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Maulwurf

Lennox zählte die Sekunden, bis das Licht im Schuppen vollständig erlosch. Ein frustrierter Seufzer verließ seine Lippen. Immer wenn die Nacht einbrach wurde er von seinen Gefühlen förmlich zerrissen. Und nach den Ereignissen des Tages quälten ihn besonders hartnäckige Gedanken. Sich von den Handschellen zu befreien, hatte er mittlerweile aufgegeben. Wie lange hatte er erfolglos an den Teufelsdingern gezerrt? Seine Handgelenke schmerzten. Er sehnte sich nach Freiheit. Nach den Meer. Aber am meisten vermisste er seine Freunde. Er rief sich ihr Lachen ins Gedächtnis. Die Momente, in denen er zusammen mit seiner Yavani geschwommen war. Die Morgende, an denen er mit Sammy gemeinsam gelacht hatte. Die Zeit, die er mit Ben und Tess verbracht hatte.

Doch all diese glücklichen Erinnerungen verblassten im Angesichts des Endes der Alpha Cru. Es fühlte sich an, als hätte man Lennox das Herz aus der Brust gerissen und es dann den Wölfen zum Fraß vorgeworfen. Die Leere machte ihm immer mehr Angst. Der Hass auf Orion wuchs mit jeder Minute. Der Frust staute sich in Lennox auf und ermattete seinen Kampfgeist. Dann war da noch die Verzweiflung. Sie machte ihn rasend.

Lennox wusste nicht, wie lange er das alles noch ertragen würde, bis er sich selbst verlor. Er hatte geschworen, seine Freunde zu beschützen. Sein Versagen begleitete ihn jede Minute. Aber es war auch der letzte Funken Licht, der ihn antrieb. Der Wunsch, alles wieder gut zu machen. Aber konnte er das? Wie sollte es funktionieren? Wie sollte es jemals wieder wie früher werden? Gestohlene Erinnerungen konnten nicht zurückgegeben werden. Die Alpha Cru würde niemals wieder vollkommen sein. Selbst wenn es ihm irgendwie gelang, zu entkommen, was äußerst unwahrscheinlich war, was sollte er dann machen?

Seine Freunde würden ihn wahrscheinlich für einen Verrückten halten, wenn er plötzlich auf der Crucis auftauchen und sagen würde 'Hey, ich bin übrigens euer fünftes Bandenmitglied! Ihr habt mich alle vergessen, weil mich ein irrer Massenmörder-Wissenschaftler dazu gezwungen hat, euch die Erinnerungen zu rauben, was ich deswegen kann, weil ich ein halber Oblivion bin. Aber ich konnte fliehen und habe euch dann wie durch ein Wunder irgendwo auf dem Meer gefunden, also schön euch wiederzusehen! Übrigens sind wir sowas wie Seelenverwandte, Alea und du bist ein Meermädchen. Noch Fragen?'

Lennox lachte bitter bei dem Gedanken. Sammy würde ihm vielleicht sogar glauben. Aber Ben würde ihn wahrscheinlich über die Reling werfen. Das war die bittere Wahrheit. Ihre Freundschaft existierte ohne Erinnerungen nicht. Vielleicht würden die anderen noch etwas von ihrer Verbindung in ihren Herzen spüren. Aber das reichte nicht.

Dennoch wusste Lennox, dass er es trotzdem tun würde. Auch wenn er tausend Mal von Bord der Crucis fliegen würde, würde er nicht nachgeben, ehe die Alpha Cru wieder alles wüsste. Daraus ergab sich allerdings wieder die Frage, wie er überhaupt von diesem Ort wegkommen sollte. Und was war mit Nelani? Lennox kannte ihren genauen Aufenthaltsort nicht. Orions Lager war nicht gerade klein und der Doktor legte viel Wert darauf, dass Lennox und Aleas Mutter keine Zeit für Gespräche fanden, da die einzigen Momente, in denen sie sich sahen, jene im Labor waren, wo Lennox ganz andere Sorgen hatte, als mit der Wanderin Informationen auszutauschen.

„Was soll ich bloß tun...?", murmelte Lennox leise in die Dunkelheit des Schuppens, als erhoffte er sich, die Schatten würden ihm eine Antwort zuflüstern.

Stattdessen vernahm er plötzlich eine andere Stimme.

„Bist du wach?", fragte jemand von draußen mit gesenkter Stimme.

„Ja. Wer ist da?", erwiderte der Oblivion misstrauisch.

Die Stimme kam Lennox bekannt vor, doch das dazugehörige Gesicht wollte ihm nicht in den Sinn kommen.

„Ich bin es. Hagen. Ich wurde heute als Nachtwache eingeteilt."

Lennox erinnerte sich noch gut an seine letzte Konfrontation mit Hagen. Vor ein paar Tagen war der Landgänger in den Schuppen gekommen. Er hatte erst behauptet, er wäre auf Lennox' Seite und hatte ihn dann geschlagen und eine Show gespielt, weil Darkoner gekommen waren. Der Oblivion war sich nicht sicher, wo die Loyalität des Mannes lag. Doch auch Nelani hatte von einem Verbündeten gesprochen. Dazu kam die Nachricht von der anonymen Person namens Siegfried. Könnte es sein, dass Hagen...

„Woher weiß ich, dass du auf unserer Seite bist?", raunte Lennox

Im nächsten Moment öffnete sich die Tür und Hagen betrat den Schuppen. Dann schob sich eine zweite Gestalt durch die Öffnung.

„Nelani!", keuchte Lennox.

Aleas Mutter nickte Hagen kurz zu und ging dann vor Lennox in die Knie.

„Lennox. Es...tut mir leid.", sagte Nelani und ließ ihren Blick über Lennox' Körper wandern.

„Du trägst keine Schuld. Er ist der Ursprung dieses ganzen Leids! Allein Orion ist verantwortlich für alles, was hier passiert! Also entschuldige dich nicht.", entgegnete der Oblivion und fragte mit einem kurzen Blick auf Hagen: „Ist Hagen wirklich auf unserer Seite?"

Sie begutachtete seine Verletzungen und schien dann eine Weile etwas in Lennox Augen zu suchen. Scheinbar fand sie es.

„Ich bin froh, dass dein Kampfgeist trotz allem nicht erloschen ist. Aber verliere dich nicht in deinem Hass. Meine Tochter würde nicht wollen, dass du dich selbst verlierst. Hagen ist auf unserer Seite. Orion ist mit seinen Leuten in einer Besprechung. Hagen hat bedauerlicherweise nur die Schlüssel für den Schuppen, also können wir aufgrund der Handschellen keinen Fluchtversuch wagen. Außerdem werden die Grenzen des Lagers immernoch stark bewacht. Orion gelingt noch kein Durchbruch, weil ich seine Forschung manipuliere, aber bald wird er es bemerken. Hagen hat eingewilligt, uns dabei zu helfen, ihn aufzuhalten.", sprach Nelani gedämpft, während die Lennox' zerfetztes Shirt hochschob.

„Wieso hilfst du uns?", wandte Lennox sich schroff an Hagen und durchbohrte ihn mit seinem Blick.

Währenddessen suchte Nelani Lennox' Oberkörper nach Verletzungen ab. Dabei zitterten ihre Hände. Der Oblivion unterbrach den Augenkontakt zu Hagen und sah, dass Tränen in Nelanis Augen schimmerten. Doch als der Landgänger antwortete, richtete Lennox seine Aufmerksamkeit sofort wieder auf diesen.

„Ich habe meine Gründe. Es reicht zu sagen, dass Doktor Orion eine Bestie ist."

Lennox schnaubte. Nach allem, was passiert war, glaubte er den Worten des Mannes nicht. Bereits auf der Straße hatte Lennox gelernt, dass man nie leichtfertig vertrauen sollte. Deshalb würde er sich jetzt bestimmt nicht auf einen Handlanger seinen größten Feindes verlassen!

„Nein, das reicht nicht! Wir haben keinen Grund, dir zu glauben. Du musst Orion nicht helfen. Du bist ein Landgänger. Du könntest fernab von alledem leben, also wieso bist du überhaupt hier? Und wieso hast du dich letztendlich für unsere Seite entschieden?", fragte der Oblivion kalt.

Hagen seufzte. Seltsamerweise lachte Nelani leise. Sie sah Lennox warm an.

„Der kriegerische Scharfsinn der Oblivionen hat mich schon immer fasziniert. Man könnte es auch als Misstrauen bezeichnen, aber ohne dieses wäre die Meerwelt schon vor langer Zeit untergegangen.", sagte Nelani und schien sich kurz in alten Erinnerungen zu verlieren, wobei ein wehmütiger Ausdruck über ihr Gesicht huschte und sie traurig lächelte.

Lennox wusste nicht, was er sagen sollte. Er runzelte die Stirn. Er fand den Zeitpunkt etwas ungünstig, um über seinen Stamm belehrt zu werden, so gerne er ansonsten auch mehr erfahren wollte. Auch Hagen musste schmunzeln. Allerdings wurde er sofort wieder ernst.

„Ich kann dein Misstrauen nachvollziehen. Du liegst richtig. Orion kann mich nicht auf die selbe Art kontrollieren, wie er es bei den Darkonern tut. Aber glaube mir, wenn ich dir sagen, dass ich nicht mit dem Willen hergekommen bin, irgendwem zu Schaden. Und als ich dann aussteigen wollte, war es bereits zu spät. Ich habe keine Zeit, dir jetzt die ganze Geschichte zu erzählen, bald ist die Wachablösung. Aber Nelani weiß bereits alles, also bitte, wenn du mir nicht vertraust, dann vertraue ihr. Ich bin Siegfried. Und ich werde euch helfen, den Doktor zu besiegen! Jetzt brauchen wir einen Plan. Das kann so nicht weitergehen. Er wird nicht nachgeben, bis du ihm gehorchst. Er wird dich weiter leiden lassen. Aber du darfst nicht nachgeben, Lennox! Ich werde versuchen, Nelani und dir Möglichkeiten zur Kommunikation zu beschaffen. Nelani manipuliert Orions Forschungen und ich sammle Informationen und leite sie an euch weiter. Lennox, du musst standhaft bleiben. Gib nicht nach. Nur wenn wir zusammenhalten, haben wir eine Chance. Wir dürfen jetzt auf keinen Fall die Hoffnung verlieren.", erklärte Hagen.

Lennox dachte kurz über Hagens Worte nach. Er vertraute dem Landgänger noch nicht. Aber es war die einzige Chance, etwas auszurichten. Mit Hagens Hilfe, konnten sie trotz der Gefangenschaft gegen Orions finstere Machenschaften vorgehen.

„Na schön, Siegfried. Du bist also unser Maulwurf. Wenn du uns verrätst, bringe ich dich um!", sagte Lennox schließlich, was Hagen zum Lachen brachte.

„Alles klar, Krieger. Die Wachablösung ist in fünf Minuten. Nelani, du musst zurück zur Toilette, sonst fällt auf, dass du nicht dort warst!", sprach Hagen mit einer nahezu erschreckenden Ernsthaftigkeit und warf einen hektischen Blick auf eine Uhr, die er aus seiner Hosentasche zog.

Nelani umarmte Lennox. Die Berührung erzeugte eine sanfte Ruhe, die sich wie eine warme Decke über seine Seele legte.

„Du bist so unglaublich stark. Ich bin mir sicher, dass alles wieder gut wird. Wir werden Alea und die anderen wiedersehen! Wir werden diesem schrecklichen Monster entkommen! Irgendwann werden wir Orion besiegen! Ich weiß, dass du niemals aufgeben wirst! Und deshalb gebe ich auch nicht auf!", sagte Nelani und blickte ihn entschlossen an.

„Ich lasse ihn nicht gewinnen!", versprach Lennox.

Hagen schob Nelani schnell nach draußen und schloss die Tür ab, sodass Lennox wieder alleine im Schuppen ist. Der Oblivion fühlte sich, als wäre ein Damm, der den reißenden Fluss seiner Hoffnung blockiert hatte, endlich wieder gebrochen wäre. Nelani hielt den Doktor auf. Sie hatten Hagen, einen Maulwurf, der ihnen half und an Informationen gelangen konnte. Und Lennox war entschlossen, dass so etwas wie heute nicht nochmal einfach so passieren würde. Doktor Orion würde ihn nicht nochmal so erpressen. Nein, dieses Monster würde untergehen! Und auch wenn es eine Ewigkeit dauern würde!

Lange dachte Lennox noch über das Gespräch mit Hagen und Nelani nach. Erst der stechende Schmerz an seinen Handgelenken riss ihn aus den Gedanken. Er hatte es gar nicht bemerkt, doch seine Handgelenke bluteten wieder. Anscheinend hatte er zu heftig an den Handschellen gezerrt. Lennox schloss die Augen und lehnte den Kopf an die Wand. Dann schlief er ein.


Orions Stimme weckte Lennox.

„Aufwachen, mein lieber Oblivion!", säuselte der Doktor.

Lennox schlug die Augen auf. Die Tür des Schuppens war geöffnet und kaltes Licht drang in Lennox' Gefängnis.

„Ich bin wach. Was willst du? Hast du so früh am Morgen nichts besseres zu tun, als mich zu belästigen.", erwiderte Lennox knurrend.

Jinx, der neben dem Doktor stand, machte einen Schritt auf Lennox zu, doch Orion hielt ihn zurück.

„Lass ihn, Jinx. Die rebellischen Kommentare werden ihm im Laufe des Tages schon noch vergehen. Los jetzt, hopp, hopp, wir haben viel zu tun.", sagte Orion und klatschte in die Hände, woraufhin zwei Darkoner Lennox' Fesseln lösten und ihn aus den Schuppen führten.

Lennox wusste nicht, was der Tag bringen würde. Aber er war entschlossen, dass er Orion diesmal nicht die Genugtuung bieten würde, über ihn zu herrschen. Schließlich war er der Krieger der Elvarion. Ihn konnte man nicht so leicht brechen!

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