Türchen 4 🌟
Oneshot von KimTaeDa
Jenlisa (Blackpink)
Kim Jennie ist wohl die gemeinste, mürrischste und reichste Person der Stadt. Sie ist für ihre Schönheit und ihren Reichtum bekannt. Sie hat alles, ihr fehlt es an nichts. Nichtsdestotrotz ist ihr Herz kälter als Eis. So etwas wie Liebe, existiert in ihrer Welt nicht. Dies sollte sich jedoch bald ändern.
Die geizige Miss Kim bekommt unverhofft Besuch von drei Geistern, die ihr den wahren Wert des Weihnachtsfests vor Augen führen.
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„Jisoo, mein Make-Up! Die Leute warten doch schon! Wofür wirst du bitteschön bezahlt?!" Augenverdrehend steht Jisoo von dem Sessel im Backstage Bereich auf und unterbricht somit das Gespräch zwischen ihr und ihrer Freundin Chaeyoung. „Was ist nur aus ihr geworden", murmelt Chaeyoung traurig und beobachtet Jisoo, wie sie das Make-Up ihrer, einst besten Freundin Jennie erneuert. Es ist traurig mitanzusehen, wie sich die Leute heutzutage benehmen. Keinen Funken Anstand und Respekt des jeweils anderen, nicht mal mehr die nette, alte Dame von nebenan wird gegrüßt.
Als Jisoo dann soweit ist und Jennie wieder auf die Bühne verschwindet, setzt sie sich wieder zu ihrer damaligen Grundschulfreundin. Die drei Mädels haben nie den Kontakt zueinander verloren. Obwohl Jennie kalt und gemein zu den beiden wirkt, verlassen die beiden jungen Frauen die zweit Älteste nicht. Sie wissen schließlich genau, wieso Jennie so ist, wie sie nun mal ist, genau deswegen wird sich nichts zwischen ihrer Freundschaft ändern. Jennie mag gemein zu ihren beiden Freundinnen sein, doch nichtsdestotrotz wissen die beiden ganz genau, dass es Jennie nicht so mit ihnen meint.
Nach dem Auftritt der dunkelhaarigen, schleichen sich die drei durch den hinteren Ausgang raus, um der Paparazzi zu entkommen. Durch eine Gasse, direkt gegenüber dem Ausgang, laufen die drei Mädels stillschweigend hintereinander her. Der Schnee fällt auf sie herab, welchen Jisoo und Chaeyoung mit funkelnden Augen betrachten. Nur Jennie, die sich ihre Kapuze über den Kopf zieht, kümmert sich wenig um die weißen, gefrorenen Kristalle, die vom Himmel fallen.
„Könnt ihr euch eventuell beeilen?! Ich würde gerne nach Hause und dann schlafen, schließlich ist morgen auch noch ein Tag, an dem ich für nervige Weisenkinder singen muss!", faucht Jennie genervt, während die beiden sie wie eingefroren anstarren. "W-was? Unnie, Morgen ist Weihnachten!" Chaeyoung war die erste, die was dazu sagte. "Und?" Jennie hob verachtend eine Augenbraue in die Höhe. "Was interessiert mich dieses dumme Fest, mit all dem Funkeln und Glitzern, mit Leuten, welche so tun als wären sie das ganze Jahr über schön artig und brav gewesen, um dann Geschenke von einem fetten, alten Mann mit diesem dummen Bart und den grässlich roten Kleidungsstücken zu bekommen, welcher nicht mal existiert? Denkst du ernsthaft, die Leute glauben heutzutage an diesen Aberglauben, wo sie schön mit ihrer Familie am Tisch sitzen und essen, obwohl man das genauso gut an anderen Tagen machen könnte?", lacht Jennie ironisch auf und schüttelt seufzend den Kopf. „Wacht auf, Mädels. Sowas wie Weihnachten existiert einfach nicht, heutzutage warten die Leute nur auf diesen Tag, um sich gemeinsam volllaufen zu lassen und der ganzen Welt erzählen zu können, wie toll ihr Weihnachten angeblich war." Mit einem schulterzucken lief die Brünette dann weiter, bis sie über einen Haufen stolpert und fast das Gleichgewicht verliert, sich dann aber noch fangen kann.
„Was für ein Mist ist das?!", ruft sie aufgebracht und tritt gegen den mit einer Decke überzogenen Haufen. Ein Wimmern ist zu hören, weswegen sie sauer die Decke weg reißt, nur um eine auf dem Boden kauernde Gestalt zu entdecken. „Wie kannst du es wagen, dich mir in den Weg zu stellen! Spinnst du?!", ruft sie erneut aufgebracht und fuchtelt wild mit ihren Armen umher. „Hör auf, du machst ihr Angst!", ruft Jisoo dann und mit einem finsteren Blick bleibt Jennie still. Währenddessen kniet Chaeyoung sich zu dem Mädchen herunter. „Hey, alles gut. Du brauchst keine Angst mehr zu haben. Unnie kann etwas gemein sein, wenn sie einen schlechten Tag hatte, aber sie meint es nicht so." Chaeyoung versucht das wimmernde Mädchen zu beruhigen, was auch gut klappt. „I-ich heiße L-lalisa. Aber ihr könnt mich Lisa nennen“, murmelt sie leise, was Chaeyoung trotzdem versteht. Lächelnd stellt sich Jisoo vor. „Ich bin Jisoo, das hier sind Chaeyoung und Jennie." Sie zeigt jeweils auf ihre Freundinnen. „Nett dich kennenzulernen!"
„Ach bitte, hör auf mit deiner Nettigkeit! Das tut ja schon weh sich das mitanzusehen!" Die Augen verdrehend schüttelt Jennie zu dem ganzen nur ihren Kopf. „Hör nicht auf sie, sie meint es nicht so!", versucht Chaeyoung erneut ihre Freundin gut zureden. Jisoo warf Jennie einen strengen Blick zu, woraufhin sie bloß die Arme hebt und sich ergibt. „Also Lalisa, können wir dich eventuell nach Hause bringen? Ich meine, es ist mehr als nur kalt hier draußen und morgen ist Heiligabend!" Doch Lisa schüttelt traurig den Kopf. „Ich hab kein Zuhause mehr“, seufzt sie. „Oh Unnie, wir können sie doch nicht hier lassen! Komm doch mit uns!" Fröhlich lächelt Chaeyoung Lisa an, weshalb Jisoo mit dem Kopf nickt. „Keine schlechte Idee, schließlich-" Harsch wird Jisoo unterbrochen: „Auf keinen Fall! Nein, so ein armes, dreckiges Mädchen wird kein Fuß in mein Haus setzen! Nicht mal über meine Leiche!" „Aber Unnie-" Und erneut lässt sie niemanden ausreden. „Nichts 'aber Unnie'! Wir gehen!", befiehlt sie streng und macht auf Absatz kehrt. Bemitleidenswert schauen sie zu Jennie, dann zu Lisa und schenken dem Mädchen noch ein trauriges Lächeln, ehe sie ihrer Freundin folgen.
Traurig blickt das Mädchen den Dreien noch hinterher, bevor sie sich die Decke über den Kopf zieht, um nicht zu frieren, was bei dieser Jahreszeit nahezu unmöglich ist und anfängt zu weinen.
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Nachdem Jennie fertig ist mit ihrer Körperpflege, begibt sie sich mit einem kurzen, leichten Lächeln in ihr Zimmer, nachdem sie nochmal nach ihren beiden Mitbewohnerinnen und Freundinnen, geschaut hat. Pünktlich um acht, geht sie zu Bett und legt vorher noch ihre Schlafmaske drauf.
„-nie! Jennie, wach auf! Komm schon, Kind!" Müde wälzt sich Jennie im Bett herum, nur um dann plötzlich aufzuschrecken. „Ah man Jisoo! Chaeyoung! Könnt ihr aufhören solch einen Lärm zu verursachen!? Ich brauche meinen Schönheitsschlaf!", ruft Jennie sauer und legt sich wieder hin, um erneut in einen tiefen Schlaf zu fallen. Doch soweit soll es wohl nicht kommen, als sie plötzlich mit einem festen Schubser aus dem Bett fällt. „Was soll das?!" Wütend reißt sie sich die Schlafmaske aus dem Gesicht, nur um dann erschrocken die Luft anzuhalten.
„M-mama?", kommt es geschockt aus ihr, wohl wissend, dass ihre Mutter vor einigen Jahren verstarb. „Ja Kind, ich bin es", kommt es aus ihrer Mutter, welche schwebend, und gefesselt mit schwer aussehenden Ketten am ganzen Körper, auf ihre Tochter zufliegt. „Nein, komm mir nicht zu nahe!" Panisch steht Jennie auf und versucht mit Handbewegungen dazu ihre Mutter zum Stehen bleiben zu bringen. „Du hast mich alleine gelassen, hau bloß ab!", ruft ihre Tochter wütend, was ihre Mutter traurig Lächeln lässt. „Ja, ich habe dich alleine gelassen, aber du warst nie ganz alleine, Kind. Deine Freundinnen sind dir nie und nimmer auch nur eine Sekunde von der Seite gewichen. Ich habe dich in guten Händen gelassen, als ich diese Welt verließ." Ruhig versucht die geistige Gestalt ihrer Mutter, Jennie zu beruhigen, was anscheinend etwas klappte.
„Hör mir zu, Jennie. Ich bin aus einem anderen Grund hier her gekommen. Wir haben nicht viel Zeit! Du musst zu dir kommen! Vergiss bitte alles, alles was ich dir je gesagt oder beigebracht habe! Oder du wirst genauso bestraft, wie ich es wurde." Jennies Mutter zog an den Ketten, um sie Jennie zu repräsentieren.
„Ach, und das soll ich dir glauben? Oh bitte, das hier alles ist sicher nur ein Traum, ich bin mir sicher, dass ich jeden Moment aufwachen werde! Also stör mich nicht weiter." Den Kopf schüttelnd legt sich Jennie wieder in ihr Bett und setzt dabei die Schlafmaske drauf. „Alles nur ein Traum“, murmelt sie und lächelt vor sich hin, bei dem Gedanken gleich aus dem schrecklichen Traum aufzuwachen. Das Seufzen ihrer Mutter entging ihr, genauso wie ihre letzten Worte, bevor Jennie wieder in ihre Traumwelt verschwand.
„Heute Nacht wird dich Besuch erwarten. Drei Geister werden dir die schreckliche Wahrheit zeigen."
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Lautes Poltern war zu hören, weswegen Jennie aus ihrem Schlaf erwacht. Müde setzt sie sich auf und reibt sich über die Augen, die Schlafmaske ist ihr beim Schlafen vom Gesicht gerutscht. „Jennielein, aufwachen, Prinzessin." Seufzend dreht sich Jennie in die Richtung, aus der die Stimme kommt und erschreckt sich leicht. „Du, du bist doch das Mädchen, von der Gasse. Was machst du in meinem Zimmer?! Haben dich etwa die beiden anderen rein gelassen?! Na warte, die können was erleben!" Sauer steht sie auf und will aus dem Zimmer rennen, wird aber im letzten Moment noch aufgehalten.
„Oh nein, ich muss dich leider enttäuschen. Ich bin nicht Lalisa, sondern der Geist der vergangenen Weihnacht!" Erst jetzt bemerkt Jennie, dass die Gestalt vor ihr leuchtet und schwebt, mit einem Zauberstab in der Hand, welcher aussieht wie eine Zuckerstange. Den setzt sie bei Jennie ein, sodass diese ebenfalls in der Luft schwebt. „Lass mich sofort runter!", ruft Jennie aufgebracht, was den Geist zum Kichern bringt. „So wie deine Mutter sagte, du bist eine kleine Zicke." Mit diesen Worten bekam Jennie mit der Zuckerstange einen übergebraten. „Das hast du verdient und jetzt komm, lass uns gehen. Ich muss dir so einiges zeigen!" So kommt es, dass der Geist eine Art Portal mit seinem Stab hervorruft, um dort durch zu fliegen und Jennie gleich mitnimmt, welche sich schreiend zu wehren versucht.
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„Und, was wollen wir jetzt hier?", kommt es gelangweilt von Jennie, die sich dank dem Geist in einem alten, kaputten Haus herumtreibt. Angewidert beäugt Jennie die Gegend, bei der sie ein unangenehmes Gefühl im Bauch bekommt. “Das meine Liebe, ist das Haus des Mädchens, das du heute unfreundlicher Weise beschimpft hast. Das hier, ist ihre Geschichte. Nun pass mal gut auf."
„Mama, ich will das nicht!", rief die zwölf jährige traurig und gleichzeitig angewidert. „Oh doch und wie du das willst. Los, der Kunde wartet schon! Er hat schon im Voraus bezahlt." Murrend schob Lisas Mutter sie in die Richtung der Tür, wo sich einer ihrer „Kunden“ befand. Dass es sich hierbei um den sexuellen Missbrauch ihres eigenen Kindes handelte, interessierte die Mutter herzlich wenig. Das Geld spielte eine viel größere Rolle, zumal Lalisa auch nur ein Versehen war, die Mutter wollte sie nie.
„Doch daran ließ sich nichts mehr ändern und so musste Lisa schon in jungen Jahren anfangen zu ‚arbeiten', weil ihre Mutter Geld brauchte. Ew, wenn ich das schon höre wird mir schlecht und glaub‘ mir, die Kleine ist nicht die einzige. Es gibt mehrere Kinder, welche heutzutage tagtäglich missbraucht werden und keiner was dagegen unternimmt", haucht der Geist traurig, und auch Jennies schlechtes Bauchgefühl wird stärker. „Komm, wir gehen rein." Der Geist packt Jennie am Arm und schleift sie in Richtung Tür, wo Lisa eben verschwand, durch welche sie dann durch fliegen. „Schau mal."
„Na los Kleine, mach schon! Ich hab nicht ewig Zeit!" Der Große, und doch etwas älterer Herr, seufzte genüsslich auf, als Lisa sich langsam daran machte, ihm die Hose runter zu ziehen, samt Boxershorts.
„Nein! Tu das nicht!!", ruft Jennie aufgebracht und greift nach der Kleineren, erfolglos. „Du weißt doch sicherlich, dass du sie weder anfassen, noch etwas an ihrer Vergangenheit ändern kannst, oder Jennie?", haucht der Geist traurig und blickt bemitleidenswert zu Lisa, welche gerade das Glied des Mannes in die Hand nimmt. „Ich kann und will mir das nicht anschauen, bitte bring mich nach Hause.“ Als Lisa sich dann runterbeugte, dreht sich Jennie schnell um und hält sich die Hände vor die Augen.
Als Jennie die Augen wieder öffnet, befindet sie sich in ihrem Zimmer, mit dem Unterschied, dass es ihr früheres Kinderzimmer ist. „Wie ist das möglich?" Fragend schaut sie sich etwas um. „Nun ja, diesmal ist es deine Vergangenheit." Sie dreht sich zu dem Geist um, welche immer noch hinter ihr steht. In dem Moment, öffnet sich die Kinderzimmertür.
Weinend kam die 13 jährige Jennie in ihrem Zimmer an. Eben hatte sie noch eine heftige Backpfeife von ihrer Mutter bekommen. „Du dummes Gör, sowas wie Weihnachten oder den Weihnachtsmann existiert nicht! Wann wirst du es endlich verstehen? Oh Gott, was hab ich nur falsch gemacht bei dir?" Und dann knallte es heftig.
„Siehst du den Unterschied?" Der Geist blickt die jüngere Version Jennies an. „Du wurdest streng erzogen, ja. Hier und da hatte dich deine Mutter geschlagen, das ist richtig, aber du hast niemals so etwas Schreckliches erlebt, wie das Mädchen von der Gasse. Und glaub mir, dass wo du eben nicht hinschauen konntest, das war nichts. Du urteilst viel zu schnell über einen Menschen, ohne ihn wirklich zu kennen. Das hat dir deine Mutter beigebracht, aber genau das ist falsch."
„Hör endlich auf damit!", schreit Jennie und schreckt hoch. Verloren blickt sie sich in ihrem Zimmer um, unwissend ob es jetzt wirklich nur ein Traum war oder nicht. Dennoch bleibt sie entschlossen und versucht sich einzureden, da es sich trotz dessen, dass es Geister gibt, so echt anfühlte. „Nur ein Traum." Immer wieder redet sie sich diese Worte ein, bis sie erneut in einen tiefen Schlaf fällt, welcher nicht besonders lange halten zu scheint.
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„Lasst uns froh und munter sein und uns heut von Herzen freuen." Eine Laute, hohe Stimme erweckt Jennie erneut aus ihrem Schlaf. „Nein bitte, lass mich schlafen!" Seufzend dreht sich Jennie zur Seite und zieht sich die Decke über den Kopf. „Oh nein Jennie, wir werden jetzt auf eine kurze Reise gehen!", trällert eine frohe Stimme und fängt erneut an zu singen. „Oh Gott, mach dass es aufhört! Ich bin ja schon wach." Augenverdrehend steht Jennie auf und reibt sich über die Augen. „Oh, wie ich sehe hat es geklappt! Na dann, jetzt kann es ja losgehen." Freudig klatscht der zweite Geist in die Hände. „Ich bin der Geist, der gegenwärtigen Weihnacht!", stellt sich der Geist vor. „Oh Gott, du siehst ja genauso aus wie die anderen beiden. Lalisa und der erste Geist." Sie klatscht sich gegen die Stirn und schüttelt den Kopf. Der Geist grinst nur und hält Jennie die Hand hin. „Na dann los!"
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„Ich weiß echt nicht mehr, was ich machen soll! Ich halte das ehrlich nicht mehr aus! Das kann nicht so weiter gehen!" Die beiden befinden sich im Wohnzimmer von Jennie und ihren beiden Freundinnen, wo die beiden eben genannten auf dem Sofa sitzen, mit den Gedanken dass Jennie schon zu Bett gegangen ist. „Ich weiß Chaeyoung, ich weiß. Wenn Jennie nicht endlich bald zur Vernunft kommt, wird sie schon sehen was ihr entgeht. Ich meine, all die Jahre an ihrer Seite sollen nicht umsonst gewesen sein", murmelt Jisoo vor sich hin und nimmt Chaeyoung in den Arm. „Ich bin für dich da, wir haben ja schließlich nur noch uns." Mit diesen Worten drückt Jisoo ihrer festen Freundin einen Kuss auf die Stirn. Chaeyoung lächelt bei dieser Geste und kuschelt sich, die Tränen weg wischend, an ihre Freundin.
„Du wusstest glaube ich nicht, dass die beiden ein Liebespaar sind?" Erschrocken dreht sich Jennie zu dem Geist. „Nein, das kann doch nicht sein! Das hätten sie mir doch sagen müssen!", ruft die Brünette erneut aufgebracht und fährt sich durch die Haare.
„Wann wollen wir es ihr denn sagen? Ich meine, das geht doch schon seit einiger Zeit mit uns.“ Jisoo seufzt und fährt mit ihrer Hand ihrer Freundin über den Kopf „Ich würde es Jennie gerne erzählen, nur besteht die Angst, dass sie es nicht akzeptiert. Sie ist mir wichtig, ganz egal wie sie sich verhält. Aber du bist mir nun mal wichtiger. Ich würde es schon auf mich nehmen sie zu verlieren, so lange du bei mir bleibst.", meint Jisoo entschlossen und schenkt Chaeyoung ein kleines Lächeln, welche es erwidert. „Ich hoffe sie nimmt es uns nicht übel.“
„Okay, das wird mir zu viel, meine besten Freundinnen gehen miteinander und ich weiß nichts?" Jennie fühlt sich mit einem mal plötzlich schlecht. Erst jetzt realisiert sie, dass sie nur an sich dachte, nicht einmal an ihre Freundinnen. Nicht mal daran, wie es ihnen geht. Mit einem schlechten Gefühl im Magen, dreht sie sich um und geht aus dem Wohnzimmer, hinter ihr der Geist. „Du musst sie verstehen, so wie du dich verhältst, da hätte selbst ich Angst vor deiner Reaktion, vor allem als beste Freundin." Der Geist legt den Kopf schief und zuckt mit den Schultern. Jennie seufzt und schließt die Augen. „Bring mich ins Bett."
Als Jennie dann wieder die Augen öffnet, fühlt sie sich leer. Sie schaut sich im großen Zimmer um und fühlt sich zudem noch alleine. Dann schüttelt sie den Kopf. „Ich werde verrückt."
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Erneut wird Jennie geweckt, doch diesmal fühlt es sich anders an. Sie spürt eine unangenehme Kälte und versucht sich die Decke wieder über den Kopf zu ziehen, was nicht ganz funktionieren will, da die Decke weg ist. Vorsichtig öffnet sie die Augen und schaut sich um. Es ist dunkel und viel kann sie nicht erkennen, bis mit einem mal ein plötzliches Licht erscheint, weswegen sie die Augen zu kneift. Langsam gewöhnt sie sich an das Licht und erkennt eine dunkle, düstere Gestalt, welche ihr nur die Hand reicht, die sie zögernd annimmt. Ohne ein Wort zu sagen, verschwinden die beiden durch eine Art Portal, welche der Geist der zukünftigen Weihnacht hervorgerufen wurde.
An einem Friedhof kommen sie an, wo sie zwei Männer entdecken, die ein großes Loch im Boden graben. „Man ist das anstrengend." Der eine wischt sich den Schweiß von der Stirn, obwohl es draußen bitterkalt ist. „Das kannst du laut sagen, mein Freund. Vor allem ist dieses Grab, soweit ich weiß, für ein Mädchen, was obdachlos war." Augenverdrehend gräbt der Mann kopfschüttelnd weiter. „Oh man, echt jetzt? Das ist ja zum kotzen." Als Jennie diese Worte hört, wird sie sauer. „Haltet eure Klappen! Wie könnt ihr nur so reden?!" Wütend versucht sie die Männer zu treten, was ihr nicht viel weiter hilft, da sie durch die Männer durch tritt. „Ach was soll‘s Hauptsache wir bekommen unser Geld. Ist heutzutage eben nicht leicht, anständig Geld zu verdienen, da muss man eben durch diese Drecksarbeit." Schulterzuckend schaufeln die Männer weiter, bis das Loch tief genug ist und die den Grabstein holen. Diesen legen sie vor dem Grab ab. „So, dem Rest machen wir dann morgen." Und so gingen die beiden Männer.
Jennie ging einige Schritte nach vorne und erblickt etwas, was ihr einen kalten Schauer über den Rücken jagt.
Lalisa Manoban
Born: March 27, 1997
Death: December 24, 2018
Ängstlich dreht Jennie sich zu dem Geist, welcher sich seine Kapuze vom Kopf zieht. Eins zu eins sieht dieser Geist aus wie Lalisa, genau wie die anderen. Das macht es für Jennie nicht leichter, den Anblick des Grabsteines zu ertragen, als der Geist mit finsterer Stimme drei Wörter haucht.
„Du bist schuld."
„Nein, nein, bitte nicht! Lisa!" Erschrocken öffnet Jennie genau um Mitternacht ihre Augen und wischt sich die Tränen weg. „Ich muss ihr helfen!" Entschlossen steht sie auf und zieht sich schnell Jacke und Schuhe drüber, nimmt derweil noch eine Jacke für Lisa mit. Schnell läuft sie nach unten, wo ihre beiden Freundinnen immer noch im Wohnzimmer sitzen und einen Film gucken. Verwirrt schauen ihre beiden Freundinnen zu ihr und lösen sich blitzartig, nachdem sie gemerkt haben, wie nah sie miteinander kuscheln. „Ihr beide habt meinen Segen, heiratet und werdet glücklich. Ich muss noch schnell was erledigen!" Ohne dass die beiden auch nur ein Wort sagen können schauen sie wie erstarrt ihrer Freundin hinterher. Doch dann schlich sich jeweils ein kleines Lächeln in ihre Gesichtern.
„Endlich, ich habe dich gefunden!", kommt es von Jennie, als sie Lisa endlich in der Gasse entdeckt. Müde hebt Lisa den Kopf an und blickt dann erschrocken zu Jennie, darauf achtend, nicht drauf loszuweinen. Solche Menschen wie Jennie machen ihr Angst und ausgerechnet Jennie, welche Lisa immer Hoffnung mit ihrer Musik gab, hat ihr gezeigt wo sie steht. „Bitte lass mich, ich hab doch nichts getan“, murmelt Lisa ängstlich und hebt schützend die Hände.
„Hey, ich tu' dir nichts. Es tut mir leid, wie ich mich benommen habe. Ehrlich, hier bitte, zieh das an!" Jennie reicht ihr eine dicke Jacke von Wellensteyn, woraufhin Lisa den Kopf schüttelt. „Das kann ich nicht annehmen. Die war doch sicher teuer.“ Doch Jennie schüttelt den Kopf. „Ich bestehe darauf. Ich habe viele solcher Jacken!" Mit einem schüchternen Lächeln nimmt Lisa die Jacke dann doch entgegen und zieht sie sich sofort an, um dann genüsslich zu Seufzen. „Danke! Wirklich vielen Dank! Wir kann ich das je wieder gut machen?" Lisa steht auf und verbeugt sich tief. „Ich wüsste schon wie.“ Das Grinsen von Jennie verunsicherte Lisa ein wenig, da sie schon ahnte was gerade in Jennies Kopf rum schwebt. „Bleib einfach bei mir, das reicht mir. Zieh bei mir ein." Mit diesen Worten hatte Lisa nun wirklich nicht gerechnet und weitet deshalb dir Augen. „D-das geht doch nicht!" Schnell schüttelt sie den Kopf. „Oh doch und wie das geht. Komm und verbring Weihnachten mit uns. Oh und natürlich alles andere!" Plötzlich erscheint Chaeyoungs Stimme, welche dick eingepackt Jisoos Hand hält und sie lächelnd auf die beiden anderen zugehen. „Genau, du bist herzlich willkommen!" Auch Jisoo trägt ein Lächeln im Gesicht. „Na, was sagst du?" Jennie erhält wieder die Aufmerksamkeit der Thailänderin, welche zu weinen beginnt und nickt. „Gott ja, das wäre traumhaft!" Überglücklich hält sie sich die Hände vor das Gesicht und lässt laut ihren Tränen freien Lauf. Lachend umarmen die drei Freundinnen ihre neue Freundin fest.
„Du musst nie wieder an deine Familie denken, Lisa. Denk nicht an die bittere Vergangenheit, sondern an die wundervolle Zukunft", kommt es von Jennie, als die beiden zwei Stunden später im großen Bett von Jennie liegen. „Wo-woher weißt du das?" Lisa dreht sich neugierig zu Jennie, welche ihr einen kurzen Seitenblick schenkt und dann wieder an die Decke starrt. „Reines Bauchgefühl." Sie lächelt. „Schlaf jetzt." Leicht lächelnd dreht sie sich auf die andere Seite und verliert eine Träne, als sie die Gestalt ihrer Mutter am Fenster sieht. „Ich verzeihe dir“, formt Jennie mit ihren Lippen und die Ketten der geistigen Gestalt ihrer Mutter verschwinden. Noch einmal lächelnd verschwindet ihre Mutter dann nun endgültig und ihre Seele findet endlich ihren Frieden.
Nur Lisa bekommt von alledem nichts mit, da sie schon längst in ihrer Traumwelt verschwindet.
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