jemand ganz anderen. Damit wurde ich mir selbst zum Mysterium. Ein Zug von meiner Zigarette löste das Problem zwar nicht und gab mir auch keine Antwort auf die Frage, was mit mir los ist, aber reduzierte zumindest etwas meinen Stresslevel. Außerdem hatte ich das Gefühl, dass mich der Rauch ein bisschen im Hier und Jetzt behielt. Da musste ich jetzt unbedingt bleiben, um nicht zu sehr mit meinen Gedanken abzuschweifen. Denn ich wusste, in nur wenigen Minuten würden meine Freunde wieder zurückkommen und obendrein war ich mir nicht sicher, was ich gerade von meinen Gedanken und Vorstellungen halten soll.
Und erst recht nicht von meinem Körper, der sich ebenfalls selbstständig machte.
Mit zusammengepressten Lippen legte ich einmal meinen Kopf gegen die Wand, wonach ich mich von ihr abstieß und meine Hände über meinem Kopf faltete. Meine Zigarette hielt ich wieder mit den Zähnen fest und schaute an die Decke, damit mir der Rauch nicht in die Augen zieht, da ich schon recht nah am Filter angekommen war.
Nachdem ich einen kurzen Moment innegehalten hatte, beschäftigte ich mich am Handy, um mich irgendwie abzulenken, bis meine Freunde wieder hier sind. Dabei hatte ich mir direkt noch eine Zigarette angezündet, was mir eigentlich auch nicht ähnlich sieht, was ich gerade aber einfach brauchte. Diese Aktion bereute ich aber nur wenige Züge später, da die Zigarette einfach nur ekelhaft schmeckte. Eine Sache, warum ich eigentlich aufhören möchte. Ich hasse den Geruch und den Geschmack und auch ist mir bewusst, dass ich mein Geld damit aus dem Fenster schmeiße. Jedoch genieße ich es in kreativen Phasen, beim Lesen oder bei Langeweile meine Zeit mit einer Zigarette zu vertreiben. Damit hatte ich die perfekte, toxische Beziehung geschaffen. Ohne konnte ich nicht, mit, aber auch nicht.
Dabei rauchte ich manchmal zwei bis drei Wochen nicht und wenn dann auch nur, wenn ich mit Rauchern unterwegs war.
,,Hallöle!", trällerte Mingi durch meine Wohnung, was durch die Leere sehr hallend klang. ,,Sind die okay?", er warf mir zwei Schachteln zu, die ich augenblicklich begutachtete. Es waren eine Marlboro und eine Marke, die ich zuvor noch nicht kannte. Stumm nickte ich nur, da ich keiner Marke wirklich loyal gegenüberstand.
Hauptsache es qualmt, der Rest ist eh gleich beschissen.
,,Streichst du nicht deine Wände, damit sie eben nicht mehr gelb sind?", stieg Yunho mit einer Frage in ein Gespräch ein, dass ich nur ungern führen wollte. Stumpf gab ich zurück, dass die Wände schon nicht von ein oder zwei Zigaretten aussehen wie die Sonne gemalt wird, er sich also nicht zu Sorgen braucht. Das bisschen Nikotin kommt gegen die Wandfarbe nicht an und außerdem muss ich im Schlafzimmer eh noch eine Wand zuspachteln und neu streichen. Denn durch das Loch hatte es auch einen Riss in meine Wand geschlagen, der glücklicherweise aber nur sehr dezent und darum hoffentlich nicht von großer Bedeutung ist. ,,Naja, wenn du meinst. Ich find' es ein bisschen makaber.", damit spielte er darauf an, dass derjenige vorher genau an einem solchen Problem gestorben ist. Zumindest schiebt Yunho den Herzinfarkt auf den todbringenden, kalten Rauch.
,,Yunho. Ist gut, okay?", ich war genervt. Nicht nur wegen der Wand, oder weil ich dieses Gespräch schon oft genug mit Yunho führte, sondern weil ich gegen Dränge kämpfte, wie noch nie zuvor in meinem Leben. Am liebsten würde ich rüber in die Wohnung zu meinem Nachbarn und- ,,Darf ich jetzt überhaupt noch mithelfen?", Mingi durchbrach meine Gedanken und lenkte den Fokus auf seine schüchterne Haltung, die er mit seiner Frage eingenommen hatte. Angestrengt überlegte ich, was er jetzt machen könnte, weil ich ihn nicht mehr an die Maschine lassen wollte. Außerdem wäre eh der Bohrer kaputt, den wir für die anderen Löcher bräuchten. Damit fiel also die lauteste Arbeit weg, wonach ich ihm anbot, dass er doch mit Yunho ein paar Möbel aufbauen könnte.
Eine Idee, mit der er einverstanden und zufrieden war. Auch Yunho war meiner Meinung, wonach ich mich wieder den Malerarbeiten widmete.
Später bestellten wir uns noch etwas zu essen, was ich mir von dem Mitbewohner von Mingi bezahlen ließ, womit der Nachmittag langsam in den Abend mündete. Fix und fertig vom Putzen, Malern und Möbel herumrücken ließ ich mich auf das inzwischen aufgebaute Bett fallen. Von da aus verabschiedete ich meine beiden Freunde, die sich morgen hier wieder einfinden würden. Damit war ich endlich komplett alleine in meinen vier Wänden, wo ich die Ruhe genoss.
Mit der Ruhe kamen aber wieder die Gedanken. Erst hingen sie an Seonghwa, dem ich seit einer halben Ewigkeit hinterhertrauere. Mir ist klar, dass er mit Hongjoong was am Laufen hat, auch wenn beide es nie zugeben, was es deswegen aber nicht weniger real machte.
Einen Arm legte ich schützend über meine Augen, als würde ich damit die Bilder vor meinen Augen verdrängen können. Bilder von mir und Seonghwa, aber auch von ihm und Hongjoong. Szenen, die mich normalerweise immer eifersüchtig werden lassen.
Dies war meine nächste toxische Beziehung.
Obwohl ich es hasste, dass beide immer zu zweit in meinem Kopf vorkommen, genoss ich es auch. Ich genoss die Vorstellung, wie Seonghwa Hongjoong zu seinem Eigen macht, aber auch, wie er sich ihm hingibt. Mir gefiel der Anblick, den ich mir immer wieder in meinem privaten Kinosaal anschaue und oft stellte ich mir auch vor, dass ich einen aktiven Part für Seonghwa spiele.
Heute aber war es anders. Es war nicht Seonghwas schmale Taille, die ich gedanklich fest mit meinen Händen umschloss. Nicht seine Füße waren es, die unter mir vor lauter Lust verkrampften und nicht seine Stimme stöhnte für mich bettelnd meinen Namen. Selbst das Gesicht war nicht das, was ich aus meinen gewohnten Illusionen kannte. Alles war anders. Alles war dieser Wooyoung. Eine völlig neue Erfahrung für mich, was mich aber nicht davon abhielt, dieses kleine eigene Abenteuer zu beschreiten. Voll und ganz ließ ich mich auf die neuen Bilder ein, als ich meine Hand in meiner Hose verschwinden ließ, mit der ich mich anfing selbst zu massieren. Nur ein paar Berührungen brauchte es, um mich hart zu kriegen. Schneller als sonst, was mich einmal spöttisch seufzen ließ. Mich machte ein Unbekannter geiler, als jemand, dem ich seit über zwei Jahren hinterherrenne?
Absurd. Aber so war sie manchmal, die Realität. Einfach absurd.
,,Ngh -ha~", ich stöhnte leise in den leeren Raum hinein, als ich meinem Höhepunkt immer näher kam. Deutlich sah ich meinen Nachbarn auf mir sitzen, der sich synchron mit meiner Handbewegung im Takt auf und ab bewegte, bevor ich die Sache selbst lenkte, wie ich es wollte. Nur ein paar Handgriffe und einen Kuss, den es nie gegeben hat. Mehr brauchte es, bis ich mich schließlich auf mich ergoss. ,,Fuck...", murrte ich vor mich hin und konnte gar nicht fassen, dass ich zum ersten Mal seit zwei Jahren auf jemand anderen als Hwa abgespritzt habe.
Premiere, so nennen es doch die Leute, richtig?
Wie auch immer man es nennt, es war für mich nicht normal. Aber das war ich sowieso nicht, weswegen diese Situation vielleicht perfekt zu mir passt. ,,Haa~!", erschrocken riss ich meine Augen auf, blieb aber unauffällig in einer liegenden Pose.
Hat drüben gerad wer gestöhnt?
Sofort wurde ich wütend, damit schon das zweite Mal heute. Wer auch immer der Auslöser für das Geräusch war, dass ich mir hoffentlich nur eingebildet hatte, ich wollte diese Person fertig machen. All meine eben noch so schönen Vorstellungen wurden von dunklen ersetzt, die sich wie ein rotes Tuch vor meine Augen spannten und mich innerlich wild werden ließen wie ein Stier. Ich malte mir aus, dass dieser Wooyoung sich mit einer Frau beglückt, oder schlimmer noch, vielleicht sogar mit zwei, während ich Vollidiot hier in meinen Fantasien hänge. Es wäre nicht unnormal, würde er auf Frauen stehen, trotzdem aber machte mich dieser Gedanke unglaublich wütend.
Obwohl ich, laut Aussagen meiner Freunde, "heiß" aussehe, bin ich seit Jahren alleine. Nie habe ich Glück mit der Wahl der Menschen, in die ich mich unkontrolliert verliebe. Entweder sie gehören zu den Normalen und stehen auf Frauen, sind schon längst vergeben, oder sie stecken mich in die berühmt-berüchtigte Friendzone. Eine Zone, in der ich viel zu oft gelandet bin. Warum das so ist konnte mir bisher keiner erklären. Weder meine Freunde, noch flüchtige Bekannte. Sie alle meinen, dass ich verboten gut aussehe und einen liebenswürdigen Charakter hätte.
Warum aber liebt mich dann niemand?
Mir war zum Heulen zumute. Grund dafür war die Wut, der Frust, die Einsamkeit und die sterbende Hoffnung. Auch wenn ich erst Mitte 20 bin, fühlte es sich so an, als würde ich für alle Ewigkeit alleine bleiben müssen. Eine Horrorvorstellung für jemanden wie mich, da ich das Zusammenleben mit Menschen sehr genieße. Darum tat es mir auch schrecklich weh, dass ich nicht mehr in der Wohngemeinschaft mit meiner hoffnungslosen Liebe wohnte, was aber die beste Entscheidung war. Es trieb mich langsam in den Wahnsinn, zu wissen, wo er nachts hinfährt, wenn er nicht in der gemeinsamen Wohnung schlief und genauso wahnsinnig machte es mich auch zu wissen, wer in der Wohnung war, wenn ich woanders nächtigte.
Seonghwa hatte nicht einmal dagegen protestiert, oder anderweitig verlauten lassen, dass er mich bei sich behalten möchte. Für ihn kam meine Lüge wie gerufen, von der er mit Sicherheit wusste, dass es nicht die Wahrheit war. Seonghwa kennt mich schon seit Jahren und damit besser als jeder andere. Darum hatte er lange den Titel meines besten Freundes, den jetzt Mingi der Vollidiot genießen darf. Verübeln konnte ich es ihm aber nicht. Er wollte die Chance nutzen, um sich mit dem Menschen zusammenzutun, dem er sich versprochen hatte.
,,Naawhrr!", ich knurrte einmal laut auf, wonach ich ein lautes, dumpfes Geräusch von der Wohnung nebenan hörte. Dieses Geräusch ignorierte ich jedoch und deckte mich einfach zu, nachdem ich all meine Klamotten aus dem Bett verbannt hatte. All die bösen Gedanken wollte ich in der Wachwelt lassen, um mich in meinen Träumen in all den Lügen zu betten, wie ich es immer tat.
So ertrug ich die Realität besser, die sich sonst kaum aushalten ließ. Zumindest bis vor kurzem.
Dieser Wooyoung rückte immer mehr in meinen Fokus, womit Seonghwa langsam aus dem Sichtfeld verschwand. Nur zwei Tage sind seit unserem ersten Aufeinandertreffen vergangen und schon nimmt er so viel Raum in meiner Gefühlswelt ein. Unfassbar, was dieser junge Mann mit mir anstellt. Der junge Mann, den ich heute wieder stöhnen hörte, zu einer ähnlichen Uhrzeit, zu einer sehr ähnlichen Situation, wie schon gestern und vorgestern.
Erst dachte ich, dass ich mir eingebildet habe, dass ich ihn gestern wieder stöhnen hörte, womit ich mir jetzt sicher war. Seit ich einmal durch das Loch geschaut habe ignorierte ich es gänzlich, weil ich nicht den Spanner spielen wollte. Ich hatte Angst, dass ich so nur noch mehr an einem neuen Menschen Gefallen finden könnte, der mir am Ende wie Hwa erbarmungslos das Herz bricht. Durch die Ignoranz vergaß ich auch, dass ich nicht der Einzige war, der durch den kleinen Durchbruch lunzen kann. Aber nicht nur dadurch vergaß ich diese Möglichkeit, sondern auch, weil ich davon ausging, dass der hübsche Mann von nebenan eh auf Frauen steht.
Darum dachte ich auch nicht an das Loch, wenn ich mir wie jeden Abend einen runterholte.
Seltsamerweise hörte ich ihn aber immer genau dann stöhnen, wenn ich mit mir selbst beschäftigt war, was langsam doch eine leise Vermutung in mir aufleben ließ. Eine Vorstellung, die mein Sexualleben etwas aufpeppte und mich wagen ließ, einen weiteren dummen Gedanken anzunehmen.
Ob er mich gut findet?
Etwas, das ich kaum glauben konnte, nun aber provozierte. Wenn er durch das Loch schaut, wie ich es einmal getan habe, gebe ich ihm gerne eine Show. Sollte er das Leck genauso ignorieren wie ich, dann habe ich eben eine gute Zeit mit mir und meinem perversen Kopfkino. Ein Kino, das mir jeden Film zeigt, den ich gerne schauen wollte. Manch einer hasst es vielleicht, eine so realistische Vorstellungskraft zu haben, die ich jedoch stark genieße. Auch wenn manche Dinge dadurch nur noch mehr weh tun, rücken so auch die schönen Momente, die ich mir ausmale, viel näher in die Realität. So auch die Vorstellung, dass Wooyoung vor mir kniet, mit dem Arsch zu mir gestreckt, womit ich eine schöne freie Sicht auf seinen schmalen Rücken hätte.
Um meiner Fantasie gerecht zu werden, nahm ich eine passende Position zu seiner ein. Ich kniete mit aufgerichtetem Oberkörper auf meinem Bett, mit dem Gesicht zu der Wand, wodurch mein Nachbar mich vielleicht manchmal beobachtet. Verführerisch biss ich mir auf die Lippe, als ich mit der linken Hand meinen Hals entlangstrich. Mit meiner rechten bearbeitete ich mein hartes Glied, hatte dabei aber eine angenehme Geschwindigkeit. Ich pumpte nicht zu schnell, da ich meine Vorstellungen etwas länger genießen wollte. Bilder, die ich mit einem Stöhnen zum Leben erweckte.
Heftig atmete ich Richtung Decke, als mir mein Kopf eine Szene zeigte, in der Herr Jung von Drüben seinen Rücken durchdrückt, um mich mit einem gierigen, aber bettelnden Blick anzuschauen. Natürlich gebe ich ihm mehr, dem Wooyoung aus meiner Vorstellung.
Damit legte auch ich einen Schlafzimmerblick auf und schloss danach genüsslich meine Augen, während ich grinsend mein Tempo erhöhte, um schließlich auf mein Bett zu kommen. ,,Hha-ah~ Gott~", hörte ich leise von drüben, womit ich meine Bestätigung hatte.
Er stöhnt meinetwegen.
Seit zwei Wochen geht das jetzt schon so und wirklich jeden Tag hörte ich ihn stark atmen, oder stöhnen, sobald ich abspritze. Heute hab ich ihn sogar Flüstern hören, weswegen ich mir absolut sicher war. Der Grund dafür muss einfach ich sein.
Oder?
Ein bisschen Unsicherheit plagte mich schon. Es ist zwar nicht so, als hätte ich noch nie mit einem Mann geschlafen, wobei ich jedoch noch nie mit jemanden intim geworden bin, der mich auch von Anfang an gut fand. Das eine oder andere Mal habe ich schlicht jemanden bezahlt, aber auch nur um Erfahrungen zu sammeln. Das war das Alter, wo ich dachte, sowas sei wichtig, wobei ich es heute besser weiß. Jeder dieser Erfahrungen war unwichtig und belanglos. Damals war es Seonghwa, der mir dieses Geheimnis lüftete. Denn mit der Liebe zu ihm verschwand jegliches Bedürfnis nach Körpern anderer Männer und auch meine Körperreaktionen für Intimitäten blieben völlig aus. Etwas, das sich vor zwei Wochen geändert hat.
Inzwischen verspürte ich eine ganz andere Lust. Lust, nach einem bestimmten Körper. Lust, nach dem Mann von neben an.
Mit meinen Gedankenspielchen heizte ich mir selbst wieder komplett ein, was eigentlich unbeabsichtigt passierte. Selten bis nie werde ich direkt ein zweites Mal hart, wenn ich es nicht absichtlich provoziere. Mit dieser zweiten Runde, die ich ihn für mich wollte, hielt ich es jedoch nicht mehr aus. Ich wollte nicht nur seinen Körper, sondern brauchte ihn jetzt auch. Mein Gehirn hatte sich inzwischen komplett abgeschaltet. Alles was mich jetzt noch lenkte, war der Trieb und die Begierde nach Wooyoung, vor wessen Tür ich gerade stand. Wenigstens war ich glücklicherweise angezogen, was mein blutarmes Hirn anscheinend noch gemanagt bekommen hat. ,,Sa- eh Herr Choi was.. was führt sie hier her.?", ich musste stark schlucken. Er trug nur eine schwarze Jogginghose und ein graues lockeres Shirt darüber, aber nichts an seinen niedlichen Füßen. Sein Gesicht zeichnete ein fragender Blick, der von meinen Augen zu meinen Lippen wechselte.
Diese Geste wusste ich zu deuten, denn die Gleiche bekam Wooyoung auch von mir zu sehen. Sehnsüchtig lagen meine Augen auf den weich aussehenden, vollen Lippen meines Gegenübers, der meinen Nachnamen erneut nannte, dabei aber leise vor sich hin säuselte. Auch er schluckte nun stark, was ich an seinem ausgeprägten Kehlkopf erkennen konnte, der sich für einen Moment unüblich stark von seinem Hals abzeichnete.
Damit war es um mich geschehen.
Entweder baue ich jetzt großen Mist und muss mir direkt eine neue Wohnung suchen, oder ich lande einen vollen Erfolg. Die Chancen liegen jeweils bei 50 Prozent, wieso also eine so hohe Wahrscheinlichkeit verschmähen lassen?
Eine Frage, auf die ich keine Antwort in meinem Kopf zuließ. Stattdessen legte ich einfach meine Lippen auf seine und drückte ihn in die Wohnung, wo ich hinter mir die Tür schloss. Mit vereinten Lippen drehte ich mich so, dass ich ihn an die Wand pinnen und mich mit beiden Armen neben ihn stemmen konnte. Stark atmete ich wiederholt etwas schneller aus und fühlte mich dabei etwas animalisch. Fast schon wie ein wildes Tier auf der Jagd. ,,Was~", seine Worte ließ ich ihm nicht. Ich unterbrach sie, indem ich wieder unsere Lippen zueinander führte. Lippen, die sich unbekannter fast gar nicht sein könnten, sich aber anfühlten, als wären sie nach einer ewigen Sehnsucht wieder vereint worden.
Um nach Luft zu ringen, die ich uns beiden mit dem Kuss raubte, öffnete mein Nachbar leicht seinen Mund. Dies verstand ich als Einladung, um meine Zunge in seiner warmen Mundhöhle verschwinden zu lassen. Damit war der Kuss, der lange nicht mehr einseitig war, zu einem leidenschaftlichen Zungenkuss geworden, indem ich die Oberhand behielt. Aber auch dieser Kuss ging irgendwann vorbei. Unkontrolliert atmete ich dem hübschen Mann vor mir entgegen, dem es durch die knappe Luft genauso ging wie mir. ,,Woher wussten sie, dass ich...", hauchte er mir einen unvollständigen Satz entgegen, den ich aber perfekt verstanden habe. ,,Das Loch in der Wand.", raunte ich zurück, was ihn seine Augen weiten ließ. ,,Aber, ich... Das, wie... Hast du das von deinem Bett aus gesehen?", leicht grinsend schüttelte ich meinen Kopf und kniff meine Augen etwas zusammen, wonach ich ihm verriet, was ihn verraten hat. ,,Sie haben mich gehört?!", er war außer sich und dabei verdammt niedlich. Vor allem, weil er mich immer noch siezte. Seine Stimme klang damit viel höher als an dem Tag, als wir das erste Mal miteinander ein paar Worte wechselten und höher als eben, wo er mir zugeflüstert hat.
Aufgebracht fing er jetzt auch noch mit den Armen und Händen zu gestikulieren, was mich zu meiner nächsten Aktion brachte.
Stark hielt ich seine Hände über seinen Kopf zusammen, bevor ich ihn wieder küsste und ihn ungefiltert an meinen Gedanken teil haben ließ. ,,Du bist verdammt heiß, weißt du das?", peinlich drehte er seinen Kopf zur Seite, während ihm die Röte ins Gesicht stieg. ,,Und du riechst so gut~", hauchte ich ihm gegen seinen Hals, den er mir damit offenlegte, der mich magisch anzog. Zart küsste ich ihn an seiner Kieferpartie und ging ein kleines Stückchen weiter runter, nur um ihn mit meiner Zunge bis zum Ohrläppchen abzulecken. ,,Außerdem schmeckst du wahnsinnig gut~", wahnsinnig war das passende Wort. Denn es beschrieb nicht nur den guten Geschmack seiner leicht salzigen Haut, sondern auch meinen geistigen Zustand, der sich kontinuierlich dem Wahn hingab. ,,Bitte sagen sie das nicht so.", wieder dieses Sie, was mir irgendwie einen Schauer über den Rücken jagte.
Es gab mir das Gefühl über ihm zu stehen, was perfekt zu der Pose passte, in der er sich befand. Denn ich hatte wirklich die Oberhand und das Gefühl, als könnte ich mit ihm machen, was ich will. ,,Zeigst du mir dein Schlafzimmer? Meins kennst du ja offenbar schon.", leicht biss ich ihm in seinen Hals, was ihn seufzen ließ, wonach er schwach nickte. Seine Hände gab ich somit frei. Vor mir ging er langsam in das Zimmer der Wohnung, die gespiegelt zu meiner aufgebaut war. Und da stand es, das Bett, das ich bereits kannte. Nur sah ich es diesmal von der besseren Seite. ,,Zieh dich aus.", befahl ich ihm, was er jedoch nicht tat.
,,Soll ich das lieber übernehmen?", damit versuchte ich etwas Tempo aus der raschen Entwicklung zu nehmen, was gut zu klappen schien. Zaghaft und gerade so erkennbar nickte er, was mir grünes Licht gab. Näher ging ich also an ihn heran, um ihn erst wieder zu küssen und dann seinen Oberkörper zu entblößen. Zum ersten Mal konnte ich die weiche Haut berühren, die sich noch besser anfühlte, als meine Vorstellungen es mich haben glauben lassen.
Sein Körper war aufgeheizt, was definitiv nicht an der Temperatur in seiner Wohnung lag. Ich war der Grund und das war mir inzwischen mehr als bewusst. Eine Erkenntnis, die mich lächeln ließ, während ich meine großen Hände an seine Hüfte legte und leichten Druck ausübte, bevor ich sie zu seinem Gesäß wandern ließ. Sofort löste sein Arsch in meiner Hand ein genüssliches Gefühl in mir aus, weswegen ich meinen Kopf einmal kreisen ließ. ,,Wen muss ich beseitigen, damit ich das haben darf?", knurrte ich ihm, mit einem leichten traurigen Unterton entgegen, als ich einmal fester seinen Arsch umfasste.
Es wäre dumm anzunehmen, dass dieser Mensch vor mir nicht vergeben ist. So wie er sich verhält konnte ich mir aber auch vorstellen, dass seine Antwort nicht ehrlich wäre. Dafür sind wir schon zu weit gegangen. ,,N-Niemanden.", wieder wich er meinem Blick aus, was ich nicht akzeptieren konnte. Er sollte mir direkt in meine Augen schauen, damit ich das Glitzern wunderschöner Lügen sehen konnte, was sich gleich in seinen verführerisch schönen, braunen Augen widerspiegeln würde. Also nahm ich sanft sein Kinn zwischen Zeigefinger und Daumen und zwang ihn zu Blickkontakt. ,,Wen?", schob ich mit Nachdruck hinterher, wonach er sich wiederholte. Aber da war kein Glitzern, wie es jeder hatte, wenn er mir ein Märchen erzählt. Kein schlechtes Gewissen, das diese gefährlich schönen Augen mit hellem Glanz überspielen müssen.
Könnte es sein, dass er die Wahrheit sagt?
,,Und wie sieht das bei ihnen aus?", ich schluckte. Interessiert es ihn wirklich, oder fragt er nur, weil ich ihn frage? ,,Da gibt es niemanden.", meine Stimme klang fest, wie sie es immer tat, wenn ich mir mit etwas sicher war und ich etwas wirklich ernst meinte. Da war kein Stottern und Zögern. Es war die pure Wahrheit. Er könnte mich haben, wenn er wollte, denn für mich gab es gerade nichts nach dem ich mehr trachtete, als nach ihm. Ich wollte diesen unbekannten Mann, von dem ich nur wusste, wie er heißt und wie er sich anfühlt. Wie er schmeckt und wie er sich anhört, wenn er heimlich durch das Loch schaut. Mehr wusste ich aber nicht und trotzdem wollte ich ihn behalten.
Mit einem Kuss signalisierte er mir, dass er mir glaubte und mehr wollte. Damit schob ich ihn nach hinten und drückte ihn sanft auf das Bett, wo ich ihm seine Hose von seinen sportlichen Beinen abstreifte. Sanft verteilte ich Küsse auf seine heißen Innenschenkel, die ihn anfangs zucken ließen. Scheinbar ist er sehr empfindlich in dieser Zone, was mir nur noch mehr Spaß bereitete. Auf seiner recht engen Boxershorts, wo sich schon sein erneut erhärtetes Glied abzeichnete, verteilte ich auch eine Reihe an Küsse, was den unter mir seufzen ließ. In diesem Moment stellte sich mir die Frage, ob er genug vorbereitet wäre, als dass ich meine Fantasie mit ihm in vollen Zügen ausleben könnte. Eine Frage, die mich augenblicklich eifersüchtig werden ließ, weswegen ich auf ein Nein hoffte.
Doch ich wurde enttäuscht.
Er war vorbereitet, und zwar bestens. ,,Schläfst du mit vielen Männern?", ehrlich stellte ich meine Frage, mit schneidend scharfen Worten und einem ähnlichen Blick, die Wooyoung wieder peinlich berührten. ,,Nein... da gab es nicht viele...", wieder war da kein Glitzern, was mich langsam misstrauisch gegenüber meinem Urteilsvermögen werden ließ. Schätze ich seine Augen falsch ein? Ist er so gut im Lügen? War das davor dann auch unehrlich? ,,Wirklich, ich. Man mein Gott ich habe das, weil ich mir immer selbst, sie wissen schon!", ich wusste was er meinte. Was ich aber nicht wusste war, ob ich ihm glauben wollte. In dem Moment, wo er die Schublade zu seinem Nachtschrank aufzog und mir sagte, er hätte da Gleitgel liegen, offenbarten sich mir auch ein paar Spielzeuge, was für mich ein Indiz auf ein aktives Sexleben ist. ,,Machst du das oft?", fragte ich lose und starrte immer noch auf den Inhalt der Schublade, wonach ich einen kleinen Plug herausnahm, den ich in der Luft drehte.
Wooyoung schien das so peinlich zu sein, dass er sich mit beiden Händen das Gesicht zuhielt und vor sich hin nuschelte, womit ich ihn kaum noch verstand. ,,Das kannst du auch gleich draußen lassen...", einen kleinen Spalt hat er zwischen seinen Händen gelassen, damit ich wenigstens diesen Satz deutlich genug verstehen konnte. ,,Du bist echt umwerfend.", mit dem Blick zu ihm war das Kribbeln des Misstrauens wieder fast vergangen. Wie kann ein Mensch nur so unglaublich gut aussehen.
,,Sie auch...", gab er kleinlaut zurück, was mich verdutzt schauen ließ. Noch nie hat jemand diese Worte in so einer Situation erwidert, wenn ich es nicht aktiv gefordert habe. ,,Kannst du jetzt, also... Bitte küss mich~", leicht setzte er sich ein bisschen auf, um mich an meinem Nacken zu sich heranzuziehen, damit ich meine Lippen auf seine legen konnte. Dabei ging mir das "du" durch den Kopf, was mich lächeln ließ. Anscheinend kommen wir uns gerade auf zweierlei Ebene näher. Trotzdem vermisste ich jetzt schon ein bisschen das Siezen, was ich am liebsten wieder zurückwollte. Jedoch fragte ich nicht danach, weil ich den Moment nicht zerstören wollte. Viel lieber ging ich mit dem du und wollte, dass daraus jetzt ein wir wird.
Also zögerte ich nicht mehr lange und nahm das Angebot an, das kalte Gel zu nutzen. Seine Boxershorts musste dafür weichen, womit ich dieses Stück zum dritten Mal sah, was mir auch zum dritten Mal gefiel. Der einzige, der noch Klamotten trug ,war ich, und zwar alle. Darum machte ich mich daran, diese endlich von meinem Körper zu trennen, wobei mir Wooyoung half. Nachdem ich ihn auf das Bett gedrückt hatte, startete er schon den ersten Versuch, mich zu entkleiden, was ich ihm nicht gestattete. Ich wollte erst ihn gänzlich nackt vor mir liegen haben, bevor ich ihm zeige, was sich unter meinem Stoff verbarg. Und damit war es jetzt so weit. Das Hemd, was ich mir drüben noch fix angezogen hatte, wurde in der Mitte gespalten, als Wooyoung die Knöpfe vom Stoff trennte. Ich öffnete derweil mit meinen geschickten Händen fix meinen Gürtel, wonach ich meine Hose über Gesäß und Beine streifte, um die letzte Hürde, meine Füße, zu überwinden. Da ich vorhin nicht viel Wert auf Unterwäsche gelegt hatte, lag mein pulsierendes Glied jetzt frei, das schon ein bisschen wegen der engen Jeans schmerzte. Wooyoung, der einmal stark seufzte, als er an mir hinunterschaute, leckte sich einmal über die Lippen. Noch einmal küsste ich ihn, bevor ich ihn zurück in das Bett drückte und mich so über ihn platzierte, dass er mein bestes Stück knapp über seinem Gesicht hatte.
Ohne was sagen zu müssen machte sich Wooyoung mit seinem hübschen Mund an mir zu schaffen, was mich leise mit geschlossenem Mund aufstöhnen ließ. Er hatte meinen Schwanz in eine und meinen Hoden in die andere Hand genommen. Beides versuchte er so gut es ging zu massieren, während er immer wieder an mir saugte oder seine Zunge dazu holte, um mich überall liebkosen zu können. Dabei machte er sich so gut, dass ich Angst hatte, nicht lange durchzuhalten, wenn wir so verweilen würden. Darum und auch weil ich mir die Position sehr anstrengend vorstellte, kam ich wieder weiter runter, um erneut unsere Lippen zu vereinen.
Den Kuss vertieften wir mit unseren Zungen, ehe ich mich mit seinem einladenden Hals beschäftigte. Auf meine Hand ließ ich das Gel tropfen, was endlich seinen Einsatz hatte. Ohne es kurz zwischen meinen Fingern aufzuwärmen, führte ich es an sein Poloch, was mich grinsen ließ. Anscheinend hat er eben, wo er mich bespannert hat, an sich selbst herumgespielt und sich somit schon vorbereitet.
Mein Grinsen spürte er, was er mich wissen ließ, indem er meinte, dass ich nicht so grinsen soll. Das meine Mundwinkel sich deshalb nur noch mehr voneinander entfernten, war dabei eigentlich klar. Denn wie könnte ich auch dem niedlichen Kerl unter mir gehorchen?
,,Magst du das?", wisperte ich ihm zu, als ich direkt zwei Finger in seine etwas vorgedehnte Öffnung gleiten ließ. Er bejahte meine Nachfrage mit einem leichten Nicken, was ich nicht als ausreichende Antwort akzeptierte. ,,Wie bitte?", erkundigte ich mich erneut nach dem Befinden meines Nachbars, als ich meine Finger tiefer in ihn hineinschob, was ihn seufzen ließ. ,,Ja~", hauchte er leise und machte einen angestrengten Gesichtsausdruck. ,,Und das?", ich bewegte meine Finger leicht in ihm hin und her, was er wieder bejahte. Also führte ich kurzerhand einen dritten Finger ein, war dabei aber etwas vorsichtiger.
Auch wenn er selbst schon Vorarbeit geleistet hat, wollte ich es nicht übertreiben und ihm vielleicht sogar noch weh tun. Also nahm ich noch etwas von dem Gel dazu und ließ auch den dritten Finger ganz langsam in ihm verschwinden. Wieder entkam ihm ein Seufzen, wonach ein fragender Blick folgte. Denn ich machte gar nichts und hielt in all meinen Bewegungen inne. Das einzige, was ich tat war den jungen Mann anzustarren, der lusterfüllt zu mir schaute. ,,Bitte~", flüsterte er mir zu und bewegte leicht seine Hüfte in meine Richtung. Ich wusste was er wollte, was ich ihm aber nicht gab, weil er nicht lieferte, was ich wortlos verlangte. ,,Bitte mach weiter~", anstatt weiterzumachen, entzog ich ihm meiner Hand und kniete mich vor ihn. Seine Beine lagen jeweils links und rechts von mir, die ich beide griff, um ihn grob an mich zu ziehen. Mein voll erregtes Glied lag damit ganz knapp an ihm dran, was ihn stärker betteln ließ.
,,Bitte fick mich~", winselte er leise, kaum verständlich, weswegen ich meinen Kopf ganz leicht neigte und meine Augen zusammenkniff, was so viel bedeutete wie "Wie bitte", nur dass ich dabei nichts sagte. ,,Jetzt fick mich doch endlich!", energisch atmete er heftig ein und aus, während er mich mit einem bösen Blick anfunkelte. Das war es, was ich mir drüben vorgestellt hatte und so gerne in der Realität hören wollte. Jetzt wo ich hatte was ich wollte, gab ich ihm, was er brauchte. Wieder griff ich zur Tube, um meinen Schwanz mit dem kalten Gel einzureiben, wonach ich mich an ihm platzierte. Arrogant lächelte ich auf ihn herab und streichelte seine Beine, von dem ich eins auf meine Schulter legte. Zart küsste ich seine Wade, als ich ihn noch ein letztes Stück näher zog. Damit war ich gut genug positioniert, um den kleinen Spanner mit mir zu füllen. Anders als eben, war ich aber nicht ganz so vorsichtig, was ihn stark ausatmen ließ.
Direkt fing ich an mich in ihm zu bewegen, was ihn dazu brachte seine Hände in das Kissen unter seinem Kopf zu krallen, während er mir einen unwiderstehlich, lustvollen Blick schenkte. Da ich mich noch langsam bewegte, konnte ich mich etwas mit dem Bein beschäftigen, was auf meiner linken Schulter Platz gefunden hatte. Ebenso verführerisch schielte ich einmal zu ihm, ehe ich seinen Fuß näher zu meinem Gesicht zog, um ihn auch dort zu liebkosen.
Er war einfach an jedem Fleck seines Körpers perfekt, was ich ihn gerne spüren lassen wollte. Jeden Zentimeter wollte ich berühren, denn ich wusste nicht, ob ich jemals wieder diese Chance haben würde. Innerlich hoffte ich aber schon jetzt darauf. Mit jeder Sekunde, die ich gemeinsam mit ihm verbrachte, wuchs der Wunsch in mir, diesen Menschen zu behalten. Ich wollte ihn kennenlernen. Wissen, was er macht, was er denkt, was seine Wünsche und Träume sind. ,,Wooyoung, wieso bist du so wunderschön?", er verstand mich nicht, was daran lag, dass sein Stöhnen meine eh schon leisen Worte übertönte. Zumindest glaubte ich das. Denn inzwischen hatte ich sein Bein abgelegt und mich über ihn gebeugt, um etwas härter in ihn zu stoßen. Dabei erhob auch ich meine Stimme, aber nicht um zu sprechen. Immer wieder entfloh auch mir ein Stöhnen, was Wooyoung zum Lächeln brachte.
Er grinste nicht breit, dafür aber voller Selbstbewusstsein. Wooyoung schien zu wissen, dass mir dieser Gesichtsausdruck gefiel, womit er auch goldrichtig lag. Sein fordernder Blick spornte mich regelrecht an. Ich wollte mich nur noch mehr anstrengen, um uns beide gut fühlen zu lassen. Das, was ich gerade spürte, war so viel schöner, als mit jedem vor ihm. Das Kribbeln, was ich im ganzen Körper wahrnahm, war so anders. Es war so viel intensiver. So viel Leidenschaftlicher. Ein Gefühl, das ich wieder bräuchte.
Schon jetzt war ich mir sicher, ich bin süchtig nach ihm.
,,Gott San!", ich hatte eine Hand nach unten wandern lassen, die sich an seinem ansehnlichen besten Stück zu schaffen machte, was ihm sichtlich gefiel. Mein Spanner wusste gar nicht wie ihm geschieht und wie er dieses Gefühl aushalten soll. Mit einer Hand verdeckte er sogar sein Gesicht, das er etwas verzog, was für mich bedeutete, dass er kurz vor seinem Höhepunkt war. Aber auch dem ließ ich ihm nicht. Zumindest noch nicht. Mein Tempo hatte ich massiv verringert und auch die Hand wieder von ihm gelassen, mit der ich ihn eben noch bestmöglich beglückt hatte.
,,Wieso- ngh... hörst du auf?", er schaute fast schon erschöpft direkt in meine Augen, obwohl ich derjenige war, der hier die ganze Arbeit verrichtete, was sich durch die Schweißperlen auf meiner Stirn stark bemerkbar machte. Darüber beschweren wollte ich mich aber nicht, weil es genau das war, was ich mir vorgestellt hatte. Nichts anderes wollte ich, als meinen unter mir regelrecht auseinanderzunehmen. Mit vollem Erfolg. ,,Bitte mach weiter.", er bettelte und flehte schon fast, als er sich ein weiteres Mal wiederholte. Eine Pause, die ich nutzte, um meine Lungen ihren gewohnten Sauerstoffgehalt zu geben. ,,Bitte!", er jammerte und fasste sich sogar inzwischen selbst an, während er eine Hand in meinen Nacken legte.
Meine Antwort war ein Kuss, dem ich so zaghaft entgegen hauchte, dass ich nicht genau sagen konnte, ob unsere Lippen überhaupt Kontakt hatten.
Damit richtete ich mich auf, um ihn komplett an mich heranzuziehen und seine Beine zusammenzudrücken, wonach ich mich ein wenig hochdrückte. Somit hob ich sein Gesäß etwas in die Luft, was mich augenblicklich aufkeuchen ließ. Durch diese Stellung spannte er seinen Schließmuskel etwas an, weswegen er sich direkt enger anfühlte. Aufgrund dieser Pose musste ich angestrengt aufpassen, nicht zu schnell zu kommen. Etwas, das mir wirklich unglaublich schwerfiel.
Also bewegte ich mich langsam und befahl ihm, sich selbst anzufassen. Er leistete mir Folge, was mich belustigt stärker Luft ausatmen ließ. Er gehört ganz mir. Jedenfalls für diesen Augenblick. Eine Zeit, die ich so gut ich konnte genoss. Doch lange hielt ich nicht mehr aus. Meine Gedanken und sein unglaublich reizender Körper trieben mich ans Ende. Dabei hatte ich Glück, dass er es war, der sich zuerst goss, woraufhin ich nur wenige Sekunden später folgte. Ein Mitspracherecht wohin ich ejakulieren soll, ließ ich ihm nicht. Also entleerte ich mich mit den letzten kräftigen Stößen in ihm, wonach ich mich in eine sitzende Position begab und aus ihm herauszog. Seine Beine legte ich vorsichtig neben mir ab, während ich vor lauter Atemnot ein bisschen nach Luft schnappte. Weil ich nicht aussehen wollte wie ein Trottel, versuchte ich so gut es geht zu verstecken, wie schwer ich tatsächlich Luft bekam.
Es wird wirklich Zeit mit dem Rauchen aufzuhören.
Aber wo wir gerade beim Rauchen sind... ,,Woo?", unbeabsichtigt kürzte ich seinen Namen ab, womit der erste Spitzname für die Schönheit vor mir geschaffen wurde. ,,Mhm?", gab er leise niedlich von sich, ohne auch nur einen Muskel zu rühren. Immer noch lag er splitterfasernackt vor mir, schämte sich dafür kein Bisschen. Am liebsten würde ich diesen Moment für immer genießen. ,,Rauchst du zufällig?", die weltberühmte Kippe danach, für mich kein Muss, aber gerade einfach zu perfekt, um sie nicht zu genießen. Zu meinem Glück nickte er, womit alles so gut wie perfekt ist. ,,Darf ich eine?", diesmal spielte er mit mir, was mir zugegebenermaßen gefiel. ,,Bitte?", gerne ging ich darauf ein, was auch Wooyoung gefallen zu schien. Er schmunzelte leicht, wonach er sich aufsetzte und zu seinem Nachtschrank griff. ,,Kannst du das Fenster aufmachen?", nachdem er mir eine kleine Stange Gift entgegengeworfen hatte tat ich worum er mich zuvor gebeten hatte. Mit ausgestrecktem Arm und geöffneter Hand zeigte er mir auf, dass er den kleinen Aschenbecher haben wollte, der hinter dem Vorhang am Fenster stand. Damit begab ich mich wieder zu ihm, wo ich mich neben ihn setzte.
Ohne dass ich darum bitten oder ihn auffordern musste, rutschte er zu mir heran. Er zündete meine Zigarette die ich bereits im Mund hatte, mit seiner an, die schon brannte, bevor ich überhaupt das Bett wieder betreten hatte. Damit kamen sich unsere Gesichter für einen kurzen Moment näher. Warum auch immer war die Geste unfassbar heiß, wenn nicht sogar schon fast intim. Wahrscheinlich bin ich einfach überstimuliert. ,,So-", fing der hübsche Mann neben mir an, wonach er den Rauch aus seiner Lunge entweichen ließ, was ich ihm gleich tat. ,,Wie kann es sein, dass jemand wie du zu haben ist?", damit fragte er mich was. Hätte ich darauf eine Antwort, wäre ich nicht Single. Außerdem könnte ich ihn mit Leichtigkeit das Gleiche fragen, was ich ihm so sagte.
Seine Antwort darauf gefiel mir jedoch nicht so ganz, weswegen ich bereute, den Ball zurückgeworfen zu haben. Fast schon desinteressiert erzählte er mir, dass er einfach keine Lust auf etwas Festes hat, womit in mir wieder etwas starb. Wieder traf ich auf jemanden, dem ich mich am liebsten voll hingeben würde. Erneut springe ich Hals über Kopf in ein unbekanntes Gewässer, ohne vorher die Lage zu checken und wieder muss ich feststellen, wie dumm das eigentlich von mir ist. ,,Aber sag, warum bist du allein?", er schenkte mir einen skeptischen Blick, ich ihm einen kalten, fast arroganten. ,,Mich will niemand, als was Festes.", damit weihte ich ihn zum Teil in meine Gedanken und Gefühle ein. Er sollte wissen, dass mir nicht passte, was er eben von sich gab. ,,Oh...", kam daraufhin nur zurück, was mich mit den Schultern zucken ließ. ,,Man gewöhnt sich dran.", passiv-aggressiv zog ich etwas länger als eben an meiner Zigarette und ließ auch den Rauch länger in meiner Lunge, als nötig. Für einen Bruchteil einer Sekunde wünschte ich mir sogar, dass ich mit dem Inhalt meiner Bronchie eins werden würde und zusammen mit dem Rauch einfach aus dem Fenster schweben könnte. Das ich mich in Luft auflöse und nie wieder mit solch einem Schmerz konfrontiert werden muss, wie ich es gerade tat. Denn ich war verletzt. Verletzt von einer Person, die ich vielleicht eine Stunde kannte.
Wobei das Wort "kannte" schon an Hohn grenzt. Ich kannte ihn nicht und er mich nicht. Naiv wäre es also zu glauben, dass hieraus mehr werden könnte, als ein One-Night-Stand.
Bitter war die Wahrheit, süß, die Lüge, an die ich so fest glaubte.
,,Wieso will dich keiner? Bist du so schlimm? Haha!", ich versuchte zu lächeln, scheiterte dabei jedoch und bekam nur ein seltsames Zucken meiner Mundwinkel hin, von dem ich einen schief anhob. ,,Scheint so. Unausstehlich, wie es scheint.", damit wollte ich auf den Zug der unlustigen Bemerkungen aufsteigen, was mir auch nicht gelang. Wooyoung bemerkte an meinem Ton, dass ich gekränkt war, wonach er mir einen Kuss auf die Wange gab. Diese Geste ließ mich etwas verwirrt zurück, weil ich damit nichts anzufangen wusste.
Wollte er mich damit verspotten?
,,Was ist denn so schlimm an dir?", munter und erwartungsvoll zog er mit großen Augen von seiner Zigarette, mit der er lange nicht so weit war, wie ich. Ein kleines Detail, dass ich von ihm lernen konnte. Wooyoung scheint ein sehr langsamer Raucher zu sein. ,,Ich weiß es nicht.", meine Antwort war ehrlich. So ehrlich wie das Gefühl, dass meine Brust immer mehr zuschnürte, umso mehr ich in meinen Gedanken versackte, die stetig lauter wurden. Plötzlich war da auch wieder Hwa, begleitet von seinem Anhängsel Hongjoong, der so viel besser zu sein schien als ich. Warum auch sonst hat er sich für ihn entschieden, obwohl wir uns bereits so lange kannten?
,,Darf ich das herausfinden?", gerade wollte ich noch einmal einen Zug von dem gasförmigen Toxin zu mir nehmen, als mich seine Worte in meiner Bewegung einfrieren ließen. In Sekundenschnelle schossen mir etliche Fragen durch den Kopf, von der mir die eine oder andere scheußliche Angst einjagte. Darum traute ich mich fast gar nicht zu fragen, wie er das meinen würde, was wohl aber nötig wäre, um meinen ungesunden Durst nach Antworten zu stillen. ,,Wie meinst du das?", fragte ich also forsch nach und zog noch immer nicht an der kleinen glühenden Stange, die ich direkt vor meinem Gesicht hielt.
,,Lass mich dich kennenlernen. Also so richtig. Ich weiß nicht wieso, aber ich glaube das mit uns... da ist irgendwas Besonderes.", perplex öffnete ich leicht meinen Mund und konnte ihn gar nicht mehr schließen. Er hat also auch gespürt, was ich gefühlt habe. Schon seit ich das erste Mal bei ihm geklingelt und ihm ins Gesicht sah, wusste ich, er ist anders. Dieser Mann ist nicht wie alle anderen da draußen. ,,Ich wusste es. Seit du mir das erste Mal die Tür aufgemacht hast. Schon da.", voller Freude, die mich fast ersticken ließ, weil ich sie so krampfhaft versuchte zurückzuhalten, ließ ich ihn wissen, was mir die letzten zwei Wochen durch den Kopf gegangen ist und jeden freien Platz dort eingenommen hatte.
Und gab es keinen freien Platz mehr, so schaffte er sich welchen.
Damit nahm er so viel von mir ein, dass ich glaubte verrückt zu werden. Wooyoung ließ mir keine ruhige Minute mehr, was mich schlussendlich in dieses Schlafzimmer getrieben hat. ,,Geht mir auch so.", diesmal hauchte er seine Worte nur, die ich aufsaugte wie ein trockener Schwamm. Jedes seiner Worte wollte ich für immer in Erinnerung behalten, wie diese Situation, die mich zum ersten Mal seit langer Zeit richtig glücklich sein ließ. ,,Ich glaube nicht an Liebe auf den ersten Blick.", besorgt wanderten seine Augen über mein Gesicht, von mir weg durch den Raum, nur um wieder zurück zu mir zu finden. Wieder wollte ich, dass unsere Blicke fest aufeinander liegen. Er sollte sehen, wie ernst ich meine nächsten Worte meinte. Darum legte ich sanft meinen Handrücken an einer seiner unglaublich weichen Wangen, um seinen Kopf so zu richten, das er mich ansehen musste. ,,Aber du hast mich des Besseren belehrt.", noch nie habe ich jemanden so direkt meine Gefühle offengelegt.
Stets achtete ich mit hoher Sorgfalt darauf, dass ich einen Rückzieher machen könnte, wann immer ich wollte. Doch dieses Mal wollte ich die Option zu flüchten auslassen. Nicht, weil er mich nicht kennt und man sich deswegen leicht aus dem Weg gehen könnte, sondern weil ich das Gefühl hatte, dass ich nie wieder jemandem so etwas sagen wollen würde. Der Mann neben mir, der mit mir gemeinsam eine Zigarette genießt, sollte der Letzte sein, dem ich sowas sage. Selbst wenn er mich ablehnen würde, wie es jeder tat, ich würde meine Worte nicht bereuen. Da war ich mir sicher.
,,Ich habe schon vor dir an Liebe auf den ersten Blick geglaubt, aber nie verstanden, was das eigentlich ist. Also, bis du geklingelt hast.", meine Mine blieb ernst. Seine Worte schmetterten geradezu an mir ab. Mit Sicherheit befinde ich mich in einem Traum, aus dem mich gleich mein nerviger Wecker herausreißen würde. Alles andere wäre absurd. Aber so war sie manchmal, die Realität. Einfach absurd.
,,Bitte bleib bei mir.", ächzte ich ihm entgegen und hatte plötzlich das starke Verlangen zu weinen, als würde die Sonne kein weiteres Mal für mich scheinen. Dieser Mensch ist es. Mein Ein und Alles.
,,Dann versprich mir, dass du mich nie verlässt.", erwiderte Wooyoung, der ebenso mit den Tränen zu kämpfen schien.
,,Versprochen. Ich bleibe bei dir, solange du mich liebst."
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